Artikelnummer
LXPETPSG
Autor
Python Strategy (hc)
Chess Classics
392 Seiten, gebunden, Quality, 1. Auflage 2015
Aus der Reihe »Chess Classics«
Tigran Petrosian is a titan of chess history. All agree he was a genius of strategy, defence and sacrifice, but didn’t he take too many draws? Possibly so, but when Petrosian selected and annotated his best games, that flaw disappeared, leaving only brilliance and profound chess understanding. As Garry Kasparov said: ”My games with the 9th World Champion broadened my understanding of chess. Had it not been for these two defeats, I would possibly not have reached the top in chess."
This book is an English translation of a Russian classic that is a favourite of many grandmasters, including Mihail Marin and Levon Aronian. A literal translation of the Russian title might be ‘The Strategy of Soundness’ but Python Strategy is a better fit for Petrosian’s more ambitious games. As another World Champion, Max Euwe, once wrote: ”Petrosian is not a tiger that pounces on its prey, but rather a python that smothers its victim."
Tigran Petrosian was World Champion from 1963 to 1969, as well as a superb team player for the Soviet Union. In Olympiads he won nine team gold medals and six individual gold medals, winning 78 games, drawing 50 and losing just once.
This book is an English translation of a Russian classic that is a favourite of many grandmasters, including Mihail Marin and Levon Aronian. A literal translation of the Russian title might be ‘The Strategy of Soundness’ but Python Strategy is a better fit for Petrosian’s more ambitious games. As another World Champion, Max Euwe, once wrote: ”Petrosian is not a tiger that pounces on its prey, but rather a python that smothers its victim."
Tigran Petrosian was World Champion from 1963 to 1969, as well as a superb team player for the Soviet Union. In Olympiads he won nine team gold medals and six individual gold medals, winning 78 games, drawing 50 and losing just once.
EAN | 9781784830038 |
---|---|
Gewicht | 780 g |
Hersteller | Quality |
Breite | 17 cm |
Höhe | 23,5 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2015 |
Autor | Tigran Petrosjan |
Reihe | Chess Classics |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-1784830038 |
Seiten | 392 |
Einband | gebunden |
004 Biographical Data & Key to symbols used
005 Editor’s Foreword by Oleg Stetsko
006 Compiler’s Foreword by Eduard Shekhtman
007 The Logic of Talent by Nikolai Krogius
010 The Man I Knew by Svetozar Gligoric
014 A Journey Across the Street by Nikolai Tarasov
Selected Games
021 1945-1948
031 1949-1951
051 1952-1953
068 1954-1956
092 1957-1958
117 1959-1960
148 1961-1962
166 1963
196 1964-1965
207 1966
231 1967-1968
241 1969
272 1970-1972
314 1973-1974
327 1975-1978
350 1979-1982
369 Appendix Under the Microscope of the Computer by Karsten Mueller
381 Game Index
384 Name Index
387 Index of Openings
388 Petrosian’s Tournament and Match Results
005 Editor’s Foreword by Oleg Stetsko
006 Compiler’s Foreword by Eduard Shekhtman
007 The Logic of Talent by Nikolai Krogius
010 The Man I Knew by Svetozar Gligoric
014 A Journey Across the Street by Nikolai Tarasov
Selected Games
021 1945-1948
031 1949-1951
051 1952-1953
068 1954-1956
092 1957-1958
117 1959-1960
148 1961-1962
166 1963
196 1964-1965
207 1966
231 1967-1968
241 1969
272 1970-1972
314 1973-1974
327 1975-1978
350 1979-1982
369 Appendix Under the Microscope of the Computer by Karsten Mueller
381 Game Index
384 Name Index
387 Index of Openings
388 Petrosian’s Tournament and Match Results
Der Buchtitel "Python Strategy" vermittelt den Eindruck, dass hinter ihm ein Mittelspielwerk zur Strategie im Schach steht. Dies ist jedoch in diesem Sinne nicht der Fall. Allerdings veranschaulicht er gut die Art und Weise, wie der frühere Weltmeister Tigran Petrosjan seine Partien zumeist angelegt hat. Und um genau den geht es nicht nur in diesem Werk, sondern er ist auch dessen Autor, wenn auch nicht so ganz. Diese Einschränkung muss ich natürlich erläutern. Also: "Python Strategy" ist der Titel für eine englische Übersetzung einer im Russischen geschriebenen Sammlung von 111 Partien des zehnten Weltmeisters, von ihm auch selbst kommentiert. Der Originaltitel wäre sinngemäß in etwa mit "Eine gesunde Strategie im Schach" zu übersetzen. Treffender erschien Quality Chess, dem britischen Verlagshaus, als Herausgeber offensichtlich "Python Strategy", was den modifizierten Titel erklärt.
