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LXLAKWUIC

Winning Ugly in Chess

Playing Badly is no Excuse for Losing

336 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2019

22,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

When was the last time you won a perfect game? A game that wasn’t tainted by inferior moves?

Every chess player knows that smooth wins are the exception, that play is often chaotic and positions are frequently irrational. The road to victory is generally full of bumps and misadventures. Welcome to the world of imperfection!

Chess books usually feature superbly played games. In Winning Ugly in Chess you will see games where weird moves are rewarded. Cyrus Lakdawala knows that playing good chess is all very well, but that beating your opponent is better. He demonstrates the fine art of winning undeserved victories by:

  • miraculously surviving chaos

  • throwing vile cheapos

  • refusing to resign in lost positions

  • getting lucky breaks

  • provoking unforced errors

and other ways to land on your feet after a roller-coaster ride.

Lakdawala shows how you can make sure that it is your opponent, not you, who makes the last blunder. If you’d rather win a bad game than lose a good one, then this your ideal guide. The next time ‘the wrong player’ wins, you will be that player!

Cyrus Lakdawala is an International Master and a former American Open Champion. He has been teaching chess for four decades and is a prolific and widely read author. His Chess for Hawks won the Best Instructional Book Award of the Chess Journalists of America (CJA). Other much acclaimed books are How Ulf Beats Black and Clinch It! How to Convert an Advantage into a Win .

Weitere Informationen
Gewicht 630 g
Hersteller New in Chess
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Cyrus Lakdawala
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-9056918286
Seiten 336
Einband kartoniert

006 Explanation of symbols

007 Introduction

013 Chapter 1 Missed appointments: how can we escape the Law’s reach?

083 Chapter 2 I’m not a therapist, so I can’t comment: how to fluster your opponent with an opening surprise

124 Chapter 3 Vertigo: how do we grasp the ungraspable?

187 Chapter 4 How to squeeze something from nothing

227 Chapter 5 Rise of the Machines

250 Chapter 6 When bunnies attack

260 Chapter 7 Combustion: why do we play so inspirationally against certain opponents?

286 Chapter 8 Epics

309 Chapter 9 The lunge: when should we go for it and when should we hold back?

323 Chapter 10 The King

334 Index of players

336 Index of openings

Gibt es einen Autor, der noch mehr publiziert als Cyrus Lakdawala? Alles Mögliche über Eröffnungen und Stars, doch jetzt mal was anderes: "Winning Ugly in Chess".

Vorweg: Das eigentliche (Tennis)-Buch von Brad Gilbert ist ein Ding für sich. Tennis-Profi und Trainer Brad Gilbert hatte mit "Winning Ugly" ein Buch publiziert, das wirkliche Bedeutung hatte. Das Buch "Winning Ugly in Chess" hat eher wenig Relevanz, was die Themensetzung betrifft. Es ist ein eher verschwatztes Buch zum Schmökern, voller Anekdoten, Anregungen und eher Notizenhaftem. Der Text bleibt nicht konsequent bei der Sache, hat mit der Technik des schmutzigen Gewinnens und der mentalen Haltung dazu nicht so viel zu tun. Ich hätte so etwas wohl lieber von Lev Aronjan gelesen.

Fernando Offermann

Berliner Schachverband

August 2020


Bei der Vorbereitung dieser Rezension über "Winning Ugly in Chess" musste ich meine Brille als Fernschachspieler absetzen. Dieses neue Werk von Cyrus Lakdawala, 2019 erschienen bei New In Chess (NIC) beschäftigt sich mit dem Thema, schlecht zu spielen und doch zu gewinnen. Konkret geht es darum, in Partien, in denen man aufgrund seines bis dahin fehlerhaften Spiels auf verlorenem Posten steht, doch noch Erfolg zu haben, gemessen am natürlichen Verlauf also unverdient.

Im Kern geht es ihm darum, die Möglichkeiten zu erkennen oder zu schaffen, um die Niederlage zu verhindern. Die von ihm vorgestellten Mittel und Wege lassen sich im Wesentlichen unter folgende Überschriften fassen:

  • Die sich bietenden Ressourcen der Stellung erkennen und nutzen.

