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Petrosian vs the Elite

71 Victories by the Master of Manoeuvre

304 Seiten, kartoniert, Batsford Chess, 1. Auflage 2006

18,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Following Peter Clarke's enduring bestseller Petrosian's Best Games of Chess 1946-1963, this book fills in important gaps from Petrosian's early career - which have never been seen in print before - and takes the story to the end of his playing activities in 1983. Significantly, there are no games duplicated here from Clarke's pioneering work.
Tigran Petrosian is acquiring a reputation as one of the most sophisticated World Champions and also one of the most successful. The victim of a hostile press during his lifetime, Petrosian's exploits were brought into sharp focus during the official Petrosian year - 2004, the 75th anniversary of his birth. A whole series of Petrosian memorial tournaments, combined with a re-evaluation of his games and results, revealed that his legacy had been seriously underestimated. Indeed, his record includes:
Victories in two World Championship matches against Botvinnik and Spassky
First prize in the World Championship Candidates tournament
Four Soviet Championship titles
Two individual and team gold medals on top board for the USSR team in the international Olympiads of Havana 1966 and Lugano 1968
Numerous first prizes in important tournaments
Match and game victories against Kasparov, Fischer, Karpov, Hübner, Portisch, Korchnoi, Polugayevsky, Smyslov, Tal, Euwe, Reshevsky, Keres and many others
Weitere Informationen
EAN 9780713490497
Hersteller Batsford Chess
Breite 15,6 cm
Höhe 23,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2006
Autor Raymond KeeneJulian Simpole
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 0713490497
ISBN-13 9780713490497
Seiten 304
Einband kartoniert
005 Introduction
017 Petrosian's Career: Significant Moments at a Glance
019 Foreword and Acknowledgements
020 1 Earning his Spurs
046 2 Champion and Candidate
078 3 Winning the World Title
116 4 Triumphant Defence
140 5 Olympic Golds
167 6 Passing the Baton
207 7 Great Opponents
239 8 Götterdämmerung
253 Tournament Tables
297 Index of Opponents
298 Index of Supplementary Games and Game Extracts
299 Index of Openings
Tigran Petrosjan zählt zu den eher gering geschätzten Weltmeistern der Schachgeschichte. Der Grund liegt vermutlich in seiner gelegentlich allzu friedfertigen Spielweise. Er verlor zwar nur selten, gewann aber in den Augen vieler für einen Champion zu wenige Partien. Dabei kultivierte der Armenier einen unvergleichlichen Stil, der ihn zu einem der kreativsten und eigenwilligsten Spieler der Schachgeschichte macht. Seine Stellungslösungen sind so originell und verblüffend, dass es wundert, warum seine Schachkunst fast in Vergessenheit geraten ist. Mit ihrer Biographie Petrosjan vs the Elite versuchen Ray Keene und Julian Simpole den 9. Schachweltmeister ein Stück weit zu rehabilitieren. Der britische Tausendsassa Raymond Keene ist vermutlich der produktivste Buchautor im Schachbereich - und gerade das sollte einem zu denken geben. Viele seiner Publikationen scheinen mehr dem pekuniären Aspekt und weniger der Sorgfalt verpflichtet zu sein. Der britische Großmeister war einer der erfolgreichsten Schachspieler seines Landes, ist als Kolumnist tätig, war Sekundant Kortschnois in den Siebzigern, und trat als Schachorganisator auf. Er zeichnete für die Abwicklung mehrerer WM-Kämpfe verantwortlich, zuletzt 2000 für das Match zwischen Kasparow und Kramnik, für das er eine dubiose Firma namens Braingames gründete, die bald darauf Pleite ging. All dies nährte seinen Ruf als windiger Geschäftsmann. Unter seinen über 100 Büchern befinden sich nur wenige gute. Petrosjan vs the Elite zählt zu Keenes besseren Werken. Vielleicht deshalb, weil Keene von dem Armenier ähnlich beeinflusst wurde wie von Nimzowitsch, über den er ebenfalls einen lesenswerten Band verfasst hat.
Das Buch ist keine Biographie, sondern eine schachliche Würdigung und eine Partiensammlung. Neben einigen interessanten Fakten zur Schachgeschichte stehen 71 Partien Petrosjans im Mittelpunkt. Das wichtigste englischsprachige Werk zu Petrosjan stammt von Peter Clarke, der die Karriere bis zum Titelgewinn 1963 nachzeichnet. Keene und Simpole versuchen nun, die Lücke aufzufüllen und die restlichen 20 Jahre abzudecken, wobei einige weniger bekannte Partien aus früheren Jahren stammen. Jedenfalls vermieden die Auoren Dubletten. Die Kommentierung der beiden ist nicht uninteressant und vor allem originär. Wo heute oft kompilierte Analysen zu finden sind, präsentieren die Autoren eigene Ergebnisse - obwohl sie einräumen, nur bei den wenigsten Partien auf die Hilfe von Computern zurückgegriffen zu haben. Ein Zugeständnis, das heutzutage eher einem KO-Kriterium gleicht. Doch durch ihre Recherche von zahlreichen Quellen und viel Analysearbeit haben sie einige interessante neue Wege gefunden, die die Bewertungen mancher bekannten Partie verändert hat. Auch der kurz vor der Veröffentlichung des Buches herausgekommene Great Predecessors-Band über Petrosjan, in dem Kasparow seine ausgefeilten Analysen darbietet, konnte an den Ergebnissen wenig ändern. In den Partien, die in beiden Büchern veröffentlicht wurden, hat das Autorenduo sogar einige Verbesserungen zu Kasparows Kommentierung gefunden.
