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LOGALTCK

The Caro-Kann

192 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2002

Aus der Reihe »Starting Out«

18,50 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The Caro-Kann Defence has a well-deserved and established reputation as an incredibly solid and, at the same time, dynamic defence to 1 e4. The Caro-Kann appeals to all types of players, but is especially popular with black players who prefer a sound platform on which to build, and who are resourceful in both defence and counter-attack. Star players who enjoy using the Caro-Kann include Vishy Anand, Michael Adams and the legendary Anatoly Karpov. In this easy-to-read guide, Grandmaster Joe Gallagher goes back to the basics of the Caro-Kann, studying the key principles of its many variations. Throughout the book there are numerous notes, tips, warnings and exercises to help the improving player, whilst important strategies, ideas and tactics for both sides are clearly illustrated.
The Caro-Kann Defence has a well-deserved and established reputation as an incredibly solid and, at the same time, dynamic defence to 1 e4. The Caro-Kann appeals to all types of players, but is especially popular with black players who prefer a sound platform on which to build, and who are resourceful in both defence and counter-attack. Star players who enjoy using the Caro-Kann include Vishy Anand, Michael Adams and the legendary Anatoly Karpov. In this easy-to-read guide, Grandmaster Joe Gallagher goes back to the basics of the Caro-Kann, studying the key principles of its many variations. Throughout the book there are numerous notes, tips, warnings and exercises to help the improving player, whilst important strategies, ideas and tactics for both sides are clearly illustrated.

Deutsche Ausgabe (gebunden) = Caro-Kann Geheimnisse.
(Schnelles Auffinden durch Eingabe der Artikelnummer LOGALCKGG in das Feld der Schnellsuche am oberen Rand der Seite).
Weitere Informationen
EAN 9781857443035
Gewicht 400 g
Hersteller Everyman
Breite 13 cm
Höhe 18,2 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2002
Autor Joe Gallagher
Reihe Starting Out
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 1857443039
ISBN-13 9781857443035
Seiten 192
Einband kartoniert
Contents

006 Bibliography
007 Introduction

1 e4 c6 2 d4 d5 3 Nd2/Nc3 dxe4 4 Nxe4
011 1 Classical Variation 4...Bf5: Old Main Line
033 2 Classical Variation 4...Bf5: The Modern 7...Nf6
047 3 4...Nd7: Alternatives to 5 Ng5
064 4 4...Nd7 5 Ng5
083 5 4...Nf6

1 e4 c6 2 d4 d5 3 e5
102 6 Advance Variation: 3...c5 and the Short System
119 7 Advance Variation: The Sharp 4 Nc3

1 e4 c6 - Other Systems
138 8 The Panov-Botvinnik Attack
155 9 The Fantasy Variation: 3 f3
175 10 Miscellaneous Systems

