Artikelnummer
LODCOTQI
Autor
The Queen´s Indian: Move by Move
304 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2015
Aus der Reihe »Move by Move«
Vorübergehend ausverkauft
This series provides an ideal platform to study chess openings. By continually challenging the reader to answer probing questions throughout the book, the Move by Move format greatly encourages the learning and practising of vital skills just as much as the traditional assimilation of opening knowledge. Carefully selected questions and answers are designed to keep you actively involved and allow you to monitor your progress as you learn. This is an excellent way to study any chess opening and at the same time improve your general chess skills and knowledge.
The Queen’s Indian enjoys a deserved reputation as a reliable opening choice for Black against 1 d4. Black’s opening system involves an early queenside fianchetto with the hypermodern approach of controlling the centre with pieces, and the resulting positions are rich in dynamic and strategic possibilities for both sides. The Queen’s Indian is a popular choice at all levels of chess, and many of the World’s top players have employed it as part of their opening repertoires. In this book, International Master and chess coach Lorin D’Costa invites you to join him in studying the Queen’s Indian. He highlights the typical plans and tactics for both sides, constructs a practical repertoire for Black and provides answers to all the key questions.
The Queen’s Indian enjoys a deserved reputation as a reliable opening choice for Black against 1 d4. Black’s opening system involves an early queenside fianchetto with the hypermodern approach of controlling the centre with pieces, and the resulting positions are rich in dynamic and strategic possibilities for both sides. The Queen’s Indian is a popular choice at all levels of chess, and many of the World’s top players have employed it as part of their opening repertoires. In this book, International Master and chess coach Lorin D’Costa invites you to join him in studying the Queen’s Indian. He highlights the typical plans and tactics for both sides, constructs a practical repertoire for Black and provides answers to all the key questions.
·Essential guidance and training with the Queen’s Indian
·Includes repertoire options for Black
·Utilizes an ideal approach to chess study
Lorin D’Costa is an International Master and a full-time chess teacher. He coaches some of the top chess schools in the UK, some of England’s strongest junior players, and also the England team at World and European Youth Championships.EAN | 9781781942918 |
---|---|
Gewicht | 540 g |
Hersteller | Everyman |
Breite | 17 cm |
Höhe | 23,8 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2015 |
Autor | Lorin D'Costa |
Reihe | Move by Move |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-1781942918 |
Seiten | 304 |
Einband | kartoniert |
003 About the Author
005 Series Foreword
007 Introduction
009 1. World Champions and the Queen's Indian
029 2. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 Qc2 and Minor Fifth Moves
059 3. Fianchetto Main Line: 4 g3 Ba6 5 b3 Bb7 6 Bg2 Bb4+
082 4. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 b3 b5
119 5. Fianchetto Variation: 4 g3 Bb7 5 Bg2 g6
145 6. Petrosian Variation: 4 a3 Ba6
196 7. Petrosian Variation. 4 Nc3 Bb7 5 a3
227 8. 4 Nc3 Bb7: Other Fifth Moves
253 9. e3 and Other Fourth Moves
281 10. King's Indian Attack and Réti Lines
293 Index of Variations
302 Index of Games
005 Series Foreword
007 Introduction
009 1. World Champions and the Queen's Indian
029 2. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 Qc2 and Minor Fifth Moves
059 3. Fianchetto Main Line: 4 g3 Ba6 5 b3 Bb7 6 Bg2 Bb4+
082 4. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 b3 b5
119 5. Fianchetto Variation: 4 g3 Bb7 5 Bg2 g6
145 6. Petrosian Variation: 4 a3 Ba6
196 7. Petrosian Variation. 4 Nc3 Bb7 5 a3
227 8. 4 Nc3 Bb7: Other Fifth Moves
253 9. e3 and Other Fourth Moves
281 10. King's Indian Attack and Réti Lines
293 Index of Variations
302 Index of Games
"The Queen's Indian - move by move" von Lorin D'Costa ist eine 2015er Neuerscheinung bei Everyman Chess. Sie befasst sich mit der Damenindischen Verteidigung, die über die Ausgangszüge 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 auf dem Brett entsteht.
