1.e4 vs The Sicilian III - Grandmaster Repertoire
488 Seiten, gebunden, Quality, 1. Auflage 2016
Aus der Reihe »Grandmaster Repertoire«
The fourth volume of the Grandmaster Repertoire - 1.e4 series provides a top-class repertoire against the Taimanov, Kan and Scheveningen systems, plus all the other Sicilian lines that were not covered in the previous volumes. Negi takes the established main lines and injects them with his own innovative ideas, making the repertoire a nightmare for Sicilian players and an essential addition to the library of every ambitious player.
GM Parimarjan Negi is a former child prodigy and the second-youngest player of all time to obtain the Grandmaster title. He was Asian Champion in 2012, and played on Board 1 for the Indian team which won bronze medals at the Tromso 2014 Olympiad.
Gewicht | 930 g |
---|---|
Hersteller | Quality |
Breite | 17 cm |
Höhe | 24 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Autor | Parimarjan Negi |
Reihe | Grandmaster Repertoire |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-1784830243 |
Seiten | 488 |
Einband | gebunden |
004 Introduction
006 Symbols & Bibliography
Taimanov
029 2. 6...Nf6
051 3. Various 7th and 8th Moves
068 4. Introduction to 8...Be7
093 5. New Main Line
120 6. 8...Bb4 - Old Lines
150 7. 8...Bb4 - Modern Lines
Kan
201 9. Introduction to 5...Nf6
217 10. 6...Qc7
241 11. 5...Bc5 - Introduction to 6.Nb3 Ba7
254 12. 6.Nb3 Ba7 with 7...Ne7
267 13. Introduction to 6...Be7
283 14. Main Line
Scheveningen
334 16. Keres Attack - Various 6th Moves
359 17. Various 7th Moves
375 18. 7...Nc6
Sidelines
412 20. 2...Nc6
430 21. 2...e6
449 22. Move 2 Alternatives
477 Appendix - A Missing Line from the Dragon
479 Variation Index
Im 3. Band seiner monumentalen Arbeit zur Ausarbeitung eines Weißrepertoires gegen die Sizilianische Verteidigung im Rahmen der Grandmaster Repertoire-Serie von Quality Chess behandelt der indische GM Parimarjan Negi die Taimanov-Variante, die Paulsen-Variante (auch als Kan-Variante bekannt), das Scheveninger System sowie seltene Abspiele des Nachziehenden im 2. Zug. Das Inhaltsverzeichnis sieht insoweit in einer sinngemäßen deutschen Übersetzung wie folgt aus:Taimanov-Variante 1. Einführung und 5...a6 2. 6...Sf6 3. Verschiedene Möglichkeiten im 7. und 8. Zug 4. Einführung zu 8...Le7 5. Neue Hauptvariante 6. 8...Lb4 - Alte Linien 7. 8...Lb4 - Moderne LinienPaulsen-Variante (Kann-Variante) 8. Verschiedene Möglichkeiten im 5. Zug 9. Einführung zu 5...Sf6 10. 6...Dc7 11. 5...Lc5 - Einführung zu 6.Sb3 La7 12. 6.Sb3 La7 mit 7...Se7 13. Einführung zu 6...Le7 14. HauptvarianteScheveninger System 15. 4...Sc6 und 5...d6 16. Keres-Angriff - Verschiedene Möglichkeiten im 6. Zug 17. Verschiedene Möglichkeiten im 7. Zug 18. 7...Sc6Seltene Abspiele 19. 2...d6 20. 2...Sc6 21. 