Artikelnummer
LOSAKCS
Autor
Complete Slav I
Enter a Grandmaster´s Laboratory
347 Seiten, kartoniert, Chess Evolution, 1. Auflage 2012
Final vergriffen
EAN | 9788393465637 |
---|---|
Gewicht | 590 g |
Hersteller | Chess Evolution |
Breite | 17 cm |
Höhe | 24 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2012 |
Autor | Konstantin Sakaev |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 978-83-934656-3-7 |
Seiten | 347 |
Einband | kartoniert |
005 Key to symbols
007 Preface
009 Part 1 - Exchange variation
027 Part 2 - Winawer counter-gambit
033 Part 3 - Alekhine variation, side line
045 Part 4 - Structures looking like "Stone Wall"
055 Part 5 - Noteboom variation, side lines
069 Part 6 - Marshall gambit
107 Part 7 - 3.Nc3 Nf6 4.e3 Variations, that are not entering the Meran
123 Part 8 - 3.Nf3 Variations, without early knight development Nf6
141 Part 9 - 3.Nf3 Nf6 What happens if White declines to follow the "main" road
159 Part 10 - Schlechter variation
171 Part 11 - Rare lines, without early development of the knight to Nc3
189 Part 12 - Variation 3.Nf3 Nf6 4.e3 Bf5
215 Part 13 - Variation 3.Nf3 Nf6 4.e3 Bg4
235 Part 14 - 4.Nc3 rare variations
241 Part 15 - Chebanenko variation
007 Preface
009 Part 1 - Exchange variation
027 Part 2 - Winawer counter-gambit
033 Part 3 - Alekhine variation, side line
045 Part 4 - Structures looking like "Stone Wall"
055 Part 5 - Noteboom variation, side lines
069 Part 6 - Marshall gambit
107 Part 7 - 3.Nc3 Nf6 4.e3 Variations, that are not entering the Meran
123 Part 8 - 3.Nf3 Variations, without early knight development Nf6
141 Part 9 - 3.Nf3 Nf6 What happens if White declines to follow the "main" road
159 Part 10 - Schlechter variation
171 Part 11 - Rare lines, without early development of the knight to Nc3
189 Part 12 - Variation 3.Nf3 Nf6 4.e3 Bf5
215 Part 13 - Variation 3.Nf3 Nf6 4.e3 Bg4
235 Part 14 - 4.Nc3 rare variations
241 Part 15 - Chebanenko variation
Das Chess Evolution-Projekt unter der Leitung von Arkadi Naiditsch hat so seine Eigenheiten. Unbestritten ist die schachliche Qualität der Werke, manches andere lässt allerdings hin und wieder zu wünschen übrig.
Zunächst einmal ist aber das ehrgeizige Projekt an sich schon bemerkenswert, denn „Complete Slav” ist nicht beschönigend - der Autor behandelt tatsächlich den gesamten Slawen, was selbst für ein zweibändiges Werk von annähernd 700 Seiten ein beachtliches Unterfangen ist! Außerdem ist mit Konstantin Sakajew - wie bei Chess Evolution eigentlich immer - ein namhafter Großmeister und in diesem Fall auch ehemaliger Top 30-Spieler am Werk. Spielstärke ist zwar noch keine Garantie für Qualität als Autor, aber Sakajew, der inzwischen verstärkt als Trainer und weniger als Spieler aktiv ist, hat seine Fähigkeiten im Bereich der Eröffnungsliteratur bereits mit seinem Buch über die Russische Verteidigung für den Verlag Chess Stars unter Beweis gestellt („The Petroff: an Expert Repertoire for Black”, Chess Stars 2011) und seine gründliche und methodische Arbeitsweise kommt nicht nur diesen zwei Bänden über die Slawische Verteidigung, sondern wahrscheinlich auch seinen Schützlingen als Trainer zugute.
