Währung
Sprache
Toggle Nav
Tel: (02501) 9288 320

Wir beraten Sie gern!

Wir sind für Sie da

Versandkostenfrei

Innerhalb Deutschlands ab 50 €

Mein Warenkorb Mein Warenkorb
Artikelnummer
LODEVTLD
Autor

The Leningrad Dutch

266 Seiten, kartoniert, Chess Digest, 1992

19,50 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Weitere Informationen
EAN 0875682073
Gewicht 390 g
Hersteller Chess Digest
Breite 14 cm
Höhe 21,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 1992
Autor Roy de Vault
Sprache Englisch
ISBN-10 0875682073
Seiten 266
Einband kartoniert
003 CONTENTS

004 Symbols
005 Preface
007 Bibliography

008 Chapter 1: Historical Introduction

017 Chapter 2: Main Line with 7...c6: General

037 Chapter 3: Main Line with 7...c6 8.d5

061 Chapter 4: Main Line Sacs with ...Ne4

068 Chapter 5: Main Line with 7...c6 8.b3

081 Chapter 6: Main Line with 7...others

091 Chapter 7: Main Line with 7...Nc6 8.d5 Na5

107 Chapter 8: Main Line with 7...Nc6 8.d5 Ne5

127 Chapter 9: Main Line with 7...Qe8 8.d5

149 Chapter 10: Main Line with 7...Qe8 8.b3

171 Chapter 11: Main Line with 7...Qe8 8. others

190 Chapter 12: Early b3 by White

220 Chapter 13: Early d5 by White

227 Chapter 14: Karlsbad Variation

243 Chapter 15: Irregular Systems

259 Index of Variations
Vladimir Malaniuk und Petr Marusenko ist das für die Neuerscheinung "The Leningrad Dutch" mit dem Untertitel "An Aktive Repertoire against 1.d4, 1.c4, 1.Sf3" verantwortliche Autorenduo. Das Werk ist kürzlich im bulgarischen Verlag Chess Stars erschienen. GM Malaniuk aus der Ukraine ist als Spitzenspieler im Weltschach bekannt, Petr Marusenko ist IM und arbeitet (auch) als Journalist.

"The Leningrad Dutch" ist ein aus der Sicht von Schwarz verfasstes Repertoirebuch, das den Nachziehenden komplett gegen die og. weißen Anfangszüge rüsten soll. Kernstück des Repertoires ist, wie der Titel schon sagt, die Leningrader Verteidigung, die in ihrer "reinen" Form über die Anfangszüge 1. d4 f5 2. c4 Sf6 3. g3 g6 4. Lg2 Lg7 auf das Brett kommt. Die Fianchettierung des schwarzen Königsläufers ist ein wichtiges Merkmal. Soweit andere Holländisch-Varianten behandelt werden, dient dies der Absicherung des Repertoires, reagiert also auf solche weißen Abspiele, die einen Aufbau nach der Leningrader Variante nicht erlauben.

Das Werk ist klassisch als Eröffnungsbuch aufgebaut und weicht auch von einem für Chess Stars typischen Buchaufbau ab, der den Stoff in drei Schritten, die sich nach der Tiefe des Einstiegs in das Material unterscheiden, aufbereitet. Hier aber gibt es innerhalb eines Kapitels zunächst eine kurze Einleitung, der die Erörterung der Theorie sogleich folgt. An Partien aus der Meisterpraxis, von denen sich insgesamt 67 über das gesamte Buch verteilen, wird dann der Einsatz auf der Turnierbühne illustriert. Die Partien erweitern zugleich das Spektrum des behandelten Stoffes auf zum Teil sehr spezifische Wege.
Der Leser findet insgesamt 16 Kapitel vor, die sich übergeordnet über drei Abschnitte bzw. Teile erstrecken. So hat das Inhaltsverzeichnis in einer sinngemäßen deutschen Übersetzung und ohne Seitenzahlen das folgende Aussehen:

