The Taimanov Bible
356 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2016
The Sicilian Taimanov enjoys to be one of the greatest dynamic opening choices for Black. The resulting positions are rich in dynamic, positional and strategic play.
Our authors have tried to deliver a user-friendly style for all levels of the players. Nowadays, chess players are overwhelmed with piles of information and endless databases. It is very difficult to choose "your variations” and therefore this book will surely come as a great additional help.
In addition to the basic Taimanov ideas we had to keep, we followed in an original manner our two main concepts: ‘almost never play an early ... d6’ (Scheveningen style) and ‘push ... h5 whenever you can’ (Paulsen style).
At the end of the book we carefully selected some practical exercises, enabling you to even improve your knowledge of this up-to-date Taimanov Bible.
Milos Perunovic learned playing chess from his father, who was also his first coach. His first successes he achieved in his younger years: Four-time champion of Yugoslavia (1993-94-95-96), vice-champion of Europe, category up to 12 years (Verdun, France 1995), vice-champion of the world, category up to 12 yeras (Minorca Spain 1996).
After these successes he collaborated with the renowned Russian coaches Alexander Nikitin and Orestes Averkin. In 2005 he achieved the title of a Grandmaster. Since 2003 he is a member of the national Serbian team. He participated in four Chess Olympics 2004, 2008, 2012 and 2014 and six European championships. He was the national Champion in 2005 & 2007 and the winner of open tournements like the "Veselin Boskovic", Belgrade 2005 & Berlin 2014, shared 1st to 6th place in Skopje 2013 and shared 1st - 4th place in Oberwart. He came second in the Chicago Open 2012 and also was participating in the World Cup, Baku 2015.
Ivan Ivanisevic started playing chess when he was 5 years old, while watching his grandfather and father play. At the age of 10 he started working with IM Petar Smederevac, the coach of the national team of Yugoslavia. This is probably the real reason that he started playing professionally. Before he reached the age of 20 years old, he shared 1st place in the Championship of the former Yugoslavia. In 1999 he won the title of a Grandmaster. Since 1998 he is a member of the national team and since 2007 continually playing on the first board. He was 4 times the Champion of Serbia. His most known successes were Saint Petersburg 2014, Skopje 2015, sharing 1st - 5th place in Dubai 2015, Bergamo 2014, the Bora Kostic Memorial 2006, Nova Gorica 2007, Kavala 2007, becoming the Balkan champion in 2011 and Kozloduy, the rapid championship of Danube 2012. He was also participant in the World Cup in 2011.
Robert Markus also came from a chess family, his father being a correspondence chess player. His father explained how the pieces were moving and provided all the needed basics. He worked 4 years with his first and only coach, FM Jovan Geleta. In that time he became 3 times the champion of Yugoslavia in the junior categories. In 1999 he became an IM, and when reaching 20, he made his 3 GM norms within one year, making him to decide to become a chess professional. He also played many times in the national team, but his biggest success was to qualify for the World Cup in 2007 and 2009. His highest rating, 2652, he obtained in July 2011.