Diese erste englischsprachige Ausgabe beschränkt sich aber nicht auf die schon genannten Partien, sondern bietet dem Leser zusätzliche Inhalte an. Diese stammen nicht aus Petrosjans Feder, sodass sich seine Autorenschaft darauf nicht erstreckt. Bevor ich Details zu dieser Unterscheidung aufzeigen kann, muss ich etwas zum Aufbau des Buches sagen.
Es ist zum Kerninhalt, den insgesamt 111 kommentierten Partien, in insgesamt 16 Abschnitte unterteilt. Diese decken den Zeitraum von 1945 bis 1982 ab. So erfährt der Leser in Blöcken nach zusammengefassten Jahren, welche besonderen Partien in dieser Zeit Petrosjan jeweils gespielt hat. Wie schon kurz angemerkt stammt die Notation von Petrosjan selbst; an einer Stelle des Werkes ist zu lesen, dass er sie oft bereits kurz nach der Partie erstellt hat. Dieses Vorgehen fördert die authentische Aufnahme seiner Gedanken während des Spiels. An verschiedenen Stellen werden seine Anmerkungen um fremde Kommentare ergänzt, beispielsweise um solche von Saitzew, Tal und Boleslawski, aber eher auf Passagen konzentriert und insgesamt gesehen recht zurückhaltend. Die dominierende Urheberschaft Petrosjans in der Kommentierung zeigt sich rein äußerlich auch darin, dass beschreibende Elemente in der 1. Person Singular verfasst sind. Anders verhält es sich mit einer Einleitung, die jeder Jahresphase vorangestellt ist. Diese wechselt in die 3. Person Singular, sodass über Petrosjan geschrieben wird. Diese Einführungen sind allesamt sehr interessant zu lesen, teilweise umfangreich und durchgehend ausgesprochen informativ. Sie bringen dem Leser den Spieler und den Menschen Tigran Petrosjan näher. Klar im Vordergrund stehen dabei Aspekte aus der Karriere des Ex-Champions und aus Turnieren, die um Belange aus dem Umfeld ergänzt werden.
Petrosjan gilt als Spieler, der das Risiko eher scheute und stattdessen lieber den Weg der kleinen Schritte bevorzugte, um seine Stellung sukzessive weiter auszubauen und die gegnerischen Möglichkeiten einzuengen. Dieser Stil verleitet zum Vergleich mit einer Python, die ihr Opfer umschlingt und nach und nach das Leben aus ihm herauspresst. Ich bin mehrere Partien des Buches konzentriert durchgegangen. Sie lassen erkennen, dass Petrosjan regelmäßig quasi dem Ziel folgte, eine Dominanz über das gesamte Brett zu entwickeln, den Gegner also regelrecht zusammenzuschieben, um dann nach einem zähen Prozess den vollen Punkt einzufahren.
So risikoscheu wie oft dargestellt war er aber nun allerdings auch nicht. Eines seiner häufiger eingesetzten Motive war beispielsweise das Qualitätsopfer. Wer als Spieler nicht bereit ist, Sicherheit gegen Chancen zu investieren, wird sich dieses Opfer drei Mal überlegen, bevor er dazu greift.
Petrosjan gilt auch als Meister der Verteidigung. Hierfür aber habe ich im Buch keine Beispiele gefunden, soweit am Ende der Partie dann noch ein Remis herausgesprungen wäre. Dies dürfte allerdings nicht wirklich verwunderlich sein, denn welcher Autor würde in die eigene Auswahl seiner besten Partie auch solche nehmen, in denen er mit dem Rücken zur Wand gestanden hat. Sehr wohl aber finden sich Beispiele im Werk, in denen er in durchaus schwieriger Stellung die Chance zum plötzlichen (Gegen-)Angriff erkannt hat, was eine zweite ihm allgemein zugeschriebene Fähigkeit bestätigt.
