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LOPAVTMCZ

The Modernized Colle-Zukertort

202 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2019

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Final vergriffen
The Colle-Zukertort is a deep independent opening in its own right, but is also very flexible. Transpositions to the Queen’s Indian or Slav are often possible. The simplicity of placing the bishop on d3, a knight on e5 and following up with f4 and Rf3 with checkmating prospects is very tempting. Underneath it all though, it is way more than that simplified idea. It is filled with rich positional possibilities and nuances that one should be aware of. I have tried to show as many aspects as possible, pointing out exactly the relevant details and knowledge that are normally only accessible to strong positional players, such as Kramnik.
This opening is for fans of classical chess. I wanted to present chess in the ”old“ style, before players had access to engines to help them with their play and understanding. Before engines, players such as Colle and Zukertort created and innovated to such an extent that we still use their ideas today. I wanted to use this approach, to remind readers that this style of chess still exists.
Weitere Informationen
EAN 9789492510525
Gewicht 390 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Milos Pavlovic
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789492510525
Seiten 202
Einband kartoniert
004 Key to Symbols
006 Preface
009 PART I - Systems with ...d5
011 Chapter 1 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.e3 e6 4.Bd3 c5 5.0-0 c4, 5…Nc6
033 Chapter 2 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.e3 e6 4.Bd3 c5 5.0-0 Nbd7
061 Chapter 3 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf63.e3 e6 4.Bd3 c5 5.0-0 Bd6
071 Chapter 4 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.e3 e6 4.Bd3 b6
109 Chapter 5 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.e3 -
131 Chapter 6 - 1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.e3 c5
149 PART II - Systems without ...d5
151 Chapter 7 - 1.d4 Nf6 2.Nf3 c5
163 Chapter 8 - 1.d4 Nf6 2.Nf3 e6 3.e3 b6
175 Chapter 9 - 1.d4 Nf6 2.Nf3 g6
187 Chapter 10 - Rare first and second moves
"The Modernized Colle Zukertort Attack" ist ein neues Werk des serbischen Großmeisters Milos Pavlovic, erschienen 2019 bei Thinkers Publishing. Auf der Basis einer Grundaufstellung mit den Bauern auf d4 und e3 sowie einem Springer auf f3 will er den die weißen Steine führenden Leser mit einem Repertoire ausstatten, das gegen verschiedene von Schwarz angesteuerte Systeme eingesetzt werden kann. Kommt es in der Hauptvariante nach 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 e6 4.Ld3 c5 5.0-0 Sc6 zu c2-c3, so ordnet er seine Ausführungen dem Colle-System zu, nach alternativ b2-b3 der Zukertort-Variante. Hier läuft die Hauptvariante über 5…Sb8-d7 und dann 6.b3. Aus seiner persönlichen Sicht ist heute der Aufbau nach Zukertort für Weiß aussichtsreicher als nach Colle. In dieser Form hält er das System für komplexer; die Aussicht, über einen Bauernvorstoß nach c4 auf das Zentrum zu spielen, ist seine strategische Begründung für sein Urteil.

Der folgende Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zeigt, wie Pavlovic seine Arbeit gegliedert hat. Zugleich gibt er einen Hinweis darauf, wie er seine Systemempfehlungen gegen von Schwarz gespielte Abweichungen abgesichert hat, insbesondere wenn dieser auf d7-d5 verzichtet.

Teil I - Systeme mit ...d5
Kapitel 1 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 e6 4.Ld3 c5 5.0-0 c4, 5 ... Sc6
Kapitel 2 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 e6 4.Ld3 c5 5.0-0 Sbd7
Kapitel 3 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf63.e3 e6 4.Ld3 c5 5.0-0 Ld6
Kapitel 4 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 e6 4.Ld3 b6
Kapitel 5 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 -
Kapitel 6 - 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 c5

Teil II - Systeme ohne ...d5
Kapitel 7 - 1.d4 Sf6 2.Sf3 c5
Kapitel 8 - 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.e3 b6
Kapitel 9 - 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6
Kapitel 10 - seltene Abweichungen im ersten und zweiten Zug.

