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LXVORMADSC3G

Soviet Championships - Vol. 3 (hc)

Masterpieces and Dramas 1948-1953

524 Seiten, gebunden, Elk and Ruby, 1. Auflage 2022

49,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The third volume of Sergey Voronkov's epic tale takes the reader on a historical journey through the late Stalinist period in the USSR. It covers in depth the five Soviet championships from 1948 to 1952 and the playoff match between Botvinnik and Taimanov in 1953, which concludes one month before Stalin's death. Against a background of rampant anti-Semitism, a new wave of repressions and descent into the First Cold War, in which chess was an important front, the USSR captures the world chess crown and Botvinnik and the generation that followed him, including Smyslov, Keres, Bronstein, and Boleslavsky, assert their places at the top-tables of Soviet and indeed global chess. Yet a new group of legends begins to emerge, including Petrosian, Geller, Korchnoi, Taimanov, Averbakh, Simagin, Kholmov, and Furman making their championship debuts, as well as a semi-final appearance by Nikitin and Spassky's first quarter-final. At the same time, the reader learns about lesser-known masters Yuri Sakharov and Johannes Weltmander, victims of Stalinism who found solace in chess from their otherwise tragic lives.
The present volume contains 77 games and fragments, once again mostly annotated by the participants and other contemporary masters, augmented with modern computer analysis. It is illustrated with over 220 photos and cartoons from the period. Many of these photos come from unique archives, including that of David Bronstein, and are published for the first time.
Weitere Informationen
EAN 9785604560716
Gewicht 960 g
Hersteller Elk and Ruby
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2022
Autor Sergej Voronkow
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-5-6045607-1-6
Seiten 524
Einband gebunden
004 Index of Games
006 Introduction: Chess of the Red Propaganda
014 Gold for the Cosmopolitans. 16th Soviet Championship:
Moscow, 10th November 13th December 1948
095 Cossacks of the Kuban. 17th Soviet Championship:
Moscow, 16th October 20th November 1949
183 The Chigorinist’s Feat. 18th Soviet Championship:
Moscow, 10th November 12th December 1950
279 The Wooden Man’s Gibberish. 19th Soviet Championship:
Moscow, 11th November 14th December 1951
395 The End of an Era. 20th Soviet Championship:
Moscow, 29th November 29th December 1952
486 Between Heaven and Earth. Match for the Title of Soviet Champion:
Moscow, 25th January 4th February 1953
513 Championship Tables
518 Championship Rankings (19391952)
521 Bibliography
SCHACH IN STALINS ÄRA
Im letzten Jahr erschien Sergej Woronkows dritter Band seines Mammutprojektes Masterpieces and Dramas of the Soviet Championships, der sich mit der Nachkriegszeit von 1948-1953 beschäftigt. Die Darstellung der sowjetischen Meisterschaften, die zu den stärksten Turnieren ihrer Zeit gehörten, gerät auch zur Abrechnung mit der stalinistischen Sowjetunion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann für Jahrzehnte das Goldene Zeitalter des sowjetischen Schachs. Neben die großen Spieler der Vor-Kriegs-Ära gesellte sich nun eine superstarke neue Generation. Seit 1948 erhielten die besten Spieler des Landes in der UdSSR Stipendien, die sie de facto zu Profis machten. Damit genossen sie außerordentliche Privilegien wie Auslandsreisen. Allerdings wurden sie auch abhängig vom Staat, denn einem VIP konnte bereits ein einziges Fehlverhalten zum Verhängnis werden. Zudem standen diese Spieler unter permanentem Erfolgszwang, denn Schach sollte die Überlegenheit des Kommunismus gegenüber dem Kapitalismus demonstrieren.
Dieses Buch erzählt auch die Geschichte der immer wieder versuchten Einflussnahme auf Ergebnisse seitens der Funktionäre. Es gab zahlreiche Fälle arrangierter Resultate und des Betrugs, aber es ist vor allem das System, das sich in der Stalin-Ära etablierte und den sowjetischen Spielern half, den Schacholymp für das nächste Vierteljahrhundert zu beherrschen, wie der Autor im Vorwort schreibt.
Die Zeitspanne des III. Bandes reicht bis zu Stalins Tod und ist von Unterdrückung bestimmt. Der Autor beschreibt den damaligen Antisemitismus in der UdSSR und den politischen Druck auf die Medien. Die Qualität eines der bedeutendsten Schachmagazine Shakhmaty v SSSR hatte Anfang der 50er Jahre so stark nachgelassen, dass der Autor kaum noch etwas daraus zitieren konnte. Ferner widmet der Autor einigen persönlichen Schicksalen in Nebengeschichten viel Raum.
Im Zentrum des dritten Bandes stehen die 16.-20. Landesmeisterschaften, die alle in Moskau stattfanden. Diese Turniere waren massenwirksame Veranstaltungen, Zuschauer drängten sich in riesigen Spielsälen und Zeitungen und Radio berichteten landesweit von den Geschehnissen. Alleine die Rundenbulletins erreichten eine Auflage von 25.000 Stück.
Weil die Zahl guter Spieler in der UdSSR nach dem Krieg stetig wuchs, waren bald viele Qualifikationsturniere für die Landesmeisterschaft notwendig. Selbst die besten Spieler mussten sich in 20-rundigen Halbfinals für die Endrunde qualifizieren.
Bei der Partienauswahl versucht der Autor, die zeitgenössischen Anmerkungen diverser Kommentatoren mit der Computeranalyse, wo nötig, zu verbessern. Oft stimmt Woronkow nicht mit der Liste der besten Partien überein, die die Jury damals für den Schönheitspreis zusammengestellt hatte.
Die Meisterschaften waren hart umkämpft und wurden oft erst in der letzten Runde entschieden. Bei der 16., 17. und 20. Meisterschaft gab es jeweils zwei Turniersieger, einen nachgelagerten Stichkampf um den Landesmeister aber nur 1953, als Botwinnik einen Monat vor dem Tod Stalins gegen Taimanow gewann. Woronkow bezeichnet den „Patriarchen” nicht nur deshalb als Verkörperung der Stalin-Ära.
1950 und 1951 konnte Keres seinem Titel von 1947 zwei weitere hinzufügen. Romanow bezeichnete im Turnierresümee der 19. Meisterschaft Keres Sieg als den größten und überseiner gesamten Karriere, da die komplette sowjetische Elite fast die Hälfte aller weltweiten Großmeister mitspielte. Doch in der UdSSR wurde der Este mit großem Misstrauen betrachtet, nachdem er im Krieg in der nationalsozialistischen Einflusssphäre Turniere gespielt hatte. Tatsächlich wurde Keres 1945-1952 aktiv vom Ministerium für Staatssicherheit beobachtet und teils auch in Zeitungsartikeln wegen seiner Vergangenheit angegriffen. Aber er genoss den Schutz einiger Funktionäre.
Das Buch bietet viele seltene, teils bislang unveröffentlichte Fotos. Im Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden hat sich das Layout verbessert, weil man nun bei den vielen Zitateinschüben besser erkennen kann, wer spricht. Dennoch ist der Collagestil des Autors gewöhnungsbedürftig. Die Präsentation der Quellen ist Woronkow wichtiger als die eigene zusammenfassende Darstellung. Aber stets nimmt er eine kritische Haltung gegen die Machenschaften der sowjetischen Machthaber ein. Trotz der genannten Mankos sind Woronkows Bände zu den sowjetischen Meisterschaften ein allemal verdienstvolles Werk, das viele neue oder vergessene Aspekte präsentiert.
Harry Schaack
KARL 4/2023
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