Artikelnummer
LMCAPGDS
Autor
Grundzüge der Schachstrategie
Capablanca - neueste Auflage -
143 Seiten, kartoniert, Beyer, 10. Auflage 2019
Der Kubaner José Raúl Capablanca (1888 1942) war zweifellos eines der größten Naturtalente in der Geschichte des Schachspiels. Die Sicherheit seines Stils war so verblüffend und geradezu übermenschlich, dass er auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn von begeisterten Zeitgenossen als „Schachmaschine" bezeichnet wurde.
1921 errang er durch seinen Sieg über Emanuel Lasker die Weltmeisterschaft und schrieb im gleichen Jahr das vorliegende Buch (unter dem Originaltitel 'Fundamentos del Ajedrez').
Ein wahrhaftiges Grundlagenwerk, welches in fast 100 Jahren noch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt hat und auf das wohl und ohne jede Übertreibung die Bezeichnung 'von zeitlosem Wert' zutrifft.
Hier nur eine kleine Kostprobe:
„Ein Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Stellung führen können. Auch sollte er stets danach streben, dem Gegner durch einen überraschenden Angriff die Initiative zu entreißen.
Die Fähigkeit, sich schnell eine gute Übersicht zu verschaffen und dabei alle Details und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen sowie eine stark ausgeprägte Phantasie bilden die grundlegenden Voraussetzungen für erfolgreiches Spiel."
„Der Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Position führen können und stets bestrebt sein, durch überraschenden Angriff dem Gegner die Initiative zu nehmen.
Schneller Überblick, klare Erkenntnis der Einzelheiten und Entwicklungsmöglichkeiten sowie eine starke Phantasie sind die grundlegenden Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel."
José Raúl Capablanca
1921 errang er durch seinen Sieg über Emanuel Lasker die Weltmeisterschaft und schrieb im gleichen Jahr das vorliegende Buch (unter dem Originaltitel 'Fundamentos del Ajedrez').
Ein wahrhaftiges Grundlagenwerk, welches in fast 100 Jahren noch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt hat und auf das wohl und ohne jede Übertreibung die Bezeichnung 'von zeitlosem Wert' zutrifft.
Hier nur eine kleine Kostprobe:
„Ein Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Stellung führen können. Auch sollte er stets danach streben, dem Gegner durch einen überraschenden Angriff die Initiative zu entreißen.
Die Fähigkeit, sich schnell eine gute Übersicht zu verschaffen und dabei alle Details und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen sowie eine stark ausgeprägte Phantasie bilden die grundlegenden Voraussetzungen für erfolgreiches Spiel."
„Der Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Position führen können und stets bestrebt sein, durch überraschenden Angriff dem Gegner die Initiative zu nehmen.
Schneller Überblick, klare Erkenntnis der Einzelheiten und Entwicklungsmöglichkeiten sowie eine starke Phantasie sind die grundlegenden Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel."
José Raúl Capablanca
EAN | 9783959200660 |
---|---|
Gewicht | 290 g |
Hersteller | Beyer |
Breite | 14,7 cm |
Höhe | 21 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2019 |
Autor | José Raul Capablanca |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 10 |
ISBN-13 | 978-3-95920-066-0 |
Seiten | 143 |
Einband | kartoniert |
Allgemeine Hinweise
Theoretische Behandlung der Grundlagen
I. Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
017 1. Einige einfache Mattführungen
021 2. Das Vorbringen des einzelnen Bauern
023 3. Bauernendspiele
026 4. Einige Gewinnstellungen im Mittelspiel
029 5. Der relative Wert der Figuren
030 6. Grundzüge der allgemeinen Eröffnungslehre
032 7. Die Beherrschung des Zentrums
034 8. Fallen
II. Weitere Richtlinien für das Endspiel
36 9. Ein Hauptprinzip
37 10. Ein klassisches Endspiel
39 11. Die Schaffung eines Freibauern