189 Index of Complete Games
191 Index of Variations


Index of Complete Games

145 Adams-Doettling, French League 2002
149 Adams-Dreev, Wijk aan Zee 2002
055 Anand-Macieja, FIDE World Championship, New Delhi 2000
038 Anka-Solozhenkin, Helsinki 2000
021 Antonio-Van der Sterren, Sydney 1989
110 Arizmendi-Bauer, European Team Championship, Leon 2001
028 Beliavsky-Larsen, Tilburg 1981
086 Berzinsh-Zabystrzan, Trinec 1999
106 Beshukov-Turov, Moscow 2002
088 Boskovic-Rohde, New York 1979
091 Campora-Morozevich, Moscow Olympiad
130 David-Kallai, French League 1996
072 DEEP BLUE-Kasparov, New York (6th matchgame) 1997
022 Frolov-Volzhin, Samara 2000
170 Gallagher-Anic, Lyon 1993
172 Gallagher-Bellin.J, London 1984
166 Gallagher-Khenkin, Geneva 1995
159 Gallagher-Lee.E, Chelmsford 1984
080 Gallagher-Nisipeanu, Cappelle la Grande 2002
115 Gallagher-Polak, Bern 1995
165 Gallagher-Timmer, Biel 1987
079 Ganguly-Sasikiran, Penta Media 2000
076 Genocchio-Serrer, Budapest 1999
067 Georgiev.Kir-Adams, Groningen 1993
029 Glek-Bareev, Russian Championship, St. Petersburg 1998
030 Godena-Brunner, Horgen 1994
108 Greet-Arkell, British Championship, Millfield 2000
060 Hector-Akesson, Stockholm 2001/02
076 Hector-Olsen, Copenhagen 1998
099 Khalifman-Seirawan, Wijk aan Zee 1991
124 Klinger-Hodgson, Oakham 1984
159 Kovacevic.A-Kostic, Novi Sad 2000
098 Kudrin-King, London 1988
051 Leko-Epishin, Dortmund 1994
044 Luther-Doettling, Schwerin 1999
097 Matulovic-Smyslov, Siegen Olympiad 1970
015 McShane-Borbjerggaard, Stockholm 2002
164 Mitkov-Dreev, European Club Cup, Neum 2000
171 Mitkov-Kallai, French League 1994
045 Movsesian-lordachescu, FIDE World Championship, New Delhi 2000
077 Nedev-Nisipeanu, Yerevan Olympiad 1996
117 Ni Hua-Wu Shaobin, Beijing 2001
123 Nunn-Dlugy, London 1986
067 Nunn-Georgiev.Kir, Linares 1988
068 Nunn-Tal, Brussels 1988
111 Peng Xiaomin-Khenkin, Geneva 1997
057 Polgar.J-Epishin, Geneva 1996
069 Polgar.J-Seirawan, Bali 2000
042 Ponomariov-Conquest, Torshavn 2000
143 Rajlich-Groszpeter, Paks 2001
094 Riemersma-Pietersee, Dieren 1989
134 Sax-Lauber, Gyula 1997
026 Stefansson-Kasparov.S, Tanta City 2001
128 Sutovsky-Adianto, Batumi (rapid) 2001
136 Svidler-Galkin, Tomsk 2001
070 Tal-OII, USSR 1986
161 Teichmann-Mieses, Berlin 1910
152 Timofeev-Yevseev, Kazan 2001
052 Tiviakov-Adams, New York (3rd matchgame) 1994
092 Van den Doel-Konings, Dutch League 2002
036 Watson.W-B.Lalic, London 2002
Aus der Starting-out-Reihe haben wir bereits die drei ersten Beiträge über Nimzo-Indisch, Königsindisch und Sizilianisch vorgestellt. Auch die Neuerscheinungen über Caro-Kann und das Damengambit halten sich wieder an den bewährten Aufbau dieser erfreulichen Eröffnungsreihe, die sich speziell an weniger erfahrene Spieler oder Neueinsteiger in die jeweilige Eröffnung wendet. Daher wollen wir die neuen Bücher etwas knapper zusammenfassen.
Joe Gallagher ist ein für seine aggressive Spielweise bekannter Großmeister, der auch mit Schwarz den Gegenangriff sucht, wie wir spätestens aus seinem oben erwähnten Band über Königsindisch wissen.
Dass er deshalb kein Caro-Kann spielt stellt diese Verteidigung in ein solides Licht, aber warum schreibt er dann ein Buch über Caro-Kann?
Zum einen hatte er als treuer 1. e4-Spieler schon reichlich Gelegenheit, sich an Caro-Kann die Zähne auszubeißen, zum anderen hat Gallagher bereits in der Eröffnungsenzyklopädie "Nunn's Chess Openings" den entsprechenden Bereich betreut.
Nach einer kurzen Einführung folgt der Theorieteil in insgesamt zehn Kapiteln.
