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LOMOSTPPM

The Perfect Pirc-Modern (new edition 2023)

Strategic Ideas and Powerful Weapons

256 Seiten, kartoniert, New in Chess, 2. Auflage 2023, Erstauflage 2013

27,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The Pirc Defence and the Modern Defence are two naturally entwined chess openings that are both flexible and rich in strategic and tactical ideas. They feature in the repertoire of great players like Grischuk, Ivanchuk, Nakamura and Carlsen.

In The Perfect Pirc-Modern, Viktor Moskalenko, a renowned propagator of dynamic chess who has championed the Pirc-Modern for many years, explains:

- the ideas and plans that matter
- the various pawn structures and how to handle them
- tricky transpositions: opportunities and risks
- a wealth of new resources for both Black and White.
- In this updated version of Moskalenko’s 2013 book of the same name, 33 of the 42 games are new, the structure has been updated in places, and there are fresh ideas on every page.

Moskalenko expertly guides you through this ground-breaking opening book with the enthusiasm, ease and humour that characterize his style.

Viktor Moskalenko (1960) is an International Grandmaster and a well-known chess coach. The former Ukraine champion has won many tournaments in Spain, his current home country. For New In Chess, he wrote, among others, The Fabulous Budapest Gambit (2007), Revolutionize Your Chess (2009), The Diamond Dutch (2014), Training with Moska (2017), The Fully-Fledged French (2021) and Trompowsky Attack & London System (2022).
Weitere Informationen
EAN 9789083336664
Gewicht 490 g
Hersteller New in Chess
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2023
Autor Viktor Moskalenko
Sprache Englisch
Auflage 2
ISBN-13 9789083336664
Jahr der Erstauflage 2013
Seiten 256
Einband kartoniert
006 Explanation of symbols
007 The Perfect Pirc-Modern - ten years later
008 Foreword by Vasyl Ivanchuk
009 Introduction
012 Seven symbols

013 Chapter 1 - The Austrian Attack: Introduction
021 Chapter 2 - The Austrian Attack with 5. ..c5
054 Chapter 3 - The Austrian Attack with 5. ..0-0
117 Chapter 4 - The flexible move 4.Be3
168 Chapter 5 - The dynamic bishop attack 4.Bg5
197 Chapter 6 - White´s fianchetto: 4.g3
211 Chapter 7 - The classical 4.Nf3
225 Chapter 8 - Anti-Pirc systems - Miscellaneous Ideas

243 Index of variations
247 Index of names
254 Bibliography
255 A brief biography


Rezension der ersten Auflage:

Ein interessanter und nachvollziehbarer systematischer Ansatz steckt hinter dem Buch "The Perfect Pirc-Modern" von Viktor Moskalenko, im laufenden Jahr 2013 erschienen bei New In Chess (NIC). Das Werk vereinigt die detaillierte Darstellung wichtiger Linien aus der Pirc-Verteidigung (auch Pirc-Ufimzew-Verteidigung oder Jugoslawische Verteidigung genannt) und der Modernen Verteidigung. "Pirc-Modern" aus dem Titel zeigt dementsprechend an, dass es um beide Eröffnungssysteme geht, nicht also etwa um irgendeine moderne Variante in der Pirc-Verteidigung.

Beide behandelten Systeme sind eng miteinander verwandt, beim Menschen würde man vermutlich von Zwillingen sprechen. Auch geht die Partie oft von dem einen in das andere System über, was die gemeinsame Behandlung in einem einzigen Buch besonders sinnvoll macht.

