Artikelnummer
LOSALGK
Autor
Gambit Killer
Eigenschaften
208 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2018
Iván Salgado López was born in Spain in 1991 and learned to play chess at the age of seven thanks to his brother Óscar and became a grandmaster at the age of 16. Amongst the best results in his chess career Ivan has twice been Spanish Champion and has won many international tournaments. He was the second of ex-World Champions Topalov and Ponomariov amongst other strong grandmasters. He adores chess but has many other interests as weIl. Currently he is studying as a "sports trainer" and in "sports management" at the National Sport Academy in Sofia (Bulgaria).
Your opponent plays a gambit against you. How dare they!? But how can you punish them? Spanish Grandmaster Salgado has taken a close look at a wide variety of 'Gambit Lines'. Many gambit lines, where one or more pawns are sacrificed for the initiative, have to be taken seriously, but Ivan has succeeded in finding many new ideas and theoretical improvements. The result is the neutralization or refutation of most of these common and weIl known 'Gambits'.
This book is simply a must for anyone who wants to be fully prepared to engage in battle against a 'Gambit Player'. If you are a gambit player yourself, you need to read this to prepare yourself for new challenges to your systems.
Your opponent plays a gambit against you. How dare they!? But how can you punish them? Spanish Grandmaster Salgado has taken a close look at a wide variety of 'Gambit Lines'. Many gambit lines, where one or more pawns are sacrificed for the initiative, have to be taken seriously, but Ivan has succeeded in finding many new ideas and theoretical improvements. The result is the neutralization or refutation of most of these common and weIl known 'Gambits'.
This book is simply a must for anyone who wants to be fully prepared to engage in battle against a 'Gambit Player'. If you are a gambit player yourself, you need to read this to prepare yourself for new challenges to your systems.
EAN | 9789492510266 |
---|---|
Gewicht | 400 g |
Hersteller | Thinkers Publishing |
Breite | 17 cm |
Höhe | 23,5 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Autor | Ivan Salgado Lopez |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 9789492510266 |
Seiten | 208 |
Einband | kartoniert |
005 KEY TO SYMBOLS
007 PREFACE
009 CHAPTER 1. THE BUDAPEST GAMBIT
045 CHAPTER 2. THE BLUMENFELD GAMBIT
075 CHAPTER 3. THE TARRASCH AND MARSHALL GAMBITS
083 CHAPTER 4. THE VON HENNIG-SCHARA GAMBIT
119 CHAPTER 5. SLAV GAMBITS
131 CHAPTER 6. DUTCH GAMBITS
151 CHAPTER 7. EASILY REFUTED GAMBITS
155 CHAPTER 8. THE ALBIN GAMBIT
165 MODEL GAMES WITH EXERCISES
169 Exercises on the Budapest Gambit
175 Solutions to the Budapest Gambit
180 Exercises on the Blumenfeld Gambit
186 Solutions to the Blumenfeld Gambit
191 Exercises on the Von Hennig-Schara Gambit
198 Solutions to the Von Hennig-Schara Gambit
007 PREFACE
009 CHAPTER 1. THE BUDAPEST GAMBIT
045 CHAPTER 2. THE BLUMENFELD GAMBIT
075 CHAPTER 3. THE TARRASCH AND MARSHALL GAMBITS
083 CHAPTER 4. THE VON HENNIG-SCHARA GAMBIT
119 CHAPTER 5. SLAV GAMBITS
131 CHAPTER 6. DUTCH GAMBITS
151 CHAPTER 7. EASILY REFUTED GAMBITS
155 CHAPTER 8. THE ALBIN GAMBIT
165 MODEL GAMES WITH EXERCISES
169 Exercises on the Budapest Gambit
175 Solutions to the Budapest Gambit
180 Exercises on the Blumenfeld Gambit
186 Solutions to the Blumenfeld Gambit
191 Exercises on the Von Hennig-Schara Gambit
198 Solutions to the Von Hennig-Schara Gambit
Im belgischen Thinkers-Publishing-Verlag ist unlängst mit Ivan Salgado Lopez „Gambit Killer” ein Buch erschienen, das es vom Ansatz her in dieser Form noch nicht gegeben hat. Es richtet sich nicht nur an den Turnierspieler, der sich in seiner Spielpraxis auf Gambits einstellen muss, sondern auch an den Gambitspieler selbst. Erfreulich ist, dass der Autor - mit 16 Jahren Großmeister, 2. der U-18-WM 2009, zweifacher spanischer Landesmeister sowie ehemals Sekundant der Fide-Weltmeister Topalov und Ponomariov - auf Ballast verzichtet und sich durchgängig auf das Wesentliche beschränkt. Gegenstand des Werks ist der Versuch, Gambits, die sich nach dem Einleitungszug 1.d4 ergeben, zu widerlegen oder zumindest zu neutralisieren. Dies gelingt ihm außergewöhnlich gut. Didaktisch verfolgt er dabei vorteilhaft folgenden Plan:
1. Einführung in die Eröffnung
2. Schachmustererkennung aus historischen Partien
3. Kurzer Theoriepfad
4. Theorie bedeutender Varianten
5. Verstehenlernen der Gambits
6. Vollständige Partien.
Nach diesem Schema handelt der Autor der Reihe nach das Budapester Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 e5), das Blumenfeld Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 c5 4.d5 b5),
das Tarrasch Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.dxc5), das Marschall Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.e4), das Von-Hennig-Schara Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 cxd4), die slawischen Gambits Winawer Gegengambit (1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sc3 e5) und Timmans Gambit (1.d4 d5 2.c4 c6 3.cxd5 cxd5 4.Lf4 e5) sowie das Holländische Gambit (1.d4 f5 2.e4) in acht Kapiteln ab. Das Buch beschließen Übungen für jedes Kapitel und deren anschließender Lösung.
Sehr erfreulich ist die Klarheit der Präsentation, in die die reichliche Ausstattung mit Varianten- und kleineren Analysediagrammen eingebunden ist.
Fazit: Ein Muss für Turnierspieler, sich gegen Gambits zu präparieren sowie für den Gambitspieler selbst.
Heinz Däubler
Oberpfalz Medien September 2018
"Gambit Killer"- Das klingt wie der hochtrabende Titel aus einer amerikanischen Produktion, ist aber das neueste Werk aus dem belgischen Thinkers Publishing Verlag und das Debüt des spanischen Großmeisters Ivan Salgado Lopez. Der Titel lädt zu Skepsis ein, aber die Elo von 2643, die der Autor besitzt, machte mich zumindest neugierig, was mich da erwartet. In einigen Teilen finde ich das Buch auch sehr gelungen. Dem Leser werden verschiedene Gambitvarianten von Schwarz und auch Weiß nach 1.d4 geboten, wobei der Autor nur solche behandelt, zu denen er neue Ideen beitragen kann. Diese fallen dann mal kreativer und mal konservativer aus. Ich fand es etwas schade, dass das wohl bekannteste und wichtigste Gambit nach 1.d4, nämlich das ehrwürdige Wolgagambit nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 b5, fehlt. Nur sein Verwandter, das Blumenfeld Gambit, das nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sf3 b5 ebenfalls einen Flügelbauern opfert, hat ein Kapitel erhalten. Auch sehr merkwürdig ist der Bruch, der in dem Buch enthalten ist. Drei Gambits, das Budapester Gambit, das bereits erwähnte Blumenfeld Gambit und das Schara-Hennig Gambit haben wirklich exzellente Kapitel erhalten. Hier wird der Leser erst mit historischen Partien zu den jeweiligen Eröffnungen in die Thematik eingeführt, lernt verschiedene Strategien zur jeweiligen Gambitbehandlung und bekommt dann eine sehr gut strukturierte Übersicht zu der Variante, mit der der Autor das Gambit killen möchte. Alles ist wunderbar erklärt und am Ende des Buches gibt es zu diesen drei Gambits auch noch Beispielpartien mit integrierten Fragen, anhand derer man erkennt, wie gut man die Informationen weiter vorne im Buch aufgenommen hat. So muss ein Eröffnungsbuch aussehen. Es gibt allerdings noch fünf weitere Kapitel zu Gambits gegen die Tarraschverteidigung, verschiedenen Slawischgambits für Schwarz, Gambits gegen die Holländische Verteidigung für Weiß, leicht zu widerlegenden Gambits wie 1.d4 e5 oder auch Albins Gegengambit. In diesen Kapiteln gibt es dann keine historischen Partien und auch das Niveau der Analysen finde ich nicht so stark wie in den drei oben erwähnten. Zum Beispiel wird bei Albins Gegengambit die Variante 1.d4 d5 2.c4 e5 3.dxe5 d4 4.Sf3 Sc6 5.a3 empfohlen. Das ist eine solide Wahl und in meinen Augen kein Zuckerschlecken für Schwarz. Ich habe Albins Gegengambit als Überraschungswaffe für die nächste Saison etwas analysiert und und hatte nach den Hauptzügen Sge7 6.b4 Sg6 7.Lb2 a5 8.b5 Scxe5 9.Dxd4 Dxd4 10.Lxd4 Sxc4 11.e3 Sd6 trotz des materiellen Ausgleichs keinen großen Spaß. Nach 12.Sbd2 Ld7 13.a4 Sf5 14.Lc3 erwähnt GM Salgado Lopez allerdings nur das komische Lb4 und nicht den in meinen Augen recht stabilen Plan, mit f6, b6 und 0-0-0 eine feste Stellung zu errichten. Laut seiner Aussage möchte Schwarz immer c6 spielen, wonach aber sein Damenflügel recht porös wird. Der Plan mit der langen Rochade wurde bereits im Fernschach getestet und hielt ganz gut für Schwarz. Ich wunderte mich in diesem Kapitel auch, dass er im fünften Zug gar nicht den Standardplan mit Le6, Dd7 und der langen Rochade erwähnt. Zwar ist dieser etwas riskant, aber Weiß muss dennoch wissen, was er tut.
