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LXHDGZUZ
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Zug um Zug

Schach - Gesellschaft - Politik

76 Seiten, gebunden, Haus der Geschichte, 2006

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Final vergriffen
Einführung

Als Otto von Bismarck Ende der 1850er Jahre mit seinem konservatiMentor Leopold von Gerlach über das Wesen von Politik philosophierte, wählte der spätere Reichskanzler ein Bild aus der Welt des Schachs: Man könne nicht erfolgreich Schach spielen, „wenn einem 16 Felder von 64 von Hause aus verboten sind". Bismarck versuchte, mit diesem Bild seinem väterlichen Freund nahezudass ideologische Scheuauf die Verliererstraße führen müssen.
Dies ist eines von vielen historischen Beispielen für die enge Verknüpfung von Schach und Politik. Zu allen Zeiwar Schach mehr als ein geistZeitvertreib. Stets rangen zwei Parteien - oft mit erbitterter Härte - um den Sieg. Das Schachspiel bot darüber hinaus eine Projektionsfläche für allegorische und symbolhafte Deuspiegelte aber auch konkrete Ereignisse wider. So feiert der 1922 entstandene Porzellan-Figurensatz „Rote gegen Weiße" den Sieg der Kommunisten über die Kapitalisten. Die Analogie setzte sich auch auf dem Feld der Gesellschaft und der Politik fort, was ein Schachspiel Koalition - Opposition aus dem Jahr 1988 veran
Als Spiel der Vernunft fordert Schach Tugenden, die Herrscher und Adel gerne für sich reklamieren. Schach galt bis in die Neuzeit als königliches Spiel, als Ausdruck höfischen Lebens. Seit dem 18. Jahrhundert entwickelte es sich immer mehr zum Spiel des Bürgertums. Ende des 19. Jahrhunentdeckte die Arbeiterbewedas Spiel für sich. In unserer modernen Gesellschaft wirkt Schach als Zeichen für die Zugehörigkeit zum „Geistesadel" weiter fort: Wer sich beim Schachspiel präsentiert, gilt als intelligent.
Das Schachspiel dient gesellschaftund politischen Zwecken. Es stärkt die Kombinationsfähigkeit und strategisches Denken. Seit der Aufkläwar Ziel, diese Eigenschaften zu fördern und pädagogisch zu nutzen, Arbeiterbewegung und Sozialismus wiesen dem Schach eine Rolle als geistige Übung im Klassenkampf zu. Unter ideologischem Vorzeichen verdie Nationalsozialisten, das Spiel zu instrumentalisieren.
In den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts erlangte das Schachbesondere Bedeutung: Für viele Soldaten war es nicht nur im Schützensondern vor allem in der Gefangenschaft Teil der ÜberlebensVerfolgte der Hitler-Diktatur nutzten Schach als Mittel geistiger Selbstbehauptung gegenüber den Ander Wärter in den Gefängnisund Konzentrationslagern. Noch heute berührt uns Stefan Zweigs „Schachnovelle", die diese Erfahruneindringlich vermittelt.
Im Kalten Krieg wurden die Schachzum personifiKräftemessen der beiden Blöcke. Erinnert sei an das „Schachzwischen Bobby Fischer und Boris Spasski 1972, das wochenlang weltweit die Medien beherrschte. Heute verlaufen die Fronten ganz anMenschliche Intelligenz tritt gekünstliche an. Der Computer mit scheinbar unerschöpflichen Möglichfordert das geistige Vermögen des Menschen auf besondere Weise heraus.
Diese historische Entwicklung und die vielfältigen Bezüge des Schachspiels zu Politik und Gesellschaft zu erkunladen Ausstellung und der vorliegende Zeitgeschichte(n)-Band ein.

Dr. Hans Walter Hütter
Direktor Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen
Gewicht 350 g
Hersteller Haus der Geschichte
Breite 21,2 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2006
Autor N. N.
Sprache Deutsch
Seiten 76
Einband gebunden