Teil 1. Holländisch
1.d4 f5
1. 2.e3; 2.Dd3; 2.Lf4; 2.Lg5; 2.Sc3
2. 2.g4 fxg4
3. 2.e4 fxe4
4. 2.c4 Sf6 3.Lg5; 3.Sc3
5. 2.Sf3 Sf6 Seltene Linien; 3.Lf4; 3.Sc3; 3.Lg5; 3.c4
6. 2.g3 Sf6 3.Lg2 g6 4.Sh3; 4.c4; 4.c3
7. 2.Sf3 Sf6 3.g3 g6 4.c4 Lg7 5.b4; 4.Lg2 Lg7 5.0-0 0-0 6.b4; 6.c4 d6 7.b4
8. 2.g3 Sf6 3.Lg2 g6 4.b3; 2.Sf3 Sf6 3.b3; 3.c4 g6 4.b3; 3.g3 g6 4.Lg2 Lg7 5.b3
9. Weiße Abweichungen von der Leningrader Variante
2.c4 Sf6 3.Sc3 g6 4.g3 Lg7 5.Lg2 0-0 6.Sf3 d6
2.c4 Sf6 3.g3 g6 4.Lg2 Lg7 5.Sf3 0-0 6.0-0 d6

Die Leningrader Variante
1.d4 f5 2.g3 Sf6 3.Lg2 g6 4.Sf3 Lg7 5.0-0 0-0 6.c4 d6 7.Sc3 De8
10. Seltene Linien; 8.Sd5 Sxd5
11. 8.Te1 Df7
12. 8.b3 e5
13. 8.d5 a5

Teil 2. Reti gegen Holländisch
1.Sf3 f5
14. 2.e4; 2.b3; 2.d3; 2.g3

Teil 3. Holländisch gegen 1.c4
1.c4 f5
15. 2.Sf3 Sf6 3.Sc3; 3.g3
16. Seltene Linien; 2.Sc3 Sf6

Im Vorwort erklären die Autoren, dass der Leser mit "The Leningrad Dutch" nicht in einer Weise umgehen soll, dass er sich die Fülle des Stoffes einzuprägen versucht. Er soll sich vielmehr an die Hauptlinien halten. Sie bezwecken damit, dass der Leser das System im Sinne von begreifen erlernt. Als Voraussetzung sehe ich dafür eine ausreichende Darstellung der Pläne für beide Seiten an. Und wenn man spezifisch darauf achtet, stellt man fest, dass Malaniuk und Marusenko tatsächlich einen Schwerpunkt auf die strategischen Aspekte gelegt haben. Immer wieder thematisieren sie, welche Werte sich für den Spieler eröffnen, welche er anstreben kann oder sollte und wie er sein Spiel dementsprechend anlegen kann. In diesem Punkt ist "The Leningrad Dutch" nach meiner Einschätzung überdurchschnittlich gelungen. Als Hauptlinien bezeichnen die Autoren jene, die von den Spitzenspielern angewendet werden. Inwieweit sie diese zutreffend als Rückgrat für ihre Betrachtungen ausgewählt haben, habe ich nicht geprüft.

Noch ein Wort zu den Ergänzungspartien: Diese sind ganz überwiegend in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gespielt worden bis in die ersten Jahre nach 2000. Sie sind also teilweise etwas betagt, was ihre Bedeutung für die Darstellung der Theorie aber nicht schmälern sollte. Die Kommentierung beschränkt sich nicht auf den Bereich der Eröffnung und des beginnenden Mittelspiels, sondern bezieht den kompletten Spielverlauf ein. Insofern erinnert die Darstellung bisweilen an Partien, die in der laufenden Schachpresse zu finden sind, nur dass sie in der Kommentierung eben auch einen besonderen Blick auf jeweils eine bestimmte Eröffnungssituation werfen.

Ein ausreichend ausführliches Variantenverzeichnis schließt das Werk ab.
Die Buchsprache Englisch stellt keine bemerkenswerten Ansprüche an die Fremdsprachkenntnisse des Lesers.

Fazit: "The Leningrad Dutch" ist ein gelungenes Repertoirebuch, geschrieben vom ausgewiesenen Experten Malaniuk und dessen journalistisch geschulten Co-Autor Marusenko. Es nimmt die Warte des Nachziehenden ein und rüstet diesen umfassend. Besonders zu gefallen vermag das Werk wegen seiner ausführlichen Darstellung jeweils der Spielpläne.

Uwe Bekemann, BdF
August 2014