2...e6 22. Verschiedene Möglichkeiten im 2. Zug. Negi nutzt den vorliegenden Band, eine Neuerscheinung aus 2016, außerdem für einen Nachtrag zu Band 1. Dort hatte er die Aufnahme einer Variante zum Drachenaufbau vergessen, die nun als Appendix im vorliegenden Buch zu finden ist. Wie seine Vorgänger ist auch "1.e4 vs The Sicilian III" als klassisches Eröffnungsbuch mit einer Baumstruktur aus Haupt- und Nebenvarianten aufgebaut. Illustrationspartien sind nicht enthalten, so wie es für die Bücher aus der "Grandmaster Repertoire"-Serie typisch ist. Der Leser erhält somit Theorie pur, was übrigens auch Wiederholungen vermeidet. Bücher mit Praxisbeispielen enthalten natürlicherweise Wiederholungen, indem theoretisch bereits erörterte Zugfolgen eben auch darin wieder vorkommen. "1.e4 vs The Sicilian III" enthält eine Fülle an Stoff. Dies macht auch dieses Werk in meinen Augen vor allem für den ambitionierten fortgeschrittenen Spieler wie auch den Fernschachspieler besonders interessant. Gerade die Stofffülle der Grandmaster-Repertoire-Bücher habe ich in der Vergangenheit immer wieder mal auch als Vorbehalt ihnen gegenüber wahrgenommen. Mehrfach habe ich als Kritikpunkt gelesen, dass sich kein Mensch das immense Material merken könne. Verständlich ist dieses Argument für mich nicht so recht, denn niemand behauptet, dass diese Werke ihren Nutzen nur entfalten, wenn man sich ihren Inhalt vollständig einprägt. Für den Fernschachspieler gilt es ohnehin nicht, weil er seine Partie unter Rückgriff auf Literatur spielt. Er muss sich nichts einprägen, er nutzt die Theoriedarstellungen unmittelbar. Und der Turnierschachspieler sucht sich für seine Vorbereitung das aus dem "Grandmaster-Repertoire" heraus, was für ihn wichtig und interessant ist. Für die nachgehende Analyse steht ihm dann das geballte Wissen daraus zur Verfügung. Immerhin muss sich doch auch niemand durch die Speisekarte essen, wenn er ein gutes Lokal betritt. Negi gibt sich große Mühe, dem Leser die Theorie verständlich zu machen. Er erklärt und erläutert viel und intensiv. Die Darstellungen weisen generell einen hohen Textanteil auf. Lange Variantenketten kommen zwar auch vor, fallen aber nicht ins Gewicht. Grundsätzliche Aspekte greift das Werk nicht auf, was aus meiner Sicht sinnvoll ist, wenn man seinen von mir angenommenen Kern-Adressatenkreis berücksichtigt, neben dem Fernschachspieler den fortgeschrittenen Schachfreund. Die einzelnen Kapitel werden mit einer Übersicht der nachfolgend behandelten Varianten eingeführt. Hierüber erfährt der Leser unter Angabe auch der Seitenzahlen, wo er im Kapitel welche Zugfolgen findet. Zusammen mit dem gewohnt detaillierten Gesamt-Variantenverzeichnis am Ende des Buches erlaubt es dem Leser eine ausgezeichnete Navigation im Stoff. Neben einem Diagramm zur Ausgangszugfolge des Kapitels gibt es als Appetitmacher weitere Diagramme zur Brettsituation nach Neuerungen im sich anschließenden theoretischen Teil. Abgeschlossen werden die Kapitel mit einer kurzen wertenden Zusammenfassung. Die Buchsprache ist Englisch, mit Fremdsprachkenntnissen auf einem guten Schulniveau wird der Leser keine nennenswerten Probleme mit dem Verständnis haben. Fazit: "1.e4 vs The Sicilian III" ist als einzelnes Werk wie auch als weiteres Element zu einem umfassenden Weißrepertoire gegen die von Schwarz gewählte Sizilianische Verteidigung eine echte Empfehlung besonders für den Fernschachspieler und den ambitionierten fortgeschrittenen Nahschachspieler. Dieser Rezension liegt die kartonierte Fassung des Buches zugrunde. Gegen einen Aufpreis von 4 Euro ist es auch in gebundener Form und mit einem festen Einband erhältlich.