Ergänzt wird der auf Partien bezogene Inhalt um mehrere Fremdbeiträge, beispielsweise geschrieben von Gligoric und Krogius. In diesen werden - sicherlich nachvollziehbar - weitere Schlaglichter auf Tigran Petrosjan geworfen. Ein klein wenig kommt dabei ein biografisches Gesicht des Werkes zum Vorschein.
Interessant finde ich auch einen Beitrag von Karsten Müller am Ende des Werkes. Er kümmert sich um Beispiele, in denen Petrosjan während einer Partie bestimmte Ressourcen übersehen hat, wobei er auch wiederkehrende Konstellationen anspricht. Zu diesen zählen beispielsweise zu früh abgebrochene Berechnungen. In der Zeit der Karriere Petrosjans spielten Computer keine bzw. zu deren Ende eine nur sehr ungewichtige Rolle. Heute aber sind sie erbarmungslos im Auffinden von Stellen in einer Partie, an denen die Spielführung Schwächen irgendeiner Art aufweist. Einzelne im Werk abgebildete Partien sind ebenfalls nicht frei von Schwächen, die heute mit Hilfe des Computers erkannt werden. Indem sich Müller mit diesen Schwächen im Appendix befasst, fallen sie nicht unter den Tisch und zugleich stören die Korrekturen nicht im Ablauf von Petrosjans Originalkommentaren. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der von Müller gefundenen suboptimal behandelten Stellungen niedrig ist, was die große Rechenkunst des Ex-Weltmeisters bestätigen mag.
Die Buchsprache ist Englisch. Die Kommentierung der Partien kann gut mit Schulenglisch verfolgt werden. Etwas mehr Übung kommt dem Verständnis der ausgeprägten Textpassagen zugute, aber auch hier sehe ich die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse des Lesers noch als moderat an.
Fazit: "Python Strategy" ist eine um berichtende, erzählende und unterhaltende Inhalte ergänzte Partiensammlung zum spielerischen Lebenswerk des zehnten Weltmeisters Tigran Petrosjan. Die Partien sind überwiegend von ihm (allein) kommentiert worden. Die Auswahl geht auf Petrosjans Entscheidungen zurück.
Das Werk ist eine Empfehlung für den Schachfreund, der gerne gut kommentierte Partien zur Unterhaltung wie auch zur Verbesserung seiner Spielstärke nutzt sowie für denjenigen, der mehr über den ehemaligen Weltmeister erfahren möchte.
Der Rezension lag die kartonierte Ausgabe des Buches zugrunde. Es ist auch in einer gebundenen Form erhältlich.
Uwe Bekemann, BdF
Oktober 2015
Mit "Python Strategy" wird erstmals ein Buch ins Englische übersetzt, in dem Tigran Petrosian selbst seine besten Partien kommentiert hat. Der Quality Chess Verlag hat schon einige Klassiker aus dem Russischen übersetzt und auch diesmal kann man dem Verlag dafür nur danken.
Wenn man den Namen Tigran Petrosian hört, denkt man zuerst an Pragmatismus und starke Verteidigungsleistungen. Auch seine legendären Qualitätsopfer kommen einem in den Sinn. Dann liest man aber dieses Buch, schaut sich die 111 kommentierten Partien an und wundert sich, welche wunderbaren taktischen Perlen man findet. Auch eröffnungstechnisch hätte ich jetzt nicht unbedingt das scharfe moderne Ben Oni nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 nebst g6 von ihm erwartet. In 16 Kapiteln werden dabei chronologisch Partien ab 1945 bis 1982 beleuchtet. Wir erfahren etwas über den Schachspieler Petrosian wie auch den Menschen. Das letzte Kapitel stammt aus der Feder Jacob Aagaards, aber ansonsten ist der Kommentator Tigran oder einer seiner Gegner oder Mitstreiter. Dadurch gehen die Kommentare natürlich über das schachliche hinaus. Dass trotz all dieser starken Analytiker dennoch hier und da kleine Fehler vorkamen, beleuchtet Großmeister Karsten Müller im Anhang "Under the Microscope of the Computer". Dabei wird indirekt gezeigt, wieviel der Mann sah, da sich die Fehler in Grenzen halten.
