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Artikelnummer
LXDIEDBS
Autor

Der Bayerische Schachbund

Chronik und Festschrift

296 Seiten, Beyer

19,40 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Unter Mitarbeit von Dr. Kl.N. Münch, Wolfgang Unzicker, Siegfried Schmid, Georg Böller u.a.; im Auftrage des Bayerischen Schachbundes
Weitere Informationen
EAN 3888052912
Gewicht 650 g
Hersteller Beyer
Breite 15 cm
Höhe 21,2 cm
Medium Buch
Autor Alfred Diel
Sprache Deutsch
ISBN-10 3888052912
Seiten 296
Geleitwort und Vorwort

· Die Entwicklung des Schachspiels in Bayern - Geschichtlicher Abriss -
· Unser Landesverband
· Meisterspieler der Vergangenheit - Rückblick mit kommentierten Partien -
· Die bayerische Schachelite der Gegenwart
· Das Problemschach in Bayern
· Der Weg der bayerischen Schachjugend
· Die Bezirksverbände stellen sich vor
· Bayerische Schmankerl - Interessantes und Lustiges rund um das Schachspiel -
· Daten, Zahlen, Fakten ...
· Register
Gegründet am 28. Juni 1885, konnte der Bayerische Schachbund 1995 sein hundertjähriges Bestehen feiern. Etwas später entstand dann auch die Idee, diese 100 Jahre Schachgeschehen mit einem Buch würdig zu dokumentieren. Alfred Diel, einst Vorsitzender des Unterfränkischen Schachverbandes, später leitender Redakteur der Deutschen Schachblätter und noch heute leidenschaftlich mit dem Schachspiel verbunden, übernahm als Herausgeber diese gewiß nicht leichte Aufgabe, denn wie und was soll man aus einer angesichts des langen Zeitraumes riesengroßen Fülle von Daten auswählen? Welche Veranstaltungen sollen hervorgehoben werden, welche Personen? Sollen auch Partien eine wichtige Rolle spielen oder das Buch auf Verbandsgeschichte beschränkt bleiben? Allen kann man es zwar nie recht machen und mancher Spieler oder Funktionär mag womöglich seinen Namen im Werk vemissen, aber kaum einer wird bestreiten können, daß dem Herausgeber und seinen Haupthelfern in einer mehr als zweijährigen Arbeit da eine reichhaltige, vielseitige und dennoch weitgehend ausgewogene Darstellung des bayerischen Schachgeschehens gelungen ist.
Dies bestätigt auch ein Blick auf den Inhalt. Nach zwei Grußworten schildert zunächst Alfred Diel auf rund achtzig Seiten die Entwicklung des Schachspiels in Bayern, angefangen von ersten Quellen um 1000 n.Chr. herum bis heute, wobei der deutliche Schwerpunkt auf den Jahren 1872-1949 liegt und manchen Jahren da bis zu zwei Seiten eingeräumt werden. Turnierergebnisse, Mannschaftskämpfe, Simultanspiele oder diverse Verbands- oder Vereinsnachrichten gehören zum Hauptinhalt dieses Kapitels, das wie die anderen auch gut bebildert ist. Der schachgeschichtlich versierte Diel übernimmt dann auch den Rückblick auf die Leistungen der 20 bekanntesten bayerischen Meisterspieler der Vergangenheit. Unter anderem werden Dr. Dyckhoff, Karl Gilg, Georg Kieninger, Dr. Tarrasch, Paul Tröger oder bei den Damen Sonja Graf und Friedl Rinder mit Kurzbiographie und je einer Partie vorgestellt. Anekdotisches läßt Diel teils schon hier anklingen, bekommt aber später mehr Raum in einem eigenen Kapitel "Bayerische Schmankerl".
Die jüngere Vergangenheit des BSB ist bei Diel etwas kürzer abgehandelt. Das allerdings hat seinen Grund vorwiegend darin, daß sich der amtierende BSB-Präsident Dr. Klaus Norbert Münch in einem eigenen Abschnitt mit der Stellung des BSB innerhalb des deutschen Schachbundes auseinandersetzt und der bekannte Großmeister Wolfgang Unzicker, der jüngst seinen 75. Geburtstag feiern konnte, die aktuellen Großmeister Bayerns portraitiert, also Michael Bezold, Klaus Bischoff, Hans - Joachim Hecht, Gerald Hertneck, Jörg Hickl, Stefan Kindermann, Dr. Helmut Pfleger, Philipp Schlosser, Lothar Schmid, Markus Stangl und Wolfgang Unzicker. Auch hier fehlen, meist von den genannten Spielern selbst kommentierte Partien nicht.
