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LOKOTYJG1D41B

Your Jungle Guide to 1.d4! - Vol. 1B

Aggressive Enterprise Queen's Gambit Accepted

477 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2022

34,50 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Grandmasters Kotronias and Ivanov are renowned as leading theoreticians and chess trainers. They offer a unique and world-class complete repertoire based on 1.d4!

They advocate an ambitious approach for White, with the aim to fight for an advantage in any position. This is their first joint effort and we believe their job could not have been done any better.
Weitere Informationen
EAN 9789464201246
Gewicht 880 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2022
Autor Vassilios KotroniasMikhail Ivanov
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-94-6420-124-6
Seiten 477
Einband kartoniert
005 Key to symbols
007 Foreword
009 Chapter 1. QGA 3.e4 Nf6 with 5...Nc6
055 Chapter 2. QGA 3.e4 Nf6 with 5...Nb6 (10... -)
093 Chapter 3. QGA 3.e4 Nf6 with 5...Nb6 (10... Qd7)
135 Chapter 4. QGA 3.e4 Nf6 (Main Line)
203 Chapter 5. QGA 3.e4 Nc6 Part 1
237 Chapter 6. QGA 3.e4 Nc6 Part 2
279 Chapter 7. QGA 3.e4 Nc6 Part 3
307 Chapter 8. QGA 3.e4 Nc6 Part 4
357 Chapter 9. QGA 3.e4 e5 Part 1
413 Chapter 10. QGA 3.e4 e5 Part 2
Vassilios Kotronias und Mikhail Ivanov haben sich die Aufgabe gestellt, Weiß mit einem Komplettrepertoire für einen Auftakt mit 1.d4 auszustatten. Zu diesem Zweck hat ihnen das belgische Verlagshaus Thinkers Publishing die Reihe „Your Jungle Guide to 1.d4!" eingerichtet. Band 1 der Reihe ist 2022 erschienen, auf zwei Bücher 1A und 1B verteilt. Band 1A enthält in 6 Kapiteln das Repertoire als Antwort auf seltener von Schwarz eingeleitete Eröffnungen wie u.a. die Tschigorin-Verteidigung, Albins Gegengambit und die Keres-Verteidigung (auch als Baltische Verteidigung bezeichnet) sowie das Angenommene Damengambit mit 3.e4 c5 und 3.e4 b5. Band 1B widmet sich in 10 Kapiteln dem Angenommenen Damengambit nach 3.e4 Sf6, 3.e4 Sc6 und 3.e4 e5.

Schon in der Einleitung zum Band 1A machen die Autoren darauf aufmerksam, dass es heutzutage deutlich schwieriger ist, für Weiß ein qualifiziertes Repertoire vorzustellen als für Schwarz. Begründend führen sie an, dass die Computer in der Gegenwart zumeist Wege für Schwarz aufzeigen, auf denen er ausgleichen kann. Das von den Autoren dann für Weiß abgesteckte Ziel ist es, zumindest die einfachere Aufgabe zu haben, sollte denn ein Vorteil tatsächlich nicht erreichbar sein.
Sie zeigen ihren Ehrgeiz auf, den Leser in die Lage zu versetzen, mittels eines intensiven Studiums ein tatsächlich hohes Level zur Eröffnungstheorie zu erreichen, aber auch den Amateur Nutzen aus ihren Werken ziehen zu lassen.

