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LOKRYTMF2

The Modern French vol. 2

Advance and Winawer

260 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2020

21,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The French Defence is coming back to fashion again! One of the leaders in the 2020 Candidates tournament, Ian Nepomniachtchi, successfully staked on it. Lately World champion himself also embraced the French several times. A great expert of this opening is the last challenger for the world title Fabiano Caruana. The French became a real arena of the battle of the engines - neural network genius Leela was confidently repelling the attacks of its powerful rivals.
The author’s view on the French allows Black to obtain fresh creative positions without having to compete with deep knowledge in well trodden paths.
The theoretical material is based on the author’s tournament practice, and passed the test at a GM level during the writing of the book.

Weitere Informationen
Gewicht 290 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2020
Autor Dimitry Kryakvin
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-619-7188-31-8
Seiten 260
Einband kartoniert
007 Preface
Part 1. Advance Variation
3.e5 c5
010 1) A) 4.dc; B) 4.Qg4; C) 4.Nf3
022 2) 4.c3 Qb6 5.Nf3 Nc6 Rare; A) 6.Na3; B) 6.Be2; C) 6.Bd3
050 3) 4.c3 Qb6 5.Nf3 Nc6 6.a3 c4
070 4) 4.c3 Qb6 5.Nf3 Nc6 6.a3 Bd7
Part 2. Winawer Variation
3.Nc3 Bb4
085 5) A) 4.Bd3; B) 4.Qd3; C) 4.Bd2
104 6) 4.a3
110 7) 4.ed
117 8) 4.Ne2
126 9) 4.e5 c5 A) 5.Nf3; B) 5.dc; C) 5.Qg4; D) 5.Bd2
145 10) 4.e5 c5 5.a3 Ba5 A) 6.Qg4; B) 6.Nf3; C) 6.Bd2
162 11) 4.e5 c5 5.a3 Ba5 6.b4 cd 7.Nb5
171 12) 4.e5 c5 5.a3 Ba5 6.b4 cd 7.Qg4
184 13) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3 6.bc Qa5 7.Qd2
203 14) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3 6.bc Qa5 7.Bd2 Qa4 A) 8.Bb1; B) 8.Nf3; C) 8.h4
218 15) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3 6.bc Qa5 7.Bd2 Qa4 8.Qb1
230 16) 4.e5 c5 5.a3 Bxc3 6.bc Qa5 7.Bd2 Qa4 8.Qg4
246 Complete Games
268 Index of Variations
Mit „The Modern French Defence” Vol. 1 und Vol. 2 hat der bulgarische Chess Stars-Verlag 2020 ein zweibändiges Repertoirewerk zur Französischen Verteidigung herausgebracht. Autor ist der russische Großmeister Dmitry Kryakvin.
In der Gesamtsumme erhält der Leser damit mehr als 450 Buchseiten in die Hand. Die Arbeit ist - ganzheitlich betrachtet - aus einem Guss erstellt; ihre Aufteilung auf zwei Bände mag technischen Erwägungen folgen und das Handling unterstützen, folgt aber keinem inhaltlichen Gebot. Dies bestätigt auch das Vorwort, das beide Bände identisch einleitet.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, „The Modern French Defence” Vol. 1 und Vol. 2 gemeinsam zu besprechen.

Wer sich ein umfassendes und hinreichend gegen Abweichungen gesichertes Schwarzrepertoire aufbauen möchte, braucht hierfür beide Bände. Band 2 befasst sich mit der Vorstoßvariante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 und der Winawer-Variante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4, Band 1 enthält alle anderen relevanten Fortsetzungen. Weiß steuert entsprechend die Partie und damit auch den Weg, den sie in das besprochene Werk nimmt. Entsprechend hat er zumindest grundsätzlich die Möglichkeit, sich beim Kauf auf einen Band zu beschränken. Wer mit Weiß nichts außer Vorstoßvariante und „Winawer” spielt, kommt ohne Band 1 aus. Soweit sich das Spiel in den vom Autor für Schwarz empfohlenen Fortsetzungen bewegt, kann er die Ausführungen des Autors für sich nutzen. Dieser urteilt, soweit ich meinen Blick auf diese Frage gerichtet habe, an die Regeln der Objektivität und stellt die Aussichten für Schwarz im Rahmen seiner Empfehlungen nicht etwa „durch die rosa Brille” dar.