In seinem Vorwort stellt Pavlovic fest, dass die von ihm untersuchten Systeme heute aus der Mode geraten sind. Er möchte mit seinem Buch nicht nur am Rande daran erinnern, dass auch im Zeitalter des von Engines unterstützten Schachspiels der Stil der früheren Spielergenerationen noch existiert. Er nutzt das Knowhow und das Material aus der Vergangenheit, ergänzt und ersetzt es aber durch neue Entwicklungen und auch um eigene Analysen unter den Bedingungen des modernen Schachs. Es sind etliche Stellen im Werk zu finden, an denen Pavlovic eigene Analyseergebnisse eingebracht hat. Hierbei hat er keinesfalls auf Engines verzichtet, was möglicherweise aufgrund der Ausführungen im Vorwort angenommen werden könnte. Bei deren Einsatz versucht er aber erkennbar eine Grenze dort zu setzen, wo die Technik die Federführung zur Frage der Spielbarkeit von Varianten übernimmt. Dies unterstützt seine frühe Aussage, den Stil der Vergangenheit im Visier behalten zu wollen. Besonders deutlich wird dies auf der Seite 78, auf der er sinngemäß übersetzt schreibt: "Diese Strukturen sind für Schwarz nicht leicht zu behandeln, auch wenn die Engine sie für spielbar hält".

Der Rückentext löst die Erwartung aus, dass Pavlovic viele illustrative Partien eingearbeitet hat. Wenn man dies so versteht, dass praktische Partien in der Baumstruktur des Buches als Haupt- und Nebenvarianten eingebunden sind, dann ist diese Aussage zu bestätigen. Üblicherweise werden illustrative bzw. ergänzende Partien so verstanden, dass sie neben der Erörterung der Theorie die praktische Anwendung der behandelten Varianten zeigen bzw. Ergänzungen aus dem praktischen Einsatz anbieten. Partien in dieser Form aber enthält das Werk nicht.
Konzeptionell scheint Pavlovic einen Ausdruck miteinander verschmolzener Partien als Rückgrat seiner Arbeit genutzt zu haben. In diese Struktur hinein dürfte er dann seine Kommentare und Analysen eingearbeitet haben.

Der Leser sollte bereits ein gewisses Schachverständnis mitbringen, um mit den Erläuterungen des Autors zurechtzukommen. Er kommentiert wenig zu den strategischen Ansätzen der Systeme. Nichtsdestotrotz sind viele Anmerkungen eingearbeitet, die aber im Wesentlichen taktisch geprägt sind bzw. auch das Brettgeschehen kommentieren oder eine schlichte Aussage zur Einschätzung der Stellung treffen. Der noch nicht allzu geübte Spieler wird auf seine grundlegenden Fragen keine Antworten im Werk finden.
In erster Linie spricht "The Modernized Colle Zukertort Attack" meines Erachtens den Spieler an, der sich der Systeme, die im Buch behandelt werden, bereits bedient. Er kann davon ausgehen, dass ihm dieses Werk zu einer Ergänzung und zu einer Auffrischung seines Repertoires verhilft.

Ich hätte mir ein Variantenverzeichnis gewünscht, um mich besser im Material orientieren zu können. So ist es mir mehrfach nicht leichtgefallen, Abgrenzungen zwischen den Systemen und Übergänge zu erkennen. Dies gilt besonders für die von Pavlovic gezogene Trennung zwischen "Colle" und "Zuckertort", aber auch für die Teile, die für eine Absicherung des Repertoires sorgen sollen.

Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse des Lesers sind niedrig.