Insgesamt ein lehrreiches Buch, das uns den im Westen zumindest von mir deutlich unterschätzten ehemaligen Schachweltmeister Tigran Petrosian näher bringt.
IM Dirk Schuh, August 2015
Diese erste englischsprachige Ausgabe beschränkt sich aber nicht auf die schon genannten Partien, sondern bietet dem Leser zusätzliche Inhalte an. Diese stammen nicht aus Petrosjans Feder, sodass sich seine Autorenschaft darauf nicht erstreckt. Bevor ich Details zu dieser Unterscheidung aufzeigen kann, muss ich etwas zum Aufbau des Buches sagen.
Es ist zum Kerninhalt, den insgesamt 111 kommentierten Partien, in insgesamt 16 Abschnitte unterteilt. Diese decken den Zeitraum von 1945 bis 1982 ab. So erfährt der Leser in Blöcken nach zusammengefassten Jahren, welche besonderen Partien in dieser Zeit Petrosjan jeweils gespielt hat. Wie schon kurz angemerkt stammt die Notation von Petrosjan selbst; an einer Stelle des Werkes ist zu lesen, dass er sie oft bereits kurz nach der Partie erstellt hat. Dieses Vorgehen fördert die authentische Aufnahme seiner Gedanken während des Spiels. An verschiedenen Stellen werden seine Anmerkungen um fremde Kommentare ergänzt, beispielsweise um solche von Saitzew, Tal und Boleslawski, aber eher auf Passagen konzentriert und insgesamt gesehen recht zurückhaltend. Die dominierende Urheberschaft Petrosjans in der Kommentierung zeigt sich rein äußerlich auch darin, dass beschreibende Elemente in der 1. Person Singular verfasst sind. Anders verhält es sich mit einer Einleitung, die jeder Jahresphase vorangestellt ist. Diese wechselt in die 3. Person Singular, sodass über Petrosjan geschrieben wird. Diese Einführungen sind allesamt sehr interessant zu lesen, teilweise umfangreich und durchgehend ausgesprochen informativ. Sie bringen dem Leser den Spieler und den Menschen Tigran Petrosjan näher. Klar im Vordergrund stehen dabei Aspekte aus der Karriere des Ex-Champions und aus Turnieren, die um Belange aus dem Umfeld ergänzt werden.
Petrosjan gilt als Spieler, der das Risiko eher scheute und stattdessen lieber den Weg der kleinen Schritte bevorzugte, um seine Stellung sukzessive weiter auszubauen und die gegnerischen Möglichkeiten einzuengen. Dieser Stil verleitet zum Vergleich mit einer Python, die ihr Opfer umschlingt und nach und nach das Leben aus ihm herauspresst. Ich bin mehrere Partien des Buches konzentriert durchgegangen. Sie lassen erkennen, dass Petrosjan regelmäßig quasi dem Ziel folgte, eine Dominanz über das gesamte Brett zu entwickeln, den Gegner also regelrecht zusammenzuschieben, um dann nach einem zähen Prozess den vollen Punkt einzufahren.
So risikoscheu wie oft dargestellt war er aber nun allerdings auch nicht. Eines seiner häufiger eingesetzten Motive war beispielsweise das Qualitätsopfer. Wer als Spieler nicht bereit ist, Sicherheit gegen Chancen zu investieren, wird sich dieses Opfer drei Mal überlegen, bevor er dazu greift.
Petrosjan gilt auch als Meister der Verteidigung. Hierfür aber habe ich im Buch keine Beispiele gefunden, soweit am Ende der Partie dann noch ein Remis herausgesprungen wäre. Dies dürfte allerdings nicht wirklich verwunderlich sein, denn welcher Autor würde in die eigene Auswahl seiner besten Partie auch solche nehmen, in denen er mit dem Rücken zur Wand gestanden hat. Sehr wohl aber finden sich Beispiele im Werk, in denen er in durchaus schwieriger Stellung die Chance zum plötzlichen (Gegen-)Angriff erkannt hat, was eine zweite ihm allgemein zugeschriebene Fähigkeit bestätigt.
