Geheimnisse Moderner Schacheröffnungen, Band 1
368 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2007
Für viele Schachspieler bedeutet das Studium der Eröffnungstheorie äußerst harte Arbeit. Es ist schwierig zu wissen, was wichtig ist und was nicht, wann spezielles Wissen unerlässlich ist, oder wann ein eher generelles Verständnis gefragt ist. Wenn die Eröffnungsphase vorüber ist, weiß ein Spieler tragischerweise oft nicht, welchem Plan er folgen soll oder warum sich seine Figuren auf den Feldern befinden, auf die er sie gezogen hat.
John Watson versucht Schachspielern eine holistischere und tiefgründigere Sicht der Eröffnungen zu vermitteln. In seinen vorherigen Büchern über Schachstrategie " Geheimnisse der modernen Schachstrategie" und "Schachstrategie in Aktion" hat er viele Konzepte erklärt, die für das moderne Schach charakteristisch sind. Er tat das zudem auf eine für Vereinsspieler verständliche Weise. Hier tut er das Gleiche für die Eröffnungen. Er beginnt mit grundlegenden Ideen, die auf alle Eröffnungen angewendet werden können und erläutert in der Folge fortgeschrittenere Ideen, die für eine wesentliche Spielstärkeverbesserung unentbehrlich sind.
In diesem umfangreichen zweibändigen Werk erklärt John Watson nicht nur die Ideen und Strategien hinter speziellen Eröffnungen, sondern auch das Zusammenwirken der Schacheröffnungen als Ganzes. Durch die Darlegung des gemeinsamen Fadens, der dem Eröffnungsspiel zugrunde liegt, sorgt Watson für eine beständige Grundlage für das Spielen von Eröffnungen jeglicher Art.
Der Internationale Meister John Watson ist einer der angesehendsten Schachautoren auf der Welt. Mit seinem bahnbrechenden vierbändigen Werk über die Englische Eröffnung festigte er in den 80er Jahren seinen Ruf und hat seitdem eine Reihe hochklassiger Bücher verfasst. Im Jahre 1999 wurde Watsons erstes Buch für den Gambit-Verlag " Geheimnisse der modernen Schachstrategie" , von der britischen Schachföderation als "Buch des Jahres" und von der Schachföderation der USA mit dem Preis für das beste Buch ausgezeichnet. Zu seinen Schülern gehört der Juniorenweltmeister von 1997, Tal Shaked.
Gewicht | 660 g |
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Hersteller | Gambit |
Breite | 17,2 cm |
Höhe | 24,8 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Autor | John L. Watson |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 1 |
ISBN-10 | 1904600743 |
ISBN-13 | 9781904600749 |
Seiten | 368 |
Einband | kartoniert |
006 Zeichenerklärung
006 Widmung
006 Danksagung
007 Quellenverzeichnis
009 Einführung
0121 Die Natur der Schacheröffnungen: Grundlagen
0252 Eröffnungsideen und positionelle Merkmale
0403 Die Bedeutung der Struktur
Teil 1: Offene Spiele
0984 Einführung in 1 e4 und die Offenen Spiele
1035 Giuoco Piano
107 Bauernblockade
110 Figurenjagd
111 Eine technische Spielweise: 5 d3
1146 Zweispringerspiel
115 Das ruhige 4 d3
117 Weiß nimmt f7 aufs Korn: 4 Sg5
118Dazwischenstellen des Bauern
124 Spiel im Zentrum: 4 d4
1287 Philidor-Verteidigung
129 Aufgabe des Zentrums
131Hemmung
131Gegenangriff
133 Der starke Punkt e5
1378 Spanisch
142 Tschigorin-System
146 Modernes Tschigorin-System
148 Keres-System
150 Breyer-System
153 Saizew-System
157 Möller-System
161 Offene Variante
169 Abtauschvariante
176 Marshall-Angriff
1849 Königsgambit
185 Abgelehntes Königsgambit
185Figurenspiel
187Ausbreitung im Zentrum
188 Angenommenes Königsgambit
Teil 2: Halboffene Spiele
19411 Sizilianisch
197 Einführung in Systeme mit 2...d6
200 Drachen-Variante
201Klassischer Drachen
205Jugoslawischer Angriff
215 Najdorf-Variante
217Der Angriff mit Lg5
220Bauernraubvariante
223Najdorf-Sosin-Angriff
230Klassisches System 6 Le2
234Englischer Angriff
238 Einführung in Systeme mit 2...e6
242 Sizilianisches Vierspringerspiel
244 Paulsen-System
251 Taimanow-Variante
261 Sosin-Angriff (und Klassischer Sizilianer)
264Sosin-Angriff mit kurzer Rochade
266Velimirovic-Angriff
269 Beschleunigtes Fianchetto
273 Alapin-Variante
27712 Caro-Kann
277 Zweispringervariante
280 Abtauschvariante
282 Panow-Angriff
288 Vorstoßvariante
29813 Französisch
299 Tarrasch-Variante
301Zurückschlagen mit dem Bauern
307Zurückschlagen mit der Dame
311Tarrasch-Variante mit 3...Sf6
324 Klassische Variante
328 Winawer-Variante
329Positionelle Abspiele
334 Bauernraubvariante
34314 Pirc-Verteidigung
345 Dreibauemangriff
358 Die Lc4-Variante
359 Klassische Variante
364 Spielerverzeichnis
367 Eröffnungsverzeichnis
Eines der monumentalsten Werke neuerer Zeit ist John Watsons vierbändiges Projekt Geheimnisse moderner Schacheröffnungen mit insgesamt fast 1.500 Seiten. Wer Watson kennt, weiß, dass jede einzelne davon mit Informationen gespickt ist, keinesfalls mit Datenbankausdrucken oder irrelevanten Analysen. Der Amerikaner bestätigt seinen Ruf als führender Schach-Pädagoge für die gehobene Mitte (Dworetski orientiert sich eher an Spielern mit Titel-Ambitionen). Daran ändern auch ein paar kleine Abstriche nichts.
