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LOPAVTMNQGDS

The Modernized Nimzo -

Queen’s Gambit Declined Systems

350 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2018

29,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Weitere Informationen
EAN 9789492510235
Gewicht 645 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2018
Autor Milos Pavlovic
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789492510235
Seiten 350
Einband kartoniert
006 Key to Symbols used
007 Preface
PART I - Queen’s Gambit Declined (5.Bg5 & 6.Bxf6)
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 4.Nc3 Be7 5.Bg5 h6 6.Bxf6 Bxf6
011 Chapter 1 - Other 7th moves
029 Chapter 2 - 7.e3 0-0, other 8th moves
043 Chapter 3 - 7.e3 0-0 8.Rc1
PART II - Queen’s Gambit Declined (5.Bg5 & 6.Bh4)
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 4.Nc3 Be7 5.Bg5 h6 6.Bh4 Nbd7
065 Chapter 4 - Other 7th and 8th moves
075 Chapter 5 - 7.e3 0-0 8.Rc1
PART III - Queen’s Gambit Declined (5.Bf4)
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 4.Nc3 Be7 5.Bf4 0-0
095 Chapter 6 - Other 6th moves
107 Chapter 7 - Other 7th moves
121 Chapter 8 - 7.a3
133 Chapter 9 - 7.Qc2
147 Chapter 10 - 7.c5
PART IV - Queen’s Gambit Declined (Other 5th moves)
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 4.Nc3 Be7
163 Chapter 11 - 5.g3
171 Chapter 12 - 5.Qc2
PART V - Catalan
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 4.g3 dxc4 5.Bg2 c5 6.0-0 Nc6
187 Chapter 13 - 5.Qa4+ alternative
193 Chapter 14 - 7.Qa4
217 Chapter 15 - 7.Ne5
227 Chapter 16 - 7.dxc5
PART VI - Nimzo-Indian
1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nc3 Bb4
245 Chapter 17 - 4.e3 c5 5.Bd3 & 6.Nf3
269 Chapter 18 - 4.e3 c5 5.Bd3 & 6.Nge2
277 Chapter 19 - 4.e3 c5 5.Nge2
291 Chapter 20 - 4.Qc2
321 Chapter 21 - 4.f3
333 Chapter 22 - 4.Nf3
343 Chapter 23 - 4.Bg5
The Modernized Nimzo - Queen's Gambit Declined Systems
Für sein Werk "The Modernized Nimzo - Queen's Gambit Declined Systems" hatte sich der serbische Großmeister und anerkannte Autor Milos Pavlovic die Aufgabe gestellt, für Schwarz ein positionell orientiertes Standardrepertoire gegen die drei weißen Eröffnungszüge 1.d4, 1. c4 und 1.Sf3 zu erarbeiten. Dieses basiert auf dem Abgelehnten Damengambit, der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung und der im Buchtitel nicht genannten Katalanischen Eröffnung. Behandelt werden dabei auch hybride Spielweisen. Das Buch ist entsprechend aus der Sicht des Nachziehenden geschrieben. Es ist aber auch problemlos zu nutzen, wenn man sich für das Spiel mit den weißen Steinen präparieren will. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die schwarzen Zugalternativen nur abgebildet sind, soweit sie den Repertoireempfehlungen des Autors entsprechen.

Das Werk ist in sechs Teile untergliedert, auf die sich 23 Kapitel verteilen. Das Inhaltsverzeichnis ist zugorientiert erstellt und übernimmt dabei die Funktion eines Variantenverzeichnisses, das es nicht zusätzlich gibt. Der Stoff wird wie folgt behandelt:
Teil 1: Abgelehntes Damengambit (5.Lg5 & 6.Lxf6)
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.Lg5 h6 6.Lxf6 Lxf6 in drei Kapiteln.

Teil 2: Abgelehntes Damengambit (5.Lg5 & 6.Lh4)
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.Lg5 h6 6.Lh4 Sbd7 in zwei Kapiteln.

Teil 3: Abgelehntes Damengambit (5.Lf4)
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.Lf4 0-0 in fünf Kapiteln.

Teil 4: Abgelehntes Damengambit (andere Fortsetzungen im 5. Zug)
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 in zwei Kapiteln. Hier werden detailliert die Folgen von 5.g3 und 5.Dc2 behandelt.

Teil 5: Katalanische Eröffnung
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.g3 dxc4 5.Lg2 c5 6.0-0 Sc6 in vier Kapiteln.

Teil 6: Nimzowitsch-Indische Verteidigung
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 in sieben Kapiteln.
Auf die häufigste Fortsetzung mit 4.e3 setzt Pavlovic auf die Hübner-Variante (mit 4...c5 5.Ld3 Sc6 6.Sf3 Lxc3+ 7.bxc3 d6).

Jeder Teil wird mit einem Deckblatt, das die Initialzüge zeigt, eingeleitet, jedes Kapitel zusätzlich mit einer Variantenübersicht ("Chapter's guide").