  • Die Stellung so verändern, dass sich neue Ressourcen auch dadurch ergeben, dass der Gegner mit ihr nicht mehr zurechtkommt.

  • Schon mit der Eröffnung beginnend die Partie in Bahnen lenken, die dem Gegner weniger liegen.

  • (Auch) den Gegner spielen und nicht (nur) die Partie.

Auf das Spiel unmittelbar am Brett konzentriert sind alle Vorschläge des Autors fair. Es geht also nicht darum, den Gegner unter Missachtung des Fairplays zu überwinden. Zu seinen konkreten Tipps zählt auch das Verweigern der Aufgabe in verlorenen Stellungen. Hätte ich vorab nicht die Fernschachspieler-Brille abgesetzt, so hätte ich hier die Kollision mit der Fairness festhalten müssen. Beim Spiel mit langen Bedenkzeiten gilt das Verzögern der Aufgabe als unsportlich; im englischen Sprachraum hat sich dafür die Bezeichnung "Dead Man's Defence" eingebürgert, die Verteidigung des toten Mannes.

Zu den von Lakdawala gesehenen oder nach ihm zu schaffenden Ressourcen zählen beispielsweise Maßnahmen im Spiel, die den Gegner unter Druck setzen oder ihn auf dem falschen Fuß erwischen, so dass er zu nicht erzwungenen Fehlern verleitet oder in eine Falle gelockt wird. In anderen Fällen soll ihm die Souveränität genommen werden, mit der er eine bestimmte Brettkonstellation beherrscht, indem die Partie in chaotische Entwicklungen gelenkt wird. Diese und zur Wirkung ähnlich motivierte Maßnahmen im Spiel sollen dem bis dahin unterlegenen Spieler neue Chancen geben.

Lakdawala arbeitet mit 67 kommentierten Partien, die sich über insgesamt zehn Buchkapitel verteilen und in allen Epochen des modernen Schachspiels ausgetragen worden sind. Er hat sie so ausgewählt, dass sie eines oder mehrere Mittel gut repräsentieren, die dem "nominell" unterlegenen Spieler neue Chancen verschaffen sollen. Entsprechend ist die Kommentierung vom verfolgten Zweck dominiert; was nichts mit der Ausnutzung einer Möglichkeit zu einem "schmutzigen" Sieg im jeweiligen Duell zu tun hat, bleibt regelmäßig außen vor. Diese Feststellung bezieht sich allerdings allein auf Analysen und nicht etwa auf alle Textanmerkungen. Wie für Lakdawala typisch enthält die Kommentierung viele narrative Elemente, die den Leser unterhalten wie auch Informationen aus der Welt des Schachspiels geben.

Seine Erläuterungen orientiert Lakdawala hinsichtlich des Anforderungsniveaus nach meiner Einschätzung am regelfesten Anfänger bis zum einfachen Klubspieler. Regeln und eingebaute Merksätze zählen oft zum einem Anfänger ans Herz gelegten Stoff.

Sehr schön ist seine Vorgehensweise zur Istaufnahme einer Stellung, zur Analyse einer Situation. In der Form einer Aufzählung stellt er die wesentlichen Merkmale auf, so dass der Leser seine Einschätzung sehr gut nachvollziehen und auch verinnerlichen kann. Insofern ist "Winning Ugly in Chess" durchaus auch ein Schulungs- und Trainingsbuch allgemein zur Strategie und zur Taktik im Schach.

"Mit "Moment of Contemplation" nimmt er regelmäßig die Aufmerksamkeit des Lesers für sich in Anspruch, um Bestandsaufnahmen vorzunehmen, aus seiner Sicht wichtige Anmerkungen anzubringen oder auch eine detaillierte Stellungseinschätzung vorzunehmen.

Durchgängig richtet er Aufgabenstellungen und Übungen an den Leser, für die er dann jeweils unmittelbar im Anschluss die Lösungen eingearbeitet hat.