Band 1 beginnt mit 100 Seiten allgemeiner Fragen zum Eröffnungsspiel sowie der Besprechung einiger typischer Strukturen (besonders »Isolani« und »Bauernketten«). Dann werden (fast) alle 1. e4-Eröffnungen vorgestellt, offene und halboffene.
Es ist klar, dass Watson bei dieser Betrachtung Schwerpunkte setzen muss, dennoch vermisst man einige Sachen, wie z. B. Skandinavisch. Bei Caro-Kann werden nur die Nebenvarianten besprochen, nicht das Hauptsystem 1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 d:e4. Und in dem sonst sehr informativen Überblick über Sizilianisch fehlt seltsamerweise das Scheveninger System.
Gut gefielen mir z. B. die Erörterungen über das Hauptsystem im Spanier (9. h3), wo Watson auf nur 15 Seiten erklärt, welche strategischen Probleme sich hinter den vielfältigen Strukturen (geschlossenes Zentrum nach d4-d5, offene d-Linie nach d4:e5/d4:c5, Zweck und Timing von c5:d4, taktische Verwicklungen nach völliger Öffnung des Zentrums usw.) verbergen. Auch Sinn und Zweck der Anti-Marshall-Zugfolge hat sich mir dank der Lektüre erstmals erschlossen.
Nichtsdestotrotz: Band 1 macht deutlich, dass das ganze Projekt ursprünglich auf nur zwei, nicht vier Bände konzipiert war. Hier wird vergleichsweise viel Material abgehandelt, zwangsläufig musste daher manches recht knapp gefasst werden. Band 2 widmet sich 1. d4. Merkwürdigerweise fehlen das Angenommene Damengambit und die Tarrasch-Verteidigung, während einige Nebenvarianten wie 1.d4 d5 2. c4 Lf5, 2... e5 usw. Erwähnung finden.
Das Wolga-Gambit und Holländisch wurden auf Band 4 verschoben. Und: Damenbauernspiele etc. wird man bei Watson vergeblich suchen: Er möchte »richtiges« Schach lehren! Aus praktischer Sicht ist das ein Nachteil; oft genug wird man in allen Klassen mit Alibi-Eröffnungen konfrontiert.
Band 3 ist ausschließlich der Englischen Eröffnung gewidmet. Watson begann seine Schachschriftsteller-Karriere um 1980 herum mit einem Vierbänder(!) zu Englisch, und noch heute ist er auf diesem Terrain in seinem Element. Dieser Band hat Monographie-Charakter, daher komme ich beim Thema »Flankeneröffnungen « noch einmal auf ihn zurück. Im Gesamtpaket ist er dagegen am ehesten verzichtbar, ohne spezielles Interesse an Englisch ist man mit Band 1, 2 & 4 gut bedient.
Band 4 legt den Schwerpunkt auf »Gambit und Unregelmäßig«. Zudem gibt es Nachträge zu früheren Bänden, also z. B. die Moderne Verteidigung, Wolga-Gambit und Holländisch. Auf 50 Seiten wird das Reti-System behandelt. Interessant und durchaus detailliert (gerade im Vergleich zu dem eher groben Raster bei den Haupteröffnungen) sind die Betrachtungen diverser seltener Anfangszüge wie 1. b4, 1. Sc3, 1. g4 usw.
Am meisten beeindruckt haben mich Watsons Aussagen zu den Gambit-Spielen. Gekonnt schlägt er hier den Bogen von klassischen (»primitiven«) Gambits zu modernen, positionell ausgerichteten Bauernopfern.
Das abschließende Kapitel »Eröffnungswahl und Eröffnungsvorbereitung« überzeugt mich hingegen nicht. Watson ist und bleibt die Kapazität für »Schachstrategie« und »Schachtheorie«. Was Schachpragmatismus, Turnier- und Gegnervorbereitung, die Arbeit an eigenen Schwächen usw. angeht - dafür gibt es andere und, wie ich meine, bessere Autoren.
