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LXGAPIIC

Imagination in Chess

How to Think Creatively and Avoid Mistakes

287 Seiten, kartoniert, Batsford Chess, 1. Auflage 2004

20,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
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There is much published on chess tactics, strategy, openings and endings, but little on how to come up with imaginative solutions through logical thinking and evaluation. This book is dedicated to that task and provides over 700 'fresh' positions, incorporating a variety of schemes of thought for the reader to solve. The examples emphasise the power of logical and resourceful thinking, quick wit and imagination. In each chapter the author presents little-explored concepts, such as progressive and reciprocal thinking, to help the reader achieve decisive results and to make fewer mistakes in calculation.

The material has been accumulated by the author over many years as a trainer and will be of great benefit to competitive players seeking to improve their methods of thinking.
Weitere Informationen
EAN 9780713488913
Gewicht 370 g
Hersteller Batsford Chess
Breite 13,7 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Paata Gaprindashvili
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-0-7134-8891-3
Seiten 287
Einband kartoniert
005 Foreword
007 Progressive Thinking
040 Reciprocal Thinking
056 Reciprocal Thinking - Logic
087 Reciprocal Thinking - Auxiliary Idea
103 Mental Agility
109 Mental Agility - Reciprocal Thinking - Auxiliary Idea
131 Imagination
152 Solutions to Exercises
275 Index of Players

Müssen Buchtitel für den westlichen Markt neu ersonnen werden? Als im Jahr 2000 in Tiflis ein Übungsdes bekannten georgischen JugendPaata Gaprindaschwili erschien, wählte man den trefflichen Titel „Rezepte gegen die Dummheit"; vier Jahre später verder Batsford-Verlag diesen grifTitel mit der Formel „Imagination in Chess. How to Think Creatively and Avoid Foolish Mistakes" („Phantasie im Schach -Wie man kreativ denkt und dumme Fehler vermeidet"). Mag sein, dass auch das Interweckt, doch was bekommt Käufer und was ist neu daran? Ein flüchtiges Durchblätlässt vermuten: Ah ja, ein weiteres Buch in der Endlosschleife der Taktikwerke; bei genauerem Hinsehen handelt es sich um ein Testbuch mit 756 Stellungen, geordnet nach Methoden des Schachdenkens. Zwar umfasdie Einführungen zu den sieben Kapiinsgesamt nur 18 Seiten (inklusive Vordoch bringen diese Erläuterungen, die einem wissenschaftlichen Thesenpapier ähmehr auf den Punkt als manch hundertseitiges Traktat. Es geht um den Prozess des Nachdenkens zur Ermittlung des besten Zugs bzw. der besten Zugfolgen. Gaprindaschwili geht es nicht darum, aufgrund welcher strategischer oder taktischer Bedingungen oder Motive die Fortsetzungen gefunden werden, sonwelche Denktechniken dem Studium von Zugalternativen zugrunde liegen. Acht Schaubilder visualisieren das Zusammenvon Logik (um falsche Züge zu eliHilfsideen (d. h. wo schlummern zusätzliche Ideen - mithin Drohungen -, um ursprüngliche Ziele zu erreichen), mentaler Be(d. h. wie schnell und wie findig spürt man Züge auf) und Phantasie (d. h. wie ausägt ist die Fähigkeit, unorthodoxe Lösungen zu suchen und anzuwenden). Zum Erlernen sollte ruhig eine Übersetzung für den Hausgebrauch erwogen werden, die Grafiken könnten beispielsweise mit Powerpoint abgebildet und Kernthesen als eine Art Spickzettel zusammengefasst werden. Der 42-Jährige aus dem Familienumfeld der Ex-Weltmeisterin Nona
Gaprindaschwili wendet sich vor allem an junge Spieler und an Trainer, aber das muss alle Volljährigen nicht vom Studium abÜberbewerten Sie einfach nicht die Ansichten zur mentalen Beweglichkeit: „Fachleute berichten uns, dass Kinder im Alter von drei Jahren für große Mengen an Informationen verschiedenster Art aufnahmebereit sind. Dies festigt ihr Nerund fördert ihre geistige EntDaher muss ihre Gehirnarbeit durch eine Vielfalt an Aufgaben, ProbleRätseln usw. stimuliert werden. Es gilt, keine Zeit zu verlieren - je älter sie sind, desto geringer die Chance, ihre Schlagfertigkeit auszubilden." (S. 101) Wie prägnant die Beispiele gewählt sind, unterstreicht eine Stellung aus Lukin - Junejew, Leningrad 1989, in der durch zweiAbwägen der Idee, die Lösung mit Weiß am Zug zu Tage tritt.
(Weiß: Kg1; Te4; Lh4; Ba2, e5, f2, g2, h2
Schwarz: Kd7; Th8; Sa1; Ba7, c6, c7, f7, g7, h7)
Eine typische Situation, in der nach einer Abtauschaktion, der ins Abseits geratene Springer mit einer taktischen Ressource bewerden soll (auf die Drohung Tc4 will Schwarz Tb8 ziehen, um nach Te1 den Springer wegen der Grundlinienschwäche über c2 zu retten). Das Augenmerk des Anziehenden muss also die Verhinderung von Tb8 sein, was aber logischerweise nur gelingt, wenn ihm der Weg versperrt ist. Es bedarf wenig Phantasie, um zu erkennen, dass nur der eigene König die sen blockieren kann. Aber wie soll der auf die Grundlinie gedrängt werden, wenn er nach e6 raus kann? Wer diese Frastellt, hat die Lösung schon in petto: 1. e6+ fxe6 2. Td4+!, und der König kann nur nach c8 (da Ke8 den Turm verliert), wonach 3. Tc4 greift - 1:0.
Phantasie ist in Gaprindaschwilis Definitidie Suche nach nicht-standardisierten Lösungen; sie sollte am besten schon früh geschult werden, da sie mit zunehmendem Alter von einem tückischen Pendant, dem Vertrauen auf Generalisierung, eingeänkt wird: „Wir können sagen, dass die Phantasie nicht durch das Wissen gefährwird, sondern durch Generalisierungen, die aus dem Wissen abgeleitet werden und verschiedene unbewusste Hemmnisse mit sich bringen." (S. 133)
(...)
Wer die Schaubilverinnerlicht, erhält ein Werkzeug, das durchaus im Partiealltag weiterhelfen kann. Die 756 Übungsaufgaben eigenen sich für verschiedene Spielstärken als praxisnahes Training. Die Ideen werden, da sie nicht durch bestimmte Kapitelthemen (LäuferZwischenzug etc.) offen liegen, kunin vier Schwierigkeitsstufen präsenSelbst wer mehrere Testbücher besitzt, wird - wegen der Vielzahl der Beispiele aus ex-sowjetischen Turnieren und dem Fern- Neues entdecken und die Aufmerkvor Fehlgriffen weiter schulen. In der Summe ist es ein für Spieler und Traigleichermaßen anregendes Werk, welvieler Analysestunden bedarf. Aber das ist sicher nicht das Dümmste!

Harald Fietz, Schach Magazin 64 6/2006