Kapitel eins bis fünf erörtern die Varianten nach 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 (bzw. 3. Sd2) dxe4 4. Sxe4: Jeweils zwei Kapitel über die Züge 4. ...Lf5 und 4. ...Sd7 sowie eines über 4. ...Sf6.
In den beiden nächsten Kapiteln geht es um die Vorstoß-Variante 3. e5, z.B. über 3. ...c5, das Short-System gegen 3. ...Lf5 und das scharfe 4. Sc3 gegen 3. ...Lf5.
In Kapitel 8 steht der Panov-Angriff 3. exd5 cxd5 4. c4 auf dem Programm, während sich der Leser in Kapitel 9 über eine ungewöhnlich ausführliche Besprechung der sogenannten Phantasie-Variante 3. f3 freuen darf. Diese wird meist recht kurz unter "Sonstiges" abgehandelt, aber da es eine Lieblingsvariante von Gallagher ist wurde ihr hier eben etwas mehr Platz eingeräumt.
Das abschließende Kapitel stellt dann noch 2. c4, den königsindischen Angriff, die Abtausch-Variante, 2. Sc3 und Systeme mit g6 vor. In den Kapiteln wird noch weiter in die wichtigsten Hauptvarianten aufgeschlüsselt, so dass das Buch insgesamt 28 dieser Hauptabspiele enthält.
Jedes enthält eine Einführung mit einer Theorieübersicht, in der die Möglichkeiten für beide Seiten vorgestellt werden, sowie zwei kurze Ergänzungen, in denen Gallagher einige Statistiken angibt und informiert, wie theorielastig die Varianten sind.
Anschließend wird die Theorie in insgesamt 61 Musterpartien mit Leben erfüllt. Der Autor zeigt hier anschauliche und lehrreiche Partien, die schön kommentiert sind. Am Ende jedes Kapitels finden Sie übrigens noch eine kurze Zusammenfassung.
Der dreimalige schottische Meister John Shaw hatte bei seinem ersten Everyman-Buch die sicher nicht einfache Aufgabe, den enormen Komplex Damengambit mit uferlosen Varianten wie die Botwinnik-Variante oder Slawisch, das ja eigentlich als ein eigenständiger Bereich angesehen wird, in einem einführenden und gute Grundlagen verschaffenden Buch aufzubereiten.
Dies ist ihm aber dennoch gut gelungen. Der Aufbau ist wieder ähnlich: In 9 Kapitel werden insgesamt 29 Hauptabspiele in eigenen Theorieübersichten vorgestellt und anschließend in 73 kommentierten Musterpartien vertieft.
In den Einführungen gibt Shaw immer wieder nützliche Tipps, mit welchen weniger modischen, dafür aber überschaubaren Varianten man sich ein praktisches Repertoire zusammenbasteln kann, das mehr auf Verständnis ausgelegt ist.
Kapitel eins behandelt das abgelehnte Damengambit mit den Hauptvarianten Tartakower, Lasker, Klassisch, Cambridge-Springs und weißes Lf4.
Die beiden nächsten Kapitel erörtern die Abtausch- und die Tarrasch-Variante. Es folgen Semi-Slawisch (z.B. Botwinnik, Meran und Anti-Meran), der Triangel-Aufbau (1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 c6), Slawisch (unter anderem mit dem modernen 4. ...a6) und das angenommene Damengambit.
Zum Abschluss gibt es noch ein Kapitel über Tschigorins 2. ...Sc6, das durch Morosewitsch wieder an Popularität gewonnen hat, sowie eine kurze aber ausreichende Erörterung von Baltisch (2. ...Lf5), 2. ...c5 und dem Albin-Gegengambit (2. ...e5).
Auf die vielfältig möglichen Übergänge zwischen den Systemen geht der Autor natürlich auch immer wieder ein, so dass dem Leser ein guter Einstieg in die komplizierte Welt des Damengambits ermöglicht wird.
Am Schluss der beiden Bücher findet der Leser übrigens noch ein Spielerverzeichnis und einen nützlichen Variantenindex.
Wir können beide Bücher allen empfehlen, die sich in diesen Eröffnungen ein gutes und praktisches Fundament schaffen möchten, das mehr auf Verständnis als auf Auswendiglernen beruht.
Die Arbeit der Autoren ist angenehm objektiv und lässt beide Seiten zu ihrem Recht kommen, es handelt sich also keineswegs um Repertoirebücher. Zu empfehlen sind zumindest grundlegende Englischkenntnisse.

