Grundlegende Opferwendungen im Schach
256 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2005
Sacrifices are an essential part of chess. Those who never consider sacrificing will miss countless opportunities and find that promising positions repeatedly slip away. Players who do not appreciate their opponents' sacrificial possibilities will be unable to see danger signs, and find themselves on the wrong end of too many king-hunts.
In this unique book, popular author David LeMoir investigates in detail the most important Standard sacrificial ideas. Rather than merely cataloguing the various possibilities and providing examples, he discusses the possible follow-ups to the sacrifices, the defensive options against them, and the positional factors that might suggest whether the sacrifice will be sound or unsound. There are many important types of chess positions that can only be played well by those who understand the thematic sacrifices that are possible. The sacrificial ideas covered in this book lie at the heart of some very popular opening Systems, and indeed there are few games in which one or another of these sacrifices isn't relevant.
Opfer sind aus dem Schach nicht wegzudenken. Wer niemals ein Opfer erwägt, wird unzählige Gelegenheiten verpassen und viel versprechende Stellungen ein ums andere Mal nicht zum Sieg führen können. Wer die Opfermöglichkeiten seines Gegners nicht würdigt, wird die Gefahrenzeichen nicht erkennen und nur allzu oft eine Königsjagd über sich ergehen lassen müssen.
In diesem einzigartigen Buch untersucht der beliebte Autor David LeMoir tiefschürfend die wichtigsten Standardopferideen. Er zählt aber nicht nur die verschiedenen Möglichkeiten auf und führt Beispiele dafür an, sondern diskutiert auch die möglichen Fortsetzungen nach dem Opfer, die Möglichkeiten des Verteidigers und die positioneilen Faktoren, die Anhaltspunkte für die Korrektheit oder Inkorrektheit des Opfers liefern können. Viele wichtige Stellungstypen kann man nur dann gut behandeln, wenn man die möglichen thematischen Opfer versteht. Die in diesem Buch abgehandelten Opferideen sind für einige sehr populäre Eröffnungssysteme von entscheidender Bedeutung. In der Tat gibt es nur wenige Partien, in denen nicht das eine oder andere dieser Opfer relevant ist.
Gewicht | 460 g |
---|---|
Hersteller | Gambit |
Breite | 17,1 cm |
Höhe | 25 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Autor | David LeMoir |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 1 |
ISBN-10 | 1904600220 |
ISBN-13 | 9781904600220 |
Seiten | 256 |
Einband | kartoniert |
004 Zeichenerklärung
005 Einführung
008 1 Abräumen des Damenflügels mit dem Springer:
Sxb5 im Sizilianer
018 2 Abräumen des Damenflügels mit dem Läufer:
Lxb5 im Sizilianer
034 3 Ein facettenreicher Springerausfall:
Springeropfer auf d5
055 4 Festhalten des Königs im Zentrum:
Läuferopfer auf e6
080 5 Treibjagd auf den König im Zentrum:
Springeropfer auf e6
094 6 Der andere Springerausfall im Sizilianer: Sf5
105 7 Öffnung der g-Linie gegen den rochierten König:
Das andere Springeropfer auf f5
119 8 Herausziehen des Königs ins Freie: Sxf7
139 9 Belästigen des Königs mit dem Läufer: Lxf7+
152 10 Einschlagen des Sargnagels: Springeropfer auf f6
168 11 Dolchstoß ins Herz der Rochadestellung: Sxg7
180 12 Öffnung der h-Linie: Springer- und Läuferopfer auf g5
196 13 Zerstörung der Rochadestellung: Lxh6
209 14 Das klassische Läuferopfer auf h7
229 15 Das doppelte Läuferopfer
237 16 Anleitung zum erfolgreichen Opfern von Figuren
240 17 Lösungen der Übungen
252 Partienverzeichnis
256 Eröffnungsverzeichnis
In einem Gespräch am Bücherstand am Rande der Bayerischen Schacheinzelmeisterschaft brachte ein Besucher es auf den Punkt: "Der Gambit-Verlag macht einfach gute Bücher". Kein Wunder, dass mittlerweile einige Gambit-Bücher wie das hier vorliegende ins Deutsche übersetzt wurden. Freilich, man soll ja nie pauschal urteilen, aber in der Tat verdienen die Schachbücher vom Gambitverlag in aller Regel doch zu Recht Lob. Das liegt, so denke ich, vor allem am häufig anzutreffenden Bemühen der Gambit-Autoren, ausführlich und zugleich auch für den Hobbyschachspieler verständlich zu kommentieren, ohne jedoch auf die Darstellung der Komplexität und des Variantenreichtums des Schachspiels zu verzichten und in Banalitäten zu verfallen.