Fazit: "The Modernized Colle Zukertort Attack" ist ein Repertoirebuch, das den Weißspieler mit einem universalen Aufbau gegen verschiedene schwarze Eröffnungssysteme ausstatten soll. Seine Stärken kann es eher in der Hand des schon erfahrenen Spielers ausspielen, der sich bereits mit dem Colle-System und der Zukertort-Variante auskennt bzw. über ein entsprechend aufgebautes Repertoire verfügt.
Uwe Bekemann,
Deutscher Fernschachbund
Juli 2019



Der Colle-Zukertort-Komplex ist eine faszinierende Angelegenheit. Weiß kann nach 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 entweder mit dem Schema Ld3, 0-0, Sbd2, c3 und danach De2 oder Te1 und e4 oder gar statt De2/Te1 mit Se5 und f4 , das Colle- oder auch Colle-Koltanowski-System, angreifen oder auch mit Ld3, 0-0, Sbd2, b3, Lb2 und dann Se5, f4 oder auch c4, als Colle-Zukertort-System bekannt, fortsetzen. Das passt zu dem derzeitigen Trend, Schwarzeröffnungen mit Weiß und einem Mehrtempo zu spielen. Das populärste Beispiel ist das Londoner System nach 1.d4 d5 2.Lf4 und dann später e3 und c3, das nichts anderes als eine Slawische Verteidigung mit einem Mehrtempo ist. 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.e3 Lf5 5.Sc3 e6 bringe ich mal als vergleichende Variante. Colle-Koltanowski ist dabei nichts anderes als eine Halbslawische Verteidigung, zum Beispiel nach 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6, mit einem Mehrtempo und Colle-Zukertort nimmt Anleihen aus der Damenindischen Verteidigung nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.e3 Lb7 5.Ld3 d5 6.0-0 Ld6. Die Frage ist dabei immer, was man mit dem Mehrtempo anfängt. Manchmal umgeht man damit kritische Systeme, die mit vertauschten Farben unangenehm sind, manchmal kann man auch einfach besser angreifen oder hat neue taktische Möglichkeiten.
Als e4-Spieler beschäftige ich mich natürlich eher mit anderen farbvertauschten Systemen, aber da einer meiner Schachschüler für Colle-Zukertort brennt, habe ich mich in den letzten Jahren zwangsläufig ergiebig mit der Materie auseinandergesetzt und war überrascht, welch interessante Ressourcen es dort gibt. Nun hat sich auch Großmeister Milos Pavlovic in "The Modernized Colle-Zukertort Attack" für die "Fighters Repertoire" Reihe des Thinkers Publishing Verlages damit beschäftigt. Heraus kam ein Buch, das nicht nur 1.d4 d5 behandelt, sondern auch nach 1.d4 Sf6 und anderen Verteidigungen kurz und knapp für die Collesysteme wirbt.
Nach 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 e6 4.Ld3 c5 bleibt der Autor mit 5.0-0 flexibel und zeigt noch nicht, in welche Richtung Weiß gehen möchte. Danach kann der Leser dann zwischen beiden oben genannten Systemen wählen, die analysiert werden, was ich erst einmal als guten Service empfand. Wie das Wort "Modernized" im Titel schon verrät, wird hier nicht einfach die bereits erwähnte Schablone geritten, sondern nach verschiedenen neuen Ideen geforscht. Zum Beispiel wird nach den eben genannten Zügen und dann 5. ...Sc6 6.c3 Ld6 7.Sbd2 0-0 mit 8.dxc5 Lxc5 9.b4 einfach die Merander Variante aus der Halbslawischen Verteidigung mit einem Mehrtempo gespielt. Da diese Eröffnung mit Schwarz einen tadellosen Ruf hat, ist sie mit einem Mehrtempo durchaus unangenehm für Schwarz, vor allem, wenn er mit Weiß gar nicht 1.d4 spielt und darum gar nicht weiß, in welche Eröffnung wir ihn gerade hineingetrickst haben.
Nach 1.d4 Sf6 wird jeweils aber nur eine Variante empfohlen und kurz analysiert.