Uwe Bekemann, BdF
Januar 2017
Als 2014 das Buch "1.e4 vs The French, Caro Kann and Philidor" im Quality Chess Verlag herauskam, musste ich es natürlich sofort haben. Ich mag Repertoirebücher einfach sehr und kann aus jedem zumindest ein wenig für meine eigenen Partien herausziehen. Der Autor war kein Geringerer als Großmeister Parimarjan Negi, der konstant über 2600 Elo liegt, derzeit bei 2666, und ich wollte einfach sehen, wie er die große Aufgabe eines Weißrepertoires nach 1.e4 aufzog. Meiner Erfahrung nach begehen dabei viele starke Spieler den Fehler, sich zu sehr auf Variantenbrei zu verlassen und dabei auszublenden, dass die meisten Schachspieler sich Eröffnungen viel einfacher durch klare Erklärungen und typische Strukturen erarbeiten. Umso erstaunter war ich dann über die hilfreichen Ausführungen des Autors. Obwohl er harte Hauptvarianten empfahl, konnte er genau sagen, worauf er jeweils hinaus wollte und wie Weiß dann auch bei möglichen Abweichungen weiterspielen kann.
In den beiden Nachfolgebänden zum Sizilianer konnte er diese Stärke nicht ganz so gut geltend machen, da die Varianten teils zu konkret waren, aber jetzt, in "1.e4 vs The Sicilian III" fühle ich mich an jenen oben genannten ersten Band zurückerinnert und bin begeistert.
Das Buch ist in vier große Teile unterteilt. Es beginnt mit der Taimanovvariante. Das System, das nach 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 entsteht, meist gefolgt von einem baldigen Dc7, ist sehr flexibel, was man schon daran erkennen kann, dass Schwarz auch über 2. ...Sc6 und dann 3. ...e6 oder gar 3. ...Dc7 und dann halt 4. ...e6 in dieses System hineinkommen kann.
Es ist in letzter Zeit außerordentlich populär geworden und durch die vielen Zugumstellungen schwierig zu beleuchten. Wer die früheren Bücher des angestrebten Weißrepertoires kennt, ahnt sicherlich, dass hier natürlich die Hauptvariante mit 5.Sc3 Dc7 6.Le3 empfohlen wird. Das Spiel erinnert in einigen Abspielen an den Englischen Angriff, in dem man mit Le3, f3, Dd2 und der langen Rochade schnell ein zweischneidiges Spiel sucht. Trotz der dadurch aufkommenden Schärfe gibt es viele nützliche verbale Erläuterungen zu verschiedenen Bauernstrukturen oder Zugfolgen und damit zusammenhängenden Vorteilen für Weiß. Phantastisch fand ich zum Beispiel, dass er sich in der derzeitigen Trendvariante, im Buch als "neue Main Line" benannt, nach 6. ...a6 7.Dd2 Sf6 8.0-0-0 erst die Zeit nimmt, die Feinheiten zwischen 8. ...b5 und 8. ...Le7 9.f3 b5 zu beleuchten, die ich schon sehr instruktiv fand, und dann in letzterer Variante nach 10. Sxc6 dxc6 auf etwa 2 Buchseiten die Ideen in der jetzt entstandenen Bauernstruktur mit Worten erläutert, ehe diese mit Varianten gefestigt werden. So wünsche ich mir das! Am Ende der kritischen Abspiele erhält Weiß häufig eine Stellung, in der er für einen Bauern Kompensation und das einfachere Spiel hat, aber nicht mehr.
Der zweite Teil des Buch behandelt die ebenfalls sehr flexible Kanvariante, im deutschsprachigen Raum auch als Paulsenvariante bekannt. Auch hier startet Schwarz nach 1.e4 c5 2.Sf3 mit e6, setzt aber nach 3.d4 cxd4 4.Sxd4 direkt mit a6 fort und legt sich so noch nicht auf die Entwicklung seines Damenspringers fest. Hier wird mit 5.Ld3 ebenfalls ein kritischer Zug empfohlen. Weiß behält sich damit vor, entweder mit c4 in eine Igelstellung überzugehen, was bei einigen weniger kritischen Zügen von Schwarz auch empfohlen wird, oder in der Hauptvariante nach Lc5 6.Sb3 Le7 7.Dg4 g6 8.De2 d6 9.0-0 Sd7 10.Sc3 Dc7 mit einem baldigen f4 gegen den schwarzen König vorzugehen. Auch hier gibt es viele verbale Erklärungen, die einem helfen, sich im Variantendickicht zurechzufinden. Die Analysen gehen schließlich über den 30. Zug hinaus und enden in einer ausgeglichenen Stellung, nachdem Schwarz alle Schwierigkeiten umschifft hat.