39 12. Untersuchung darüber, welcher Bauer zuerst in die Dame geht
40 13. Die Opposition
43 14. Der relative Wert von Springer und Läufer
48 15. Matt durch Springer und Läufer
50 16. Dame gegen Turm
III. Einige Gewinnwege im Mittelspiel
53 17. Angriff ohne Mitwirkung des Springers
54 18. Angriff mit den Springern als wichtigsten Figuren
55 19. Gewinn durch indirekten Angriff
IV. Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
58 20. Die Initiative
58 21. Der direkte Königsangriff
60 22. Die Bedeutung der Drohung
64 23. Das Aufgeben der Initiative
67 24. Das Absperren von Figuren vom Hauptkampfplatz
70 25. Kritische Betrachtungen über eine spezielle Partie
V. Strategie des Endspieles
76 26. Der plötzliche Angriff auf dem anderen Flügel
81 27. Die Gefahr der sicheren Stellung
82 28. Endspiele mit einem Turme und Bauern
85 29. Ein schwieriges Endspiel: Zwei Türme und Bauern
90 30. Turm, Läufer und Bauern gegen Turm, Springer und Bauern
VI. Weiteres über Eröffnungen und Mittelspiel
93 31. Einige besonders wichtige Gesichtspunkte über Bauernstellungen
94 32. Lehrreiche Betrachtungen zu einer (spanischen) Partie
97 33. Die Auswirkung eines „Loches"
Ausgewählte Partien
101 1. F.J.Marshall - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (Match 1909)
103 2. A.K. Rubinstein - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (San Sebastian 1911)
106 3. D. Janowski - J. R. Capablanca
Unregelmäßige Verteidigung (Havanna 1912)
108 4. J. R. Capablanca - E. A. Snosko-Borowski
Französisch (Petersburg 1913)
112 5. Dr. E. Lasker - J. R. Capablanca
Spanisch (Petersburg 1914)
115 6. O. Chajes - J. R. Capablanca
Französisch (Rice-Gedenkturnier 1916)
119 7. J. R. Capablanca - A. Burn
Spanisch (San Sebastian 1911)
121 8. J. Mieses - J. R. Capablanca
Mittelgambit (Berlin 1913)
125 9. J. R. Capablanca - R. Teichmann
Abgelehntes Damengambit (Berlin 1913)
128 10. J. R. Capablanca - F.J.Marshall
Russisch (Petersburg 1914)
131 11. J. R. Capablanca - D. Janowski
Spanisch (Petersburg 1914)
133 12. J. R. Capablanca - O. Chajes
Französisch (New York 1918)
136 13. J. S. Morrison - J. R. Capablanca
Spanisch (New York 1918)
139 14. F.J.Marshall - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (New York 1918)
Theoretische Behandlung der Grundlagen
I. Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
017 1. Einige einfache Mattführungen
021 2. Das Vorbringen des einzelnen Bauern
023 3. Bauernendspiele
026 4. Einige Gewinnstellungen im Mittelspiel
029 5. Der relative Wert der Figuren
030 6. Grundzüge der allgemeinen Eröffnungslehre
032 7. Die Beherrschung des Zentrums
034 8. Fallen
II. Weitere Richtlinien für das Endspiel
36 9. Ein Hauptprinzip
37 10. Ein klassisches Endspiel
39 11. Die Schaffung eines Freibauern
39 12. Untersuchung darüber, welcher Bauer zuerst in die Dame geht
40 13. Die Opposition
43 14. Der relative Wert von Springer und Läufer
48 15. Matt durch Springer und Läufer
50 16. Dame gegen Turm
III. Einige Gewinnwege im Mittelspiel
53 17. Angriff ohne Mitwirkung des Springers
54 18. Angriff mit den Springern als wichtigsten Figuren
55 19. Gewinn durch indirekten Angriff
IV. Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
58 20. Die Initiative
58 21. Der direkte Königsangriff
60 22. Die Bedeutung der Drohung
64 23. Das Aufgeben der Initiative
67 24. Das Absperren von Figuren vom Hauptkampfplatz
70 25. Kritische Betrachtungen über eine spezielle Partie
V. Strategie des Endspieles
76 26. Der plötzliche Angriff auf dem anderen Flügel
81 27. Die Gefahr der sicheren Stellung
82 28. Endspiele mit einem Turme und Bauern
85 29. Ein schwieriges Endspiel: Zwei Türme und Bauern
90 30. Turm, Läufer und Bauern gegen Turm, Springer und Bauern
VI. Weiteres über Eröffnungen und Mittelspiel
93 31. Einige besonders wichtige Gesichtspunkte über Bauernstellungen
94 32. Lehrreiche Betrachtungen zu einer (spanischen) Partie
