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Mikhail Tal´s Best Games 3 - 1972 - 1992

The Invincible

544 Seiten, kartoniert, Quality, 1. Auflage 2017

24,99 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

In this, the third and final volume of his landmark series, award-winning author Tibor Károlyi concludes his investigation into the life and career of Mikhail Tal , the most entertaining and popular world champion of all time.

This book covers the final two decades of Tal’s life and games, from 1972 until his death in 1992. Despite being more than a decade removed from his world title reign, the early 1970s saw Tal rewrite chess history with two record-breaking unbeaten streaks. Other highlights include victory in the Montreal 1979 Tournament of Champions, and winning the World Blitz Championship in 1988.

Despite Tal’s unbeaten streaks and more mature playing style, his attacking flair did not desert him, and the reader will find many more delightful sacrifices and creative gems from one of the most remarkable careers in chess history. As in the previous volumes, insightful chess analysis and biographical research is complemented by anecdotes from famous players who share their memories of Tal “The Invincible”.

International Master Tibor Károlyi was Hungarian Champion in 1984 and is renowned as both an author and a trainer. He won the Guardian Book of the Year prize in 2007.

Weitere Informationen
Gewicht 900 g
Hersteller Quality
Breite 16,9 cm
Höhe 23,9 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Tibor Károlyi
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1-907982-81-1
Seiten 544
Einband kartoniert

004 Key to symbols used & Bibliography

005 Preface

006 Acknowledgements

007 1972

031 1973

061 1974

089 1975

109 1976

129 1977

159 1978

181 1979

217 1980

245 1981

269 1982

297 1983

325 1984

347 1985

379 1986

403 1987

431 1988

447 1989

461 1990

477 1991

501 1992

517 Summary of Results

518 Tournament and Match Wins

520 Classification

521 Game Index by Page Number

527 Game Index by Tal’s Opponents

530 Alphabetical Game Index – Non-Tal games

532 Name Index

"The Invincible", auf Deutsch "Der Unbesiegbare" ist der dritte und letzte Band der bei Quality Chess erschienenen Serie "Mikhail Tal's Best Games". Ihr Autor ist Tibor Károlyi, Internationaler Meister, Trainer und bekannter Autor aus Ungarn. Mit diesem Werk deckt Károlyi die Jahre 1972 bis 1992 ab. Ich habe zur Vorbereitung meiner Rezension auch jene hinzugenommen, die ich 2014 zum Band 1 mit dem Titel "The Magic of Youth" geschrieben habe, um auch noch einmal eine Klammer um die komplette Buchreihe ziehen zu können.

Beginnen möchte ich mit einer Anekdote, die ganz am Ende des Buches zu finden ist. Als ich sie gelesen hatte, musste ich an einen alten Witz denken. Er geht so:

"Treffen sich zwei Freunde. Meint der eine: "Sonntag war ich auf der Pferderennbahn. Da ist mir etwas passiert!"

"Erzähl!"

"Also, mein Schuhband war aufgegangen. Da habe ich mich gebückt, um es wieder zuzubinden. Und da hat mir doch glatt jemand einen Sattel auf den Rücken geschnallt!"

"Und dann?"

"Na ja, ich bin Dritter geworden."

Ende Mai 1992 stand es gesundheitlich sehr schlecht um Michail Tal. Er befand sich im Krankenhaus und es hieß, dass er auf dem Sterbebett liege. Als währenddessen dann aber ein Arzt das Krankenzimmer betrat, traute er seinen Augen nicht, denn das Bett des sterbenden Großmeisters war leer. Die diensthabende Krankenschwester teilte ihm mit, dass Tal in großer Eile das Krankenhaus verlassen habe, um in einem Schachturnier mit acht Teilnehmern mitzuspielen. Und Tal wurde Dritter.

Im Gegensatz zum Buchtitel "The Invincible" wurde Michail Tal vier Wochen darauf doch besiegt, wenn auch nicht im Schach. Er starb am 28. Juni 1992.

Intensiver als mit der kleinen Anekdote zuvor lässt sich wohl kaum darstellen, was das Schachspiel in Tals Leben war, und warum der Buchtitel "The Invincible" so treffend ist.

Jedem einzelnen Jahr im Zeitraum 1972 bis 1992 ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Überschrift lässt sich jeweils auch entnehmen, mit welcher Elo-Zahl Tal an welcher Stelle in der Weltrangliste positioniert war. So wird man als Leser daran erinnert, dass er noch 1992 den Platz 170 mit einer Zahl von 2525 eingenommen hat.

Die zur intensiven Betrachtung ausgewählten Tal-Partien des Jahres werden in Blöcken nach den Turnieren, in denen er sie gespielt hat, behandelt. Zunächst wird die jeweilige Veranstaltung kurz beschrieben. Besonderheiten im Verlauf, die Turnier- bzw. die Tabellensituation, in der Tal eine unter die Lupe genommene Begegnung gespielt hat, die Situation von Konkurrenten usw. werden von Károlyi geschildert.