Im dritten Teil trifft der Leser auf die Scheveninger Variante. Auch diese kann über verschiedene Zugfolgen entstehen, die erläutert werden. In der klassischen Folge 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 d6 wird schon seit längerem der Keresangriff 6.g4 als Gegenrezept empfohlen. Zwar gibt der Autor zu, dass es schließlich gar nicht so einfach war, Vorteil für Weiß nachzuweisen, aber es gelingt ihm doch.
Für mich persönlich war der vierte Teil eigentlich der wichtigste des Buches. Hier werden Sizilianische Nebenvarianten von Schwarz unter die Lupe genommen, die nach 2. ...d6, 2. ...Sc6, 2. ...e6 oder anderen 2. Zügen von Schwarz gespielt werden können. Viele davon habe ich selbst schon gespielt und ich war auf die Ideen eines so starken Analytikers gespannt. Sein Ansatz ist dabei recht praktisch angelegt. Zwar gibt es immer noch einen ordentlichen Theorieaufwand, aber es geht dabei nicht um umfassende Widerlegungsversuche, die ein eigenes Buch zur Folge hätten haben können, sondern um vergleichsweise einfache Systeme für Weiß, die leichten Vorteil versprechen. Als Beispiel möchte ich meine alte Liebe, die von IM Bronznik in seinem Buch "Sizlianisch für Müßiggänger" Basman-Sale-Variante getauft worden ist, angeben. Nach 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 spielt Schwarz mit Lc5 eine Art beschleunigten Paulsen und möchte mit 5. ...Db6 etwas Druck aufbauen. Die normale Antwort ist darum jetzt 5.Sb3, um den Läufer anzugreifen, aber nach Lb6 spielt Schwarz danach bald Se7, 0-0 und f5 und hat einige interessante Möglichkeiten. Soviel zu meinen Erfahrungen, aber GM Negi empfiehlt leider folgendes: Er lässt mit 5.Le3 Db6 zu und nach 6.Sa3 ist laut der englischen Übersetzung von Valeri Bronzniks Buch Da5 die beste Idee, aber nach 7.Ld2 Dd8 8.Sdb5 d5 9.Lf4 Sa6 10.exd5 exd5 11.c3 Sf6 sieht man nach 12.Le2 eine Isolanistellung, in der auch dank des Sa6 nicht viel Dynamik übrig bleibt. GM Negi gibt daraufhin auch noch einen recht guten Plan zu stabilem leichten Vorteil für Weiß an.
Das ganze Buch hat die typische Struktur der "Grandmaster Repertoire" Bücher. Es gibt keine vollständigen Modellpartien, nur hier und da findet man Kurzpartien, die in die Kommentare eingewoben sind. Durch die vielen verbalen Kommentare und Erklärungen ist das aber auch nicht unbedingt nötig. Der Autor ist zudem recht objektiv und sagt auch, wenn irgedndwo kein Vorteil zu holen ist. Die Strategie ist eher, dass Schwarz einige sehr präzise oder einzige Züge finden muss, um diesen Ausgleich zu finden. Zudem macht er keinen Hehl daraus, dass man sich die Varianten gar nicht alle merken kann. Vielmehr empfiehlt er, sich die Kernideen einzuprägen. Die konkreten Varianten sind für Partievorbereitungen oder zum Nachschlagen dann immer noch sinnvoll genug. Das Buch wimmelt außerdem von neuen Ideen für Weiß und für Schwarz und ist darum auch für beide Lager gleichermaßen interessant.
Für mich ist dieses Buch das beste, das ich 2016 bisher in Händen hielt und das sage ich, obwohl es mir inhaltlich nicht soviel bringt, da ich eher abseits der Theorie unterwegs bin.
IM Dirk Schuh
September 2016
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