97 33. Die Auswirkung eines „Loches"
Ausgewählte Partien
101 1. F.J.Marshall - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (Match 1909)
103 2. A.K. Rubinstein - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (San Sebastian 1911)
106 3. D. Janowski - J. R. Capablanca
Unregelmäßige Verteidigung (Havanna 1912)
108 4. J. R. Capablanca - E. A. Snosko-Borowski
Französisch (Petersburg 1913)
112 5. Dr. E. Lasker - J. R. Capablanca
Spanisch (Petersburg 1914)
115 6. O. Chajes - J. R. Capablanca
Französisch (Rice-Gedenkturnier 1916)
119 7. J. R. Capablanca - A. Burn
Spanisch (San Sebastian 1911)
121 8. J. Mieses - J. R. Capablanca
Mittelgambit (Berlin 1913)
125 9. J. R. Capablanca - R. Teichmann
Abgelehntes Damengambit (Berlin 1913)
128 10. J. R. Capablanca - F.J.Marshall
Russisch (Petersburg 1914)
131 11. J. R. Capablanca - D. Janowski
Spanisch (Petersburg 1914)
133 12. J. R. Capablanca - O. Chajes
Französisch (New York 1918)
136 13. J. S. Morrison - J. R. Capablanca
Spanisch (New York 1918)
139 14. F.J.Marshall - J. R. Capablanca
Abgelehntes Damengambit (New York 1918)
Rezensionen früherer Auflagen:
Der Kubaner José Raúl Capablanca y Graupera (19.11.1888 - 08.03.1942) glänzte durch einen ungemein soliden Spielstil. In seinen gespielten Turnieren / Matches verlor Capablanca, genannt die Schachmaschine, von 578 Partien lediglich 35. In der Zeit von 1921 - 1927, als er den Weltmeistertitel trug, ganze 6 Partien.
Nachfolgend wird ein Schachbuch besprochen, welches 89 Jahre alt ist. 1927 wurde dieses Buch erstmalig in deutscher Sprache veröffentlicht. Es wurde viel über Capablanca geschrieben, um ihn ranken sich Mythen und sagenumwobene Geschichten. Sein persönliches literarisches Erbe ist leider sehr knapp und kostbar. So schrieb Capablanca neben "Chess Fundamentals" noch folgende Werke:
A. My Chess Career
B. A Primer of Chess
Der Großmeister, 6. Weltmeister und Schachlehrer Michael Moissejewitsch Botwinnik sprach 1984 vom BESTEN je geschriebenen Schachbuch. Wir müssen jetzt nicht ehrfürchtig erzittern, wenngleich mir beim Schreiben dieser Zeilen die Gänsehaut läuft. Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass ich selbst ein bekennender Capablanca-Fan bin.
Die wahrscheinlich bekannteste Aussage von Capablanca:
"Ein Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Position führen könnten, und stets bestrebt sein, durch einen überraschenden Angriff dem Gegner die Initiative zu nehmen."
143 Seiten lassen uns kein umfassendes Lehrbuch vermuten. Weit gefehlt, denn das ausgewählte Material ist verständlich, lehrreich und gut gewählt. Ein fortgeschrittener Schachspieler kann seine Spielstärke um vermutlich bis zu 150 ELO-Punkte steigern. Das Lehrbuch eignet sich für sowohl für Anfänger in einem fortgeschrittenen Stadium als auch für erfahrene Vereinsspieler.
Wir reden hier von einem echten Klassiker, ein Schachbuch, welches den Titel "Schachbuch" mehr als gebührend verdient.
Capablanca geht auch bei "Grundzüge der Schachstrategie" in bewährter Manier systematisch vor. Der Leser wird in die "Kunst des Schachspiels" eingewiesen. Capablanca selbst konnte mit Büchern zu Eröffnungssystemen wenig anfangen, fand in seinerzeit erhältlichen Publikationen zu häufig taktische Fehleinschätzungen vor. Der Autor stellt dem Lesern seine eigenen Grundlagen und sein Basiswissen vor. Einen sehr hohen Lernerfolg sieht Capablanca durch die Analyse von Endspielstellungen. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die SCHACHWELT 02/10 (Interview mit GM Georg Meier zum Thema Endspiele).
Beeindruckend ist, dass sich der Leser in die Charakterzüge des Schachspiels der Epoche um 1920-1930 zurückversetzt fühlt. Diese eigene Note, die ausgezeichnete Auswahl von Partien und Lehrbeispielen macht dieses Werk so wertvoll. Es ist müßig darüber nachzudenken, ob das Buch nach so vielen Jahren überhaupt zeitgemäß ist.