Zur schachlichen Qualität ist damit das meiste schon gesagt: Die Analysen und Einschätzungen der Varianten lassen nichts zu wünschen übrig. Sakajew nimmt sich übrigens durchaus regelmäßig „das Recht” heraus, von Computervarianten abzuweichen und Stellungsbewertungen abzugeben, die von den Maschinen nicht immer voll unterstützt werden. Auch wenn er damit vielleicht nicht in jedem einzelnen Fall richtig liegen sollte, gibt auch dieser Umstand den beiden Büchern einen zusätzlichen Wert, da man die Sakajewsche Meinung nicht einfach „nachstellen” kann, indem man bloß eine Engine laufen lässt. Ich möchte hier keine konkreten Beispiele nennen, da sie in diesem Fall wahrscheinlich nur vom Gesamteindruck ablenken würden.
Soweit zum Mehrwert der beiden Bände - es muss allerdings fairerweise nun auch der „Minderwert” erwähnt werden. Da wäre zum einen die sprachliche Qualität. Ich bin zwar selber hauptberuflich auf der sprachlichen Schiene unterwegs und einen sprachlich hochwertigen Text zu lesen, bereitet mir immer großes ästhetisches Vergnügen, aber ich versuche auch, die Dinge in der richtigen Perspektive zu sehen. Speziell in der Eröffnungsliteratur ist sprachliche Qualität an sich immer sehr angenehm (auch wenn es manche Autoren mit wildromantischen Rittergeschichten und zahllosen persönlichen Anekdötchen hin und wieder übertreiben), andererseits aber nicht unbedingt notwendig. Auch der diesbezüglich mancherorts geäußerten Kritik über die Chess Stars-Bücher im Allgemeinen kann und will ich mich nicht anschließen. Die dort üblicherweise verwendete (englische) Sprache ist eher einfach und elementar, aber für den Zweck der Bücher völlig ausreichend. Hier allerdings liegt die Sache doch etwas anders. Ich habe erst kürzlich in der (da ich diese Zeilen schreibe) aktuellen Ausgabe der Zeitschrift SCHACH gelesen, dass Konstantin Sakajew gar kein Englisch spricht. Da an einem Eröffnungsbuch viele Menschen mitarbeiten, muss das noch kein Problem sein, aber wenn auch die diesbezüglich Verantwortlichen sprachlich „auf dem Zahnfleisch daherkommen”, wird es doch zu einem. So wie hier. In Band I geht es im Großen und Ganzen noch einigermaßen gut, aber in Band II sind die sprachlichen Mängel teilweise so gravierend, dass sie sich in manchen Fällen sogar auf das Textverständnis auswirken. Zum Vergleich empfehle ich, die beiden Einleitungen durchzulesen - dann weiß man schon in etwa, was kommt…
Mein zweiter Kritikpunkt bezieht sich auf die Übersichtlichkeit, und der betrifft im Grunde sogar alle Chess Evolution-Publikationen, die mir vorliegen. Wenn abseits der fett gedruckten Hauptvarianten auch umfangreiches Nebenmaterial im Beitext behandelt wird, muss man (muss ich zumindest) häufiger aufmerksam und mit dem Finger auf den Seiten durch die Varianten gehen, um zu erkennen, wo welches Abspiel endet und wo das andere anfängt. Hierbei gilt es auch, sehr aufmerksam zu suchen, wo welche Klammer geöffnet und wo sie wieder geschlossen wird. Ich gehe davon aus, dass man sich bei Chess Evolution nicht „zufällig”, sondern ganz bewusst entschieden hat, auf - die teilweise auch ausufernden - Variantenbezeichnungen mit „A”, „A1” usw. (die manchmal auch Dinge wie „A25233121” o. ä. hervorbringen) zu verzichten, aber vielleicht wäre es eine Überlegung wert, beide Systeme zu kombinieren und z. B. nur sehr eingeschränkt und dosiert die Buchstaben- und Zahlenkombinationen zu verwenden, um die Masse an Beitext zu reduzieren. Aber ganz gleich, wie es nun genau gemacht wird - mehr Übersichtlichkeit wäre wünschenswert. Auch die Kopfzeilen sind wenig aufschlussreich. Wenn ich z. B. Buch II in der Mitte aufschlage und links „Part 5” und rechts „Complete Slav II” lese, dann weiß ich erstmal noch gar nichts und muss zurück ins Inhaltsverzeichnis blättern. Wenn man voraussetzt, dass dem Leser bekannt ist, welches Buch er da vor sich hat (und sich im Zweifel auf dem Cover rückversichert hat…) könnte man auch links „Part 5 - Classic Meran” und rechts die jeweils konkrete Zugfolge abdrucken. Das würde beim Auffinden der Varianten viel Zeit sparen.