Den Bereich Problemschach stellt der bayerische Problemwart Georg Böller vor. Daten, Problemkomponisten, Problemlöser und 66 Schachprobleme samt Lösung und Erklärung bilden den Schwerpunkt seines 35seitigen Artikels. Schließlich kommen noch die Bayerische Schachjugend durch Siegfried Schmied und die acht Bezirksverbände zu Wort. Zwei bis drei Seiten pro Bezirksverband lassen freilich nur Raum für die wichtigsten Daten. Hier ließe sich sicher noch manches ergänzen, wofür angesichts der Platzbeschränkung eines Buches gut die beiliegende CD-ROM genützt werden könnte, wie das der Münchner Schachverband tut, kann doch der Leser auf pdf-Format die 38 Seiten der interessanten Broschüre "125 Jahre Münchener Schachklub 1836-1961" finden. Ein Namensregister sowie ein Anhang mit den wichtigsten Daten, darunter Mitgliederzahlen, eine Liste der Vorsitzenden, der Großmeister und Internationalen Meister, die DSB - Kongresse und die Bayernmeister, Turnierergebnisse oder Simultanspiele runden den Band ab. Es fiel mir dabei auf, daß es seit 1983 keine regionalen Vergleichskämpfe zwischen Bezirksverbänden mehr gibt. Eigentlich schade, mir hat dieser letzte Wettkampf zwischen Unterfranken oder Oberfranken damals ganz gut gefallen.
Soweit zum Buch, das in Aufmachung, Druck und Papierqualität sowie reichhaltigem Inhalt gut als Schach- und Lesebuch zu gefallen weiß. Ergänzend gibt es dazu eine im Buchpreis enthaltene CD - ROM "Bayerische Schachbund - Partien und Bilder - Version 1.0" mit einer großen Fülle von Partien, Fotos und Daten.
An Partien finden wir u. a. die Mannschafstkämpfe der Oberliga bis zu den Regionalligen seit 83 (15146 Partien), die bayerischen Meisterschaften der Damen (1683) und der Herren (4380) seit 1980/81, verschiedene Open - Turniere (Würzburg, Augsburg, München, Nürnberg, Bad Wörishofen u. a. mit 3598 Partien), diverse Bezirksmeisterschaften (9215), BSJ-Turniere (3436), die süddeutschen Meisterschaften 1986-88 oder natürlich Meisterpartien, wozu ich eine allerdings erst im Aufbau befindliche Datei mit über 1400 Partien von Unzicker beitragen konnte. Viel interessantes also und manches Material zur Vorbereitung auf den nächsten Mannschaftskampf. Zu den Fotos gehören z.B. historische Tarrasch - Fotos, Fotos von BSB - Kongressen, von den Präsidenten, vom Münchener bzw. unterfränkischen Schachleben, von der Schachelite oder auch von den Würzburger Open - Turnieren. Dazu kommen diverse Hinweise, Programme z.B. zum Bildöffnen, oder auch Dateien mit Ergebnissen.
Die Version 1.0 deutet an, daß da weiteres Material verarbeitet werden soll und all die bayerischen Schachfreunde zur Mithilfe aufgerufen sind. Viele werden noch interessante Bilder haben. Ich z. B. konnte für diese Version 1.0 nur einen mir gerade vorliegenden Teil meiner damals als Pressewart von Unterfranken erstellten Schachbilder verwerten, dazu lediglich mit einem einfachen Scanner eingescannt. Mittlerweile kann ich digital arbeiten und auf deutlich mehr Fotos zurückgreifen. Und so mag es manchem Schachfreund gehen. Weitere Versionen bzw. auch eine eigene zweite CD - ROM sind also durchaus wahrscheinlich.
Insgesamt bekommt der Leser für seine 38 DM mit Buch und CD-ROM jedenfalls eine Menge geboten, und eben nicht nur reine Fakten. Sicher werden schließlich auch bei manchem Leser Erinnerungen wach, die der Erinnerung wert sind. Und nicht zuletzt dafür werden Bücher ja auch geschrieben.

Helmut Riedl / Rochade Europa 10/2000
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