Schauen wir abschließend in das Inhaltsverzeichnis:
1. Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
2. Weitere Richtlinien für das Endspiel
3. Einige Gewinnwege im Mittelspiel
4. Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
5. Strategie des Endspiels
6. Weiteres übers Eröffnungen und Mittelspiel
7. Ausgewählte Partien
Ergibt
67 sehr gut kommentierte Stellungsbeispiele
14 ausgewählte und hervorragend kommentierte Partien
Bewertung
Würde es eine bessere Bewertung als 5 von 5 geben, so könnte sich Capablanca auch dieser sicher sein.
Fazit
Pflichtlektüre, die Spaß bereitet. Ein Schachbuch, welches immer wieder gerne zur Hand genommen wird, um gut kommentierte Schachpartien oder eine strategische List nachzulesen. Ich bin geneigt zu sagen, dass dieses Buch in keiner privaten Schachbibliothek fehlen darf.
Mit freundlicher GenehmigungFrank Quisinsky, www.schachwelt.de**********
Der Kubaner Capablanca, Schachweltmeister 1921 - 1927, war einer der besten Spieler in der Schachgeschichte. In seinem Buch stellt er die Grundlagen der Schachstrategie vor, die er vor allem auf der Basis eigener Partien erörtert hat. Im Vorwort schreibt der Übersetzer G. Wiarda im August 1927: "Beim Studium dieses Buches lernt man verstehen, daß der Verfasser große und größte Erfolge haben muß. Was wir besonders an dem Weltmeister bewundern, seine ökonomische und tief logische Spielweise, kommt auch in dem, was er uns hier erzählt, deutlich zum Ausdruck: mit wenig Mitteln, aber in logischer Ausbeute des zur Verfügung stehenden Materials bietet er dem aufmerksamen Leser eine oft erstaunliche Fülle von Gedanken und Anregungen. Der Anfänger wie der Fortgeschrittene, selbst der Meister, wird beim Studium dieses Werkes nicht allein hohen Genuß haben"... J. R. Capablanca hat mit diesem Lehrbuch ein Standardwerk geschaffen, welches heute noch zu einem "Muß" eines jeden Schachspielers gehören sollte.
Fernschach
Jose Raoul Capablancas Buch ist ein Klassiker der Schachliteratur. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1927 - genau in dem Jahr, als der Kubaner seine WM-Krone nach 6-jähriger Regentschaft an Aljechin verlor. Der deutsche Buchtitel ist unglücklich gewählt, denn nur einige Kapitel beschränken sich auf ,Grundzüge der Schachstrategie'. Genauer bezeichnet der englische Originaltitel den Inhalt: »Chess Fundamentals«. Im vorliegenden Buch geht es um Basiswissen aus der Sicht eines hoch begabten Schachstrategen: Capablanca schreibt einiges zur Eröffnung, zum Mittelspiel - und natürlich zum Endspiel, das er virtuos beherrschte. Hier alle Kapitelüberschriften:
Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
Weitere Richtlinien für das Endspiel
Einige Gewinnwege im Mittelspiel
Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
Strategie des Endspiels
Weiteres über Eröffnungen und Mittelspiel
Ausgewählte Partien
Capablanca äußert sich also auf den ersten 102 Seiten zu allem ein wenig - erschöpfende Abhandlungen darf der Leser nicht erwarten.
Anmerkungen zum Autor:
Die Medien charakterisierten ihn missverständlich als »Die Schachmaschine«. Aber Gentleman Capablanca war genau das Gegenteil einer Maschine: er war der stets scharmante »Grandseigneur unter den Großmeistern« (W. Lauterbach). Hatte WM-Vorgänger Em. Lasker Schach als »Kampf« gedeutet und so praktiziert, staunte die Welt 1921 umso mehr über den 32-jährigen Lasker-Bezwinger (4+, 10=, 0-) aus Kuba:
»Äußerlich entspricht der neue Weltmeister in keiner Weise dem Bild, das man sich allgemein von Schachspielern mächt. Der Vollbart, die Brille, die gefurchten Brauen, die gebeugte Haltung, die Rauchwolken, der nachlässige Habitus - von alledem keine Spur. Der neue Weltmeister gemahnt eher an einen erfolgreichen Geschäftsmann als an einen Schachspieler ... und er ist fast immer guter Dinge, zum Scherzen aufgelegt, der Witzbold im Turniersaal.« (New York Times).