Insgesamt haben mir die Bücher wegen des aus rein schachlicher Sicht überzeugenden und bereichernden Inhalts sehr gut gefallen, aber ich finde schon, dass eine sprachliche Mindestqualität bei nicht sehr hoch gelegter Messlatte doch eingehalten werden sollte, damit zumindest das Verständnis jederzeit gewährleistet ist. Außerdem wäre eine grafisch übersichtlichere Darstellung sehr zu wünschen, da auch dies nicht unbedingt nur ein kosmetischer Punkt ist, sondern auch echte Nachteile mit sich bringen kann (wenn man z. B. irrtümlich die Varianten nicht richtig zuordnet und infolgedessen verwechselt). Vielleicht lässt sich das ja in weiteren Publikationen besser machen - es wäre jedenfalls eine schöne Evolution bei Chess Evolution! (Entschuldigung, aber bei schlechten Wortspielen kann ich oft nicht widerstehen…)
Klaus Kögler
Dezember 2013
Zunächst einmal ist aber das ehrgeizige Projekt an sich schon bemerkenswert, denn „Complete Slav” ist nicht beschönigend - der Autor behandelt tatsächlich den gesamten Slawen, was selbst für ein zweibändiges Werk von annähernd 700 Seiten ein beachtliches Unterfangen ist! Außerdem ist mit Konstantin Sakajew - wie bei Chess Evolution eigentlich immer - ein namhafter Großmeister und in diesem Fall auch ehemaliger Top 30-Spieler am Werk. Spielstärke ist zwar noch keine Garantie für Qualität als Autor, aber Sakajew, der inzwischen verstärkt als Trainer und weniger als Spieler aktiv ist, hat seine Fähigkeiten im Bereich der Eröffnungsliteratur bereits mit seinem Buch über die Russische Verteidigung für den Verlag Chess Stars unter Beweis gestellt („The Petroff: an Expert Repertoire for Black”, Chess Stars 2011) und seine gründliche und methodische Arbeitsweise kommt nicht nur diesen zwei Bänden über die Slawische Verteidigung, sondern wahrscheinlich auch seinen Schützlingen als Trainer zugute.
Zur schachlichen Qualität ist damit das meiste schon gesagt: Die Analysen und Einschätzungen der Varianten lassen nichts zu wünschen übrig. Sakajew nimmt sich übrigens durchaus regelmäßig „das Recht” heraus, von Computervarianten abzuweichen und Stellungsbewertungen abzugeben, die von den Maschinen nicht immer voll unterstützt werden. Auch wenn er damit vielleicht nicht in jedem einzelnen Fall richtig liegen sollte, gibt auch dieser Umstand den beiden Büchern einen zusätzlichen Wert, da man die Sakajewsche Meinung nicht einfach „nachstellen” kann, indem man bloß eine Engine laufen lässt. Ich möchte hier keine konkreten Beispiele nennen, da sie in diesem Fall wahrscheinlich nur vom Gesamteindruck ablenken würden.