Kryakvin hält sich grundsätzlich an den Aufbau der Kapitel mit „Main Ideas”, „Step by Step” und Musterpartien („Complete Games”, „Annotated Games” oder auch schon mal anders bezeichnet), für den Chess Stars bei Repertoire-Büchern bekannt ist und geschätzt wird. Allerdings erstreckt sich der Abschnitt „Main Ideas”, in dem die wesentlichen Aspekte wie z.B. die zentrale Strategie einer Spielweise behandelt werden, bei verwandten Systemen auch schon mal über Kapitelgrenzen hinweg. Der Abschnitt „Step by Step” fehlt natürlich an keiner Stelle, weil er die ausführliche Vorstellung des Repertoires enthält und deshalb unverzichtbar ist. Die Musterpartien sind nicht jedem Kapitel zugeordnet, sondern gesammelt am Ende jedes Bandes zu finden (in Vol. 1 sind dies 12 Partien und in Vol. 2 deren 13).
Wertvoll sind zusätzliche Passagen mit den Überschriften „Theoretical Resume” und „Conclusion”, in denen der Autor über die Werke verteilt dem Leser helfen will, indem er übergeordnete Informationen zur Theorie in einem Bereich bzw. auch eine zusammenfassende Bewertung eines Kapitels anbietet.

Kryakvin wendet die von ihm vorgestellten Spielweisen teilweise auch selbst an. Es finden sich etliche Neuerungen in den Werken, die ihren Ursprung auch in seiner langen Befassung mit Besonderheiten bestimmter Varianten haben dürften. Er bietet dem Leser für die schwarze Seite nicht selten zwei alternative Vorgehensweisen an. Eine folgt dann eher dem Mainstream, die andere einem von ihm als aussichtsreich angesehenen Nebenweg. Gerade auf diesen gibt es etliche Neuerungen, mit denen der Leser in seiner eigenen Partie zumindest einen Knowhow-Vorsprung gegenüber seinem Gegner besitzen dürfte.
Als sehr interessant empfinde ich vor diesem Hintergrund einen Blick in sein Nähkästchen, den Kryakvin im Vorwort gewährt. Er berichtet von einem beinahe väterlichen Ratschlag aus dem Mund von Witali Zeschkowski, den er erhalten hat, als er ihn in seine misslungenen Einsätze der Französischen Verteidigung eingeweiht hatte. Sinngemäß übersetzt hat Kryakvin von seinem Gegenüber das Folgende zu hören bekommen: „Was weiß du von dieser Eröffnung nach den Anfangszügen? Außer den Hauptideen weißt du fast nichts. Wenn du eine Eröffnung spielen willst und diese zu deinem bevorzugten System werden soll, dann musst du sie perfekt erlernen! Du musst sie im Detail besser als jeder andere kennen! Selbst wenn du irgendwann mal gegen den Weltmeister spielen und verlieren solltest, dann solltest du ihm keinen Eröffnungsvorteil in der Französischen Verteidigung erlaubt haben. Dies ist dann dein ganz persönlicher Sieg!”
Kryakvin scheint diesen Ratschlag beherzigt zu haben, wenn man „auf die Details” achtet, hier auch in der Form von Nebenwegen mit frischen Ideen.