Sehr gut gemacht ist die Ordnung im Buch. Als Leser weiß man immer ganz genau, welcher Variante der gerade besprochene Stoff zugeordnet ist. Die Schlüsselzüge werden mittels eines farblichen Hintergrundes hervorgehoben. Die zahlreich eingesetzten Diagramme lassen aufgrund einer unterschiedlichen Größe sofort erkennen, ob sie der Hauptvariante oder einer Abzweigung zugeordnet sind. Nebenvarianten sind im Druckbild deutlich abgesetzt.
Der Verlag, Thinkers Publishing aus Belgien, knausert also nicht mit Papier, was sich auch im angenehm großen Druckbild niederschlägt.

Milos Pavlovic setzt für mich offensichtlich darauf, dass seine Leser bereits einiges an Schachverständnis mitbringen. Seine Erläuterungen setzen jenseits der Schwelle an, die ein noch unerfahrener Spieler für das Verstehen der Systeme braucht. Auch geht er überwiegend nicht ins Detail. So erfährt man beispielsweise die Ideen, die hinter einem Vorgehen stehen, oder dass eine Seite über ein gutes Spiel verfügt. Eine Anleitung zur Spielführung oder aber die Gründe für eine Einschätzung gibt Pavlovic regelmäßig nicht. So ist die Darstellung zwar ein Mix aus Text und Varianten, aber auf einem höheren Level. Varianten sind zahlreich im Buch vertreten und können auch schon mal länger ausfallen. Teilweise stammen sie als Fragmente aus Partien, von denen übrigens nicht wenige im Fernschach gespielt worden sind. Nicht selten sind auch Analysen im Werk zu finden, die ich dann regelmäßig Pavlovic zugeschrieben habe, soweit keine Urheber angegeben sind.

Neben dem schon stärkeren Klub- bzw. Turnierspieler ist für mich der Fernschachspieler Adressat des Werkes. Er kann besonders auch von der Strukturierung des Materials profitieren, die es anbietet. Ergänzt um eine gut sortierte Partiendatenbank hat "The Modernized Nimzo - Queen's Gambit Declined Systems" das Potenzial zu einem roten Repertoire-Faden während der Partie. Was das Buch trotz der zahlreich aufgenommenen Varianten nicht abbildet, ergänzt die Datenbank.
Teilweise geht Pavlovic Vereinfachungen nicht aus dem Weg bzw. sucht er diese sogar. Weniger komplizierte Stellungen machen Stellungsbeurteilungen moderner Engines verlässlicher als solche in komplizierten und auf eine lange Sicht angelegten Strukturen. Ob dies im persönlichen Fernschach ein Vor- oder Nachteil ist, liegt beim Spieler selbst.

Die Buchsprache ist Englisch. Fremdsprachkenntnisse auf Schulniveau reichen aus, um ohne besondere Probleme mit dem Werk arbeiten zu können.

Fazit: "The Modernized Nimzo - Queen's Gambit Declined Systems" ist ein gelungenes Repertoirebuch, das eher den fortgeschrittenen Spieler als den unerfahrenen anspricht. Sein Autor Milos Pavlovic möchte den Leser mit einem Standardrepertoire ausstatten, mit dem er in der Praxis wahrscheinlich häufig auftreten kann. Grundsätzlich kann es auf die weißen Eröffnungszüge 1.d4, 1.c4 und 1.Sf3 eingesetzt werden.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Januar 2019