Eines der Anliegen Keenes ist es, Petrosjan gegen Fischer - oder besser: die Vorwürfe der Fischer-Anhänger - in Schutz zu nehmen. Nach Keene war Petrosjan im Vergleich zu Fischer erfolgreicher, aber der Amerikaner hatte stets die bessere Publicity. Während Petrosjan nach dem Kandidatenturnier in Curacao 1962, das er bekanntlich gewann, als Betrüger dastand, gefiel sich Fischer in der Rolle des Anklägers, der öffentlich die Remisabsprachen der sowjetischen Spieler anprangerte. Dabei kann Keene zeigen, dass nicht nur die Sowjets untereinander teils schnell Remis machten. Auch Fischer willigte selbst gegen Petrosjan - mal in deutlich schlechterer Stellung, mal in klar besserer Stellung - in die Punkteteilung ein, ohne dass die Partie ausgespielt worden wäre. Diesem Umstand schenkte man bislang wenig Aufmerksamkeit. Bei einem Mammutturnier von 27 Runden in den Tropen war vor allem Kräfteschonen angesagt. Insbesondere Petrosjan wusste das, weil er beim Kandidatenturnier drei Jahre zuvor am Ende etwas eingebrochen war.
Petrosjan zählt zu den erfolgreichsten Olympioniken und hat ein besseres Resultat aufzuweisen als Fischer. Insgesamt musste er bei zehn Teilnahmen und 129 Partien nur eine einzige Niederlage hinnehmen - und das gegen Robert Hübner in einer Remisstellung, als er die Zeit überschritt. Sechs Mal gewann er die Goldmedaille, 1966 und 1968 an Brett 1 - für Fischer blieb nur der 2. Brettpreis. Petrosjan konnte als Repräsentant der UdSSR-Teams offenbar Kräfte mobilisieren, die in Einzelveranstaltungen seiner Friedfertigkeit zum Opfer fielen. Sein Erfolg bei den Olympiaden wurde jedoch nur dürftig gewürdigt, dabei waren sie die beeindruckendsten seiner Amtszeit als Weltmeister.
Keene präsentiert eine weitere erstaunliche Statistik: Im Vergleich zu Fischers Karrierehöhepunkt zwischen 1970 und 1972 verlor Petrosjan zu seiner besten Zeit zwischen 1961 und 1963 weniger Partien. Zudem gewann Petrosjan viermal die Meisterschaft der UdSSR und konnte zwei WM-Kämpfe hintereinander gewinnen, was nicht einmal der Hälfte der Champions gelang.
Interessant ist Keenes Hinweis, dass Petrosjan wegen harscher Kritik im eigenen Lande 1956 fast das Schach aufgegeben hätte. Beim Kandidatenturnier in Amsterdam spielte er sehr unglücklich und konnte fünf klar gewonnenen Stellungen nicht verwerten - darunter die berühmte Partie gegen Bronstein, in der er einzügig die Dame einstellte. Wenn er das Potential seiner Positionen ausgeschöpft hätte, hätte er damals schon Herausforderer werden können. Obwohl er noch einen guten dritten Platz belegte, ließ die Presse in der UdSSR kein gutes Haar an ihm, da seine Remisquote zu hoch war. Daraufhin geriet Petrosjan in eine Krise, die ihn fast zum Rückzug aus dem Schach bewogen hätte.
Fazit: Keenes Darlegungen merkt man stets die Begeisterung an, wohl auch, weil er selbst Augenzeuge einiger der größten Triumphe Petrosjans gewesen ist. So ist Petrosjan vs the Elite auch Ausdruck seiner Bewunderung für das armenische Schachgenie.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 4/2007
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Den Erstgenannten des Autorenduos kennen Sie sicherlich: Raymond Keene, seit geraumer Zeit inaktiver englischer Großmeister, dessen schachliche Tätigkeiten zur Zeit vorauf den Feldern der Schriftstellerei sowie der Organisationsarliegen. Sein weitaus weniger beKollege Julian Simpole ist laut Buchrücken gleichfalls im Schach-Management tätig: er wird als „official World Chess Federation organizer" sowie als „CommonChess Master" vorgestellt.
