English Defense
270 Seiten, gebunden, Russian Chess House, 1. Auflage 2008
Aus der Reihe »Chess University«
This book is devoted to the paradoxical opening 1.d4 e6 2.c4 b6.
By playing 3.e4 White immediately wants to punish the 'disturber of the peace' for his neglect of opening principles, but in this case Black sets his opponent such a variety of mines and traps, that he can gain an advantage, even omitting the equalising stage! At the present day the statistics after 3.e4 is appalling for White: in 7 out of 10 games he suffers defeat! The author, not relying on his own store of words, constantly hides behind the ckassics, citing them right and left. Characters form world literature and even departed personalities strive to take an active part in the analysis of variations.
Gewicht | 450 g |
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Hersteller | Russian Chess House |
Breite | 15,2 cm |
Höhe | 22 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Autor | Odessky |
Reihe | Chess University |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-5946930826 |
Seiten | 270 |
Einband | gebunden |
Preface
003 EVERYTHING YOU WANTED TO KNOW ABOUT A40, BUT WERE AFRAID TO ASK
First chapter
014 A SIMPLE WAY FOR A SIMPLETON
Variation 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4Nc3 Bb4 5.Bd3 f5
014 6.ef
015 6.d5
023 6.f3
028 6.Qe2
041 6.Qh5+ g6 7.Qe2
052 6.Qc2
Second chapter
IT SEEMS THEY WANT TO DESTROY US
Variation 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.Bd3 f5 5.ef
055 5...Bxg2
086 5..Bb4+
Third chapter
The idea f2-f3
119 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.Nc3 Bb4 5.f3 f5
150 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.f3 f5
The idea d4-d5
154 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.Nc3 Bb4 5.d5
157 1.d4 e6 2.c4 b6 3.Nc3 Bb7 4.d5
158 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.Bd3 f5 5.d5
160 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Bb7 4.d5
162 1.d4 e6 2.c4 b6 3.d5
Fourth chapter
167 BIG MANEUVERS FOR UNKNOWN REASONS
Variation 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Ab7 4.Qc2 Qh4
168 Everything except 5.Nd2 and 5.Nc3
170 5.Nd2
190 5.Nc3
Fifth chapter
208 TEARS FALL
209 1.d4 e6 2.c4 b6 3.a3
249 1.d4 e6 2.c4 b6 3.Nc3 Bb7 4.e3 Bb4 5.Ne2
257Concluding Thoughts and Acknowledgements
261Game index
English Defence von Ilia Odessky aus dem Russian Chess House - ein Verlag, der mit diversen früheren Publikationen reichlich blass blieb. Der Autor ist ein russischer IM, der wohl eher Trainer (und Schachliebhaber!) als aktiver Turnierspieler ist; er bespricht hier detailliert die Eröffnung 1. d4 e6 2. c4 b6.
Augenfällig ist der Unterschied zu den wohlkonfektionierten Eröffnungskompendien westlicher (speziell englischer) Machart, von denen Odessky sich nicht zuletzt in philosophischer Hinsicht deutlich distanziert. Odessky ist bekennender Anhänger Hegelscher Dialektik: Argumente und Gegenargumente führen zu einer neuen Synthese, entsprechend untersucht Odessky die Englische Verteidigung hauptsächlich ideengeschichtlich: Abspiele, die zunächst überraschende Erfolge zeitigten, werden im Laufe der Zeit widerlegt, doch es ergeben sich neue spielbare Möglichkeiten, an die am Anfang niemand dachte. Wahrheiten seien immer nur zeitlich begrenzt gültig, entsprechend weigert sich Odessky oft hartnäckig, Schlussfolgerungen über bestimmte Abspiele zu ziehen (bei jedem anderen Autor würde ich das als Schwäche auslegen, doch in diesem Fall muss man es akzeptieren!).
Wer nun meint, es handele sich um ein rein esoterisches Buch, der liegt allerdings völlig daneben. Denn vor diesem philosophischen Hintergrund entwickelt Odessky faszinierende Analysen voller überraschender Wendungen - eine wahre Schule der Kreativität und des dynamischen Denkens; ganz unabhängig davon, ob man diese Eröffnung in sein Repertoire aufnehmen möchte oder nicht. Dies alles garniert mit Wortwitz ohne Ende - schon das Lesen ist ein Genuss! Immer wieder frappiert Odessky seine Leser; beispielsweise, nachdem er trotz epischer Bemühungen weder 1. d4 e6 2. c4 b6 3. e4 Lb7 4. Ld3 f5 5. e:f5 L:g2 6. Dh5+ noch 5... Lb4+ 6. Kf1 für Schwarz so recht zum Laufen bringt, mit dem schnöden Hinweis, dass man mit 4... Lb4+ oder 4... Sc6 5. Sf3/Se2 Sb4 wohl Ausgleich finden könnte - ohne jedes nähere Detail!
Kleinere Kritikpunkte sind das aus unserer westlichen Sicht altmodisch-russische Outfit, gelegentliche Fehler wie zum Beispiel die Verwechslung von IM 0gaard mit dem Schachschriftsteller IM Aagaard oder dass Odessky aus unerfindlichen Gründen das erwähnte Buch von Bauer nicht kennt - wobei er sich sehr wohl mit anderen Vorgängern auseinandersetzt und auch eine Menge "Privatmaterial" besitzt, zum Beispiel von seinem Schüler IM Janturin. Daneben benutzt er vor allem Partien von Miles, Schabalow, Kengis, Lempert, Czebe, Bunzmann und auch Tischbierek; die Zeugnisse seines eigenen Schaffens am Brett bleiben hingegen auf zwei Nebensätze (kurze Fragmente) beschränkt. Auch dies eine bewusste Merkwürdigkeit. Aus Odesskys Buch spricht auf jeder Seite die Freude am Schach und seinen stets aufs neue ungewöhnlichen Rätseln - das allein ist schon den Kauf wert! Wer die Variante spielen will, dem sei ergänzend zu Bauers 1... b6 geraten, mit Informationen etwa zu 1. d4 e6 2.e4 b6 3.Sc3, 1.c4 b6 2. g3 Lb7 3.Sf3 L:f3 oder 1. c4 b6 2. Sc3 e6 3. Sf3 Lb7 4. e4 Lb4 5.Ld3.
Mit freundlicher Genehmigung
Harald Keilhack, SCHACH 7/2008