Die Kids heute würden Capablanca »cool« nennen. Er liebte die Turniersäle, den Champagner - und die Frauen zwischen St. Petersburg und Buenos Aires. Und sie mochten ihn, den attraktiven, elegant gekleideten Honorarkonsul aus Havanna. Für die Medien jener Zeit verkörperte J. R. Capablanca das Schach so wie Albert Einstein die Theoretische Physik.
Das Etikett „Schachmaschine" zielt auf ,Capas' unglaublich wenig Niederlagen: Von allen 578 Turnier- und Matchpartien verlor er nur 35, so Kurt Richter im ,Geleitwort' zum vorliegenden Buch. Und in den 10 Jahren von 1916 bis 26 verlor der Kubaner, der gerne damit kokettierte, kaum jemals Schachbücher zu studieren, nur eine einzige Partie - ausgerechnet gegen den Theoretiker Reti. Viele Zeitungen brachten die sensationelle Niederlage als Schlagzeile auf der Titelseite.
Für den Schreibstil von Capablanca gilt das Gleiche wie für seinen Spielstil: »Seine Partien sind klar, logisch und kräftig. Seine Züge sind, wiewohl durchsichtig, keineswegs nahe liegend. Er liebt keine Verwicklungen noch Abenteuer. Er liebt es, vorher zu wissen, wohin er tritt. Man kann ihn nicht durch ungesunde Opfer treffen. Sein Stil ist gehämmerte Zweckmäßigkeit«. So urteilte Em. Lasker über seinen WM-Nachfolger.
Und genauso geradlinig und glasklar kommen ,Capas' Kommentare zu seinen 67 gut gewählten Stellungsbeispielen im Buch daher. Die meisten stammen aus eigenen Partien, die Endspielthemen werden auch mit theoretischen Stellungen und Studien illustriert.
Der Autor geht schnell zur Sache, diktiert dem Leser manchmal regelrecht, was der sich für alle Zukunft merken soll. Als Beispiel sei der richtige Umgang mit Läufer + Bauern im Endspiel genannt (S. 47):
Zusammenfassend können wir etwa folgende Regel aufstellen: Wenn der Gegner einen Läufer hat, bringe man seine Bauern auf Felder derselben Farbe. Wenn man selbst einen Läufer hat, so halte man sie auf Feldern der entgegengesetzten Farbe, einerlei, ob der Gegner einen Läufer hat oder nicht.
Obwohl die erste deutsche Auflage vor 75 Jahren erschien, wirkt das Buch heute noch erstaunlich modern - von der Eröffnungstheorie einmal abgese-hen. ,Capas' Gedanken zu folgen, macht Spass. Im Gegensatz zu Nimzowitsch und seinem Buch »Mein System« (1925/26), einem anderen Klassiker aus den 20er-Jahren, ist Capablancas klare Sprache ohne jedes militaristische Pathos eine Wohltat, verglichen mit Nimzowitsch.
Für Capablancas strategische Erläuterungen gilt immer ein wenig, was Schach- und Musikkritiker H.C. Schonberg über das Spiel des Kubaner schrieb:
»Die Partien aller anderen waren voller Dynamik, kampferfüllt und von harter Arbeit geprägt. Capablancas Partien wirkten undramatisch, mühelos und sahen verführerisch einfach aus«. Kein Wunder, behauptete der Kubaner doch einmal: »Schach zu spielen erfordert keinerlei Intelligenz«.
Auf den Seiten 103 bis 160 stellt er 14 »Ausgewählte Partien« vor, von ihm gespielt in den Jahren 1909-18. Die ersten sechs Partien verliert der Maestro sogar. Seine Kommentare beleuchten vor allem strategische Aspekte im Mittel- und Endspiel. Taktik ist weniger seine Sache - und Eröffnungstheorie gar nicht.
Die Ausstattung der neuen Auflage verdient besonderes Lob: Das kräftige Papier erträgt jeden Textmarker, und die Fadenbindung mit festem Einband hält die 160 Seiten auch nach intensiver Lektüre sicher zusammen. Für 14,80 € ist das Beyer-Buch ein Schnäppchen.
Zu wünschen bleibt ein Register aller vorgestellten Partien und -fragmente (nur die 14 kommentierten Partien des Schlusskapitels sind gelistet).