Sehr gut gelöst ist auch die Darstellung der "verwandtschaftlichen" Nähe beider Systeme innerhalb der einzelnen Buchkapitel. Soweit erforderlich werden beide zu Beginn jeweils nebeneinandergestellt. Dabei werden die Initialzugfolgen aufgeführt und um das Ausgangsdiagramm der im Folgenden behandelten Theorie ergänzt. Dies funktioniert deshalb ausgezeichnet, weil Moskalenko seine Ausführungen nach bestimmten Charakteristika der verschiedenen Zweige definiert und ordnet. Ich möchte den Leserinnen und Lesern am Beispiel des Kapitels 4 veranschaulichen, was sie sich hierunter vorstellen können:
Im Kapitel 4 geht es darum, dass Weiß 4.Le3 spielt, was zu spezifischen Konsequenzen für den Eröffnungsverlauf führt. In Pirc kommt es zur Ausgangszugfolge 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Le3 und in der Modernen Verteidigung zu 1.e4 d6 2.d4 g6 3.Sc3 Lg7 4.Le3. Während sich auf der Seite des Anziehenden ein jeweils identisches Stellungsbild ergibt, unterscheidet sich die Position von Schwarz durch …Sf6/…Lg7. Die schon genannten beiden Diagramme visualisieren den Unterschied, sodass der Leser ihn sich nicht allein aus seiner Vorstellung erschließen muss, was noch weniger geübte Spieler als Service empfinden werden.
Dieser Einführung schließt sich in der Form einer Aufzählung die Definition bzw. Hervorhebung der aus 4.Le3 resultierenden Charakteristika an. Es werden dabei sowohl die Gemeinsamkeiten beider Systeme behandelt als auch Unterschiede. Zu den berücksichtigten Aspekten zählen insbesondere Ideen und Pläne, konkrete Bauernzüge und deren konkrete Bedeutung, auch in der entstandenen Bauernkonfiguration, strategische Aspekte und auch Übergänge zwischen den Systemen bzw. in andere Eröffnungen. Zugleich wird dabei auf sich anschließende Partien verwiesen, in denen der jeweilige Punkt der Aufzählung vertieft behandelt wird. Die Behandlung der Theorie erfolgt somit auf der Basis von Partien, die der Meisterpraxis entnommen sind.

Ein kleiner Nachteil des systematischen Ansatzes der integrativen Behandlung beider Eröffnungssysteme liegt allerdings darin, dass die zwischen ihnen liegende Grenzlinie verwischt wird. So sollte sich der Leser, der sich weitere Spezialliteratur zu einer Buchvariante beschaffen möchte, genau vergewissern, ob er sie zu Pirc oder zur Modernen Verteidigung erhält. Dieses Problemchen dürfte aber in den Griff zu bekommen sein.

In der Zahl sind es insgesamt 37 Partien, die ich als "Hauptträger" der Theoriedarstellung bezeichnen möchte. Aufgrund der vorne schon angesprochenen Verweise in der Aufzählung der Charakteristika des Abspiels ist die Navigation einfach. Auch innerhalb und zwischen den Partien, z.B. bei Zugumstellungen, ist der Wechsel von einem Zug zu einer anderswo behandelten Fortsetzung einfach möglich, Moskalenko macht hierzu generell jeweils sehr hilfreiche Angaben.
Die Kommentierung unterwirft sich natürlich dem Interesse, Theoriekenntnisse zu vermitteln, sie ist deshalb auch nicht auf Unterhaltung getrimmt. Trotzdem ist die Arbeit mit dem Werk auch hinsichtlich der Sprache angenehm, weil es trotz der Konzentration auf Aspekte der Eröffnungsbewertung auf abwechslungsreiche Formulierungen achtet.
Den Büchern aus der "Dangerous Weapons"-Serie von Everyman Chess ähnlich baut auch "The Perfect Pirc-Modern" auf eine besondere Hervorhebung von Zügen und Varianten. So gibt es beispielsweise Abspiele, die als besondere Waffe geeignet sind, einen trickreichen Einsatz - vielleicht als Übergang in ein anderes System - erlauben oder aber eine Position, in der es noch Bedarf auf weitere Untersuchungen gibt. Diese Passagen sind mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet, z.B. einer Schusswaffe, und mit einer dunklen Textbox hinterlegt.
Optisch gefällt mir diese Lösung besser als jene von Everyman Chess, weil sie zurückhaltender gestaltet ist und das Seitenbild nicht so prägt.

Der Stoff ist acht Kapiteln zugeordnet, und zwar:

Kapitel 1: The Austrian Attack: Introduction
Kapitel 2: The Austrian Attack: 5…c5
Kapitel 3: The Austrian Attack: 5…0-0
Kapitel 4: The Flexible Move 4.Le3
Kapitel 5: The Dynamic Bishop Attack 4.Lg5
Kapitel 6: White´s Fianchetto: 4.g3 Kapitel 7: The Classical 4.Sf3
Kapitel 8: Amadeus - Miscellaneous Ideas [Anmerkung: Hier geht es um frühe Abweichungen].