Ganz anders läuft es bei den goldenen Kapiteln. Als alter Budapester Gambitfreund möchte ich anhand dieses Kapitels zeigen, was mich an dem Buch beeindruckt hat. Nach 1.d4 Sf6 2.c4 entsteht nach e5 das Budapester Gambit. Weiß sollte den Bauern annehmen und nach 3.dxe5 entsteht nach Sg4 das klassische Budapester, es wird aber auch das Fajarowicz Gambit nach Se4 erwähnt, wonach Schwarz den e5 nicht unbedingt zurückgewinnen möchte. Nach Sg4 spielt Weiß meist 4.Lf4 und nach Sc6 5.Sf3 Lb4+ 6.Sbd2 wird mit De7 der Bauer zurückgewonnen. Weiß hat etwas mehr Raum, aber in meinen Augen kann Schwarz sich ganz gut halten. Ich hatte in der Variante jedenfalls noch nie große Probleme. Der Autor zeigt erst einmal anhand von Koryphäen wie Capablanca, Aljechin oder Kasparow, was schon gegen das Budapester Gambit versucht wurde und wie er auf seine frische Idee gekommen ist. Vor allem der Aljechinangriff, in dem Weiß mit 4.e4 Sxe5 5.f4 sehr viel Raum gewinnt, wird genau beleuchtet. Schwarz muss hier gut aufpassen, aber das große Loch auf dem Feld d4 hilft ihm häufig dabei, seine Figuren zu aktivieren. Gekillt werden soll das Budapester Gambit jetzt mit 4.e3 Sxe5 5.f4. Es scheint eine spanische Spezialität zu sein, vor einigen Jahren zerstörte mich GM Jesus Maria de la Villa Garcia damit. Ich hatte die Eröffnung zwar nach Sec6 6.Sf3 g6 ganz gut behandelt, aber nach 7.Ld2 Lg7 8.Lc3 nicht ganz ausgleichen können. Diese Variante wird natürlich auch im Buch erwähnt. Mehr im Budapesterstil ist da schon 6. ...Lc5, aber nach 7.Ld3 0-0 8.Sc3 d6 9.a3 a5 10.Ld2 h6 (Te8 läuft immer in Lxh7 Kxh7 Sg5 Kg6 Dh5, ein Vorteil, dass der Bauer nicht auf e4 steht) 11.De2 Te8 kann Weiß sogar lang rochieren und dann mit g4 angreifen. Auch andere Abspiele haben ihre Tücken. Schwarz hat hier große Probleme und da der Plan mit e3 und dann f4 laut meiner Datenbank bisher nur knapp 50mal gespielt worden ist, hat Weiß hier auch noch einen Wissensvorsprung.
Man sollte sich hier als Leser aber auch nicht zuviel erhoffen. In den jeweils kritischen Abspielen hat Weiß jeweils nur leichten Vorteil. Unangenehmer ist da schon, dass der Autor einige neue Ideen präsentiert, die bei Unkenntnis für Schwarz sehr unangenehm werden können.
Abgesehen von dem Niveauunterschied einzelner Kapitel ist dieses Buches sowohl für 1.d4 Spieler als auch Gambitfreunde sehr interessant und bereichert die Eröffnungstheorie. Der Autor beschränkt sich dabei auch nicht nur auf verbale Floskeln, sondern erklärt oft die strategischen und taktischen Ideen der jeweiligen Aufbauten, wodurch man diese schnell in sein vorhandenes Repertoire einbauen kann. Ich kann es sehr empfehlen!