aus: Schachmarkt 01/2003


In der mittlerweilse gut eingeführten „Starting out"-Eröffhungsreihe des Everyman-Verlages sind bereits die Bände über Sizilianisch, Damengambit, Französisch und Nimzoindisch erschienen. Der in der Schweiz lebende englische GM Joe Gallagher hat nunmehr ein weiteres Werk zum Thema Caro-Kann herausgebracht, welches sich an alle Interessenten wendet, die diese Eröffnung in ihr Repertoire aufnehmen wollen. Der Autor beschreibt alle relevanten Abspiele, erläutert die Ideen hinter den Varianten, gibt eine Einschätzung zu der Frage, wieviel theoretisches Wissen jeweils vonnöten sei, um die betreffende Variante „unfallfrei" spielen zu können, liefert statistische Angaben zu den Erfolgschancen, führt erläuternde und kommentierte Partien zum Thema aus der Meisterpraxis der letzten 20 Jahre vor (darunter sieben eigene als Weißspieler), und schließt mit einer kurzen Zusammenfassung und generellen Einschätzung des Abspiels. Gallagher bearbeitet folgenden Stoff:
I. Die Hauptvarianten (S. 11-101): Kapitel 1-2: Klassische Variante 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sd2 Sc3 d:e4 4. Se4: Lf5 und nun 5. Sg3 Lg6 6. h4 h6 7. Sf3 Sd7 bzw. das „moderne" 7. ...Sf6;
Kapitel 3-5: Die Variante 4. ...Sd7 mit den Nebenwegen 5. Sf3 und 5. Lc4, bzw. mit dem gebräuchlicheren 5. Sg5; schließlich die Zugfolge 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sd2/Sc3 d:e4 4. Se4: Sf6.
II. Vorstoßvariante 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 (S. 102-137): Kapitel 6: 3. ...c5 und das Short-System 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Lf5 4. Sf3; Kapitel 7: Das scharfe 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Lf5 4. Sc3.
III. Andere Systeme (S. 138-188):
Kapitel 8: Panow-Botwinnik-Angriff 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e:d5 c:d5 4. c4;
Kapitel 9: Fantasy-Variante 1. e4 c6 2. d4 d5 3. f3
Kapitel 10: Alte Abtauschvariante 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e:d5 c:d5 4. Ld3, das Abspiel 1. e4 c6 2. c4, die Zweispringer-Variante 1. e4 c6 2. Sc3 d5 3. Sf3, das zurückhaltende 1. e4 c6 2. d3 und schließlich die Möglichkeiten, welche sich in der Hauptvariante (s. I) ergeben, wenn Schwarz den Zug 3. ...d:e4 unterlässt.
Obwohl Caro-Kann von fast allen Weltmeistern gespielt wurde (sogar regelmäßig vom älteren Michail Tal!), gilt es auch heute noch als Waffe der Vorsichtigen und Bedächtigen, die ein Remis mit den schwarzen Steinen für ein gutes Ergebnis halten (Tarrasch sprach von der „Hunde-Eröffnung"). Dies ist aber nur bedingt richtig, denn es gibt genug scharfe Abspiele, mit Möglichkeiten zum Sieg für beide Seiten. Der Autor hat in seinen 61 Beispielpartien die Aussichten von Weiß (mit über 66% Erfolgsquote in seiner Auswahl) deutlich zu positiv dargestellt (wie er auch selbst einräumt): Eine Auswertung seiner aus Datenbanken gewonnenen statistischen Angaben zeigt mit 55 Prozent einen wesentlich realistischeren Wert, der nur um einen Prozentpunkt über der allgemeinen Erfolgserwartung von Weiß liegt. Gleichwohl macht es Freude, drei herzerfrischende Sturmsiege von Weiß nachzuvollziehen:
1) Beliawsky - Larsen, Tilburg 1981 (Partie Nr. 6 auf S. 28 f): 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 d:e4 4. S:e4 Lf5 5. Sg3 Lg6 6. h4 h6 7. Sf3 Sd7 8. h5 Lh7 9. Ld3 L:d3 10. D:d3 e6 11. Lf4 Sgf6 12. 0-0-0 Le7 13. Se5 a5 14. The1 a4? 15. Sg6! Sd5 16. Sf5! Lf8 17. Ld6 Tg8 18. c4 Sb4 19. Dh3! f:g6 20. T:e6+ Kf7 21. h:g6+! K:e6 22. Tel+ Se5 23. L:e5! 1:0.
2) Dr. Nunn - Tal, Brüssel 1988 (Partie Nr.21 auf S.68 f): 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sd2 d:e4 4. S:e4 Sd7 5. Sg5 Sdf6 6. S1f3 e6 7. Se5 Sh6 8. Ld3 Ld6 9. c3 Dc7 10. De2 c5 11. Lb5+! Ke7 12. 0-0 c:d4 13. c:d4 Sf5 14. Le3 S:e3 15. f:e3? L:e5 16. d:e5 D:e5 17. Dd3 D:g5? 18. Da3+ Kd8 19. Tadl+ Ld7 20. L:d7 1:0.
3) Gallagher - Lee, Chelmsford 1984 (Partie Nr. 54 auf S. 159 ff): 1. e4 c6 2. d4 d5 3. f3 d:e4 4. f:e4 e5 5. Sf3 e:d4? 6. Lc4! Lb4+?! 7. c3! d:c3 8. L:f7+! Kf7: 9. D:d8 c:b2+ 10. Ke2 b:a1D 11. Sg5+! Kg6 12. De8+ Kh6 13. Se6+ g5 14. L:g5 matt 1:0.
Wer sich näher mit Caro-Kann beschäftigen will und sein Schul-Englisch noch beherrscht, der liegt mit dem Erwerb des wohlfundierten Gallagher'sehen Buches goldrichtig.