Gewicht | 660 g |
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Hersteller | Thinkers Publishing |
Breite | 17,1 cm |
Höhe | 23,6 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Autor | Ivan IvanisevicMilos PerunovicRobert Markus |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-9082256673 |
Seiten | 356 |
Einband | kartoniert |
004 Key to Symbols used & Bibliography
006 Preface
009 Chapter 1 – Various 5th moves
045 Chapter 2 – Various 6th moves
051 Chapter 3 – Fianchetto system
103 Chapter 4 – 6. f4 line
123 Chapter 5 – 6. Be3 & 7. Bd3 system
157 Chapter 6 – English attack 8. f4
165 Chapter 7 – English attack (main line 9... Ne5)
199 Chapter 8 – English attack (main line 9... 0-0)
239 Chapter 9 – Latest fashion 7. Qf3
259 Chapter 10 – Classical system 6. Be2 (sidelines)
281 Chapter 11 – Classical system 6. Be2 (with 9. Nxc6)
289 Chapter 12 – Classical system 6. Be2 (with 9. Na4 Be7)
311 Chapter 13 – Classical system 6. Be2 (with 9. Na4 0-0)
347 Exercises
353 Solutions
Gut, wer sein Buch die "Taimanow-Bibel“ nennt, hat wohl erstens keine Minderwertigkeitskomplexe und verspricht gleichzeitig der Leserschaft eine Menge. Entsprechend war auch meine Vorfreude auf dieses Buch, und es hat die Erwartung auch nicht enttäuscht. Aber nun im Einzelnen:
Dem Buchtitel kann man schon entnehmen, dass im weitesten Sinne der Sizilianer mit e6 und Sc6 das Thema sein wird, aber da es einerseits in der Nomenklatur etwas durcheinander geht (die Abgrenzung zwischen "Taimanow“ und "Paulsen“ liegt oft im Auge des Betrachters bzw. schwankt von Autor zu Autor) und andererseits die Bibel-Referenz die Vermutung nahelegt, dass es sich wohl um ein umfassendes "Nachschlage“-Werk handeln würde, zunächst ein paar Worte zur Präzisierung. Zunächst ist die Vermutung mit e6 und Sc6 schon richtig, aber es ist zu beachten, dass das Buch doch nicht ganz umfassend, sondern in erster Linie aus schwarzer Sicht geschrieben ist. In diesem Rahmen wurde eine Repertoire-Auswahl getroffen, aber oft ist es ein mehrgleisiges Repertoire, das dem Schwarzspieler in wichtigen Abspielen häufig mindestens zwei ausführlich behandelte Abspiele anbietet. Zu beachten ist auch die von den Autoren favorisierte Zugfolge, und zwar 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Dc7 (5.Sc3 e6), im Unterschied zur üblicheren Folge 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 (5.Sc3 Dc7). Letztlich läuft es in den allermeisten Fällen nur auf eine Zugumstellung hinaus, aber man kann sich natürlich schon die Vor- und Nachteile der jeweiligen Zugfolgen überlegen.
Was ich am Buch sehr reizvoll gefunden habe, ist die Kombination aus klassischen und modernen Spielweisen. So hätte ich zum Beispiel in der traditionellen Hauptvariante (1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Dc7 5.Sc3 e6 6.Le2 a6 7.0-0 Sf6 8.Le3 Lb4 9.Sa4) nie erwartet, in einem neuen Eröffnungsbuch die alte Variante mit 9 ... 0-0 jemals noch einmal anzutreffen. Zu überzeugend hat sich in den letzten zumindest 10 Jahren 9 ... Le7 durchgesetzt. Meines Wissens gilt 9 ... 0-0 vor allem wegen des Bauernopfer(angebot)s 10.c4 als kaum spielbar, während ich mich aus eigener Praxis erinnern kann, dass auch das ruhigere 10.Sxc6 bxc6 11.Sb6 Tb8 12.Sxc8 Tfxc8 13.Lxa6 Tf8 14.Ld3 Ld6 Schwarz vor nicht geringe Probleme stellt. Vor allem die Möglichkeit, den a-Bauern voranzutreiben, bereitet dem Schwarzen Kopfzerbrechen. Dennoch haben die Autoren beide Varianten (9 ... Le7 und 9 ... 0-0) behandelt. Speziell nach 9 ... 0-0 empfehlen sie nach 10.c4 die Ablehnung des Bauernopfers, während sie nach der positionelleren Zugfolge interessante Empfehlungen und Analysen zu bieten haben, wie der Schwarze seinen Gegner im Zentrum beschäftigen kann, damit er seinen a-Bauern nicht so einfach zum Vorteil nutzen kann. Immerhin haben sie der Le7-Variante 22 Seiten, der 0-0-Variante aber bemerkenswerte 36 Seiten eingeräumt. Eine beachtliche Anstrengung, verbunden mit beachtlichem analytischem Erfolg.
Am anderen Ende des "Modernitätsspektrums“ behandeln die Autoren aber auch das brandneue 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Dc7 5.Sc3 e6 6.Le3 a6 7.Df3!?, das erst in den letzten beiden Jahren so richtig aufgekommen ist. Hierfür halten die Verfasser zwei interessante Empfehlungen bereit - einmal 7 ... Ld6 mit typischem "Paulsen-Gefühl“ und zum anderen 7 ... d6 mit einem Scheveninger Aufbau. Es gäbe sogar noch eine Reihe anderer Spielweisen (von denen die Autoren 7 ... Se5 und 7 ... b5 kurz erwähnen), so dass davon auszugehen ist, dass sich die Variante schon in den nächsten Monaten rasant weiterentwickeln wird.