FAZIT: Ein zeitloser Klassiker für den ambitionierten Amateur - in klarer Sprache, dabei nie langweilig, zusammengestellt von einem genialen Schachstrategen. Das Ganze preisgünstig und in guter Ausstattung: Kaufempfehlung.
Dr. E. Rausch, Rochade Europa 08/2002
Der Schachweltmeister aus Kuba 1921 - 1927 legt in seiner Arbeit sein Grundwerk vor, welches heute noch das gleiche Gewicht und denselben Wert wie vor 70 Jahren hat.
J. Konikowski, Fernschach International 05/2003
Der Kubaner José Raúl Capablanca y Graupera (19.11.1888 - 08.03.1942) glänzte durch einen ungemein soliden Spielstil. In seinen gespielten Turnieren / Matches verlor Capablanca, genannt die Schachmaschine, von 578 Partien lediglich 35. In der Zeit von 1921 - 1927, als er den Weltmeistertitel trug, ganze 6 Partien.
Nachfolgend wird ein Schachbuch besprochen, welches 89 Jahre alt ist. 1927 wurde dieses Buch erstmalig in deutscher Sprache veröffentlicht. Es wurde viel über Capablanca geschrieben, um ihn ranken sich Mythen und sagenumwobene Geschichten. Sein persönliches literarisches Erbe ist leider sehr knapp und kostbar. So schrieb Capablanca neben "Chess Fundamentals" noch folgende Werke:
A. My Chess Career
B. A Primer of Chess
Der Großmeister, 6. Weltmeister und Schachlehrer Michael Moissejewitsch Botwinnik sprach 1984 vom BESTEN je geschriebenen Schachbuch. Wir müssen jetzt nicht ehrfürchtig erzittern, wenngleich mir beim Schreiben dieser Zeilen die Gänsehaut läuft. Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass ich selbst ein bekennender Capablanca-Fan bin.
Die wahrscheinlich bekannteste Aussage von Capablanca:
"Ein Schachspieler muss alle Züge zu verhindern wissen, die zu einer Schwächung seiner Position führen könnten, und stets bestrebt sein, durch einen überraschenden Angriff dem Gegner die Initiative zu nehmen."
143 Seiten lassen uns kein umfassendes Lehrbuch vermuten. Weit gefehlt, denn das ausgewählte Material ist verständlich, lehrreich und gut gewählt. Ein fortgeschrittener Schachspieler kann seine Spielstärke um vermutlich bis zu 150 ELO-Punkte steigern. Das Lehrbuch eignet sich für sowohl für Anfänger in einem fortgeschrittenen Stadium als auch für erfahrene Vereinsspieler.
Wir reden hier von einem echten Klassiker, ein Schachbuch, welches den Titel "Schachbuch" mehr als gebührend verdient.
Capablanca geht auch bei "Grundzüge der Schachstrategie" in bewährter Manier systematisch vor. Der Leser wird in die "Kunst des Schachspiels" eingewiesen. Capablanca selbst konnte mit Büchern zu Eröffnungssystemen wenig anfangen, fand in seinerzeit erhältlichen Publikationen zu häufig taktische Fehleinschätzungen vor. Der Autor stellt dem Lesern seine eigenen Grundlagen und sein Basiswissen vor. Einen sehr hohen Lernerfolg sieht Capablanca durch die Analyse von Endspielstellungen. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die SCHACHWELT 02/10 (Interview mit GM Georg Meier zum Thema Endspiele).
Beeindruckend ist, dass sich der Leser in die Charakterzüge des Schachspiels der Epoche um 1920-1930 zurückversetzt fühlt. Diese eigene Note, die ausgezeichnete Auswahl von Partien und Lehrbeispielen macht dieses Werk so wertvoll. Es ist müßig darüber nachzudenken, ob das Buch nach so vielen Jahren überhaupt zeitgemäß ist.
Schauen wir abschließend in das Inhaltsverzeichnis:
1. Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
2. Weitere Richtlinien für das Endspiel
3. Einige Gewinnwege im Mittelspiel
4. Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
5. Strategie des Endspiels
6. Weiteres übers Eröffnungen und Mittelspiel
7. Ausgewählte Partien
Ergibt
67 sehr gut kommentierte Stellungsbeispiele
14 ausgewählte und hervorragend kommentierte Partien
Bewertung
Würde es eine bessere Bewertung als 5 von 5 geben, so könnte sich Capablanca auch dieser sicher sein.