Dr. W. Schweizer in Rochade Europa Nr 01/2003.


Etwas anders gehen zwei routinierte Buchschreiber vor. Die Großmeister Joe Gallagher und Chris Ward „jonglieren" auf mehr Seiten mit weniger Partien, aber sie bedienen eine Zielgruppe, die bis an die DWZ-2000-Marke reicht. Während Shaw mehr die allgemeinen Entwicklungsrichtungen der Varianten herausarbeitet, fokussieren die Engländer auch auf Aspekte, die selbst dem langjährigen Hobbyspieler neue Zusammenhänge und bisweilen die jüngste Faktenlagen mit statistischen Deutungen erhellen. Anscheinend hat der Verlag den Autoren kein zu enges Arbeitsraster vorgegeben, so dass eine erfreuliche Vielfalt an Kommunikation mit dem Konsumenten entsteht. Drei Symbole und Fettdruck sind insbesondere in einem Band häufig in Gebrauch:
Der Autor wählt einen gänzlich unorthodoxen Ansatz, um in zehn Kapiteln zu jedem System etwas zu sagen. Der seit einigen Jahren in der Schweiz beheimatete Britische Meister von 2001 liebt das Fragezeichen! Aber nicht das hinter schwachen Zügen, sondern jenes, welches den Dialog mit dem Leser anregt. Durchgängig taucht die Abfrage auf, was das theoretische Kennzeichen der Variante ist. Doch Einheitsbrei wird nicht verabreicht. Unterschiedliche Systeme erfordern unterschiedliche Antworten: Mal geht es um die Bauernstruktur oder mal darum, welcher Spielertyp zu dieser Variante greifen sollte. Doch auch konkrete Ideen finden Erläuterung: Warum taugt die lange Rochade für Schwarz in der alten Hauptvariante mit 4. .. .Lf5 oder wie stellt Schwarz sich günstig gegen den Panow-Angriff auf. Selbst die im Englischen als „Fantasie-Variante" bezeichnet Zugfolge mit 1. e4 c6 2. d4 d5 3. f3 steht auf 18 Seiten und neun Partien in der Diskussion. Fünfmal führte übrigens Gallagher die weißen Steine, was ein Hinweis auf unerforschtes, aber aussichtsreiches Areal gibt. Obwohl der Schweizer Nationalspieler insgesamt siebenmal als Weißspieler auftritt, werden die Sichtweisen beider Farben am Ende jedes Kapitels objektiv mit drei bis fünf Thesen zusammengefasst. Soviel komprimiertes Wissen in einprägsamer Dosierung zu servieren, gelingt nicht vielen Eröffnungswerken. Kurzum, ein Buch, um am Brett nachzuspielen, aber auch ein anregender Schmöker für die Zug- oder Busfahrt. Alle drei Werke können - trotz der unterschiedlichen Macharten - für die entsprechenden Spielstärken und vor allem Trainingszwecken in Gruppen empfohlen werden.

aus: Schachmagazin 64 Nr.23/2002 von Harald Fietz.