Ob es in Richtung der Empfehlungen in der "Taimanow-Bibel“ sein wird oder nicht, wird man abwarten müssen, aber zwei vernünftige und vom Stil her unterschiedliche Spielweisen geben die Verfasser dem Leser an die Hand.
Auch die übrigen beliebten und kritischen Varianten, wie etwa der Englische Angriff mit Le3 und Dd2 und das System mit Le3 und Ld3, werden ebenso ausführlich behandelt wie seltener gespielte Systeme, darunter Aufbauten mit c4 und solche mit f4.
Aus dem Vorwort und dem Aufbau des Buchs wird schnell deutlich, dass es für Ivanovic, Perunovic und Markus eine Herzensangelegenheit ist, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Eröffnung anscheinend eine Spezialität vieler ihrer serbischen Landsleute ist. Das Buch ist sehr umfangreich und hat, auch wenn es primär aus schwarzer Sicht geschrieben und daher nicht ganz umfassend ist, das Zeug zum Standardwerk. In meinen analytischen Stichproben hat sich gezeigt, dass die Analysen eigentlich immer Hand und Fuß hatten. Oft gab es Positionen, wo man unterschiedlicher Auffassung sein kann, aber das liegt in der Natur des Schachs und spricht für die Komplexität der Eröffnung. Am ehesten verbesserungsfähig ist die Übersichtlichkeit, die nicht in dem Maße gegeben ist, wie man das von anderen Werken kennt. Ab und zu muss man ein bisschen länger blättern und suchen, bis man das gewünschte Abspiel findet, aber das ist allenfalls eine Unbequemlichkeit. Insgesamt ist festzuhalten, dass die "Taimanow-Bibel“ inhaltlich überzeugt und für den interessierten zukünftigen Taimanow/Paulsen-Experten als echtes Hilfsmittel dienen kann.
Klaus Kögler
September 2016
2008 erschien im Everyman Chess Verlag das bemerkenswerte Buch "Play the Sicilian Kan" von GM Johan Hellsten. Dort wurde eine flexible Sizilianischvariante nicht nur mit Varianten, sondern vor allem mit Worten beschrieben. Es gab viele Faustregeln, wann man welchen Zug spielen oder nicht spielen sollte und das Buch bereitete mir sichtlichen Spaß. So musste ein Eröffnungsbuch sein.
Nun schreiben wir das Jahr 2016 und ich las vor kurzem das Buch "The Taimanov Bible" aus dem Thinkers Publishing Verlag vom Großmeisterdreigespann Ivan Ivanisevic, Milos Perunovic und Robert Markus. Bei dem Titel dachte ich gleich an das oben genannte Werk, das diesen hochtrabenden Titel vielleicht sogar verdient hätte, wäre der Autor nicht einfach ein bescheidener Mann mit dem Auftrag gewesen, seine Lieblingsvariante in die Welt zu tragen.
In der Einleitung erfährt der Leser von der Motivation der Autoren. Die Taimanovvariante in der Sizilianischen Verteidigung, die nach den Zügen 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Dc7 5.Sc3 e6 entsteht, ist sehr flexibel. So kann man die ersten Züge von Schwarz allesamt umstellen, ich habe mich hier aber auf die im Buch empfohlene Zugfolge beschränkt. Sie ist in Serbien, der Heimat der Autoren, sehr beliebt und es war ihnen eine Herzensaufgabe, dieses Buch zu schreiben. Es soll benutzerfreundlich sein und alle Level von Spielstärken ansprechen. Leider war es das dann nach der Einleitung erst einmal mit Worten. Das Buch kommt größtenteils monographisch daher. Nach 10 Zügen oder mehr gibt es dann mal einen kurzen Kommentar a la "gibt Schwarz gutes Spiel" oder "Nun muss Schwarz vorsichtig sein".
