Geheimnisse Moderner Schacheröffnungen, Band 3
383 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2009
Für viele Schachspieler bedeutet das Studium der Eröffnungstheorie äußerst harte Arbeit. Es ist schwierig zu wissen, was wichtig ist und was nicht, wann spezielles Wissen unerlässlich ist, oder wann ein eher generelles Verständnis gefragt ist. Wenn die Eröffnungsphase vorüber ist, weiß ein Spieler tragischerweise oft nicht, welchem Plan er folgen soll oder warum sich seine Figuren auf den Feldern befinden, auf die er sie gezogen hat.
In dieser hoch gelobten und beliebten Serie versucht John Watson Schachspielern eine holistischere und tiefgründigere Sicht der Eröffnungen zu vermitteln. Er erklärt nicht nur die Ideen und Strategien, die sich hinter speziellen Eröffnungen verbergen, sondern auch die globalen Zusammenhänge zwischen ihnen. Durch die Präsentation der gemeinsamen Fäden, die dem Eröffnungsspiel zugrunde liegen, bietet Watson eine dauerhafte Grundlage für die Behandlung von Eröffnungen jeglicher Art.
Der dritte Band beschäftigt sich mit den Flankeneröffnungen. Watson wartet mit einer detaillierten Behandlung der Englischen Eröffnung auf, wobei er sich auf viele Themen der ersten beiden Bände stützt. Insbesondere im Zusammenhang mit Zugumstellungen und analogen Formen von standardmäßigen Strukturen wird erklärt, warum bestimmte Ideen funktionieren und andere nicht, und das Konzept des eröffnungsübergreifenden Aspekts wird in noch vielfältigeren Formen als in den vorhergehenden Bänden erläutert.
Der Internationale Meister John Watson ist einer der angesehensten Schachautoren auf der Welt. Mit seinem bahnbrechenden vierbändigen Werk über die Englische Eröffnung festigte er in den 80er Jahren seinen Ruf und hat seitdem eine Reihe hochklassiger Bücher verfasst. Im Jahre 1999 wurde Geheimnisse der modernen Schachstrategie
"Summa summarum ein ziemlich unverzichtbares Buch für jeden, der sich näher mit der englischen Eröffnung befassen will." -Dr. W. Schweizer, Rochade Europa
Gewicht | 700 g |
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Hersteller | Gambit |
Breite | 17,2 cm |
Höhe | 24,8 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Autor | John L. Watson |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 1 |
ISBN-10 | 1906454108 |
ISBN-13 | 9781906454104 |
Seiten | 383 |
Einband | kartoniert |
006 Zeichenerklärung
006 Widmung
006 Danksagung
007 Quellenverzeichnis
009 Allgemeine Einführung
011 1 Einführung in die Englische Eröffnung
014 2 Sizilianisch im Anzug: 2. Züge
019 Im Stile der Najdorf- und Drachen-Variante
024 Verbesserter Aljechin-Sizilianer
031 3 Einführung in 2 Sc3: Schwarz spielt flexibel 032 Aufzug des f-Bauern
035 Der Läuferausfall 2...Lb4
049 Das ultraflexible 2...d6: Einführung
050 Aktive Abspiele mit 3 d4
062 Die positionelle Spielweise
069 4 2...Sf6 und Systeme mit g3 069 Einführung in 2...Sf6
073 Möglichkeiten für Schwarz im 3. Zug
076 Die Moderne Variante: 3...Lb4
078 Exkurs zum Rossolimo-Sizilianer
091 Keres-Verteidigung
097 Weiß spielt 2 g3
114 5 Vierspringervariante 115 Langsamere weiße Spielweisen
120 Angriff im Zentrum mit 4 d4
124 Das vorsichtige 4 e3
129 Die Hauptvariante: 4 g3
133 4...Lb4 und Abkömmlinge
144 Drachen im Anzug: 4...d5
150 6 Dreispringervariante und Geschlossene Variante 150 Dreispringervariante
153 Das unabhängige Abspiel 3...f5
156 Einführung in die Geschlossene Variante