Das Inhaltsverzeichnis des Werkes, fokussiert auf die Darstellungen der Theorie, sieht wie folgt aus:
Introduction
1. World Champions and the Queen's Indian
2. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 Qc2 and Minor Fifth Moves
3. Fianchetto Main Line: 4 g3 Ba6 5 b3 Bb7 6 Bg2 Bb4+
4. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 b3 b5
5. Fianchetto Variation: 4 g3 Bb7 5 Bg2 g6
6. Petrosian Variation: 4 a3 Ba6
7. Petrosian Variation. 4 Nc3 Bb7 5 a3
8. 4 Nc3 Bb7: Other Fifth Moves
9. e3 and Other Fourth Moves
10. King's Indian Attack and Réti Lines
Anhand von 69 kommentierten Partien, die bis auf wenige Ausnahmen der Zeit ab 1990 entstammen, dabei zumeist nach 2000 gespielt worden sind, stellt der britische IM und Schachtrainer D'Costa die Damenindische Verteidigung in einer Weise vor, dass der Leser die verschiedenen Spielweisen von Grund auf verstehen soll. Um dies zu erreichen, setzt er mit seinen Erläuterungen / Erklärungen schon bei Basisfragen der Systeme an. Er setzt somit so gut wie keine allgemeinen Vorkenntnisse zur Behandlung indischer Systeme oder anderer geschlossener Eröffnungen voraus. "The Queen's Indian - move by move" zeigt sich hierdurch gewissermaßen als ein Buch, das ein Erlernen einer spezifischen Eröffnung, der Damenindischen Verteidigung, mit dem Einsatz von strategischen und taktischen Elementen verknüpft.
Wie alle Bücher aus der "move by move"-Reihe richtet sich auch das vorliegende Werk mit Fragen und Aufgaben an den Leser. Indem dieser aufgefordert ist, selbst aktiv zu werden, sich beispielsweise mit Problemstellungen auseinanderzusetzen oder Lösungen, z.B. Varianten, zu erarbeiten, dringt er tiefer in die Materie ein, als dies bei einem rein konsumorientierten Arbeitseinsatz der Fall wäre.
Was die Gestaltung der Fragen und Übungen betrifft, halte ich "The Queen's Indian - move by move" für eines der besten Bücher aus der genannten Reihe. Sie sind regelmäßig konkret gehalten und bringen den Leser tatsächlich weiter.
Wenn ich eben festgestellt habe, dass D'Costa seine Erläuterungen auf einem niedrigen Niveau einsetzen lässt, so heißt dies nicht, dass es sich hier um ein reines Anfängerbuch handelt. Ich möchte es bis deutlich in den Bereich der Klubspieler hinein als geeignet bezeichnen, zumal eine Steigerung der Anforderungen im Fortgang des Werkes festzustellen ist.
Die 69 Buchpartien, anhand derer D'Costa die Theorie der Damenindischen Verteidigung vermittelt, sind bis zum Ende durchkommentiert. Der Schwerpunkt der Erläuterungen aber ist eindeutig auf den ersten Abschnitt der Partie gerichtet, so wie es sich für ein Buch dieser Art gehört. Zum Partieende hin beschränken sich die Anmerkungen zumeist auf einfache Erläuterungssätze und kurze Varianten, sodass der Leser die Partie als solche vollständig verstehen kann, ohne bis zum Schluss unbedingt noch etwas erlernen zu sollen.
Im Aufbau des Werkes auffällig ist D'Costas Entscheidung, im ersten Kapitel zunächst die Behandlung der Themaeröffnung durch Weltmeister zu zeigen. So erhält der Leser über spätere Variantengrenzen hinweg erste Einblicke vermittelt, zugleich auch bereits erste Aussagen zur Theorie.