IM Dirk Schuh
August 2018
1. Einführung in die Eröffnung
2. Schachmustererkennung aus historischen Partien
3. Kurzer Theoriepfad
4. Theorie bedeutender Varianten
5. Verstehenlernen der Gambits
6. Vollständige Partien.
Nach diesem Schema handelt der Autor der Reihe nach das Budapester Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 e5), das Blumenfeld Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 c5 4.d5 b5),
das Tarrasch Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.dxc5), das Marschall Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.e4), das Von-Hennig-Schara Gambit (1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 cxd4), die slawischen Gambits Winawer Gegengambit (1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sc3 e5) und Timmans Gambit (1.d4 d5 2.c4 c6 3.cxd5 cxd5 4.Lf4 e5) sowie das Holländische Gambit (1.d4 f5 2.e4) in acht Kapiteln ab. Das Buch beschließen Übungen für jedes Kapitel und deren anschließender Lösung.
Sehr erfreulich ist die Klarheit der Präsentation, in die die reichliche Ausstattung mit Varianten- und kleineren Analysediagrammen eingebunden ist.
Fazit: Ein Muss für Turnierspieler, sich gegen Gambits zu präparieren sowie für den Gambitspieler selbst.
Heinz Däubler
Oberpfalz Medien September 2018
"Gambit Killer"- Das klingt wie der hochtrabende Titel aus einer amerikanischen Produktion, ist aber das neueste Werk aus dem belgischen Thinkers Publishing Verlag und das Debüt des spanischen Großmeisters Ivan Salgado Lopez. Der Titel lädt zu Skepsis ein, aber die Elo von 2643, die der Autor besitzt, machte mich zumindest neugierig, was mich da erwartet. In einigen Teilen finde ich das Buch auch sehr gelungen. Dem Leser werden verschiedene Gambitvarianten von Schwarz und auch Weiß nach 1.d4 geboten, wobei der Autor nur solche behandelt, zu denen er neue Ideen beitragen kann. Diese fallen dann mal kreativer und mal konservativer aus. Ich fand es etwas schade, dass das wohl bekannteste und wichtigste Gambit nach 1.d4, nämlich das ehrwürdige Wolgagambit nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 b5, fehlt. Nur sein Verwandter, das Blumenfeld Gambit, das nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sf3 b5 ebenfalls einen Flügelbauern opfert, hat ein Kapitel erhalten. Auch sehr merkwürdig ist der Bruch, der in dem Buch enthalten ist. Drei Gambits, das Budapester Gambit, das bereits erwähnte Blumenfeld Gambit und das Schara-Hennig Gambit haben wirklich exzellente Kapitel erhalten. Hier wird der Leser erst mit historischen Partien zu den jeweiligen Eröffnungen in die Thematik eingeführt, lernt verschiedene Strategien zur jeweiligen Gambitbehandlung und bekommt dann eine sehr gut strukturierte Übersicht zu der Variante, mit der der Autor das Gambit killen möchte. Alles ist wunderbar erklärt und am Ende des Buches gibt es zu diesen drei Gambits auch noch Beispielpartien mit integrierten Fragen, anhand derer man erkennt, wie gut man die Informationen weiter vorne im Buch aufgenommen hat. So muss ein Eröffnungsbuch aussehen. Es gibt allerdings noch fünf weitere Kapitel zu Gambits gegen die Tarraschverteidigung, verschiedenen Slawischgambits für Schwarz, Gambits gegen die Holländische Verteidigung für Weiß, leicht zu widerlegenden Gambits wie 1.d4 e5 oder auch Albins Gegengambit. In diesen Kapiteln gibt es dann keine historischen Partien und auch das Niveau der Analysen finde ich nicht so stark wie in den drei oben erwähnten. Zum Beispiel wird bei Albins Gegengambit die Variante 1.d4 d5 2.c4 e5 3.dxe5 d4 4.Sf3 Sc6 5.a3 empfohlen. Das ist eine solide Wahl und in meinen Augen kein Zuckerschlecken für Schwarz. Ich habe Albins Gegengambit als Überraschungswaffe für die nächste Saison etwas analysiert und und hatte nach den Hauptzügen Sge7 6.b4 Sg6 7.Lb2 a5 8.b5 Scxe5 9.Dxd4 Dxd4 10.Lxd4 Sxc4 11.e3 Sd6 trotz des materiellen Ausgleichs keinen großen Spaß. Nach 12.Sbd2 Ld7 13.a4 Sf5 14.Lc3 erwähnt GM Salgado Lopez allerdings nur das komische Lb4 und nicht den in meinen Augen recht stabilen Plan, mit f6, b6 und 0-0-0 eine feste Stellung zu errichten. Laut seiner Aussage möchte Schwarz immer c6 spielen, wonach aber sein Damenflügel recht porös wird. Der Plan mit der langen Rochade wurde bereits im Fernschach getestet und hielt ganz gut für Schwarz. Ich wunderte mich in diesem Kapitel auch, dass er im fünften Zug gar nicht den Standardplan mit Le6, Dd7 und der langen Rochade erwähnt. Zwar ist dieser etwas riskant, aber Weiß muss dennoch wissen, was er tut.
