Artikelnummer
LXHENTIW
Autor
The Ink War (pb)
Romanticism versus Modernity in Chess
468 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2022
The rivalry between William Steinitz and Johannes Zukertort, the world's strongest chess players in the late nineteenth century, became so fierce that it was named The Ink War. They fought their battle on the chessboard and in various chess magazines and columns. It was not only about who was the strongest player but also about who had the best ideas on how to play the game. After his bestseller Move First, Think Later and his much-acclaimed second book, On the Origin of Good Moves, IM Willy Hendriks once again offers his unique perspective in a well-researched story that continues to captivate until the tragic outcome. The Ink War gives a beautiful impression of the 19th-century chess world and the birth of modern chess.
EAN | 9789493257641 |
---|---|
Gewicht | 870 g |
Hersteller | New in Chess |
Breite | 17 cm |
Höhe | 23,5 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Autor | Willy Hendriks |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 9789493257641 |
Seiten | 468 |
Einband | kartoniert |
007 Prologue
013 1) The master defeated
022 2) Steinitz’s rise to the top
038 3) Old school and modern school
044 4) London 1872
055 5) Zukertort’s legend
058 6) Vienna 1873
077 7) An old martial law
093 8) The king is in reality a strong piece
104 9) Amateurs versus professionals
125 10) Zukertort’s rise to the top
141 11) The discovery of the queenside
155 12) The Ink War is about to begin
181 13) Blackburne’s greatest triumph
194 14) Declaration of war
210 15) Steinitz returns
244 16) London 1883
278 17) The Pearl of London
287 18) The spokesman of romanticism
297 19) Conspiracy of the reverends
310 20) Let the Champion respond
316 21) New York
342 22) Saint Louis
366 23) New Orleans
431 24) Afterthoughts
436 25) Zukertort’s final years
439 26) In Memoriam
455 27) An (un)romantic ending
463 Acknowledgements
465 Index of names
468 Explanation of symbols
013 1) The master defeated
022 2) Steinitz’s rise to the top
038 3) Old school and modern school
044 4) London 1872
055 5) Zukertort’s legend
058 6) Vienna 1873
077 7) An old martial law
093 8) The king is in reality a strong piece
104 9) Amateurs versus professionals
125 10) Zukertort’s rise to the top
141 11) The discovery of the queenside
155 12) The Ink War is about to begin
181 13) Blackburne’s greatest triumph
194 14) Declaration of war
210 15) Steinitz returns
244 16) London 1883
278 17) The Pearl of London
287 18) The spokesman of romanticism
297 19) Conspiracy of the reverends
310 20) Let the Champion respond
316 21) New York
342 22) Saint Louis
366 23) New Orleans
431 24) Afterthoughts
436 25) Zukertort’s final years
439 26) In Memoriam
455 27) An (un)romantic ending
463 Acknowledgements
465 Index of names
468 Explanation of symbols
Der Holländer Willy Hendriks zählt zu den originellsten schachhistorischen Denkern unserer Zeit. Seine zuweilen kontroversen Thesen haben zu einigen Neubewertungen der Schach¬geschichte, vor allem des 19. Jahrhunderts geführt. Auch sein jüngstes Werk The Ink War macht keine Ausnahme.
Als Tintenkrieg bezeichnet man die in Schachkolumnen öffentlich und erbittert ausgetragene Feindschaft zwischen Steinitz einerseits sowie Zukertort und dem Journalisten Hoffer anderer¬seits. Die Auseinandersetzung mündete 1886 in den ersten offiziellen WM-Kampf der Geschichte. Der Kampf war unvermeidlich, da Steinitz‘ lange unbestrittene Vorrangstellung als bester Spieler der Welt durch den Krieg der Worte untergraben wurde. Nach langer Turnier¬abstinenz gelang es Steinitz 1882 in seiner alten Wirkungsstätte Wien das bis dato stärkste Turnier vor der gesamten Weltelite gemeinsam mit Winawer zu gewinnen, Zukertort erreichte mit eineinhalb Punkten Rückstand nur den geteilten 4. Platz. Doch ein weiteres Weltklasseturnier in London 1883 gewann Zukertort mit drei Punkten Vorsprung vor Steinitz.
Als Zukertort 1872 nach London kam, wohnte Steinitz bereits zehn Jahre dort. Beide waren Juden und hatten es deshalb noch schwerer als andere, in der Metropole an der Themse Fuß zu fassen. Um im Schach erfolgreich zu sein besonders als einer der wenigen Profis überlebte man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (als es kaum Turniere gab, in denen man sich profilieren konnte) nur als Selfmademan, der es verstand, sich selbst zu vermarkten. Und dies ging besonders gut über Zeitungskolumnen. Sie wurden zu Institutionen und konnten die öffentliche Meinung in erheblichem Maße beeinflussen.