Insgesamt kommt das Werk auf seinen deutlich mehr als 500 Seiten auf 108 intensiv kommentierte Duelle. Nicht immer sind sie von vorne bis hinten durchkommentiert; zumeist entweder am Anfang oder auch am Ende ist in einer Reihe von Partien nur die Zugfolge abgebildet und die Kommentierung auf einen Abschnitt beschränkt worden, der allein ausreichend interessant ist. Zumeist setzt Károlyi auf einen Mix aus Textanmerkungen und Varianten. Die diesbezüglichen Analysen sind teilweise verzweigt und gehen erheblich in die Tiefe, ohne dass dies schon mal Zweifel an der Angemessenheit des Tiefgangs auslösen könnte. Zu bedenken ist dabei auch, dass sich "The Invincible" nicht auf einen Kreis von Spielern eines bestimmten Leistungsbereichs konzentriert, sondern grundsätzlich jeden erreichen will. Ich gehe sehr davon aus, dass es auch diesmal zu Károlyis Leitideen zählte, bei der Prüfung der Partien und der Analyse auf moderne Engines zu setzen, so wie er es ausdrücklich im 1. Band erklärt hat. Dieses Vorgehen ließ Ergebnisse erwarten, die Neues enthielten.

Nicht immer gefallen haben mir zugbasierte Anmerkungen in der Form sehr langer Partiefragmente oder auch aus ganzen Partien.

Die letzten Seiten zu einem Jahr werden von einer Zusammenfassung des Turnierjahrs hinsichtlich der spielerischen Aktivitäten und der Erfolge Tals sowie einer Ergebnisstatistik eingenommen.

In meiner damaligen Rezension über "The Magic of Youth" habe ich dem Leser empfohlen, sich an einem herkömmlichen, einem realen und nicht nur am virtuellen Brett mit den Partien zu befassen. Diesen Hinweis möchte ich nunmehr wiederholen, er greift auch hier. Am besten werden die Partiezüge auf einem Brett ausgeführt und die Analysen auf einem zweiten verfolgt. So liefert das "Partiebrett" fortlaufend die Startaufstellungen für die Varianten.

Auch im vorliegenden Band gibt es wieder zahlreiche Textpassagen, die Michail Tal als Spieler und auch als Mensch dem Leser näherbringen. Oftmals geht es in ihnen um Begebenheiten, die von Tals Kontaktpartnern oder auch von Zeitzeugen berichtet werden. Durchgehend zeigen sie, dass Michail Tal ein sehr lebenswürdiger, netter und humoriger Mensch gewesen ist, dem Starallüren fremd waren. Eine Episode ist auf Seite 141 beschrieben und stammt von Istvan Csom. Er berichtet, dass er Tal einst gebeten hat, ein vom Ex-Weltmeister geschriebenes Buch zu signieren. Dieser tat es mit den Worten "für meinen Kollegen". Dabei berichtet er von einer Episode, nach der Gufeld, als dieser Großmeister geworden war, dies Korchnoi berichtet und sich als Kollege bezeichnet habe. Gufeld habe als Antwort erhalten, dass seine Kollegen Janosevic und Damjanovic seien ...

Alle Geschichten und Geschichtchen geben der biografischen Seite von "The Invincible" eine weitere Facette. Sie machen das Werk auch zu einem kurzweiligen Lesestoff.

Reichlich Statistik und mehrere Indices schließen auch diesen Band der Reihe "Mikhail Tal's Best Games" ab.

Die Buchsprache ist Englisch, Fremdsprachkenntnisse auf einem ordentlichen Schulniveau und die Bereitschaft, die eine oder andere Vokabel jenseits des allgemeinen Wortschatzes nachzuschlagen reichen zu einem recht bequemen Verständnis aus.

Fazit: "The Invincible" ist als einzelnes Werk wie auch als Element der Trilogie über Michail Tal eine Bereicherung. Es verbindet qualifiziert analysierte und kommentierte Partien Michail Tals mit Wissenswertem und narrativen Elementen.

So ist das Werk für mich eine klare Kaufempfehlung für eigentlich jedermann, auch wenn der Anfänger im Schach den Partieanalysen sicher nicht bis ins Detail verständlich wird folgen können.

Uwe Bekemann, Deutscher Fernschachbund

Mai 2018


Der ungarische IM Tibor Károlyi arbeitet schon eine ganze Weile an seiner dreibändigen Monographie über Michail Tal. 2014 erschien der erste Band, und jetzt, da sich Tals Todestag zum 25. Mal jährt, erschien der dritte und letzte Band bei Quality Chess. Er beschäftigt sich mit dem Wirken des Magiers aus Riga in den Jahren von 1972 bis zu seinem Tod 1992.