Ganz anders läuft es bei den goldenen Kapiteln. Als alter Budapester Gambitfreund möchte ich anhand dieses Kapitels zeigen, was mich an dem Buch beeindruckt hat. Nach 1.d4 Sf6 2.c4 entsteht nach e5 das Budapester Gambit. Weiß sollte den Bauern annehmen und nach 3.dxe5 entsteht nach Sg4 das klassische Budapester, es wird aber auch das Fajarowicz Gambit nach Se4 erwähnt, wonach Schwarz den e5 nicht unbedingt zurückgewinnen möchte. Nach Sg4 spielt Weiß meist 4.Lf4 und nach Sc6 5.Sf3 Lb4+ 6.Sbd2 wird mit De7 der Bauer zurückgewonnen. Weiß hat etwas mehr Raum, aber in meinen Augen kann Schwarz sich ganz gut halten. Ich hatte in der Variante jedenfalls noch nie große Probleme. Der Autor zeigt erst einmal anhand von Koryphäen wie Capablanca, Aljechin oder Kasparow, was schon gegen das Budapester Gambit versucht wurde und wie er auf seine frische Idee gekommen ist. Vor allem der Aljechinangriff, in dem Weiß mit 4.e4 Sxe5 5.f4 sehr viel Raum gewinnt, wird genau beleuchtet. Schwarz muss hier gut aufpassen, aber das große Loch auf dem Feld d4 hilft ihm häufig dabei, seine Figuren zu aktivieren. Gekillt werden soll das Budapester Gambit jetzt mit 4.e3 Sxe5 5.f4. Es scheint eine spanische Spezialität zu sein, vor einigen Jahren zerstörte mich GM Jesus Maria de la Villa Garcia damit. Ich hatte die Eröffnung zwar nach Sec6 6.Sf3 g6 ganz gut behandelt, aber nach 7.Ld2 Lg7 8.Lc3 nicht ganz ausgleichen können. Diese Variante wird natürlich auch im Buch erwähnt. Mehr im Budapesterstil ist da schon 6. ...Lc5, aber nach 7.Ld3 0-0 8.Sc3 d6 9.a3 a5 10.Ld2 h6 (Te8 läuft immer in Lxh7 Kxh7 Sg5 Kg6 Dh5, ein Vorteil, dass der Bauer nicht auf e4 steht) 11.De2 Te8 kann Weiß sogar lang rochieren und dann mit g4 angreifen. Auch andere Abspiele haben ihre Tücken. Schwarz hat hier große Probleme und da der Plan mit e3 und dann f4 laut meiner Datenbank bisher nur knapp 50mal gespielt worden ist, hat Weiß hier auch noch einen Wissensvorsprung.
Man sollte sich hier als Leser aber auch nicht zuviel erhoffen. In den jeweils kritischen Abspielen hat Weiß jeweils nur leichten Vorteil. Unangenehmer ist da schon, dass der Autor einige neue Ideen präsentiert, die bei Unkenntnis für Schwarz sehr unangenehm werden können.
Abgesehen von dem Niveauunterschied einzelner Kapitel ist dieses Buches sowohl für 1.d4 Spieler als auch Gambitfreunde sehr interessant und bereichert die Eröffnungstheorie. Der Autor beschränkt sich dabei auch nicht nur auf verbale Floskeln, sondern erklärt oft die strategischen und taktischen Ideen der jeweiligen Aufbauten, wodurch man diese schnell in sein vorhandenes Repertoire einbauen kann. Ich kann es sehr empfehlen!
IM Dirk Schuh
August 2018
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