156 Geschlossene Variante mit Sf3
165 Geschlossene Variante mit e3
178 Botwinnik-System: 5 e4
188 7 Reine Symmetrische Variante 191 Das traditionelle 5 e3
199 Flankenangriff mit 5 a3
206 Symmetrische Variante à la Botwinnik: 5 e4
210 Reine Symmetrische Variante mit 5 Sf3: Einführung
211 Traditionelle Hauptvariante mit 5...Sf6
219 Symmetrische Variante mit 5...e5
223 Gegenangriff im Zentrum mit 5...e6
235 8 Hauptvarianten mit 2 Sf3 und d4 235 Einführung in 2 Sf3
235 Varianten mit 2...Sc6
251 2...Sf6 und die Symmetrische Vierspringervariante
254 Vierspringervariante mit 6 a3
260 Vierspringervariante mit 6 Sdb5
269 Vierspringervariante mit 6 g3
284 Anti-Benoni-Varianten
292 9 Asymmetrische Varianten 292 Nimzowitschs 5 e4 und Verwandte von Grünfeld-Indisch
293 Die Springertour 5...Sb4
299 Abtausch mit 5...Sxc3
302 Keres-Parma-Variante
310 Rubinstein-System
321 10 Die Igel-Variante 325 Traditionelle Variante mit 8 Dxd4
334 Modernes Abspiel mit 7 Te1
339 11 Mikenas-Angriff und Nimzoenglisch 340 Mikenas-Angriff: Einführung
340 Gegenhalten im Zentrum mit 3...d5
348 Gambitvariante mit 3...c5
352 Nimzoenglisch: Einführung
353 Klassische Variante mit 4 Dc2
356 Der Flügelangriff 4 g4
363 12 Königsindische Varianten 363 Botwinnik-Variante gegen Königsindisch
367 Der Geschlossene Englisch-Aufbau
375 Variantenverzeichnis
381 Spielerverzeichnis
Eines der monumentalsten Werke neuerer Zeit ist John Watsons vierbändiges Projekt Geheimnisse moderner Schacheröffnungen mit insgesamt fast 1.500 Seiten. Wer Watson kennt, weiß, dass jede einzelne davon mit Informationen gespickt ist, keinesfalls mit Datenbankausdrucken oder irrelevanten Analysen. Der Amerikaner bestätigt seinen Ruf als führender Schach-Pädagoge für die gehobene Mitte (Dworetski orientiert sich eher an Spielern mit Titel-Ambitionen). Daran ändern auch ein paar kleine Abstriche nichts.
Band 1 beginnt mit 100 Seiten allgemeiner Fragen zum Eröffnungsspiel sowie der Besprechung einiger typischer Strukturen (besonders »Isolani« und »Bauernketten«). Dann werden (fast) alle 1. e4-Eröffnungen vorgestellt, offene und halboffene.
Es ist klar, dass Watson bei dieser Betrachtung Schwerpunkte setzen muss, dennoch vermisst man einige Sachen, wie z. B. Skandinavisch. Bei Caro-Kann werden nur die Nebenvarianten besprochen, nicht das Hauptsystem 1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 d:e4. Und in dem sonst sehr informativen Überblick über Sizilianisch fehlt seltsamerweise das Scheveninger System.
Gut gefielen mir z. B. die Erörterungen über das Hauptsystem im Spanier (9. h3), wo Watson auf nur 15 Seiten erklärt, welche strategischen Probleme sich hinter den vielfältigen Strukturen (geschlossenes Zentrum nach d4-d5, offene d-Linie nach d4:e5/d4:c5, Zweck und Timing von c5:d4, taktische Verwicklungen nach völliger Öffnung des Zentrums usw.) verbergen. Auch Sinn und Zweck der Anti-Marshall-Zugfolge hat sich mir dank der Lektüre erstmals erschlossen.
Nichtsdestotrotz: Band 1 macht deutlich, dass das ganze Projekt ursprünglich auf nur zwei, nicht vier Bände konzipiert war. Hier wird vergleichsweise viel Material abgehandelt, zwangsläufig musste daher manches recht knapp gefasst werden. Band 2 widmet sich 1. d4. Merkwürdigerweise fehlen das Angenommene Damengambit und die Tarrasch-Verteidigung, während einige Nebenvarianten wie 1.d4 d5 2. c4 Lf5, 2... e5 usw. Erwähnung finden.