In diesem Zeitabschnitt liegen die spektakulären Siege Tals bereits viele Jahre zurück. Ende der Fünfziger eroberte er mit seinem ungewöhnlich aggressiven Stil nicht nur die Herzen des Publikums, sondern 1960 mit seinem Sieg gegen Botwinnik auch die Schachkrone. In den siebziger Jahren, Tal war Mitte Dreißig, hatte sich sein Spiel verändert. Es war nicht mehr ganz so wild, nicht mehr nur taktisch ausgelegt, sondern basierte auf einer viel positionelleren Grundlage. Natürlich konnte er jederzeit eine seiner Kombinationen vom Stapel lassen, aber sein Spiel war ausgewogener und sicherer geworden - so sicher, dass er kaum noch zu besiegen war. Seine beiden Serien 1972/73 von 86 und 1973/74 von 95 Partien (Károlyi meint, es könnten sogar 97 gewesen sein), in denen er auf Weltklasseniveau ungeschlagen blieb, sind Rekorde (auch wenn Tiviakov gegen schwächere Gegner 110 Partien unbezwungen blieb). Insofern hat Károlyi den Untertitel seines Buches "The Invincible“ (Der Unbezwingbare) mit Bedacht gewählt.

Der Autor führt einige interessante Thesen ins Feld. So glaubt er etwa, dass die beiden Erfolgsserien Tals, in denen er nicht nur lange ungeschlagen blieb, sondern auch viele brillante Partien spielte, mit Fischers Siegeszug zusammen­ hingen. Der Erfolg des Amerikaners, der 1972 Weltmeister geworden war, habe Tal inspiriert, sich selbst noch einmal für einen WM-Kampf zu empfehlen. Im Teilnehmerfeld des Leningrader Interzonenturniers 1973 hatte er die beste Elo und war einer der Favoriten für die Kandidatenmatches. Er war 37 und wieder die Nr. 2 der Weltrangliste. Doch wegen Nieren-Problemen spielte er sein schlechtestes Turnier des Jahres und erreichte nur einen Mittelplatz. Einmal mehr hatte ihn seine ange­schlagene Gesundheit ausgebremst.

Tal erzielte auch in den letzten beiden Dekaden seines Schaffens noch große Erfolge. Auch wenn Spieler wie Karpow und Kasparow das schach­liche Geschehen dominierten, hielt sich Tal mit kurzzeitigen Ausnahmen bis kurz vor seinem Tod in der absoluten Weltspitze.

In den siebziger Jahren war er Sekundant von Karpow. 1972, 1974 und 1978 konnte er die Sowjetische Meisterschaft gewinnen. Insgesamt sammelte er sechs Titel, so viele, wie außer ihm nur Botwinnik. 1979 siegte er mit Karpow im superstarken Turnier in Montreal und gewann auch das Interzonenturnier in Riga. Im Kandidatenmatch 1980 verlor er aber gegen Polugajewski chancenlos, wohl auch, weil Tals Bruder kurz zuvor gestorben war. 1981 blieb er erneut in 80 Partien ungeschlagen und gewann alle fünf Turniere, die er mitspielte. 1988 demon­strierte er seine außerordentlichen Fähigkeiten über die kurze Distanz, als er Blitzweltmeister wurde. Noch kurz vor seinem Tod nahm er, von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet, an einem stark besetzten Blitzturnier teil und bezwang Weltmeister Kasparow (vgl. S. 39f ).

Károlyis Bücher zeichnen sich durch eine akribisch recherchierte Chronologie aus. Jedes Turnier wird mit Beschreibungen zum Verlauf nacheinander abgearbeitet. Tals beste Partien hat der Autor teils ausführlich analysiert. Der Leser erfährt, welchen Weltranglistenplatz Tal in einem bestimmten Jahr einnahm, welche Elo-Zahl er hatte, oder wie sein Gesamtergebnis gegen einen Gegner war. Aber auch wie es ihm gesundheitlich ging und welche privaten Ver­änderungen es gab. Zudem findet der Leser am Ende jedes Kapitels eine Zusammenfassung, eine Statistik, die die prozentuale Verteilung der Siege, Niederlagen und Remisen zeigt, sowie eine Auflistung der Eröffnungen, wodurch deutlich wird, wie sich Tals Repertoire im Laufe der Jahre veränderte. So erfährt man z.B. dass Tal in seinem erfolgreichen Jahr 1973 ausschließlich 1.e4 gespielt hat. Oder dass er 1974 mit 1.e4 unglaubliche 80% seiner Partien gewann. Nach seiner Rekordserie blieb er auch 1978 und 1981 das gesamte Jahr lang ungeschlagen.

Das in der üblichen hohen Druckqualität von Quality Chess erstellte Buch ist mit einem sehr guten Index und einigen privaten Fotos ausgestattet, die Tals Sohn Georgy beisteuerte. Károlyis Monographie zählt zu den umfang- und detailreichsten, die zu Michail Tal bislang veröffentlicht wurden. Die Bände sind ideale Nachschlagewerke und wunderbare, sorgfältig analysierte Partiesammlungen.

Harry Schaack

Schachmagazin KARL 4/2017

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