Alles in allem eine tolle Serie zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Erstaunlich, dass Watson bei aller Materialfülle nie das Detail vergisst, immer wieder auch die Autoren von Spezialwerken verbessert; gelegentlich auch neue Wege vorschlägt - und seien es nur Beispiele, wie man mit einer geschickten Zugfolge seine Wunschstellung erreicht.
Mit freundlicher Genehmigung
Harald Keilhack, SCHACH 6/2012
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Der profilierte britische Schachverlag Gambit Publications Ltd. bringt ein zweibändiges Eröffnungswerk heraus, das sich vom bereits vorhandenen Überangebot unterscheidet. Der Autor John Watson ist Internationaler Meister und mehrfach ausgezeichneter Autor. Sein 1999 erschienener Titel "Geheimnisse der modernen Schachstrategie" wurde von der britischen Schachföderation als "Buch des Jahres" und von der der USA mit dem Preis für das beste Buch ausgezeichnet.
Was macht den kürzlich erschienenen Band 1 zu etwas Besonderem? Watson macht die so genannte Eröffnungstheorie, die Zugfolgen von Varianten, Untervarianten, Abspielen usw. nicht zum Gegenstand seiner Betrachtungen, sondern nutzt diese sparsam, um hauptsächlich dem Eröffnungsspiel zugrunde liegende elementare Strategien zu vermitteln und beim Leser ein Gefühl für Gemeinsamkeiten und zuweilen erstaunliche Unterschiede zwischen Eröffnungsstrategien zu befördern. Dadurch schult der Autor den Nutzer des Bandes darin, durch unvertraute Eröffnungszüge entstandene Probleme lösen zu können.
In den ersten drei Kapiteln (Die Natur der Schacheröffnungen: Grundlagen - Eröffnungsideen und positionelle Merkmale - Die Bedeutung der Struktur) beschäftigt sich der Autor mit grundlegenden Ideen des Eröff-nungsspiels, nämlich elementaren Eigenschaften und Konzepten wie dem Zentrum, der "Entwicklung, der Königssicherheit, Raum , Figurencharakteristika und Aktivität sowie typischen Motiven und Strukturen. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich anschließend mit den Offenen und Halboffenen Spielen, die Geschlossenen Eröffnungen werden im Band 2 behandelt werden.
In gewohnt hoher Qualität des GAMBIT-Verlages wurde das Layout gestaltet, der Zweispaltendruck schafft Übersichtlichkeit, die Diagramme sind jeweils nach dem entsprechenden notierten Zug eingeordnet, Hauptvarianten im Fett-Druck dargestellt. Da die Diagramme mit dem Hinweis gekennzeichnet sind, welche Partei am Zug ist, kann sich der Leser auch einfach einmal ohne Brett in eine Position hineindenken und anschließend seine Gedanken mit denen des Autors vergleichen. Hans-Peter Hansen ist es gelungen, bei der Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche dem Text eine angenehme Leichtigkeit zu geben, die den eigentlich schwierigen Textgegenstand gut lesbar macht. Spieler- und Eröffnungsverzeichnis ergänzen den Band, letzteres erhöht den Anwendernutzen.
Fazit:
Vereinsspieier aller Spielstarken werden von "Watsons Geheimnissen" profitieren. Teile des Bandes können als "Lesebuch" genutzt werden, andere stellen durch die Angabe längerer Zugfolgen eher ein "Arbeitsbuch" dar, so dass Computer oder Schachbrett als Arbeitsmittel unerlässlich sind. Trotz des gehobenen Preisniveaus sei der Band denjenigen empfohlen, die ihr Verständnis über Eröffnungen grundsätzlich und nicht nur auf eine Eröffnung oder bestimmte Eröffoungsvarianten bezogen verbessern wollen.
Mit freundlcher Genehmigung
Richard Brömel, Rochade Europa 1/2008
Geheimnisse moderner Schacheröffnungen Band 1 behandelt alle offenen und halboffenen Spiele. Der Autor, John Watson, ist einer der berühmtesten Schachautoren der Welt, bekannt sind unter anderem von ihm "Geheimnisse der modernen Schachstrategie“ und sein vierbändiges Werk über die englische Eröffnung.
Doch worum geht es genau?
Watson nimmt die einzelnen Eröffnungen unter die Lupe und erklärt dem Leser die verschiedenen Ideen die dahinter stecken.
"Wenn die Eröffnungsphase vorüber ist, weiß ein Spieler tragischerweise oft nicht, welchem Plan er folgen soll oder warum sich seine Figuren auf den Feldern befinden, auf die er sie gezogen hat.“ ...
Die Art, wie John Watson seine Bücher schreibt, empfinde ich persönlich als sehr positiv. Er schreibt für den normalen Vereinsspieler und offenbart großmeisterliches Denken das in dieser Form sehr selten schriftlich zu finden ist. Watson schreibt in klaren verständlichen Worten, sehr oft hat man das Gefühl, sich mit dem Autor persönlich zu unterhalten und einmal angefangen zu lesen, möchte man dieses vorzügliche Werk nicht mehr aus der Hand nehmen.
Für wen ist das Buch zu empfehlen und warum?
Ein exzellentes Schachbuch, absolut zu empfehlen!
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, www.freechess.info
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