Das Wolga-Gambit und Holländisch wurden auf Band 4 verschoben. Und: Damenbauernspiele etc. wird man bei Watson vergeblich suchen: Er möchte »richtiges« Schach lehren! Aus praktischer Sicht ist das ein Nachteil; oft genug wird man in allen Klassen mit Alibi-Eröffnungen konfrontiert.
Band 3 ist ausschließlich der Englischen Eröffnung gewidmet. Watson begann seine Schachschriftsteller-Karriere um 1980 herum mit einem Vierbänder(!) zu Englisch, und noch heute ist er auf diesem Terrain in seinem Element. Dieser Band hat Monographie-Charakter, daher komme ich beim Thema »Flankeneröffnungen « noch einmal auf ihn zurück. Im Gesamtpaket ist er dagegen am ehesten verzichtbar, ohne spezielles Interesse an Englisch ist man mit Band 1, 2 & 4 gut bedient.
Band 4 legt den Schwerpunkt auf »Gambit und Unregelmäßig«. Zudem gibt es Nachträge zu früheren Bänden, also z. B. die Moderne Verteidigung, Wolga-Gambit und Holländisch. Auf 50 Seiten wird das Reti-System behandelt. Interessant und durchaus detailliert (gerade im Vergleich zu dem eher groben Raster bei den Haupteröffnungen) sind die Betrachtungen diverser seltener Anfangszüge wie 1. b4, 1. Sc3, 1. g4 usw.
Am meisten beeindruckt haben mich Watsons Aussagen zu den Gambit-Spielen. Gekonnt schlägt er hier den Bogen von klassischen (»primitiven«) Gambits zu modernen, positionell ausgerichteten Bauernopfern.
Das abschließende Kapitel »Eröffnungswahl und Eröffnungsvorbereitung« überzeugt mich hingegen nicht. Watson ist und bleibt die Kapazität für »Schachstrategie« und »Schachtheorie«. Was Schachpragmatismus, Turnier- und Gegnervorbereitung, die Arbeit an eigenen Schwächen usw. angeht - dafür gibt es andere und, wie ich meine, bessere Autoren.
Alles in allem eine tolle Serie zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Erstaunlich, dass Watson bei aller Materialfülle nie das Detail vergisst, immer wieder auch die Autoren von Spezialwerken verbessert; gelegentlich auch neue Wege vorschlägt - und seien es nur Beispiele, wie man mit einer geschickten Zugfolge seine Wunschstellung erreicht.
Mit freundlicher Genehmigung Harald Keilhack, SCHACH 6/2012
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Eigentlich sollte nach Band 1+2 Schluss sein mit der von John Watson ins Leben gerufenen Reihe. Aber nach den e4- und d4-Systemen machten die Leser der Enttäuschung Platz, dass c4 keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dabei steht der positionelle Ideenreichtum dieser Systeme keineswegs den oben genannten nach, wie allein der Umfang des vorliegenden Bandes letztlich auch beweist.
Nach einer kurzen Einführung arbeitet sich Watson Variante um Variante voran und lässt dabei nichts aus. Wie in den Vorgängerwerken orientiert sich der Autor ausgehend vom Wesentlichen der Stellung auf Ideen und Pläne beider Seiten, immer unter Berücksichtigung der Bauernstrukturen.
Dass Watson dabei auf unnötigen Variantenballast verzichtet, sei nur am Rande erwähnt, denn die Erläuterungen sind verständlich geschrieben und lassen Zusammenhänge nachvollziehen. Da die Englische Eröffnung im gewissen Sinne auch ein universelles System ist und zahlreiche Stellungsbilder mit vertauschten Farben auftauchen (insbesondere beim Sizilianer ), werden die Erläuterungen teilweise umso wertvoller. Zum Beispiel entsteht nach 1. c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Sc6 4. g3 d5 5. cxd5 cxd5 eine Art Drachenvariante im Anzug, bei deren Ausführungen der Autor interessante Aspekte erörtert. Eine weitere typische Bauernstruktur entsteht beim Maroczy-Aufbau oder dem Symmetrischen Aufbau 1. c4 c5, die aus meiner Sicht anhand von gut gewählten Beispielpartien erläutert werden. Die Igelvariante wird für Freunde dieses Systems möglicherweise etwas kurz behandelt (19 Seiten), aber es gibt hierzu zahlreiche Spezialliteratur und der Rahmen des Buches wäre wohl gesprengt worden.