Wenn ich oben von „Nebenwegen” und Neuerungen darin gesprochen habe, so heißt dies nicht, dass es sich hierbei um exotische Abspiele handelt. Dies wird beispielsweise an seiner Empfehlung 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 c5 5.a3 Lxc3 6.bxc3 Da5 gegen die Winawer-Variante deutlich. Die damit eingeleitete Portisch-Hook-Variante (nach William Edward Hook von den Britischen Jungferninseln und dem Ungarn Lajos Portisch, teilweise auch in der umgekehrten Reihenfolge der Namen sowie als Hook-Variante bezeichnet) ist eine lang bekannte und erprobte Vorgehensweise, nur eben im übertragenen Sinne nicht die Autobahn, sondern die Landstraße des Turnierspielers. Sie hat entsprechend das Zeug zu einer Überraschungswaffe.

Kryakvin erklärt intensiv und erkennbar mit dem Ziel, den Leser die Spielweisen verstehen zu lassen. Schon rein optisch ist erkennbar, dass es ihm nicht um das Einprägen konkreter Varianten geht. „Nackte” Varianten und Ketten daraus sind in beiden Bänden so gut wie gar nicht zu finden. Varianten, als Analysen wie auch als Fragmente aus Partien erkennbar, werden durchgehend erläutert und kommentiert. Damit bekommt der Leser die Chance, am Beispiel Verständnis zu entwickeln.
Der Wert des Werkes für den Fernschachspieler liegt nicht in einer Menge an konkreten Beispielen, die erprobt verlässlich sind und damit einfach übernommen werden können. Vielmehr kann es die Funktion des sinnvollen roten Fadens übernehmen, der Orientierung z.B. für die Auswertung der Partiendatenbank gibt.

Kryakvin hat seine Arbeit computergestützt auf Rechengenauigkeit geprüft. Er orientiert sich aber an dem, was der Mensch in der herkömmlichen Partie seines Erachtens leisten kann. Auf Seite 187 spricht er beispielsweise in einer wertenden Zusammenfassung („Conclusion”) von einem „‘human‘ type of game”, der erreicht wird.
Es gibt darüber hinaus mehrere Stellen in den Bänden, die auf ein qualifiziertes Lektorat/Korrektorat hindeuten. Ein besonderes Beispiel hierfür findet sich auf Seite 123 im Band 1. Hier macht der Verlag in einer entsprechenden Ergänzung darauf aufmerksam, dass die behandelte Buchposition im 11. Zug auch auf anderen Eröffnungswegen entstehen kann und gibt einen Hinweis auf ein weiteres verlagseigenes Buch.

Wer sich die Französische Verteidigung zu spielen zutraut, sollte auch gut mit diesem Buch zurechtkommen. Die Anleitung und die Erläuterungen sind so ausführlich, dass dies zumindest für den Spieler ab einem unteren Klubniveau gelten sollte.

Beide Bände sind mit einem ordentlichen Variantenverzeichnis am Ende des Buches ausgestattet, das jeweils mit dem zugbasiert gestalteten Inhaltsverzeichnis korrespondiert.

Die Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse entsprechen dem Üblichen, sind also mit Englisch auf Schulniveau gut zu meistern.

Als kleine und abschließende Randbemerkung: Der Einband beider Bände erfreut das Auge - auch mal eine Erwähnung wert.

Fazit: „The Modern French Defence” Vol. 1 und Vol. 2 sind eine sehr gute Ergänzung der Literatur zur Französischen Verteidigung. Die Bände bieten ein Schwarz-Repertoire an, das dem Leser oft die Wahl zwischen einer eher dem Mainstream entsprechenden oder aber einer ehrgeizigen seltener gespielten Variante lässt.
Für ein rundes Repertoire braucht man für das Spiel mit Schwarz beide Bände. Wer sich im Rahmen der Buchempfehlungen für Schwarz als potenzieller Gegner mit Weiß rüsten möchte, kommt je nach eigenen Vorlieben gegebenenfalls mit einem Band aus.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
November 2021