Auch wenn "The Queen's Indian - move by move" kein Repertoirebuch ist, stattet es den Leser mit einem Grundrepertoire aus. Er bekommt für die wichtigen Spielweisen - vor allem als Spieler mit den schwarzen Steinen - die entsprechenden Empfehlungen an die Hand. Im Bemühen um dieses Repertoire wird der Leser vom qualifizierten Variantenverzeichnis am Ende des Buches unterstützt. Ich persönlich empfinde es nicht selten als etwas mühselig, mir ein Repertoire über eine Partiensammlung verfügbar zu machen. Ein Variantenverzeichnis wie das vorliegende vereinfacht die Aufgabe aber sehr.
"The Queen's Indian - move by move" ist, wie der Titel schon anzeigt und der oben aufgenommene Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis bestätigt, in Englisch geschrieben. Von einigen Ausnahmen abgesehen bewegt sich der Wortschatz aber auf einem Niveau, das man als Fremdsprachler mit Schulenglisch gut bewältigen kann. Dies gilt auch für den Satzbau, der zwar durchaus schon mal auf längere Konstruktionen setzt, aber nicht unbedingt als verschachtelt zu bezeichnen ist.
Fazit: "The Queen's Indian - move by move" ist ein gelungenes Werk aus der "move by move"-Reihe von Everyman Chess und ist einem Spieler mit Fähigkeiten bis hin zu einem guten Klubniveau zu empfehlen. Es vermittelt die Theorie der Damenindischen Verteidigung von Grund auf und ist somit als Basiswerk eine gute Wahl.
Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
April 2016
Lorin D`Costa ist ein englischer Internationaler Meiser mit einer derzeitigen Elo von 2407. Da zu seinen Hauptwaffen gegen 1.d4 mit die Damenindische Verteidigung gehört, hat er seine eigenen Analysen dazu genutzt, um sie über "The Queen`s Indian-move by move" durch den Everymen Chess Verlag einer breiteren Leserschaft näherzubringen. Dabei wird kein enges Repertoire vorgestellt, sondern ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und Motive, die diese Eröffnungsvariante ausmachen. Nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 führt b6 zu dieser interessanten Variante. Dabei ist anzumerken, dass Weiß das System mit 3.Sc3 oder auch 3.g3 vermeiden kann, dagegen muss man also etwas anderes finden.
Da die Damenindische Verteidigung einige Ähnlichkeiten mit der Nimzoindischen aufweist, die nach 3.Sc3 Lb4 entsteht, bietet sich diese als Erweiterung an. Weiß möchte diese jedoch mit 3.Sf3 eigentlich verhindern, weshalb nach b6 4.g3 der Hauptzug ist und Sc3 wegen der Erwiderung Lb4 erst einmal zurückgestellt wird. Schwarz hat jetzt 2 mögliche Aufbauten, die beide in dem Buch abgehandelt werden, wodurch man sich mit Schwarz einige Flexibilität bewahrt.
Der moderne Zug ist 4. ...La6, der in 3 Kapiteln betrachtet wird. Nach einigen Alternativen für Weiß wird der Hauptzug 5.b3 betrachtet, wonach mit 5. ...b5 eine etwas unternehmungslustigere und danach mit 5. ....Lb4 eine solidere Erwiderung vorgestellt werden. Auch hier bleibt der Autor flexibel und bedient verschiedenen Geschmäcker.