Der Tenor, der allen drei bisher veröffentlichten Bänden anmutet, ist der: Der Leser soll das Wesen der Eröffnung verstehen und das ist (bisher) gelungen, in diesem Band besonders. Ein typischer "Watson“ eben! Ganz nebenbei schließt Watson mit diesem Buch eine Lücke, indem er eine übersichtliche und auch verständliche Englisch-Monographie geschrieben hat, die beiden Farben gerecht wird. Sogar der vierte Teil liegt bereits in den Startlöchern und soll sich mit Retisystemen, symmetrischen, aber auch unregelmäßigen Eröffnungen und Gambits befassen.
Mit freundlicher Genehmigung
Frank Große, http://schachtraining.blog.de
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Watson ist eine Ikone im Schachbuchgeschäft. Der 1951 geborene US-Amerikaner sicherte sich über Jahrzehnte hinweg einen ausgezeichneten Ruf. Die höchste Salbung erreichte sein Schaffen 1999 mit "Secrets of Modern Chess Strategy", welches das Verständnis der Vorgänge im Schach und auch das Schreiben darüber nachhaltig veränderte. Nachfolgende Bücher griffen Watson neu formulierte Regeln von "Regelfreiheit" und des konkreten und dynamischen Konzepts auf. Unser Verständnis vom "Modernen Schach" ist untrennbar mit ihm verbunden. Er hat eine Vielzahl ausgezeichneter Bücher geschrieben, auch seine neue Reihe "Geheimnisse moderner Schacheröffnungen" wird allgemein gelobt und empfohlen. Band 1 deckt Eröffnungen nach 1.e4 ab, Band 2 1.d4 und nun gibt es Band 3 über 1.c4. Damit versucht Watson bislang schon auf über 1000 Seiten, eine erschöpfende Darstellung verschiedenster Eröffnungen und Strukturen zu vermitteln. Ein abschließender 4. Band steht aus, der sich mit Flankeneröffnungen wie dem Reti-System und allgemeinen Themen beschäftigen wird. An so eine Synopse trauten sich Autoren bislang nur in enzyklopädischer und nonverbaler Form heran, man denke an die Bände A bis E der Informator-Herausgeber.
Watson hat sich eine Herkulesarbeit aufgebürdet, möchte nicht nur das Wissen in verbaler Form erläutern, sondern auch Zusammenhänge unter den Eröffnungen sichtbar machen, den roten Faden durchs Labyrinth der Varianten und Zugumstellungen aufzeigen und grundlegende Ideen herausschälen. Und da all dies noch nicht genug will er den Lernenden wie den fortgeschrittenen Spieler gleichermaßen ansprechen. Eine kaum lösbare Aufgabe, die höchsten Respekt verdient, aber überladen wirkt und zum Scheitern verurteilt ist. Denn die Vielfalt der Ideen, Zugumstellungen, konkreten Pointen einerseits widersprechen dem Anspruch, einen verbindenden Faden, eine übergeordnete Metatheorie formulieren zu wollen. Bezeichnend finde ich, dass der c4-Band etwas dicker als die beiden ersten Teile geworden ist, dabei gilt es gerade bei 1.e4 zu den offenen und den halboffenen Eröffnungen unglaubliche Theorieberge zu bewältigen. Wahrscheinlich liegt es an den vielen Querverweisen zu den Bänden 1 und 2, die Watson aussprechen muss. Beim Bemühen, alle Zugumstellungen hineinzupacken, wird das Ganze unübersichtlich und fordert viel vom Leser. Der nüchterne, auf Objektivität getrimmte Schreibstil versprüht nicht gerade Begeisterung. Es wirkt, als wäre Watson nach jahrelangem, schweißtreibendem Schürfen in den Untiefen irgendwann zum Dienst nach Vorschrift übergegangen. Ich habe mich sehr auf das Erscheinen des dritten Bandes gefreut und bin nun etwas enttäuscht. So hat mich sehr interessiert, was er zu Igelstellungen zu sagen hat, aber gerade zu diesem Thema fasst er sich kurz, altbekannte Partien werden mit hölzernen Phrasen aufbereitet, auch vermisste ich Hinweise zu einer übergeordneten Philosophie dieser Schwarzstrategie.