Die Französische Verteidigung ist derzeit meine Lieblingswaffe gegen 1.e4. Darum habe ich mit umso größerem Interesse die zweibändige Reihe "The Modern French Defence" von Großmeister Dmitry Kryakvin aus dem Chess Stars Verlag gelesen. Den ersten Band habe ich bereits rezensiert, heute soll der zweite besprochen werden. Darin werden mit der Vorstoßvariante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 und der Winawervariante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 zwei ganz wichtige Hauptsysteme gegen den schwarzen Aufbau behandelt. Vor allem im Onlineschach ist die Vorstoßvariante sehr beliebt. Ich habe sie früher immer etwas belächelt, da Weiß sich in meinen Augen zu früh auf e5 festlegt und Schwarz über h6 oder e7 einen Springer auf das Traumfeld f5 bringen kann, von wo aus er den d4 gut unter Druck setzt, aber mein Score dagegen ist gar nicht so berauschend! Nicht ganz überraschend empfiehlt der Autor nach den obigen ersten Zügen 3. ...c5 4.c3 Db6 5.Sf3 Sc6. Schwarz setzt, wie so oft in der Französischen Verteidigung, den d4 unter Druck und möchte Weiß zu dxc5 provozieren, wonach nicht nur der Läufer nach c5 aktiviert wird, sondern auch der e5 schwach wird. Der kritische Zug ist hier 6.a3, um mit b4 Raum zu gewinnen und den Läufer nach b2 zu spielen. Danach wird der d4 erst einmal gut geschützt sein. Wie schon im ersten Band gibt GM Kryakvin den Lesern allerdings die Wahl zwischen einem offeneren und einem etwas schwerblütigen geschlossenen System. Im ersten Fall empfiehlt er den einfachen Zug 6. ...Ld7, mit dem Schwarz nach 7.b4 cxd4 8.cxd4 Tc8 schnell am Damenflügel aktiv wird. Da 9.Lb2 jetzt nach Sa5 nebst Sc4 ganz angenehm für Schwarz wirkt, spielen gegen mich alle Gegner 9.Le3 und nach Sh6 10.Ld3 Sg4 11.0-0 Le7 12.Sbd2 wird mit Sxe3 13.fxe3 Sb8 und der typischen Idee Lb5 Gegenspiel erzeugt. Nach 14.De2 verhindert La4 die Aktivierung Sb3 nebst Sc5 und Schwarz kann danach in Ruhe mit der kurzen Rochade und der Verdoppelung der Türme seine Kräfte aktivieren. Wichtig ist meiner Erfahrung nach aber, dass Schwarz diese Sb8- Idee wirklich schnell spielt. In einigen Partien vergaß ich es und musste dann nach Sb3-c5 ziemlich leiden. Nach der Buchempfehlung gefällt mir die schwarze Stellung aber ganz gut.
Noch gehaltvoller wird es in der zweiten Empfehlung. Hier spielt Schwarz nach 6.a3 c4 und verhindert den weißen Plan. Mir hat dieser Zug nie gefallen, da Schwarz danach keinen Druck mehr auf das weiße Zentrum ausübt, aber auf der anderen Seite hat Weiß das Feld b3 geschwächt und das kann Schwarz häufig nutzen. Nach 7.Sbd2 Ld7 8.Le2 Sa5 9.0-0 Se7 10.Tb1 Dc7 11.Te1 Sc8 sieht man einen typischen Manöverkampf, der aber nach den Hauptzügen 12.Sf1 Sb6 13.Lf4 f5 14.Dd2 h6 allerdings auch für Weiß kein Zuckerschlecken darstellt. Während er am Damenflügel nichts tun kann, kommt jetzt g5 als Motiv auf. Am Ende ergibt sich eine unklare Stellung, in der Schwarz aber wohl das einfachere Spiel hat. Wenn Weiß hingegen früh mit g3 und h4 am Königsflügel aktiv wird, kann Schwarz auch oft lang rochieren und dann diesen mit f6 für seinen Angriff nutzen. Die Varianten machen viel Sinn und sind auch recht frisch, zum Beispiel gibt es bei der obigen längeren Variante nach 13. ...f5 bisher nur eine Partie von 2020 in der Datenbank, die zudem auch noch in einem Blitzturnier gespielt wurde. Ich bin gespannt, was Weiß hierzu bei längeren Bedenkzeiten einfallen wird. Im Moment scheint Schwarz gar keine Probleme zu haben.