Schon häufig war an dieser Stelle von der Starting Out-Serie die Rede. Das Gesamtfazit ist gemischt, doch Gallaghers Werke ragen innerhalb dieser Serie weit heraus. Das vorliegende Buch richtet sich beileibe nicht nur an den Anfänger. Zu den Vorgängerwerken. In deutscher Sprache hat Karpow/Beljawski: Caro-Kann-Verteidigung - richtig gespielt (Beyer 1996/1998) beinahe eine Monopolstellung. Dieses Buch ist nicht schlecht; es krankt jedoch ein wenig daran, dass Nebenvarianten und typische Amateurspielweisen vernachlässigt werden. So fehlt zum Beispiel jeder Hinweis zu 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e:d5 c:d5 4. Ld3 nebst c3, 1. e4 c6 2. Sf3 d5 3. Sc3, 1. e4 c6 2. d3, 1. e4 c6 2. d4 d5 3. f3!? usw. Das vorgebrachte Argument, dass die „in der (Großmeister-)Praxis selten angewandten Systeme nicht besonders gefährlich für den Nachziehenden" seien, kann beim Zielpublikum - welches mit seiner Elozahl natürlich größtenteils unter Elo 2500 liegt -nur Kopfschütteln hervorrufen. Ferner McDonalds Main Line Caro-Kann (Everyman 2000), eine mäßig inspirierte Sammlung von Partien zu 4... Lf5/ 4...Sd7/ 4... 4. Sf6. Das beste Argument gegen dieses Buch ist, dass derselbe Verlag innerhalb kurzer Zeit das vorliegende Konkurrenzprodukt herausbrachte. Daneben sind noch spezialisierte Werke auf dem Markt, zum Beispiel: Aagaard Easy Guide to the Panov-Botvinnik-Attack, Cadogan 1998. Zu Gallaghers Werk. Es bringt einen kompletten Kurs, Haupt- wie Nebenvarianten zur Caro-Kann-Verteidigung, garniert mit ausführlichen Erläuterungen. Kein Repertoirebuch, nach 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 d:e4 4. S:e4 werden alle vier Möglichkeiten (4... Lf5, 4...Sd7, 4... Sf6 5. S:f6+ e:f6/g:f6) besprochen; ja es wird sogar erörtert, was für welchen Spielertyp geeignet ist. Gezeigt werden typische Partien, typische Gefahren, typische Manöver. Anlässlich einer ereignisarmen Partie Leko-Jepischin (Remis, 26) schreibt Gallagher trefflich: „Ich hätte Ihnen eine aufregendere Partie zeigen können, doch der Punkt ist zu demonstrieren, wie Schwarz hier typischerweise den Druck abschüttelt."
Dass dieses Konzept nur bei einem Verzicht auf theoretische Tiefenschärfe möglich ist, darauf weist Gallagher selbst immer wieder hin. Mich freut diese Ehrlichkeit, im Unterschied zu sich als „vollständig" anpreisenden Büchern, die oft genug wichtige Alternativen völlig unterschlagen. Auch Gallagher musste kürzen; mitunter wird die Theorie von Varianten, über die man viele Seiten schreiben könnte, auf wenigen Zeilen zusammengefasst. Vorbildlich weist Gallagher beständig darauf hin, wie relevant jeweils theoretische Kenntnisse sind, also: „Hier beginnen forcierte Varianten, die man mit Schwarz genau kennen sollte" oder „Variantenkenntnis ist Unsinn, es reicht, wenn man ein paar strategische Grundsätze für diesen Stellungstyp kennt" usw. Allerdings bleibt Gallagher die Ausarbeitung von Details in konkreten Positionen gern schuldig; der Leser möge sich in kritischen Varianten eigenständig auf dem Laufenden halten (Informator, Datenbanken). Ich denke, dieses Vorgehen ist legitim. Zumal das Buch auf diese Weise nicht so schnell veraltet.
Ausgiebig verwendet Gallagher Datenbank-Statistiken, um damit die beiderseitigen Aussichten in Varianten und Untervarianten abzuschätzen. Er demonstriert einen vernünftigen Umgang mit diesem Hilfsmittel, auf Störfaktoren in den Statistiken wird hingewiesen. In jeder Zeile des Buches spürt man, dass großmeisterliches Wissen dahintersteckt und nicht nur kompilierte Information. Aus theoretischer Sicht bemerkenswert ist die ausführliche Darstellung (20 Seiten!) der Spiel weise 1. e4 c6 2. d4 d5 3. f3!?. In allen anderen Caro-Kann-Büchern kriegt dies den Stempel „Unregelmäßig" und wird - sofern überhaupt erwähnt - auf wenigen Zeilen abgetan.
Fazit: So ziemlich das beste „Wie-spielt-man"-Buch, das ich jemals gesehen habe. Vielleicht eignet sich das eher seichte Caro-Kann gut für einen solchen Ansatz!? In Eröffnungen wie Französisch und Sizilianisch gibt es zahllose Strukturen mit komplexem strategischen Eigenleben, entsprechend wenig befriedigend sind die „Starting Outs" derselben Reihe - mit anderen Autoren - ausgefallen. Das Buch ist absolut empfehlenswert für Klub- und durchschnittliche Turnierspieler. Auch für Spieler oberhalb von 2200 ist es ideal, wenn man die Eröffnung neu erlernen will - man kann ja hier und da, bei scharfen Varianten, noch selbstständig in die Tiefe gehen. Ob sich die Investition auch für Spitzenspieler mit großer Caro-Kann-Erfahrung lohnt, vermag ich nicht zu beurteilen. Zumindest wird auch diese Gruppe noch einige nützliche Anregungen finden.

Schach 05/2003
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