Das gilt sicher auch für David Le Moir, einem starken englischen Amateur, der unter anderem zweimal bei der westenglischen Meisterschaft siegte. Im Klappentext zum vorliegenden Buch wird der hauptberufliche Unternehmensberater als Autor von Schachbüchern beschrieben, in denen wichtige praktische Themen im Klartext erläutert werden, eine durchaus zutreffende Beschreibung, liest man Vorspann, Analysen und Nachspann der behandelten Beispielpartien. Wie bei seinem zweiten von insgesamt bislang drei Schachbüchern, "How To Become a Deadly Tactician", beschäftigt sich LeMoir auch in "Essential Chess Sacrifices" - so der englische Orginaltitel (das englische Buch, herausgegeben 2003 enthält übrigens rund 30 Seiten weniger als die deutsche Ausgabe 2005) - mit dem Thema Schachtaktik. Diesmal geht es speziell um bestimmte typische, immer wiederkehrende Standardopfer einer Figur (Ausnahme: Läuferdoppelopfer auf h7 und g7), wie auch ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis ausweist:
Einführung
1. Abräumen des Damenflügels mit dem Springer: Sxb5 im Sizilianer (S. 8)
2. Abräumen des Damenflügels mit dem Läufer: Lxb5 im Sizilianer (S. 18)
3. Ein facettenreicher Springerausfall: Springeropfer auf d5 (S. 34)
4. Festhalten des Königs im Zentrum: Läuferopfer auf e6 (S. 55)
5. Treibjagd auf den König im Zentrum: Springeropfer auf e6 (S. 80)
6. Der andere Springerausfall im Sizilianer: Sf5 (S. 94)
7. Öffnung der g-Linie: Das andere Springeropfer auf f5 (S. 105)
8. Herausziehen des Königs ins Freie: Sxf7 (S. 119)
9. Belästigen des Königs mit dem Läufer: Lxf7+ (S. 139)
10. Einschlagen des Sargnagels: Springeropfer auf f6 (S. 152)
11. Dolchstoß ins Herz der Rochadestellung: Lxg7 (S. 168)
12. Öffnung der h-Linie: Springer- und Läuferopfer auf g5 (S. 180)
13. Zerstörung der Rochadestellung: Lxh6 (S. 196)
14. Das klassische Läuferopfer auf h7 (S. 209)
15. Das doppelte Läuferopfer (S. 229)
16. Anleitung zum erfolgreichen Opfern von Figuren (S. 237)
17. Lösungen der Übungen (S. 240)
Verzeichnisse
Fünfzehn Standardopfertypen stehen also im Vordergrund, vorgestellt anhand von insgesamt 210 meist vollständigen Partien, in denen nochmals weitere Partien und diverse weitere Opfermotive als Untervarianten enthalten sind. Solche Partienpakete zu gewissen Themen sind heutzutage statt durch aufwendiges Karteisystem "a la Suetin" durch automatisches Durchsuchen von diversen großen Datenbanken relativ leicht zu erhalten, die Auswahl der lehrreichsten Partien, ihre Systematisierung und Kommentierung bleibt dagegen eine aufwändige Arbeit und das Markenzeichen des Autors. Während der typische Opferzug selbst leicht zu klassifizieren ist, ist zudem eine Klassifizierung der Entstehungs- und Rahmenbedingungen eines Opfers weit schwieriger und angesichts der Stellungsvielfalt wohl nur eingeschränkt zu leisten. Dennoch unternimmt LeMoir eine weitere Einordnung der Opfer etwa nach zusätzlichen Motiven wie das Herausziehen des Königs, das Eindringen der Dame oder Einsperren einer Figur, weiter nach bestimmten Folgeschachzügen, oder beispielsweise ob nach einem Springeropfer auf f5 oder f6 ein weißer Bauer von der g- oder e-Linie zurückschlagen kann und vieles mehr. Das ist vor allem für Trainingszwecke sehr nützlich. Es geht LeMoir aber dabei letztlich nicht um Vollständigkeit. Einfach eine weitgehend geordnete und auf Unterschiede hinweisende Darstellung zahlreicher, typischer Partien sollen dem Leser ein besseres Stellungsgefühl für Opferwendungen ermöglichen, sei es als Angreifer oder als Verteidiger, denn keineswegs beschränkt sich LeMoir auf erfolgreiche Opfer. Auch die Bedingungen für aussichtreiche Verteidigung werden angesprochen. Die Partien sind übrigens bis zur kritischen Stellung unkommentiert gelassen, hier wären kurze Hinweise auf Fehler und Verbesserungsvorschläge wünschenswert gewesen. Ab der kritischen Stellung mit dem Opferzug ist dann die Kommentierung dagegen in Text und Varianten sehr ausführlich und an Veranschaulichung mit reichlich Diagrammen fehlt es nicht.