Ein strategisch ähnliches Bild ergibt sich bei der Hauptvariante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3. Sc3 ist der absolute Hauptzug und ergibt sehr kämpferische Stellungen. Nach 3. ...Lb4 4.e5 c5 5.a3 kann der Leser wieder wählen, welche Art von Stellung er gerne erreichen möchte. Nach La5 wird es wieder offener, während Schwarz nach Lxc3 6.bxc3 Da5 oft mit c4 die Stellung schließen muss. 5. ...La5 wird heute von den meisten Weißspielern immer noch etwas belächelt und gilt weiterhin eher als Nebenvariante. Dabei schafft es Schwarz hier, das weiße Zentrum nach dem Hauptzug 6.b4 mit cxd4 wirklich zu schwächen. Nach 7.Sb5 Lc7 hatte ich die Stellung sogar schon einmal in einer Turnierpartie auf dem Brett, konnte damit aber leider nicht viel anfangen. Empfohlen wird hier nach 8.f4 das einfache Ld7, das scheinbar besser als das klassische Se7 ist, das ich damals versuchte. Die Idee sollte klar sein. Schwarz möchte mit Lxb5 seinen schlechten Läufer los werden und sich entlasten. Weiß wird deshalb 9.Sxc7 antworten und nach Dxc7 10.Sf3 gibt es mit La4 eine kreative Idee, ihn zu aktivieren. 11.Ld3 Se7 12.0-0 a6 13.Sxd4 Sbc6 14.Le3 Sxd4 15.Lxd4 Lb5 erreicht dann wieder eines der französischen Ziele und tauscht den schlechten Läufer trotzdem ab. Der Doppelbauer auf der b-Linie wäre dabei gar kein Problem, da nach Lxb5 axb5 auch der a3 recht schwach aussieht. Die Variante ist also positionell gerechtfertigt und wenn Weiß aggressiver spielt, kann Schwarz eigentlich immer gut dagegen halten.
Die faszinierende Alternative ist die sogenannte Hookvariante, bei der Schwarz nach 5.a3 Lxc3 6.bxc3 Da5 spielt und sofort die weißen Bauernschwächen auf der c-Linie bearbeitet. Nach 7.Ld2 Da4 wirkt es so, als sei Schwarz ein Anfänger, der viele Bauern und dann mehrmals die Dame zog, aber Weiß kann die Dame schlecht von a4 vertreiben und dort übt sie Druck gegen c2 und d4 aus. Spielt Weiß jetzt zu ruhig, folgt bald b6, La6 und Schwarz ist erneut seinen schlechten Läufer los. Der Hauptzug ist darum 8.Db1, aber nach c4 9.h4 kommt die frische Idee f6 ins Spiel und nach 10.Sf3 Sc6 11.h5 kann Schwarz mit fxe5 12.Sxe5 Sf6 13.h6 g6 14.g3 Sxe5 15.dxe5 Se4 Gegenspiel erzeugen. Schwarz wird dabei häufig nach b6 und Ld7 lang rochieren und auch dann steht die schwarze Dame den weißen Angriffsaussichten arg im Weg, weshalb der schwarze König sogar sicherer als der weiße stehen wird.
Insgesamt präsentiert GM Kryakvin gute Ideen in der Französischen Verteidigung, die er genau analysiert und teilweise auch schon selbst angewendet hat. Neben der blanken Theorie werden wie in Band 1 auch typische Strategien und Taktiken besprochen, damit der Leser ein umfassendes Bild dessen hat, worauf er sich einlässt. Mir gefallen die Bücher super und bestätigen meine derzeitige Liebe zur Französischen Verteidigung!
IM Dirk Schuh
März 2021
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