Interessanter, weil weniger gebräuchlich, erscheint sein Systemvorschlag nach dem klassischeren Zug 4. ...Lb7. Nach 5.Lg2 ist Le7 mit großem Abstand der Hauptzug. Sergej Tiviakov ist beispielsweise ein großer Kenner dieses Systems, das etwas passiv, aber dennoch solide ist. Herr D`Costa betritt aber gerne mal neue Wege und stellt 5. ...g6 vor. Da Schwarz in dem klassischen System den Läufer eh später über f6 auf die lange Diagonale a1-h8 beordert, kann man das per g6 und Lg7 ja auch sofort tun. Das System wurde auch schon erfolgreich von Magnus Carlsen und Vladimir Kramnik angewandt, allerdings bisher nur im Blitz- bzw Schnellschach. Auch hier werden wieder verschiedene Ideen für beide Seiten vorgestellt und analysiert.
Ähnlich flexibel und ideenreich geht es auch gegen andere Aufbauten gegen die Damenindische Verteidigung vor. Am Ende wird sogar noch die Retizugfolge thematisiert, in der Weiß mit 1.Sf3 und 2.g3 mehr oder weniger den Lb7-Aufbau erzwingen kann. Dieses Kapitel erschien mir etwas oberflächlich, genügt aber als Empfehlung für den interessierten Schwarzspieler durchaus.
Sehr gut gefallen hat mir das erste Kapitel, in dem schon einmal vor jeglichem theoretischen Abriss anhand von Partien verschiedener Weltmeister einige typische Damenindischmotive vorgestellt und der Appetit des Lesers angeregt wird. Durch die Nutzung vollständiger Modellpartien im ganzen Buch kann man schnell Verständnis für die empfohlene Eröffnung aufbauen und die jeweils verschiedenen Ideen, die nicht alle gut funktionieren und objektiv abgehandelt werden, zeigen einem darüber hinaus, worauf es in Eröffnung und Mittelspiel ankommt. Die regelmäßig eingebauten Fragen, die die "move by move" Serie ausmachen, kamen mir, anders als bei einigen anderen Werken, auch nicht überflüssig, sondern unterstützend vor.
Insgesamt ist dies ein gutes Buch, das sowohl für zukünftige als auch jetzige Verfechter der Damenindischen Verteidigung ein Zugewinn ist. Eine Spielstärkeuntergrenze sehe ich dabei nicht unbedingt gegeben.
IM Dirk Schuh
Das Inhaltsverzeichnis des Werkes, fokussiert auf die Darstellungen der Theorie, sieht wie folgt aus:
Introduction
1. World Champions and the Queen's Indian
2. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 Qc2 and Minor Fifth Moves
3. Fianchetto Main Line: 4 g3 Ba6 5 b3 Bb7 6 Bg2 Bb4+
4. Fianchetto Variation: 4 g3 Ba6 5 b3 b5
5. Fianchetto Variation: 4 g3 Bb7 5 Bg2 g6
6. Petrosian Variation: 4 a3 Ba6
7. Petrosian Variation. 4 Nc3 Bb7 5 a3
8. 4 Nc3 Bb7: Other Fifth Moves
9. e3 and Other Fourth Moves
10. King's Indian Attack and Réti Lines
Anhand von 69 kommentierten Partien, die bis auf wenige Ausnahmen der Zeit ab 1990 entstammen, dabei zumeist nach 2000 gespielt worden sind, stellt der britische IM und Schachtrainer D'Costa die Damenindische Verteidigung in einer Weise vor, dass der Leser die verschiedenen Spielweisen von Grund auf verstehen soll. Um dies zu erreichen, setzt er mit seinen Erläuterungen / Erklärungen schon bei Basisfragen der Systeme an. Er setzt somit so gut wie keine allgemeinen Vorkenntnisse zur Behandlung indischer Systeme oder anderer geschlossener Eröffnungen voraus. "The Queen's Indian - move by move" zeigt sich hierdurch gewissermaßen als ein Buch, das ein Erlernen einer spezifischen Eröffnung, der Damenindischen Verteidigung, mit dem Einsatz von strategischen und taktischen Elementen verknüpft.