Der Dritte im Bunde bzw. das Obder vorliegenden Betrachtung war Jahrzehnte lang einer der fühSchachgroßmeister der Welt, Tigran Wartanowitsch Petrosjan (1929-1984), vierfacher Landesder Sowjetunion, Teilnehan insgesamt acht(!) Kandidaund - last but not least -Weltmeister der Jahre 1963-1969. Aufgrund seines defensiv-positionellen Stils, eine Art Mischung aus Nimzowitsch und Capablanca, war er trotz dieser wahrlich beeindruKarriere nie so etwas wie das Idol der „Massen" (wenn denn dieser Begriff beim Schach übererlaubt ist) - ganz im Gegenzu seinen Zeitgenossen Tal, Spasski oder Fischer. Insofern nimmt sich auch die Literatur über den „besten Torwart der Welt", wie ihn GM Salo Flohr einmal scherzgenannt hat, eher spärlich aus.
Die Autoren haben ihr Buch arbeitsangelegt. Zunächst liefert Keene, der zu aktiven Zeiten einen ähnlichen Nimzowitsch-geprägten Stil pflegte wie Petrosjan, eine 12seitige Einleitung, die nicht nur das Schaffen des Exweltmeisters am Brett beleuchtet, sondern auch zu diversen affinen Fragen Stellung bezieht; so zu dem noch immer unärten Vorwurf Fischers auf dem Kandidatentumier 1962 in Willemstadt/Curacao, wo dieser die Sowjetßmeister Keres, Geller und eben Petrosjan unzulässiger Remisabsprabezichtigte.
Nach einer tabellarischen Übersicht über Petrosjans Karriere sowie eiVorwort mit den wohl unverDanksagungen an alle möglichen Helfershelfer beginnt auf Seite 20 der Partiereigen mit einer Auseinandersetzung aus dem Jahr 1946 zwischen dem damals 17jährigen Jugendspieler Tigran Petrosjan und dem zwei Jahre jüngeren ... VikKortschnoi. Vier Jahre später nimmt Petrosjan an seiner ersten UdSSR-Meisterschaft teil, d.h. streng genommen beginnt erst zu diesem Zeitpunkt sein Kampf gegen die Weltelite des Schachs, den das Buch in chronologischer Abfolge bis zum Jahr 1983 bzw. bis zur Nr. 71 verfolgt, die den Jugoslawen Ljubojevic als einen der letzten Gegner Petrosjans zeigt. Alle 71 Gewinnpardürfen für sich in Anspruch nehvon Keene und Simpole angeausführlich erläutert worden zu sein. Ja, beide Autoren (und nicht etwa, wie häufig der Fall, nur der weniger prominente) zeichnen für die Kommentierung der Partien verwie Keene in seiner einGlobalübersicht auf Seite 13 ausdrücklich bestätigt. Leider verfugt das Buch über keinen biblioAnhang, sodass nicht ohne Weiteres ersichtlich ist, welche sonstigen Quellen die Kommentatobei ihren Analysearbeiten heranhaben.
Den Schluss des Buches bilden die wichtigsten Turniertabellen der Jah1951-1981, gefolgt von einem Spielerindex, einem Verzeichnis der eingearbeiteten Partiefragmente soeiner Eröffnungsübersicht.
Alles in allem haben wir es mit eiWerk zu tun, das dem ehemaliWeltmeister ein würdiges Denksetzt. Zwar werden die privaten Lebensumstände Petrosjans weitgeausgeblendet, was aber durchaus im Einklang mit dem Buchtitel steht. Das Autorentandem darf für sich auf jeden Fall in Anspruch nehein gründlich recherchiertes, sorgfältig kommentiertes und auch objektives, von jeder Beweihräuchefreies Buch erstellt zu haben - dies alles vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Leser für relativ wenig Geld (der Preis von 18,95 € für 300 Seiten ist für englische Verältnisse fast schon geschäftsschädieine ganze Menge geboten be
E. Carl, Rochade Europa 2/2007
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Tigran Petrosjan war Weltmeister von 1963 bis 1969. Er gewann den Titel 1963 gegen Botwinnik, verteiihn 1966 gegen Spassky und unterlag diesem dann 1969.
Er spielte also drei Wettkämpfe um die Weltmeisterschaft, war von Zürich 1953 bis Curacao 1962 bei allen Kandidatenturnieren dabei, gemehrere Sowjet - Meisterschafund traf natürlich auch bei vielen anderen Superturnieren ständig auf die Weltelite. Nach dem Verlust seiTitels nahm er noch bis 1982 an den Weltmeisterschaftszyklen teil.
Ray Keene und Julian Simpole hatalso eine große Auswahl für ihre Partiensammlung. Sie wählten 71 Siege Petrosjans aus der Zeit von 1946 bis 1983, analysierten sie eingeund präsentieren nun ihre Arbeit in einer Art und Weise, die für Schachfreunde unterschiedlicher Spielstärke geeignet ist. Verbale Erklärungen und Varianten stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. VieDiagramme machen das Schmökern zu einem Genuss.
Im Anhang findet man die wichTurniertabellen aus Petrosjans langer Karriere. Ein sehr schönes Buch, das lehrreich, unterhaltsam und informativ ist.
Schach Markt 4/2006