Fazit
Pflichtlektüre, die Spaß bereitet. Ein Schachbuch, welches immer wieder gerne zur Hand genommen wird, um gut kommentierte Schachpartien oder eine strategische List nachzulesen. Ich bin geneigt zu sagen, dass dieses Buch in keiner privaten Schachbibliothek fehlen darf.
Mit freundlicher GenehmigungFrank Quisinsky, www.schachwelt.de**********
Der Kubaner Capablanca, Schachweltmeister 1921 - 1927, war einer der besten Spieler in der Schachgeschichte. In seinem Buch stellt er die Grundlagen der Schachstrategie vor, die er vor allem auf der Basis eigener Partien erörtert hat. Im Vorwort schreibt der Übersetzer G. Wiarda im August 1927: "Beim Studium dieses Buches lernt man verstehen, daß der Verfasser große und größte Erfolge haben muß. Was wir besonders an dem Weltmeister bewundern, seine ökonomische und tief logische Spielweise, kommt auch in dem, was er uns hier erzählt, deutlich zum Ausdruck: mit wenig Mitteln, aber in logischer Ausbeute des zur Verfügung stehenden Materials bietet er dem aufmerksamen Leser eine oft erstaunliche Fülle von Gedanken und Anregungen. Der Anfänger wie der Fortgeschrittene, selbst der Meister, wird beim Studium dieses Werkes nicht allein hohen Genuß haben"... J. R. Capablanca hat mit diesem Lehrbuch ein Standardwerk geschaffen, welches heute noch zu einem "Muß" eines jeden Schachspielers gehören sollte.
Fernschach
Jose Raoul Capablancas Buch ist ein Klassiker der Schachliteratur. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1927 - genau in dem Jahr, als der Kubaner seine WM-Krone nach 6-jähriger Regentschaft an Aljechin verlor. Der deutsche Buchtitel ist unglücklich gewählt, denn nur einige Kapitel beschränken sich auf ,Grundzüge der Schachstrategie'. Genauer bezeichnet der englische Originaltitel den Inhalt: »Chess Fundamentals«. Im vorliegenden Buch geht es um Basiswissen aus der Sicht eines hoch begabten Schachstrategen: Capablanca schreibt einiges zur Eröffnung, zum Mittelspiel - und natürlich zum Endspiel, das er virtuos beherrschte. Hier alle Kapitelüberschriften:
Einführende Betrachtungen über Endspiele, Mittelspiele und Eröffnungen
Weitere Richtlinien für das Endspiel
Einige Gewinnwege im Mittelspiel
Grundzüge der allgemeinen Schachstrategie
Strategie des Endspiels
Weiteres über Eröffnungen und Mittelspiel
Ausgewählte Partien
Capablanca äußert sich also auf den ersten 102 Seiten zu allem ein wenig - erschöpfende Abhandlungen darf der Leser nicht erwarten.
Anmerkungen zum Autor:
Die Medien charakterisierten ihn missverständlich als »Die Schachmaschine«. Aber Gentleman Capablanca war genau das Gegenteil einer Maschine: er war der stets scharmante »Grandseigneur unter den Großmeistern« (W. Lauterbach). Hatte WM-Vorgänger Em. Lasker Schach als »Kampf« gedeutet und so praktiziert, staunte die Welt 1921 umso mehr über den 32-jährigen Lasker-Bezwinger (4+, 10=, 0-) aus Kuba:
»Äußerlich entspricht der neue Weltmeister in keiner Weise dem Bild, das man sich allgemein von Schachspielern mächt. Der Vollbart, die Brille, die gefurchten Brauen, die gebeugte Haltung, die Rauchwolken, der nachlässige Habitus - von alledem keine Spur. Der neue Weltmeister gemahnt eher an einen erfolgreichen Geschäftsmann als an einen Schachspieler ... und er ist fast immer guter Dinge, zum Scherzen aufgelegt, der Witzbold im Turniersaal.« (New York Times).
Die Kids heute würden Capablanca »cool« nennen. Er liebte die Turniersäle, den Champagner - und die Frauen zwischen St. Petersburg und Buenos Aires. Und sie mochten ihn, den attraktiven, elegant gekleideten Honorarkonsul aus Havanna. Für die Medien jener Zeit verkörperte J. R. Capablanca das Schach so wie Albert Einstein die Theoretische Physik.
