Das 1 x 1 des Endspiels
228 Seiten, kartoniert, Beyer, 4. Auflage 2022, original erschienen 1964, Erstauflage 1981
Das 1 x 1 ist die Grundlage der Rechenkunst. Nun muss man ja auch im Schach rechnen und dies besonders im Endspiel.
Erwarten Sie jedoch nicht von diesem höchst vergnüglichen Buch einen "Stein der Weisen" den es im Schach schon gar nicht geben kann.
Die klug getroffene Auswahl der zahlreichen Beispiele, deren Vergleich mit bestimmten Endspielregeln, Analogien in Hülle und Fülle gestalten das Buch ungemein anregend und lehrreich.
"...Aus solchen Darstellungen lernt der Schachschüler mehr als aus ermüdenden Variantenanhäufungen. Ein Erfahrungssatz, den ich Zeit meines Lebens in eigenen Büchern befolgt habe, deswegen das vorliegende Buch auch von mir geschrieben sein könnte, was es aber leider nicht ist! Wer dieses Buch mit Anteilnahme studiert, der ist im 1 x 1 des Endspiels ein gutes Stück voran gekommen!..." (Kurt Richter)
Gewicht | 590 g |
---|---|
Hersteller | Beyer |
Breite | 17 cm |
Höhe | 24 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Autor | Hans-Hilmar StaudteMilu Milescu |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 4 |
ISBN-13 | 978-3-95920-168-1 |
Jahr der Erstauflage | 1981 |
Jahr der Originalausgabe | 1964 |
Seiten | 228 |
Einband | kartoniert |
Rezension einer früheren Auflage:
Es ist inzwischen die 3, Auflage dieses Buchs, das zweispaltig daherkommt und insgesamt 257 Diagramme zeigt. Schrift und Layout werden als sehr angenehm empfunden. Wann die ersten zwei Ausgaben erschienen, sucht man leider im Buch vergeblich. Erst über das Internet ist in Erfahrung zu bringen, dass die 2. Auflage 1981 in Berlin erschien und nun antiquarisch für 11 € zu erstehen ist. In seinem Geleitwort von 1964, das offenbar aus der Erstauflage stammt, schreibt Kurt Richter wie damals nun auch in der Neuauflage: "Der ursprüngliche Gedanke des israelischen, früher rumänischen Studienfachmanns Milu Milescu bestand darin, an einer möglichst umfassenden Sammlung von Analogien zwischen Partie und Studie die Bedeutung und den Wert der Studienkomposition für die Endspielführung in der praktischen Partie darzulegen. Dr. Staudte entzündete sich an dieser Idee, schritt aber weit darüber hinaus und schuf praktisch ein Lehrbuch der Endspielkunst auf unsystematischer Grundlage."
Die Doppelautorenschaft von Hans-Hilmar Staudte (1911-1979) und Milu Milescu (1911-1981) hat dem Buch gut getan. Es ist abwechslungsreich gestaltet und zugleich spannend zu lesen. Das Buch ist in 14 Artikel eingeteilt, denen ein Nachwort, das Quellenverzeichnis einschl. der Zeitschriften und ein Namenregister folgen. Die Kapitel dienen in erster Linie dazu, das Buch überhaupt zu gliedern. Vom Inhalt her hätte diese Gliederung ohne Nachteile entfallen können. Sie tragen jeweils eine Überschrift und sind in Untertitel eingeteilt. Beispielhaft sei hier die Gliederung des 3. Kapitels mit dem Untertitel "Lenkung und Lockung" wiedergegeben:
Eine berühmte Studie von Lasker - und die Nutzanwendung
Vor Lasker gab man remis
Eine alte Regel
"Herumgezwunger" Läufer
Ablenkung ist auch Lenkung
Von gewinnenden Wesen
Ein kleines Zwischenschach
Das Hineinziehungs-Echo
Versäume keine Ablenkung
Die Tauschfeldverlagerung
Viermal Lenkungsopfer!
Eindrucksvolle Deplacierung
Nützliche Kenntnis
Mit feinster Delikatesse
Echt Bronstein!
Diese Gliederung macht deutlich, dass das Partieschach in diesem Buch eine besondere Rolle spielt. Beispiele aus praktischen Partien werden künstlerischen Endspielstudien mit ähnlichen Manövern gegenübergestellt. Die Autoren, beide anerkannte Endspiel-Experten und erfolgreiche Komponisten ihrer Zeit, verstehen es auf beste Art und Weise, Partie und Studie miteinander zu verknüpfen, indem sie Ähnlichkeiten zwischen ihnen aufspüren, Ihre schon in den einzelnen Titeln zu erkennende lockere Kommentierung lässt das Lesen zu einem wahren Genuss werden, vielleicht auch deshalb, weil eine solche Analogie sonst nur ganz selten in der schachlichen Literatur anzutreffen ist. (...)
Kommen wir zu einem Fazit. Erstaunlich bleibt, dass das Buch trotz seines hohen Alters seine hohe Aktualität behalten hat. Das Lesevergnügen ist in jeder Hinsicht uneingeschränkt. Von den oft trockenen Endspielbüchern modernen Zuschnitts hebt sich dieser doch recht alte Schinken durch seine Lebendigkeit und seinen vergleichenden Charakter positiv ab. Dass der Computer, der heutzutage in Endspielen nicht mehr wegzudenken ist, in einem solchen Buch noch keine Rolle spielt, verwundert nicht. Es schadet dem Buch aber auch in keiner Weise. Kleinere inhaltliche Ungenauigkeiten (...)sieht man ihm gerne nach. Sie mildern das Vergnügen nicht. In einer dritten Auflage sollten aber solche Druckfehler wie der im Diagramm 237, wo der weiße König auf b8 statt auf b7 residiert, oder der in der missratenen Silbentrennung auf Seite 221 mit Scha-chEcho nicht mehr auftauchen. Uneingeschränkt kann das Buch Partiespielem aller Klassen empfohlen werden. Zur Auffrischung und Verbeserung von Endspielkenntnissen ist es allemal geeignet. Auch Studieninteressenten werden Gefallen an diesem Buch finden.
Gerhard Josten, Rochde Europa 3/2007
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