Seine Stärke liegt eindeutig bei der Untersuchung von 1.c4 e5, was eigentlich "Sizilianisch im Anzug" darstellt und rund die Hälfte des Buches ausmacht: hier beschäftigt ihn intensiv die Frage "was bringt ein Mehrtempo, wenn ich als Weißer so spiele, als wäre ich Schwarz" und der Leser erfährt viel Interessantes über das Wechselspiel zwischen den Farben und aktiven und reaktiven Strategien. Fazit: meine Erwartungshaltung an das Buch war sehr hoch, bezüglich des Igels bin ich freilich sehr fachkundig und deshalb überkritisch. Um den Autor gerecht zu werden muss gesagt werden, dass er sein Vorhaben gewissenhaft und gut gelöst hat und wirklich jeder Leser von der Lektüre profitiert, nicht nur was Eröffnungswissen, sondern das allgemeine Verständnis betrifft. In dieser Art des Blickes auf die Eröffnungsphase gibt es zumindest noch nichts Gleichwertiges.
Mit freundlicher Genehmigung
IM Frank Zeller, Schachwelt 2/2010
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In seiner Reihe "Mastering the Chess Openings" geht John Watson diesmal ausschließlich auf die Englische Eröffnung (1.c4) ein. Ursprünglich waren nur zwei Teile geplant, Watson hat sich aufgrund des Erfolges dazu entschlossen, noch zwei weitere Bücher folgen zu lassen (in diesem Band also Englisch und ein weiterer wird sich mit seltenen Eröffnungen sowie allgemeinen Überlegungen zur Eröffnungstheorie befassen).
Wie auch in den beiden Vorgängerwerken befasst sich Watson mit den Grundgedanken, den Ideen und möglichen Plänen, wichtigen Musterpartien und allgemeinen Strategien zu der Eröffnung, in dem vorliegenden Buch mit der Englischen Eröffnung. Er untersucht sämtliche Abspiele, wichtige Varianten und fügt die schier unüberblickbaren englischen Systeme zu einem großen Ganzen zusammen. Dabei erklärt Watson immer den Sinn hinter den Zügen, gibt Hinweise und versucht, dem Leser somit diese Eröffnung näher zu bringen. Gewürzt wird das Ganze durch zahlreiche Partien die Watson vorbildlich kommentiert, viel Text und nur die wichtigsten Varianten. Überhaupt hat mir die Auswahl der Partien besonders gefallen, nicht unbedingt die Spektakulärsten dafür aber die Lehrreichsten! In vielen Beispielen die Watson bringt, kann man sehr gut die Grundideen nachvollziehen die dieser Eröffnung zugrunde liegen. Nebenbei gibt es natürlich auch einen aktuellen Überblick über die gegenwärtige Theorie wobei Watson sich hier auf ein normales und vernünftiges Maß beschränkt. Ausufernde Theorievarianten wird man hier nicht finden, das ist auch nicht der Sinn des Buches. Der Autor hat sich ein einfaches und zugleich schwieriges Ziel gesteckt: Der Leser soll nach der Lektüre des Buches diese Eröffnung verstehen.
Hat er dieses Ziel erreicht?
Ja, ganz eindeutig!
In vorbildlicher Art und Weise kommuniziert Watson mit seinen Lesern, bringt hervorragende Beispiele, fasst das Wichtigste zusammen und was das Beste ist:
Am Ende des Buches angekommen, hat man wirklich das Gefühl, diese Eröffnung zu verstehen. Eine qualitativ hochwertige Arbeit von John Watson die er mit diesem Buch abgeliefert hat, ich persönlich freue mich schon auf den nächsten Teil!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, www.freechess.info
September 2009
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Wie muss ein Eröffnungsbuch aussehen, damit es gerade auch für den Fernschachspieler ein Gewinn ist? Man sehe sich "Geheimnisse moderner Schacheröffnungen Band 3, Die Englische Eröffnung und ähnliche Strukturen" von John Watson an, man kann diese Frage dann beantworten.