Es ist dadurch eher ein Lexikon über die Taimanovvariante. Neben den empfohlenen Varianten werden auch zweischneidigere Ideen aufgenommen und analysiert. Es gibt viele Neuerungen und der Arbeitsaufwand war sicherlich beträchtlich. Nur leider ist es sehr ermüdend, sich durch all diese Varianten zu wühlen, um dann selbst herauszufinden, warum die empfohlene Variante nun die beste ist. Bei einem Umfang von 356 Seiten kommt man da nicht weit. Die 24 Teststellungen am Ende, bei denen man sein Gedächtnis prüfen kann, und ihre wortlosen Lösungen kommen einem da wie der reine Hohn vor.
Dabei ist diese Variante durchaus reizvoll. Schwarz kann jederzeit mit d6 in einen Scheveninger Sizilianer übergehen, aber auch aktiver mit Lb4 oder Ld6 fortsetzen. Aufgrund der Geschlossenheit der Stellung komm es sogar oft zum Zug h5, während der schwarze König in der Mitte bleibt. All dies gab es auch in dem Kanbuch, aber es wurde halt genau erklärt, wie man sich wogegen aufbaut, wodurch man als Lser viel schneller Verständnis aufbauen konnte.
Um aber den fleißigen Taimanovinteressierten, die sich von tausenden Varianten icht abschrecken lassen, einen kleinen Einblick zu gewähren, zeige ich noch kurz die Hauptvariante auf.
In dieser folgt nach den obigen Zügen 6.Le3 a6 7.Dd2 Sf6 8.0-0-0 Lb4 9. f3. Das Autorenteam zeigt nun erst einmal den Hauptzug Se5, der in der Hauptvariante kurz hinter dem 30. Zug in einem Dauerschach oder einer unklaren Stellung endet. Spannender ist für die Autoren aber 9. ...0-0, den sie ausgiebig im Nationalteam analysiert haben. Hier haben wir eine scharfe Stellung mit heterogenen Rochaden und Bauernstürmen auf beiden Seiten des Brettes vor uns. Nach einigen Ideen für Abweichungen, die auf 11 Seiten untersucht werden, geht es mit 10.g4 b5 scharf weiter. Nach 11.g5 folgt Sh5, eine serbische Spezialität neben dem Hauptzug 11. ...Se8. Nach 12.Kb1 Lb7 13.a3 Le7 bekommt 14.Sb3 ein Ausrufezeichen. Warum, wird nicht durch Worte, sondern andere Züge beantwortet. Die Varianten haben es dabei in sich. Ich gebe mal eine an, damit man sieht, wieviel Eigenarbeit für das Verständnis vielleicht noch auf den Leser wartet: "14.Sde2 b4! 15.axb4 Lxb4 16.Sg3 (Dxd7 Db8) Se5! 17.Sxh5 Tab8 nach diesem stillen Zug sind die schwarzen Chancen nicht schlechter, z. B. 18.Sf6+ (18.Le2 Lxe4 19.Ld4 Sxf3 20.Lxf3 Lxf3 21.Sf6+ gxf6 22.Thg1 f5 23.g6 fxg6 24.Dh6 e5 25.Txg6 hxg6 26.Dxg6 Kh8... mit Dauerschach) 18. ...gxf6 19.gxf6 Lxc3 20. Tg1+ Kh8 21.Dxc3 Dxc3 22.bxc3 Sxf3=" So sieht es im ganzen Buch aus! Im 14. Zug folgt dann die Neuerung Tac8, nur um zu zeigen, dass Schwarz nicht ausgleicht und darum der häufige Zug 12. ...Lb7 nicht ausreichend ist, sondern durch das seltenere 12. ...Tb8 ersetzt werden muss, mit dem Schwarz nach einer Analyse jenseits des 30. Zuges ausgleicht.
Insgesamt sind die Analysen sehr stichhaltig, aber halt auch viele Computervarianten, die man als Mensch teils kaum nachvollziehen, geschweige denn am Brett bei Abweichungen handhaben kann. Das Buch ist eher eine Enzyklopädie zur Taimanovvariante und sicher sehr gut als Nachschlagewerk geeignet. Für Systemneulinge wie mich ist die Variantenlast schon sehr schwer und kann zu Magenproblemen führen.
IM Dirk Schuh
Juni 2016
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