Johann Wolfgang von Goethes Wortschatz umfasste nachgewiesen mehr als 90.000 Wörter. Cyrus Lakdawalas Wortschatz ist nach meinem Eindruck mindestens genauso umfangreich, gefühlt zumindest. Er ist für seinige blumige und fantasievolle Schreibweise bekannt, ich persönlich mag diesen Stil. Allerdings ist er für einen Fremdsprachler eine Herausforderung. Wenn man seine Texte komplett verstehen möchte, braucht man entweder einen Goethe-gleichen Wortschatz im Englischen oder muss sich darauf einstellen, häufig Bedeutungen nachschlagen zu müssen. Dies ist der Preis für eine unterhaltsame Möglichkeit, sich im Schach zu üben und Neues zu erlernen.

Fazit: "Winning Ugly in Chess" befasst sich mit den Möglichkeiten im Spiel, eine Partie unverdient zu gewinnen. Auch wenn der rote Faden des Werkes entsprechend sehr speziell ist, kann es als allgemeines Schulungs- und Trainingsbuch genutzt werden. In erster Linie sehe ich den Spieler angesprochen, der als regelfester Anfänger oder als noch nicht allzu versierter Klubspieler seine Erfolgschancen im Nahschach in für ihn kritisch verlaufenen Partien verbessern möchte.

Gute Englischkenntnisse sollte der Leser mitbringen, wenn er bequem mit dem Buch arbeiten können möchte.

Uwe Bekemann,

Deutscher Fernschachbund

www.bdf-fernschachbund.de


In diesem Jahr ist im niederländischen New-in-Chess-Verlag mit Cyrus Lakdawala "Winning Ugly in Chess“ ein außergewöhnliches Werk erschienen. Als außergewöhnlich muss nicht das blumenreiche, lebhafte Englisch des Autors - IM sowie seit über vier Jahrzehnten erfolgreicher Schachtrainer und Autor - betrachtet werden, das Freunde des Autors schätzen.

Außergewöhnlich ist vielmehr die Konzeption des Werkes. Es ist kein Lehrbuch und keine Sammlung brillanter Schachpartien. Vielmehr hat es hauptsächlich im 20. und 21. Jahrhundert gespielte Meisterpartien mit "schmutzigen“, eigentlich unverdienten Siegen zum Gegenstand. Nachdem die Datenbanken im Gegensatz zu Schachperlen und Glanzpartien eine ganze Fülle solcher Siege zeigen, ist dem Autor die Auswahl der Partien sicher nicht schwergefallen. Er spricht damit den Leser direkt an, der aus eigener Erfahrung weiß: "Der letzte Fehler verliert!“

Vom didaktischen Aufbau lehnt sich der Autor an die erfolgreichen Werke der move-by-move-Serie an. Vollständige Partien werden unter häufiger Einfügung von Diagrammen ausführlich erklärt und Übungen eingebaut. Neu und in der Schachliteratur einmalig sind die immer wieder eingefügten "Momente des Innehaltens“. Hier gilt es nicht Kombinationen oder Pläne zu finden. Vielmehr wird Ausschau danach gehalten, wie der Gegner auszutricksen oder die beste Chance in düsterer Position zu finden ist.

67 Partien weist der Autor zehn Kapiteln zu, die er nur verbal umreißt mit "In schlechter Stellung scheußliche, billige Fallen stellen“, "Gegner mit Eröffnungsüberraschung verwirren“, "Orientierung in unklarer Stellung behalten“, "Remispositionen gewinnen“, Entwicklung der Schachprogramme“, "Wenn Positionsspieler angreifen“, "Besondere Spiele gegen besondere Gegner“, "Epik“, "Zuschlagen: Wann und wann nicht“ und "Der König: Donners unverdiente Siege".

Fazit: Ein außergewöhnliches Werk, das letztlich dazu erzieht, Gelassenheit in eigenen, wilden Partien zu bewahren.

Heinz Däubler,

Oberpfalz Medien Magazin 20. Juli 2019