Leider ist die Struktur des Buches in meinen Augen gruselig. Ich bin, um es vorwegzunehmen, eh kein großer Fan des Autors. Er arbeitet in seinen Büchern viel mit Varianten und wenig mit Text, vollständige Partien gibt es kaum bis gar nicht. Die Erklärungen in seinen Büchern gehen selten über oberflächliche Phrasen hinaus. In diesem Buch hat er aber zudem auch bei der klassischen Strukturarbeit eines Autoren extreme Mängel bewiesen. Es fehlt ein Quellenverzeichnis, man weiß als Leser also nicht, woher seine Informationen stammen und ob er sich auch mit Referenzwerken zu seinem Thema beschäftigt hat. Zudem unterscheidet er oft nicht zwischen eigenen Analysevarianten und verwendeten Partiefragmenten. Es kam häufiger vor, dass ich eine von ihm angegebene Variante prüfte und dann feststellte, dass es sich dabei um eine gespielte Partie handelte. Sowas sollte eigentlich nicht passieren und ist ziemlich schlampig. Auch ein Variantenverzeichnis fehlt. Zwar werden im Inhaltsverzeichnis, immerhin das gibt es, die jeweils ersten Züge der insgesamt 10 Kapitel angegeben, aber nie mehr als 5. Man muss dann zum Anfang des jeweiligen Kapitels blättern, wo dann weiter differenziert wird. Für mich war das nach einigen Blätteraktionen nur noch nervig. In seinem Vorwort gibt GM Pavlovic an, warum er die Eröffnung analysiert hat, aber eine Einleitung, in der er hätte klären können, warum er manchmal den Colleaufbau mit c3 und manchmal mit b3 empfiehlt und wie der Leser auch eigenständig noch auf weitere Ideen in diesen Aufbauten kommen kann (Stichwort "Schwarzeröffnung mit Mehrtempo", fehlt. Dazu hat er die Angewohnheit, meist ohne jegliche Erklärungen Ausrufezeichen für Züge zu verteilen, was in meinen Augen auch wenig Nutzen bringt.
Es ist schön, dass der Autor nicht nur 1.d4 d5 behandelt, aber der Umfang seiner Analysen nimmt nach hinten hin immer stärker ab. Bei 1.d4 f5 gibt es dann interessanterweise nach 1.d4 nur noch e6 2.Sf3 f5 und nach 3.Lf4, ja, plötzlich gibt es eine ganz andere Empfehlung, ohne diese zu begründen, Sf6 4.e3 Le7 5.h3 0-0 6.Sbd2 gibt es auch nur b6 und keinen Stonewall mit d5. Das wirkte beim ersten Lesen auf mich nur noch wie reiner Hohn gegenüber dem Leser.
Zu guter Letzt noch ein Beispiel, das mich relativ schnell vom Glauben an dieses Buch abfallen ließ. Als erstes wollte ich mir nämlich ansehen, was er bei Colle-Zukertort gegen die Empfehlung von GM Boris Avrukh aus seinem "Beating 1.d4 Sidelines" aus dem Quality Chess Verlag empfiehlt. Bei Boris Avrukh wird die typische Schablone nach Ld6 7.Lb2 0-0 8.Sbd2 b6 9.a3 Lb7 10.Se5 Tc8 11.f4 mit Se7 12.Df3 b5 ziemlich gut ausgekontert. Nach Lxb5 folgt cxd4 und dann Txc2 und Schwarz steht gut. In unserem Buch wird das aber mit 9.dxc5 umgangen. Ich gebe mal an, wie detailliert der Autor das analysiert "Lxc5 10.c4 dxc4 11.Sxc4 Lb7 12.De2 De7 13.Sg5 Tfd8 14.Lxf6 Dxf6 15.Lxh7 Kf8 16.Se4 Dh4 17.Sxc5 bxc5 18.Lc2 leads to easier play for White". Mir stellte sich da die Frage, wie er zu dieser Variante kam und warum keine Abweichungen angegeben werden. Der Grund ist einfach. Er hat mit "copy&paste" einfach mal die Partie Wojtaszek-Ganguly von der Blitzweltmeisterschaft 2016 eingefügt, ohne sie als solche zu benennen. Das muss für den Leser dann auch reichen!
All das führt leider dazu, dass ich dieses unausgegorene Buch kaum empfehlen kann! Für stärkere Spieler sind die Aanlysen teils einfach zu oberflächlich und für schwächere fehlen viel zuviele Erklärungen und auch Verteidigungen von Schwarz. Hier wurde eine gute Chance leichtfertig vertan!
IM Dirk Schuh
Juni 2019
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