Beide Bücher sind in einem Mix aus Varianten und Texterläuterungen gestaltet. Die Autoren erklären intensiv, entsprechend ist der Textanteil hoch. Wer also frühere und detailliert mit Varianten ausgestattete Werke aus der Feder von Kotronias vor Augen hat, so zum Beispiel seine monumentale Reihe über die Königsindische Verteidigung, wird diesem Eindruck einen neuen hinzufügen können. Auch die vorliegenden Bücher bieten gelegentlich auch längere Varianten an, aber eben eingebettet in umfassende Erläuterungen.
Pläne, Erwägungen zur Qualität von Zügen und Varianten, deskriptive Stellungsbeschreibungen und bewertungen Kotronias und Ivanov geben sich große Mühe, die Fragen des Lesers zu erkennen und zu beantworten. Als besonders von ihnen angesprochen sehe ich den Leser ab einem unteren Klubniveau. Die Kommentare setzen schon zu Aspekten an, die den in der Spielstärke noch nicht weit vorangeschrittenen Spieler abholen. Als ein dies besonders bestätigendes Beispiel ist das Kapitel 3 im Band 1A zu nennen. Die Autoren führen die Keres-Verteidigung quasi mit den Grunderwägungen ein. Auf dieser Basis geleiten sie den Leser immer tiefer ins Repertoire hinein, durchgehend ausführlich erläuternd. Dessen Darstellung erstreckt sich in der Folge auf rund 25 Seiten und versetzt den Leser in die Lage, sich ein verständiges Wissen anzueignen und sich dabei wichtige Varianten auch einzuprägen.
Kotronias und Ivanov versprechen dem Leser aber keine Früchte, die er ohne eine intensive Arbeit mit ihrem Repertoirebuch ernten könnte. Ihre hohe Erwartung wird stellenweise auch ausdrücklich deutlich. So fordern sie den Leser beispielsweise Auf Seite 28 des Bandes 1B auf, eine nachfolgende Analyse sorgfältig zu studieren, um zu verstehen, warum es gut ist, ein zuvor dargestelltes Manöver zu spielen und auf die dargestellte Weise 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Die Bücher sind in der Form der klassischen Baumstruktur aus Haupt- und Nebenvarianten aufgebaut. Zahlreiche Diagramme, die an markanten Variantenstellen platziert sind, unterstützen beim Studium. Diagramme in Nebenvarianten sind etwas kleiner und können so auf den ersten Blick zugeordnet werden. Insgesamt sind die Werke angenehm übersichtlich gestaltet.
Die Kapitel werden mit einer Variantenübersicht eingeleitet. Ein Gesamtverzeichnis enthalten beide Bücher nicht; allerdings helfen die zugbasiert aufgebauten Einträge des Inhaltsverzeichnisses bei der Orientierung, denn die Kapitelübersichten können auf diesem Weg gezielt angesteuert werden.

Einige Varianten stammen aus der Fernschachpraxis. Diese werden schon bei ihrem Entstehen überwiegend mit dem Computer auf rechnerische Genauigkeit geprüft worden sein. Die Autoren haben die Rechenkünste des Computers auch als Hilfsmittel genutzt, übernehmen dessen Ergebnisse aber nicht immer und schon gar nicht automatisch als ihre Empfehlung. Der Leser erhält ein Repertoire, das umfassend unter Turnierbedingungen spielbar ist, ohne Rechnerunterstützung. Bei der Bewertung von Möglichkeiten setzen sich die Autoren auch mit Empfehlungen anderer Autoren auseinander. Nicht immer werden die Einschätzungen der Kollegen geteilt; durch die Darstellung des jeweiligen Abwägungsprozesses wird der Leser in die Lage versetzt, sich ein eigenes Urteil zu bilden, und natürlich sein Gefühl für Feinheiten der jeweiligen Linie zu schärfen.
Die als Quellen verwendeten Bücher werden in einem Literaturverzeichnis angegeben.

Die Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse des Lesers sind moderat. Dieser hat zwar einiges an Text zu verarbeiten, trifft dabei auf einen auf den in Schachbüchern üblichen beschränkten Wortschatz. Metaphern, so wie zu den oben schon genannten Fliegen, die mit einer Klappe geschlagen werden können (im englischen Original sind dies 2 Vögel, die mit einem Schuss getötet werden), habe ich nicht als echtes Stilmittel gefunden.

Fazit: Mit dem auf 2 Bücher verteilten ersten Band der Reihe „Your Jungle Guide to 1.d4!“ erhält der Leser mit den weißen Steinen ein gut zusammengestelltes, aufbereitetes und erläutertes Repertoire für von Schwarz gewählte seltenere Antworten auf 1.d4 sowie für das Angenommene Damengambit. Nach Möglichkeit soll ein aktives und ein gegenüber Schwarz bequemeres Spiel erreicht werden, wenn Weiß sich keinen Vorteil herausarbeiten kann.
Uwe Bekemann
August 2023

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