Milos Pavlovic ist ein serbischer Großmeister, der in den letzten Jahren zahlreiche Eröffnungswerke verfasst hat. Jetzt widmet er sich für Thinkers Publishing in "The Modernized Nimzo-Queen`s Gambit Declined Systems" einem Repertoirevorschlag für Schwarz gegen 1.d4.
Nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 beginnt das Buch und empfiehlt nach 3.Sc3 mit Lb4 die Nimzoindische Verteidigung und nach 3.Sf3 d5 eine Zugumstellung ins abgelehnte Damengambit. In der Einleitung schreibt er, dass diese Mischung als eine der besten Erwiderungen in den geschlossenen Eröffnungen gilt, aber warum das so ist, erfährt der Leser leider nicht. Da von den etwa 350 Seiten 250 die Damengambitabspiele beleuchten und die Nimzoindische Verteidigung auf 100 Seiten relativ schnell abgehandelt wird, stellt sich bei mir schon die Frage, warum man dann nicht gleich 1. ...d5 spielt. Die Antwort liegt wahrscheinlich in der Abtauschvariante des Damengambits, die nach 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 eine feste Stellung anstrebt, in der Weiß das einfachere Spiel hat. Nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Le7 5.cxd5 exd5 hat Weiß sich schon sehr früh auf Sf3 festgelegt, was die schwarze Verteidigungsaufgabe erleichtert. Was genau sich der Autor dabei gedacht hat, bleibt aber unklar, da er diese Variante einfach weggelassen hat. Überhaupt gibt er auch viele Nebenvarianten gar nicht an, weshalb es mich wundert, dass es im Klappentext heißt, er analysiere alle kritischen Abspiele und auch alle Nebenvarianten.
Abgesehen davon ist der Autor wie so oft sehr wortkarg. Erklärungen findet man kaum und auch eher selten gibt er Kommentare, die über " eine interessante Idee" oder "Diese Variante finde ich am besten" hinaus gehen.
Sehr merkwürdig ist auch, dass er in der Einleitung schreibt, es gäbe zum abgelehnten Damengambit nur sehr selten Bücher, wo doch gerade zuletzt so ziemlich jeder Verlag ein neues Buch zu dieser Thematik veröffentlicht hat. Ich erinnere mich jedenfalls noch gut an "The Queen`s Gambit Declined- Move by Move" von GM Nigel Davies aus dem Everyman Chess Verlag, "Playing 1.d4 d5- A Classical Repertoire" von Nikolaos Ntirlis aus dem Quality Chess Verlag und auch "Play 1.d4 d5 2.c4 e6!" von GM Alexei Kornev, das Chess Stars veröffentlicht hat. Wahrscheinlich habe ich jetzt sogar noch ein aktuelles Werk vergessen. Da Herr Pavlovic leider nicht angegeben hat, ob er einzig mit Datenbanken oder auch mit Büchern gearbeitet hat, weiß man also nicht, ob er die Bücher schlicht nicht wahrgenommen hat.
Dabei ist die Thematik bei den Büchern von Ntirlis und Kornev schon recht ähnlich und mit Milos Pavlovic hat sich jetzt auch der dritte Autor in kurzer Zeit von Großmeister Vladimir Kramnik inspirieren lassen. Dieser hat vor einiger Zeit die Variante 1.d4 (Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 ist die Pavloviczugfolge) d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.Sf3 Le7 5.Lg5 Sbd7 6.e3 h6 7.Lh4 0-0 und dann im achten Zug gegen so ziemlich alles c5 mit neuen Ideen bestückt und gezeigt, dass Schwarz hier völlig problemlos ausgleicht. Zwar sind die schwarzen Gewinnchancen meist relativ gering, aber die Verlustgefahr ist es halt auch.
Für mich war dabei vor allem das Buch von Ntirlis sehr stark, da der Mann es schafft, nicht nur kritische Varianten gut zu analysieren, sondern auch sehr klar die typischen Pläne für Schwarz umreißt, wodurch man als Leser sehr schnell die Feinheiten der jeweiligen Abspiele versteht.
Milos Pavlovic geht hier eher den klassischen Informatorweg. Es gibt sehr viele Varianten, über die der Leser dann selbst die typischen Ideen erkennen muss. Man muss sich als Leser also darüber im Klaren sein, dass dies ein knallhartes Arbeitsbuch ist. In den Hauptabspielen sind die Unterschiede zwischen Ntirlis und Pavlovic dabei eher gering, aber es gibt auch einige Ausnahmen. So empfiehlt ersterer zum Beispiel nach den obigen ersten Zügen der Kramnikvariante nach 8.Ld3 mit c5 9.0-0 b6 eine verzögerte Tartakowervariante und erklärt auch sehr gut, warum er dieses Abspiel gut findet. Mir lag es allerdings in meinen Partien oft nicht ganz so sehr, weshalb ich hier sogar eher zu der Pavlovicvariante nach 8.Ld3 dxc4 9.Lxc4 c5 10.0-0 cxd4 tendiere. Natürlich wirkt das etwas dröge, aber so sehen halt viele Abspiele in dem System aus.
Gegen die Katalanische Eröffnung sind sich nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.g3 beide Autoren einig, dass dxc4 hier der beste Zug ist, aber während Ntirlis nach 5.Lg2 a6 6.0-0 Sc6 auf eine komplexe Stellung setzt, wird bei Milos Pavlovic mit 5.Lg2 c5 6.0-0 Sc6 7.Da4 Ld7 8.Dxc4 cxd4 erneut eine symmetrische Stellung angestrebt und er zeigt einige Ideen, mit denen Schwarz zu Gegenspiel kommt.
Im Bereich der Nimzoindischen Verteidigung wechselt er dann von einem weißfeldrigen Bauernkonstrukt mit e6 und d5 im Zentrum hin zu c5, d6 und, wenn möglich e5. Die Nimzoindische Verteidigung wird dabei natürlich ihrem derzeitigen Ruf als problemlose Schwarzeröffnung gerecht, aber es wirkt am Ende doch etwas gehetzt, wenn man ihre komplexen Inhalte in so kurzem Umfang analysiert.
Darum kann ich das Buch auch erst ab einer Spielstärke von 2200 DWZ empfehlen beziehungsweise nur für Leute, die diese Eröffnungen bereits ganz gut kennen und ihr Wissen erweitern wollen. Ansonsten fehlen zuviele weniger kritische Abspiele, auf die man aber in der Praxis doch häufiger mal trifft, und Erklärungen, durch die man sich die vielen Ideen merken kann. Die Analysen sind aber ansonsten auf einem vernünftigen Niveau und der Autor bemüht sich, viele neue Ideen in das Buch miteinfließen zu lassen.
IM Dirk Schuh
Mai 2018
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