Zum für die besondere Qualität seiner Werke bekannten Autor muss man nichts mehr sagen, mit dem hier zu besprechenden Werk unterstreicht er seinen hervorragenden Ruf.
Der alte "c4-Hase" wird von Watson ebenso bedient wie der Spieler, der mit den Buchthemen Neuland betritt. Letzterer findet ein Komplettwerk vor, mit dem an der Hand er sich in jede Partie begeben kann, um das System der Englischen Eröffnung spielend sowie Zug um Zug zu erlernen. Es wird dem Leser der globale Ansatz vermittelt, in welchem größeren Zusammenhang das jeweils betrachtete Thema zu sehen ist. Nach welchen Prinzipien ist ein bestimmtes System zu behandeln, wie baut man das eigene Spiel unter Beachtung der Anforderungen durch das System auf, wie entwickelt sich das Spiel im Anschluss an die Eröffnungsphase weiter, welche wichtigen Übergänge in andere Systeme sind zu beachten? Auf diese und weitere Fragen gibt Watson professionell Auskunft.
Die konkreten Zugfolgen werden nicht einfach nur aufgeführt, sodass der Leser bei der ersten Abweichung hiervon allein gelassen wird, sondern "beleuchtet". Im Lichte der Eröffnung, in die Logik der laufenden Zugfolge eingebettet, erfährt der Leser, warum ein Zug gut, schlecht, notwendig ist, welche Alternativen es gibt usw. Und gibt es einen hilfreichen Trick, droht eine Falle? Watson macht darauf aufmerksam.
Bücher, die so ausgeprägt auf Erklärung und Verständnis setzen, findet man selten. "Wissen, was gespielt wird" und "Wissen, warum etwas gespielt wird" sind die Ziele des Autors, die den Gewinn des Lesers bringen.
Das Interesse des erfahrenen Spielers richtet sich besonders auf den Wert des Werkes, den es als Bild vom Stand der Theorie vermittelt. Aktualität und sachkundige Zusammenstellung des Stoffes nach seiner Relevanz sind die Anforderungen, auch in diesem Punkt genügt das Buch den hoch gesteckten Ansprüchen. Besonders die als Quellen benannten Periodika und Datenbanken dürften hierzu beigetragen haben.
Der Stil des Buches und die Art der textlichen Gestaltung sollen anhand einer Passage gezeigt werden, die als repräsentatives Beispiel angesehen werden kann.
"Im Lauf der Jahre hat sich die Meinung durchgesetzt, dass der Turm auf diesem Feld am besten steht, was verschiedene Gründe hat. Schwarz erhöht seine Chancen auf einen erfolgreichen Vorstoß ... d5, da er nach einem Bauerntausch über die offene e-Linie verfügen wird (auf der in der vorliegende Situation zudem auch noch die weiße Dame steht). Der Turm steht auch gut, um der Idee f4-f5 mit Angriff auf e6 zu begegnen. Weiß wird diesen Angriff vielleicht zu irgendeinem Zeitpunkt mit Lh3 verstärken können, sodass die Stellung eines Turms auf e8 sehr nützlich sein kann. Schließlich wissen wir bereits, dass die schwarzen Bauernhebel ... b5 und ... d5 von Bedeutung sind, aber der Zug ... e5 kann mindestens genauso wichtig sein. So besteht eine einfache Idee beispielsweise in ... "
Ein detailliertes Variantenverzeichnis erlaubt das gezielte (Auf-) Suchen bestimmter Zugfolgen und rundet den hervorragenden Eindruck, den dieses Werk macht, ab.
"Geheimnisse moderner Schacheröffnungen Band 3, Die Englische Eröffnung und ähnliche Strukturen" von John Watson zählt zum Allerbesten, was ich in der letzten Zeit an Eröffnungsbüchern in die Hände bekommen habe. Ich kann es mit bestem Gewissen sehr zum Kauf empfehlen.
Uwe Bekemann
September 2009
BdF
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