Soweit zum Mehrwert der beiden Bände - es muss allerdings fairerweise nun auch der „Minderwert” erwähnt werden. Da wäre zum einen die sprachliche Qualität. Ich bin zwar selber hauptberuflich auf der sprachlichen Schiene unterwegs und einen sprachlich hochwertigen Text zu lesen, bereitet mir immer großes ästhetisches Vergnügen, aber ich versuche auch, die Dinge in der richtigen Perspektive zu sehen. Speziell in der Eröffnungsliteratur ist sprachliche Qualität an sich immer sehr angenehm (auch wenn es manche Autoren mit wildromantischen Rittergeschichten und zahllosen persönlichen Anekdötchen hin und wieder übertreiben), andererseits aber nicht unbedingt notwendig. Auch der diesbezüglich mancherorts geäußerten Kritik über die Chess Stars-Bücher im Allgemeinen kann und will ich mich nicht anschließen. Die dort üblicherweise verwendete (englische) Sprache ist eher einfach und elementar, aber für den Zweck der Bücher völlig ausreichend. Hier allerdings liegt die Sache doch etwas anders. Ich habe erst kürzlich in der (da ich diese Zeilen schreibe) aktuellen Ausgabe der Zeitschrift SCHACH gelesen, dass Konstantin Sakajew gar kein Englisch spricht. Da an einem Eröffnungsbuch viele Menschen mitarbeiten, muss das noch kein Problem sein, aber wenn auch die diesbezüglich Verantwortlichen sprachlich „auf dem Zahnfleisch daherkommen”, wird es doch zu einem. So wie hier. In Band I geht es im Großen und Ganzen noch einigermaßen gut, aber in Band II sind die sprachlichen Mängel teilweise so gravierend, dass sie sich in manchen Fällen sogar auf das Textverständnis auswirken. Zum Vergleich empfehle ich, die beiden Einleitungen durchzulesen - dann weiß man schon in etwa, was kommt…
Mein zweiter Kritikpunkt bezieht sich auf die Übersichtlichkeit, und der betrifft im Grunde sogar alle Chess Evolution-Publikationen, die mir vorliegen. Wenn abseits der fett gedruckten Hauptvarianten auch umfangreiches Nebenmaterial im Beitext behandelt wird, muss man (muss ich zumindest) häufiger aufmerksam und mit dem Finger auf den Seiten durch die Varianten gehen, um zu erkennen, wo welches Abspiel endet und wo das andere anfängt. Hierbei gilt es auch, sehr aufmerksam zu suchen, wo welche Klammer geöffnet und wo sie wieder geschlossen wird. Ich gehe davon aus, dass man sich bei Chess Evolution nicht „zufällig”, sondern ganz bewusst entschieden hat, auf - die teilweise auch ausufernden - Variantenbezeichnungen mit „A”, „A1” usw. (die manchmal auch Dinge wie „A25233121” o. ä. hervorbringen) zu verzichten, aber vielleicht wäre es eine Überlegung wert, beide Systeme zu kombinieren und z. B. nur sehr eingeschränkt und dosiert die Buchstaben- und Zahlenkombinationen zu verwenden, um die Masse an Beitext zu reduzieren. Aber ganz gleich, wie es nun genau gemacht wird - mehr Übersichtlichkeit wäre wünschenswert. Auch die Kopfzeilen sind wenig aufschlussreich. Wenn ich z. B. Buch II in der Mitte aufschlage und links „Part 5” und rechts „Complete Slav II” lese, dann weiß ich erstmal noch gar nichts und muss zurück ins Inhaltsverzeichnis blättern. Wenn man voraussetzt, dass dem Leser bekannt ist, welches Buch er da vor sich hat (und sich im Zweifel auf dem Cover rückversichert hat…) könnte man auch links „Part 5 - Classic Meran” und rechts die jeweils konkrete Zugfolge abdrucken. Das würde beim Auffinden der Varianten viel Zeit sparen.
Insgesamt haben mir die Bücher wegen des aus rein schachlicher Sicht überzeugenden und bereichernden Inhalts sehr gut gefallen, aber ich finde schon, dass eine sprachliche Mindestqualität bei nicht sehr hoch gelegter Messlatte doch eingehalten werden sollte, damit zumindest das Verständnis jederzeit gewährleistet ist. Außerdem wäre eine grafisch übersichtlichere Darstellung sehr zu wünschen, da auch dies nicht unbedingt nur ein kosmetischer Punkt ist, sondern auch echte Nachteile mit sich bringen kann (wenn man z. B. irrtümlich die Varianten nicht richtig zuordnet und infolgedessen verwechselt). Vielleicht lässt sich das ja in weiteren Publikationen besser machen - es wäre jedenfalls eine schöne Evolution bei Chess Evolution! (Entschuldigung, aber bei schlechten Wortspielen kann ich oft nicht widerstehen…)
Klaus Kögler
Dezember 2013
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