Ergänzt wird der auf Partien bezogene Inhalt um mehrere Fremdbeiträge, beispielsweise geschrieben von Gligoric und Krogius. In diesen werden - sicherlich nachvollziehbar - weitere Schlaglichter auf Tigran Petrosjan geworfen. Ein klein wenig kommt dabei ein biografisches Gesicht des Werkes zum Vorschein.
Interessant finde ich auch einen Beitrag von Karsten Müller am Ende des Werkes. Er kümmert sich um Beispiele, in denen Petrosjan während einer Partie bestimmte Ressourcen übersehen hat, wobei er auch wiederkehrende Konstellationen anspricht. Zu diesen zählen beispielsweise zu früh abgebrochene Berechnungen. In der Zeit der Karriere Petrosjans spielten Computer keine bzw. zu deren Ende eine nur sehr ungewichtige Rolle. Heute aber sind sie erbarmungslos im Auffinden von Stellen in einer Partie, an denen die Spielführung Schwächen irgendeiner Art aufweist. Einzelne im Werk abgebildete Partien sind ebenfalls nicht frei von Schwächen, die heute mit Hilfe des Computers erkannt werden. Indem sich Müller mit diesen Schwächen im Appendix befasst, fallen sie nicht unter den Tisch und zugleich stören die Korrekturen nicht im Ablauf von Petrosjans Originalkommentaren. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der von Müller gefundenen suboptimal behandelten Stellungen niedrig ist, was die große Rechenkunst des Ex-Weltmeisters bestätigen mag.
Die Buchsprache ist Englisch. Die Kommentierung der Partien kann gut mit Schulenglisch verfolgt werden. Etwas mehr Übung kommt dem Verständnis der ausgeprägten Textpassagen zugute, aber auch hier sehe ich die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse des Lesers noch als moderat an.
Fazit: "Python Strategy" ist eine um berichtende, erzählende und unterhaltende Inhalte ergänzte Partiensammlung zum spielerischen Lebenswerk des zehnten Weltmeisters Tigran Petrosjan. Die Partien sind überwiegend von ihm (allein) kommentiert worden. Die Auswahl geht auf Petrosjans Entscheidungen zurück.
Das Werk ist eine Empfehlung für den Schachfreund, der gerne gut kommentierte Partien zur Unterhaltung wie auch zur Verbesserung seiner Spielstärke nutzt sowie für denjenigen, der mehr über den ehemaligen Weltmeister erfahren möchte.
Der Rezension lag die kartonierte Ausgabe des Buches zugrunde. Es ist auch in einer gebundenen Form erhältlich.
Uwe Bekemann, BdF
Oktober 2015
Mit "Python Strategy" wird erstmals ein Buch ins Englische übersetzt, in dem Tigran Petrosian selbst seine besten Partien kommentiert hat. Der Quality Chess Verlag hat schon einige Klassiker aus dem Russischen übersetzt und auch diesmal kann man dem Verlag dafür nur danken.
Wenn man den Namen Tigran Petrosian hört, denkt man zuerst an Pragmatismus und starke Verteidigungsleistungen. Auch seine legendären Qualitätsopfer kommen einem in den Sinn. Dann liest man aber dieses Buch, schaut sich die 111 kommentierten Partien an und wundert sich, welche wunderbaren taktischen Perlen man findet. Auch eröffnungstechnisch hätte ich jetzt nicht unbedingt das scharfe moderne Ben Oni nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 nebst g6 von ihm erwartet. In 16 Kapiteln werden dabei chronologisch Partien ab 1945 bis 1982 beleuchtet. Wir erfahren etwas über den Schachspieler Petrosian wie auch den Menschen. Das letzte Kapitel stammt aus der Feder Jacob Aagaards, aber ansonsten ist der Kommentator Tigran oder einer seiner Gegner oder Mitstreiter. Dadurch gehen die Kommentare natürlich über das schachliche hinaus. Dass trotz all dieser starken Analytiker dennoch hier und da kleine Fehler vorkamen, beleuchtet Großmeister Karsten Müller im Anhang "Under the Microscope of the Computer". Dabei wird indirekt gezeigt, wieviel der Mann sah, da sich die Fehler in Grenzen halten.
Insgesamt ein lehrreiches Buch, das uns den im Westen zumindest von mir deutlich unterschätzten ehemaligen Schachweltmeister Tigran Petrosian näher bringt.
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