Als Mitautor des ebenfalls 2013 auf den Markt gekommenen Buches "1.e4 gewinnt!" ist mein Auge als Rezensent des Werkes "The Perfect Pirc-Modern" einerseits etwas gerichtet, andererseits aber zufälligerweise auch partiell besonders geschult. Beide Bücher lassen sich nicht wirklich vergleichen, weil sie unterschiedlichen Genres zuzuordnen sind. Während "The Perfect Pirc-Modern" eine tiefschürfende Darstellung der Theorie ausgewählter Bereiche der Pirc-Verteidigung und der Modernen Verteidigung vornimmt, stellt "1.e4 gewinnt!" ein Komplettrepertoire für Weiß auf der Basis von 1.e4 zusammen. So gibt es nur eine kleine inhaltliche Schnittmenge, da dieses Repertoire sich auch gegen die Pirc-Verteidigung und die Moderne Verteidigung richtet, unter Konzentration auf streng ausgewählte Linien. Soweit mir hier also der Zufall des fast gleichzeitigen Erscheinens dazu verhilft, kann ich Moskalenkos Darstellungen mit aktueller eigener Kenntnis überprüfen und bewerten. Und im Ergebnis kann ich auch insoweit nur Positives berichten. Moskalenko ist up to date, trifft nachvollziehbare Empfehlungen, vernachlässigt keine Linien ohne Hinwendung zu ebenfalls spielbaren Alternativen, lässt keine Züge aus, die ein "Muss" sein sollten und bereichert die Theorie innerhalb der oben skizzierten "Schnittmenge" um mindestens eine Neuerung. Im Einzelnen:
Nach 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.f4 Lg7 5.e5 dxe5 6.fxe5 setzt Moskalenko mit 6…Sfd7 7.Sf3 c5 fort, während Konikowski/Bekemann auf 6…Sd5 7.Sf3 etc. setzen.
Nach 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.f4 Lg7 5.e5 Sfd7 6.Sf3 0-0 7.h4 c5 8.h5 cxd4 9.hxg6 dxc3 10.gxf7+ Txf7 11.Lc4 e6 12.Sg5 cxb2 13.Lxb2 Da5+ 14.Ke2 präsentiert Moskalenko mit 14…Sf8 eine Neuerung, während Konikowski/Bekemann mit 14…d5 fortsetzen. Moskalenko bewertet diesen Zug mit "!?" und meint, das er das beste Konzept sei, um die Position zu schließen.
Auf 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.f4 Lg7 5.e5 dxe5 6.dxe5 Dxd1 7.Kxd1 Sg4 spielen Konikowski/Bekemann in erster Linie 8.Ke1, Moskalenko berücksichtigt 8.Sd5, das aber auch von Konikowski/Bekemann genannt und mit "!?" bewertet wird.
In der Linie 1.e4 g6 2.d4 Lg7 3.f4 d6 4.Sc3 Sf6 5.Sf3 0-0 6.Ld3! stützen sich Konikowski/Bekemann auf die Fortsetzung 6…Sh5. Moskalenko widmet seine Ausführungen alternativen Möglichkeiten.
Während sich Konikowski/Bekemann im Gewässer der oben aufgeführten Linien vor allem auf die von ihnen favorisierten Züge und Folgen konzentrieren, zeichnet Moskalenko ein sehr detailliertes Bild der Theorie.

"The Perfect Pirc-Modern" ist nicht nur eine Darstellung der Theorie zu beiden Themaeröffnungen, sondern auch eine Anleitung, wie man sie spielt, auf welche Gesetzmäßigkeiten der Leser also achten und wie er darauf reagieren sollte. Das Werk ist kein Repertoirebuch, konzentriert sich aber auf bestimmte und entsprechend ausgewählte Linien. Diese erörtert es aus der Sicht von Weiß wie auch von Schwarz. So kann das Werk für die Zusammenstellung eines Repertoires auf der Basis der zwei behandelten Systeme von beiden Seiten genutzt werden.

Der Rückentext verspricht zahlreiche Neuerungen, die sich dann im Buch auch tatsächlich finden lassen.
Ein anspruchsvolles Varianten- und ein umfangreiches Namensverzeichnis schließen das Werk redaktionell ab.
Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an den deutschsprachigen Leser sollten aber problemlos zu meistern sein, wenn dessen Englischkenntnisse mindestens Schulniveau erreichen.

Fazit: Ich halte "The Perfect Pirc-Modern" für ein ausgezeichnetes Buch. Vom Konzept bis zur redaktionellen Umsetzung passt alles. Es vermittelt einen detaillierten und aktuellen Überblick über die Pirc-Verteidigung und die Moderne Verteidigung im Rahmen der getroffenen inhaltlichen Auswahl, an etlichen Stellen schreibt es die Theorie mittels Neuerungen fort. Ganz besonders kann ich das Werk dem schon recht spielstarken Leser empfehlen, aber auch der Spieler "ein Stückchen jenseits der Anfangsgründe" wird einen guten Fang damit machen.

Uwe Bekemann, BdF
März 2013
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