Das Etikett „Schachmaschine" zielt auf ,Capas' unglaublich wenig Niederlagen: Von allen 578 Turnier- und Matchpartien verlor er nur 35, so Kurt Richter im ,Geleitwort' zum vorliegenden Buch. Und in den 10 Jahren von 1916 bis 26 verlor der Kubaner, der gerne damit kokettierte, kaum jemals Schachbücher zu studieren, nur eine einzige Partie - ausgerechnet gegen den Theoretiker Reti. Viele Zeitungen brachten die sensationelle Niederlage als Schlagzeile auf der Titelseite.
Für den Schreibstil von Capablanca gilt das Gleiche wie für seinen Spielstil: »Seine Partien sind klar, logisch und kräftig. Seine Züge sind, wiewohl durchsichtig, keineswegs nahe liegend. Er liebt keine Verwicklungen noch Abenteuer. Er liebt es, vorher zu wissen, wohin er tritt. Man kann ihn nicht durch ungesunde Opfer treffen. Sein Stil ist gehämmerte Zweckmäßigkeit«. So urteilte Em. Lasker über seinen WM-Nachfolger.
Und genauso geradlinig und glasklar kommen ,Capas' Kommentare zu seinen 67 gut gewählten Stellungsbeispielen im Buch daher. Die meisten stammen aus eigenen Partien, die Endspielthemen werden auch mit theoretischen Stellungen und Studien illustriert.
Der Autor geht schnell zur Sache, diktiert dem Leser manchmal regelrecht, was der sich für alle Zukunft merken soll. Als Beispiel sei der richtige Umgang mit Läufer + Bauern im Endspiel genannt (S. 47):
Zusammenfassend können wir etwa folgende Regel aufstellen: Wenn der Gegner einen Läufer hat, bringe man seine Bauern auf Felder derselben Farbe. Wenn man selbst einen Läufer hat, so halte man sie auf Feldern der entgegengesetzten Farbe, einerlei, ob der Gegner einen Läufer hat oder nicht.
Obwohl die erste deutsche Auflage vor 75 Jahren erschien, wirkt das Buch heute noch erstaunlich modern - von der Eröffnungstheorie einmal abgese-hen. ,Capas' Gedanken zu folgen, macht Spass. Im Gegensatz zu Nimzowitsch und seinem Buch »Mein System« (1925/26), einem anderen Klassiker aus den 20er-Jahren, ist Capablancas klare Sprache ohne jedes militaristische Pathos eine Wohltat, verglichen mit Nimzowitsch.
Für Capablancas strategische Erläuterungen gilt immer ein wenig, was Schach- und Musikkritiker H.C. Schonberg über das Spiel des Kubaner schrieb:
»Die Partien aller anderen waren voller Dynamik, kampferfüllt und von harter Arbeit geprägt. Capablancas Partien wirkten undramatisch, mühelos und sahen verführerisch einfach aus«. Kein Wunder, behauptete der Kubaner doch einmal: »Schach zu spielen erfordert keinerlei Intelligenz«.
Auf den Seiten 103 bis 160 stellt er 14 »Ausgewählte Partien« vor, von ihm gespielt in den Jahren 1909-18. Die ersten sechs Partien verliert der Maestro sogar. Seine Kommentare beleuchten vor allem strategische Aspekte im Mittel- und Endspiel. Taktik ist weniger seine Sache - und Eröffnungstheorie gar nicht.
Die Ausstattung der neuen Auflage verdient besonderes Lob: Das kräftige Papier erträgt jeden Textmarker, und die Fadenbindung mit festem Einband hält die 160 Seiten auch nach intensiver Lektüre sicher zusammen. Für 14,80 € ist das Beyer-Buch ein Schnäppchen.
Zu wünschen bleibt ein Register aller vorgestellten Partien und -fragmente (nur die 14 kommentierten Partien des Schlusskapitels sind gelistet).
FAZIT: Ein zeitloser Klassiker für den ambitionierten Amateur - in klarer Sprache, dabei nie langweilig, zusammengestellt von einem genialen Schachstrategen. Das Ganze preisgünstig und in guter Ausstattung: Kaufempfehlung.
Dr. E. Rausch, Rochade Europa 08/2002
Der Schachweltmeister aus Kuba 1921 - 1927 legt in seiner Arbeit sein Grundwerk vor, welches heute noch das gleiche Gewicht und denselben Wert wie vor 70 Jahren hat.
J. Konikowski, Fernschach International 05/2003
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