Wie alle Bücher aus der "move by move"-Reihe richtet sich auch das vorliegende Werk mit Fragen und Aufgaben an den Leser. Indem dieser aufgefordert ist, selbst aktiv zu werden, sich beispielsweise mit Problemstellungen auseinanderzusetzen oder Lösungen, z.B. Varianten, zu erarbeiten, dringt er tiefer in die Materie ein, als dies bei einem rein konsumorientierten Arbeitseinsatz der Fall wäre.
Was die Gestaltung der Fragen und Übungen betrifft, halte ich "The Queen's Indian - move by move" für eines der besten Bücher aus der genannten Reihe. Sie sind regelmäßig konkret gehalten und bringen den Leser tatsächlich weiter.
Wenn ich eben festgestellt habe, dass D'Costa seine Erläuterungen auf einem niedrigen Niveau einsetzen lässt, so heißt dies nicht, dass es sich hier um ein reines Anfängerbuch handelt. Ich möchte es bis deutlich in den Bereich der Klubspieler hinein als geeignet bezeichnen, zumal eine Steigerung der Anforderungen im Fortgang des Werkes festzustellen ist.
Die 69 Buchpartien, anhand derer D'Costa die Theorie der Damenindischen Verteidigung vermittelt, sind bis zum Ende durchkommentiert. Der Schwerpunkt der Erläuterungen aber ist eindeutig auf den ersten Abschnitt der Partie gerichtet, so wie es sich für ein Buch dieser Art gehört. Zum Partieende hin beschränken sich die Anmerkungen zumeist auf einfache Erläuterungssätze und kurze Varianten, sodass der Leser die Partie als solche vollständig verstehen kann, ohne bis zum Schluss unbedingt noch etwas erlernen zu sollen.
Im Aufbau des Werkes auffällig ist D'Costas Entscheidung, im ersten Kapitel zunächst die Behandlung der Themaeröffnung durch Weltmeister zu zeigen. So erhält der Leser über spätere Variantengrenzen hinweg erste Einblicke vermittelt, zugleich auch bereits erste Aussagen zur Theorie.
Auch wenn "The Queen's Indian - move by move" kein Repertoirebuch ist, stattet es den Leser mit einem Grundrepertoire aus. Er bekommt für die wichtigen Spielweisen - vor allem als Spieler mit den schwarzen Steinen - die entsprechenden Empfehlungen an die Hand. Im Bemühen um dieses Repertoire wird der Leser vom qualifizierten Variantenverzeichnis am Ende des Buches unterstützt. Ich persönlich empfinde es nicht selten als etwas mühselig, mir ein Repertoire über eine Partiensammlung verfügbar zu machen. Ein Variantenverzeichnis wie das vorliegende vereinfacht die Aufgabe aber sehr.
"The Queen's Indian - move by move" ist, wie der Titel schon anzeigt und der oben aufgenommene Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis bestätigt, in Englisch geschrieben. Von einigen Ausnahmen abgesehen bewegt sich der Wortschatz aber auf einem Niveau, das man als Fremdsprachler mit Schulenglisch gut bewältigen kann. Dies gilt auch für den Satzbau, der zwar durchaus schon mal auf längere Konstruktionen setzt, aber nicht unbedingt als verschachtelt zu bezeichnen ist.
Fazit: "The Queen's Indian - move by move" ist ein gelungenes Werk aus der "move by move"-Reihe von Everyman Chess und ist einem Spieler mit Fähigkeiten bis hin zu einem guten Klubniveau zu empfehlen. Es vermittelt die Theorie der Damenindischen Verteidigung von Grund auf und ist somit als Basiswerk eine gute Wahl.
Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
April 2016
Lorin D`Costa ist ein englischer Internationaler Meiser mit einer derzeitigen Elo von 2407. Da zu seinen Hauptwaffen gegen 1.d4 mit die Damenindische Verteidigung gehört, hat er seine eigenen Analysen dazu genutzt, um sie über "The Queen`s Indian-move by move" durch den Everymen Chess Verlag einer breiteren Leserschaft näherzubringen. Dabei wird kein enges Repertoire vorgestellt, sondern ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und Motive, die diese Eröffnungsvariante ausmachen. Nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 führt b6 zu dieser interessanten Variante. Dabei ist anzumerken, dass Weiß das System mit 3.Sc3 oder auch 3.g3 vermeiden kann, dagegen muss man also etwas anderes finden.
Da die Damenindische Verteidigung einige Ähnlichkeiten mit der Nimzoindischen aufweist, die nach 3.Sc3 Lb4 entsteht, bietet sich diese als Erweiterung an. Weiß möchte diese jedoch mit 3.Sf3 eigentlich verhindern, weshalb nach b6 4.g3 der Hauptzug ist und Sc3 wegen der Erwiderung Lb4 erst einmal zurückgestellt wird. Schwarz hat jetzt 2 mögliche Aufbauten, die beide in dem Buch abgehandelt werden, wodurch man sich mit Schwarz einige Flexibilität bewahrt.
Der moderne Zug ist 4. ...La6, der in 3 Kapiteln betrachtet wird. Nach einigen Alternativen für Weiß wird der Hauptzug 5.b3 betrachtet, wonach mit 5. ...b5 eine etwas unternehmungslustigere und danach mit 5. ....Lb4 eine solidere Erwiderung vorgestellt werden. Auch hier bleibt der Autor flexibel und bedient verschiedenen Geschmäcker.
Interessanter, weil weniger gebräuchlich, erscheint sein Systemvorschlag nach dem klassischeren Zug 4. ...Lb7. Nach 5.Lg2 ist Le7 mit großem Abstand der Hauptzug. Sergej Tiviakov ist beispielsweise ein großer Kenner dieses Systems, das etwas passiv, aber dennoch solide ist. Herr D`Costa betritt aber gerne mal neue Wege und stellt 5. ...g6 vor. Da Schwarz in dem klassischen System den Läufer eh später über f6 auf die lange Diagonale a1-h8 beordert, kann man das per g6 und Lg7 ja auch sofort tun. Das System wurde auch schon erfolgreich von Magnus Carlsen und Vladimir Kramnik angewandt, allerdings bisher nur im Blitz- bzw Schnellschach. Auch hier werden wieder verschiedene Ideen für beide Seiten vorgestellt und analysiert.
Ähnlich flexibel und ideenreich geht es auch gegen andere Aufbauten gegen die Damenindische Verteidigung vor. Am Ende wird sogar noch die Retizugfolge thematisiert, in der Weiß mit 1.Sf3 und 2.g3 mehr oder weniger den Lb7-Aufbau erzwingen kann. Dieses Kapitel erschien mir etwas oberflächlich, genügt aber als Empfehlung für den interessierten Schwarzspieler durchaus.
Sehr gut gefallen hat mir das erste Kapitel, in dem schon einmal vor jeglichem theoretischen Abriss anhand von Partien verschiedener Weltmeister einige typische Damenindischmotive vorgestellt und der Appetit des Lesers angeregt wird. Durch die Nutzung vollständiger Modellpartien im ganzen Buch kann man schnell Verständnis für die empfohlene Eröffnung aufbauen und die jeweils verschiedenen Ideen, die nicht alle gut funktionieren und objektiv abgehandelt werden, zeigen einem darüber hinaus, worauf es in Eröffnung und Mittelspiel ankommt. Die regelmäßig eingebauten Fragen, die die "move by move" Serie ausmachen, kamen mir, anders als bei einigen anderen Werken, auch nicht überflüssig, sondern unterstützend vor.
Insgesamt ist dies ein gutes Buch, das sowohl für zukünftige als auch jetzige Verfechter der Damenindischen Verteidigung ein Zugewinn ist. Eine Spielstärkeuntergrenze sehe ich dabei nicht unbedingt gegeben.
IM Dirk Schuh
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