Dem Autor geht es in Ink Wars jedoch weniger um den Streit zwischen den beiden besten Spielern der Welt als vielmehr um Kategorisierungen, die im Untertitel anklingen. Hendriks hat schon einige Male historische Festschreibungen kritisch hinterfragt, und so wird auch hier die sogenannte romantische Schule (re¬präsentiert von Zukertort) gegen die moderne Schule (repräsentiert von Steinitz) ausgespielt.
Im damaligen Diskurs standen nicht nur schachtheoretische Fragen auf dem Prüfstand. Auch der Wandel, der sich im Schachspielen selbst vollzog, war Stein des Anstoßes der Zeitgenossen. Hendriks verfolgt die Debatte, die bei MacDonnell, einem der größten Feinde von Steinitz, ihren Anfang nahm. In einer Zeit, als die Erforschung und die Professionalisierung des Schachs beginnt und misstrauisch beäugt wird, versucht man, die alte „romantische” (der Begriff wurde erst später eingeführt) gegen eine „moderne”, sportliche und wettkampf¬orientierte Herangehensweise positiv abzu¬setzen. Ein Narrativ, das sich bis in unsere Zeit gehalten hat.
Um die Argumente von Steinitz und Zukertort im „Ink War” zu trennen, untersucht Hendriks detailliert die über Zeitungskolumnen ausge¬tragene Kontroverse. Doch eine klare Zu¬ordnung der Beweise erweist sich als schwieriges Unterfangen, weil schachliche Analysen mit Meinungen vermischt werden, so dass nicht einfach zu sagen ist, wer von beiden Kontrahenten die Oberhand hatte.
Geschwächt durch eine Herzkrankheit und Malaria starb Zukertort 1888, nicht lange nach dem Wettkampf, im Alter von nur 45 Jahren. Selbst in seinem Nachruf beharrte Steinitz darauf, dass er, Steinitz, der modernere Spieler gewesen sei. Eine Ansicht, die Lasker später fortschrieb und die allgemeine Anerkennung fand. Diese verfälschte Überlieferung minderte Zuker¬torts Beitrag zur Schachgeschichte, weil man ihn zum Antagonisten von Steinitz machte.
Schon in seinem letzten Buch On the Origin of Good Moves bestreitet Hendriks eine schach¬liche kopernikanische Wende, wie sie allgemein mit Steinitz verbunden wird. Vielmehr glaubt Hendriks, dass sich der Fortschritt im Schach kleinen Entdeckungen konkreter Art verdankt.
Der Tintenkrieg dient dem Autor als Leitfaden, an dem entlang er seine Thesen entwickeln kann. Das Buch verhandelt den Streit auf verschiedenen Ebenen: Angefangen von einem menschlich-charakterlichen, hin zu einer schach¬historischen und schachtheoretischen Betrachtung.
Ink War schildert die beiden Lebensläufe der Kontrahenten und anderer Spitzenspieler, beschreibt die schachlichen Ereignisse jener Jahre und die wichtigsten Turniere. Der komplette WM-Kampf von 1886 wird dezidiert daraufhin untersucht, inwiefern einer der Spieler „moderner” war als der andere. Nicht zuletzt prüft der Autor allenthalben den damaligen schachlichen Status quo und fragt, wo Veränderungen im Spiel¬verständnis begannen.
Hendriks nimmt in seinen schachgeschicht¬lichen Exkursen unverbrauchte Standpunkte ein, die die Lektüre originell und unterhaltend machen und zum weiteren Nachdenken darüber anregen, ob einige schachhistorische Behauptungen noch zu halten sind.
Als Tintenkrieg bezeichnet man die in Schachkolumnen öffentlich und erbittert ausgetragene Feindschaft zwischen Steinitz einerseits sowie Zukertort und dem Journalisten Hoffer anderer¬seits. Die Auseinandersetzung mündete 1886 in den ersten offiziellen WM-Kampf der Geschichte. Der Kampf war unvermeidlich, da Steinitz‘ lange unbestrittene Vorrangstellung als bester Spieler der Welt durch den Krieg der Worte untergraben wurde. Nach langer Turnier¬abstinenz gelang es Steinitz 1882 in seiner alten Wirkungsstätte Wien das bis dato stärkste Turnier vor der gesamten Weltelite gemeinsam mit Winawer zu gewinnen, Zukertort erreichte mit eineinhalb Punkten Rückstand nur den geteilten 4. Platz. Doch ein weiteres Weltklasseturnier in London 1883 gewann Zukertort mit drei Punkten Vorsprung vor Steinitz.