Ob das Buch gleich einzigartig ist, wie der Klappentext meint, sei dahingestellt. Gewiss liegt aber eine sehr ausführliche, strukturierte und leserfreundliche Darstellung eines praxisrelevanten Schachthemas vor, die wirklich empfohlen werden kann. Nebenbei: Obwohl die dargestellten Opferideen sich auf viele Eröffnungen verteilen, ist das Buch vor allem für Sizilianischfreunde eine Bereicherung, sind doch dort die Opfer auf b5, d5, f5 oder e6 fast an der Tagesordnung.
Helmut Riedl, Rochade Europa 11/2005
----------------------------------------------------------------
Erneut ist beim englischen Verlag Gambit Publications ein erfolgreiches Buch nun auch in einer deutschen Ausgabe erschienen. Es handelt sich um "Essential Chess Sacrifices" von David LeMoir, dessen Titel bzw. der Untertitel "Figurenopfer, die man unbedingt kennen sollte" den Inhalt bereits sehr gut zusammenfassen.
Denn in seinem umfangreichen Werk untersucht der Autor eine Fülle von Standardopfern, die in zahlreichen Eröffnungen von großer Bedeutung sind, so dass jeder Spieler die hier vorgestellten Opfer und Motive beherrschen sollte.
Doch LeMoir begnügt sich erfreulicherweise nicht damit, Beispiele dieser Opferwendungen aneinander zu reihen. Er beschäftigt sich auch mit den Chancen und Risiken, die sie bieten, zeigt, worauf Angreifer und Verteidiger achten sollten, und welche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Opfer gegeben sein sollte.
Diese sehr gelungene Zusammenstellung wichtiger und interessanter Opfermotive ist einer breiten Schicht von Spielern zu empfehlen, denn diese Wendungen treten wie gesagt in etlichen Eröffnungen auf und spielen damit in vielen Partien eine Rolle. Auch die Aufbereitung dieser Motive ist überzeugend.
Die zahlreichen Beispiele und die nun auch in deutscher Sprache zu genießenden Erläuterungen runden das Werk ab.
Schach-Markt 4/2005
________________________________________
Rezensionen der englischen Ausgabe "Essential Chess Sacrifices":
Wenig Glück hatte LeMoir mit seinem Erstlingswerk Wie man Glück hat im Schach (How to be Lucky in Chess), zumindest bei der deutschen Leserschaft -das Buch erhielt teilweise sehr schlechte Kritiken und wurde auch kaum verkauft. Mit dem nun vorliegenden Werk überrascht LeMoir indessen positiv!
Er bespricht der Reihe nach alle klassischen Opfertypen wie L:h7+, L:h6, L:f7+, Sf6+, S:f7, S:e6, L:e6, Sf5 und die sizilianischen Figurenopfer auf b5. Wie schon diese Übersicht zeigt, ist das Buch relativ Sizilianischlastig (ca. 50 Prozent des Materials), aber auch Caro-Kann, Französisch, das Angenommene Damengambit und die Offenen Spiele sind gut vertreten. Eine der Stärken des Buches ist, dass es aufzeigt, wie ähnlich die Wendungen oftmals trotz verschiedener Zentrumsstruktur (z. B. Sizilianisch Najdorf-Variante bzw. Slawisch Meraner Variante bei S:e6) sind.
Lobenswert ist LeMoirs ständiges Streben nach Systematisierung sowie sein Bemühen, verlässliche Kriterien für die Einschätzung der Lage nach "unklaren" Opferwendungen zu finden. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das sizilianische Figurenopfer auf b5, das forciert zu einem Endspiel mit drei Bauern gegen eine Figur führt, z. B. 1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 c:d4 4. D:d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6 7. Df3 Sbd7 8. 0-0-0 Dc7 9. Dg3 b5 10. L:b5 a:b5 11. Sd:b5 Db8 12. S:d6+ L:d6 13. D:d6 D:d6 14.T:d6. Der Autor schürft hier ausgesprochen tief, um Regeln für eine allgemeine Einschätzung zu gewinnen und Motive für beide Seiten aufzuzeigen - bis hin zu versteckten Gegenspielmöglichkeiten des Schwarzen am Königsflügel. Dank des ausgesprochen systematischen Ansatzes ist das Buch auch für Trainer sehr empfehlenswert.
LeMoirs Recherche fußt auf den fortgeschrittenen Suchfunktionen der Datenbanken; die "klassische" Literatur (Vukovic, Spielmann usw.) kam ein wenig kurz - bereits in der Schweizerischen Schachzeitung von 1911 fand ich einen Artikel von Erwin Voellmy zum Läuferopfer auf h7, der sich in puncto Didaktik nicht hinter modernen Beiträgen zu verstecken braucht.
Ich denke, mit Essential Sacrifices für die typischen Opfer sind die Angriffsspieler bis auf weiteres gut bedient.
Harald Keilhack, Schach 01/2004
David LeMoir, ein erfolgreicher Wirtschaftsberater, war zweimal Westenglischer Meister und im Jahr 2000 Champion von Norfolk. Dem Schach-Publikum wurde er überdies als Autor zweier Bücher bekannt, die das Zusammenspiel von Taktik und Psychologie auf den 64 Feldern äußerst unterhaltsam und lehrreich beleuchteten: "How to be lucky in Chess" und "How to become a deadly Chess Tactician". In seinem neuesten Werk über die wesentlichen Schach-Opfer kommt er hochwissenschaftlich daher und listet alle gängigen Standard-Figurenopfer auf, die der Praktiker kennen sollte (mit Ausnahme von ...T:c3 im Sizilianer, aber dabei handelt es sich ja lediglich um ein Qualitätsopfer). LeMoir hat nach umfangreicher Datenbank-Recherche 240 vollständige Partien und 54 Partiefragmente aus der Meisterpraxis der vergangenen 110 Jahre ausgewählt, analysiert und als Beispiele für die jeweilige Thematik aufbereitet, 28 davon als Übungen für den Leser im Anschluss an jedes der insgesamt 15 Kapitel (und mit ausführlichen Lösungsangaben im Anhang, S. 212-220). Die ersten sechs Abschnitte des Buches befassen sich ausschließlich mit "sizilianischen Opfern", exklusiv dem Weißspielervorbehalten: S:b5, L:b5, Sd5, L:e6, S:e6 und Sf5 (S. 7-93). Sodann folgen das andere Sf5-Opfer, wo nicht der e4-Bauer, sondern der g4-Bauer zurückschlägt mit Öffnung der g-Linie in Richtung der schwarzen Rochadestellung, sowie die diversen Einschläge S:f7, L:f7+, Sf6+ und S:g7 (Kapitel 7 bis 11, S. 94-158), welche spiegelbildlich auch der Schwarzspieler ausführen kann (dies gilt auch für das Folgende). Die restlichen Kapitel 12 bis 15 beinhalten die "passiven" Sg5/Lg5-Opfer (in der Hoffnung auf ...h6:g5, um dann mittels h4:g5 die h-Linie zur Attacke auf den schwarzen Monarchen zu öffnen), den zerstörerischen Hieb L:h6 sowie die Klassiker L:h7+ und das doppelte Läuferopfer, "erfunden" vom deutschen Weltmeister Dr. Emanuel Lasker (S.159-209). In dem kurzen Schlusskapitel "Wie man erfolgreiche Figuren-Opfer spielt" (S. 210f) fasst der Autor die allgemeinen Prinzipien zusammen: Exponieren des gegnerischen Königs, keine Eile beim Zurückgewinnen des geopferten Materials, Heranführen von Ressourcen zum Angriff, psychologische Schockwirkung auf den Verteidiger. Das Buch bietet einen ausgezeichneten Überblick der gängigen Figurenopfer und vermag durch seine vielen Beispiele dem Leser ein Gefühl dafür zu verschaffen, ob eine Stellung reif erscheint für einen Einschlag und wie es nach demselben mit dem Angriff weitergehen soll. Englischkenntnisse erscheinen dabei zum Verständnis des
Inhalts durchaus wünschenswert.