Als Zukertort 1872 nach London kam, wohnte Steinitz bereits zehn Jahre dort. Beide waren Juden und hatten es deshalb noch schwerer als andere, in der Metropole an der Themse Fuß zu fassen. Um im Schach erfolgreich zu sein besonders als einer der wenigen Profis überlebte man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (als es kaum Turniere gab, in denen man sich profilieren konnte) nur als Selfmademan, der es verstand, sich selbst zu vermarkten. Und dies ging besonders gut über Zeitungskolumnen. Sie wurden zu Institutionen und konnten die öffentliche Meinung in erheblichem Maße beeinflussen.
Dem Autor geht es in Ink Wars jedoch weniger um den Streit zwischen den beiden besten Spielern der Welt als vielmehr um Kategorisierungen, die im Untertitel anklingen. Hendriks hat schon einige Male historische Festschreibungen kritisch hinterfragt, und so wird auch hier die sogenannte romantische Schule (re¬präsentiert von Zukertort) gegen die moderne Schule (repräsentiert von Steinitz) ausgespielt.
Im damaligen Diskurs standen nicht nur schachtheoretische Fragen auf dem Prüfstand. Auch der Wandel, der sich im Schachspielen selbst vollzog, war Stein des Anstoßes der Zeitgenossen. Hendriks verfolgt die Debatte, die bei MacDonnell, einem der größten Feinde von Steinitz, ihren Anfang nahm. In einer Zeit, als die Erforschung und die Professionalisierung des Schachs beginnt und misstrauisch beäugt wird, versucht man, die alte „romantische” (der Begriff wurde erst später eingeführt) gegen eine „moderne”, sportliche und wettkampf¬orientierte Herangehensweise positiv abzu¬setzen. Ein Narrativ, das sich bis in unsere Zeit gehalten hat.
Um die Argumente von Steinitz und Zukertort im „Ink War” zu trennen, untersucht Hendriks detailliert die über Zeitungskolumnen ausge¬tragene Kontroverse. Doch eine klare Zu¬ordnung der Beweise erweist sich als schwieriges Unterfangen, weil schachliche Analysen mit Meinungen vermischt werden, so dass nicht einfach zu sagen ist, wer von beiden Kontrahenten die Oberhand hatte.
Geschwächt durch eine Herzkrankheit und Malaria starb Zukertort 1888, nicht lange nach dem Wettkampf, im Alter von nur 45 Jahren. Selbst in seinem Nachruf beharrte Steinitz darauf, dass er, Steinitz, der modernere Spieler gewesen sei. Eine Ansicht, die Lasker später fortschrieb und die allgemeine Anerkennung fand. Diese verfälschte Überlieferung minderte Zuker¬torts Beitrag zur Schachgeschichte, weil man ihn zum Antagonisten von Steinitz machte.
Schon in seinem letzten Buch On the Origin of Good Moves bestreitet Hendriks eine schach¬liche kopernikanische Wende, wie sie allgemein mit Steinitz verbunden wird. Vielmehr glaubt Hendriks, dass sich der Fortschritt im Schach kleinen Entdeckungen konkreter Art verdankt.
Der Tintenkrieg dient dem Autor als Leitfaden, an dem entlang er seine Thesen entwickeln kann. Das Buch verhandelt den Streit auf verschiedenen Ebenen: Angefangen von einem menschlich-charakterlichen, hin zu einer schach¬historischen und schachtheoretischen Betrachtung.
Ink War schildert die beiden Lebensläufe der Kontrahenten und anderer Spitzenspieler, beschreibt die schachlichen Ereignisse jener Jahre und die wichtigsten Turniere. Der komplette WM-Kampf von 1886 wird dezidiert daraufhin untersucht, inwiefern einer der Spieler „moderner” war als der andere. Nicht zuletzt prüft der Autor allenthalben den damaligen schachlichen Status quo und fragt, wo Veränderungen im Spiel¬verständnis begannen.
Hendriks nimmt in seinen schachgeschicht¬lichen Exkursen unverbrauchte Standpunkte ein, die die Lektüre originell und unterhaltend machen und zum weiteren Nachdenken darüber anregen, ob einige schachhistorische Behauptungen noch zu halten sind.
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