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa
Der Autor erläutert in seiner Arbeit typische Figurenopfer, z, B, Springerund Läuferopfer auf b5, d5, e6, f7, f5 usw. Das Buch enthält viele interessante Beispiele und 28 Übungen. Wenn Sie Ihre taktischen Fähigkeiten üben möchten, so bekommen Sie mit diesem Buch das richtige Handwerkzeug zur Hand.
Jerzy Konikowski, Fernschach International 2004/01
Sizilianisch B85
B. Ivanovic - A. Sokolov
Novi Sad 1984
1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sc6 5. Sc3 a6 6. Le2 d6 7. Le3 Sf6 8. 0-0 Le7 9. Kh1 0-0 10. f4 Ld7 11. De1 b5 12. a3 Sxd4 13. Lxd4 Lc6 14. Td1 Sxe4 15. Ld3 Sxc3 Weiß hat einen Bauern gegeben und hofft, mit einem Doppelläuferopfer entweder Dauerschach zu erzwingen, oder mit Dame und zwei Bauern gegen zwei Läufer und einen Turm eine Position zu erreichen, in der die Dame ein lästiges Regiment führen kann. Die entscheidende Stellung kommt nach Zug 21. 16. Dxc3 Tc8 17. Lxh7+ Kxh7 18. Dh3+ Kg8 19. Lxg7 Kxg7 20. Txd6 Th8 Sowohl 20... Lxd6 und 20... Dxd6 erlauben mit 21. Dg4+ ein Dauerschach. 21. Txd8 Lxd8
Dies war - aus Sicht des Spielers, der das Doppelläuferopfer durchführte -eine ungewöhnliche Art der Eroberung der Dame. Dennoch ist die Materialverteilung nicht unüblich: Weiß hat die Dame und zwei Bauern im Äquivalent für einen Turm und zwei Leichtfiguren (wobei zwei Läufer häufig vorkommen). Diese Stellung verdeutlicht, was falsch laufen kann, wenn die Dame nicht sofort die Möglichkeit hat, weiter anzugreifen. Die einzige nicht verteidigte Figur im schwarzen Lager ist der Turm auf c8, doch dies kann leicht behoben werden. Schwarz besitzt währenddessen offene Diagonalen und Linien, auf denen dem weißen König an vielen Stellen Gefahren drohen. Weiß versucht, die Entkleidung des schwarzen Königs weiterzuführen, aber die Gegendrohungen von Schwarz sind zu stark. 22. De3 Th6 23. Kg1 Ld5 24. Tf2 Tc4 25. f5 Te4 26. Dg3+ Tg6! 27. Dc3+ Hier führt 27. fxg6 Te1+ 28. Tf1 Lb6+ für Weiß geradewegs ins Desaster, so dass er gezwungen ist, in ein hoffungsloses Endspiel mit Turm gegen zwei Läufer einzulenken. 27. ...Lf6 28. Dd2 Td4 29. fxg6 Txd2 30. Txd2 Lxb2 31. gxf7 Lxa3 32. h4 Lc5+ 33. Kh2 a5 34. g4 a4 35. g5 a3 36. Td1 Kxf7 37. h5 a2 38. c3 Ld6+ 39. Kh3 Le5 40. g6+ Kg7 41. Tfl Kh6 0:1
Harald Fietz, Schachmagazin 64 06/2004
______________________________________________
In dem kurzen Schlusskapitel "Anleitung zum erfolgreichen Opfern von Figuren" (S. 237-239) fasst der Autor die allgemeinen Prinzipien zusammen: Exponieren des gegnerischen Monarchen, keine Eile beim Zurückgewinnen des geopferten Materials, Heranführung von Ressourcen zum Angriff, psychologische Schockwirkung auf den Verteidiger.
Das Buch bietet einen ausgezeichneten Überblick der gängigen Figurenopfer und vermag durch seine vielen Beispiele dem Leser ein Gefühl dafür zu verschaffen, ob eine Stellung reif erscheint für einen Einschlag und wie es nach demselben weitergehen soll mit dem Angriff.
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 08/2005
-
Die Damenindische Verteidigung11,95 €
-
Counter-Attack11,95 €
- Mehr von Gambit