Schachtraining - Der Weg zum Erfolg
286 Seiten, kartoniert, Beyer, 5. Auflage 2017, Erstauflage 1967
Alexander Koblenz, der langjährige Trainer und Vertraute von Michail Tal (WM 1960-61), präsentiert in diesem Buch einen Schachkurs in 16 Lektionen, den er seinerzeit in Riga abgehalten hat. Er widmet sich thematisch der Mittelspielstrategie und -taktik sowie ausgewählten Endspielfragen, die in Partien und Partiefragmenten erläutert werden. Der Kurs integriert zwölf Übungseinheiten mit je sechs Aufgaben, die mit keiner spezifischen Forderung verknüpft und selbstständig vom Leser zu meistern sind; die zugehörigen Lösungen sind jeweils den einzelnen "Praktikumsteilen" nachgestellt.
Die ursprüngliche Arbeit von Koblenz (deutsche Erstausgabe 1967) wurde später ergänzt mit Beispielen aus der jüngeren Praxis sowie mit einem Interview, das Koblenz 1990 gegeben hat. Ein gleichfalls hinzugefügtes abschließendes Kapitel über die "Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit" beleuchtet die letzte große Hängepartie bei WM-Kämpfen (Kasparow \u8210? Karpow 1990).
Dieses inzwischen klassisch zu nennende Trainingsbuch empfiehlt sich aufgrund des Schwierigkeitsgrads der Übungen vor allem aufstrebenden Spielern, die die Anfangsgründe des Schachs hinter sich gelassen haben.
Gewicht | 410 g |
---|---|
Hersteller | Beyer |
Breite | 14,7 cm |
Höhe | 21 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Autor | Alexander Koblenz |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 5 |
ISBN-13 | 978-3-95920-060-8 |
Jahr der Erstauflage | 1967 |
Seiten | 286 |
Einband | kartoniert |
006 Vorwort "Deutsche Ausgabe"
007 Einleitung von Vladimir Budde
016 1. Stunde
033 2. Stunde
047 3. Stunde
060 4. Stunde
074 5. Stunde
086 6. Stunde
096 7. Stunde
115 8. Stunde
129 9. Stunde
139 10. Stunde
166 11. Stunde
186 12. Stunde
219 13. Stunde
232 14. Stunde
252 15. Stunde
269 16. Stunde
278 Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit
Der Hollfelder Beyer-Verlag hat es sich seit einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, klassische Werke der Schachliteratur in modernem Outfit neu herauszubringen. Im Jahre 1966, als sowjetische Welt- und Großmeister das Spitzenschach beherrschten, hat der lettische Meister Alexander Koblenz, langjähriger Trainer des Ex-Weltmeisters Michail Tal und vielleicht der prominenteste Vorgänger des heutigen Spitzentrainers Mark Dworetzki, eine Serie von Vorlesungen herausgegeben, die dem systemiatschen Schachtraining gewidmet waren und einen ähnlichen Lehrinhalt umfassten wie "Mein System" von Aaron Nimzowitsch aus dem Jahre 1925, die "Bibel" für Positionsspieler schlechthin über viele Jahrzehnte. Die deutsche Erstausgabe hat Rudolf Teschner betreut, während die Neuauflage von IM Vladimir Budde überarbeitet und mit ergänzenden Beispielen aus der zeitgenössischen Meisterpraxis ergänzt wurde. Einleitend wird ein Interview des "Schachkalenders" von 1990 mit dem Autor über das Thema "Schachtalente" abgedruckt, wo dieser u.a. über seine Erfahrungen mit dem Kinderschach bei Daugawa Riga berichtet (S. 8-15). Sodann präsentiert Koblenz in 16 Lektionen ein Schachlehrbuch, das vor allem die Strategie, aber auch Taktik und Endspiel zum Thema hat - wobei die Endspiele aber weitgehend ausgeklammert bleiben. Als Beispiele führt er 49 vollständige Partien und 111 Partiefragmente aus der Meisterpraxis bis etwa 1960 auf und stellt dem Leser zudem insgesamt 72 Übungsaufgaben aus allen Bereichen des Spiels, während Budde nochmals 14 Beispiele aus den 1980er- und 1990er-Jahren zusätzlich aufgenommen und analysiert hat. Koblenz hat die einzelnen Kapitel dergestalt aufgebaut, dass er zunächst in flüssigem Stil, jedoch kurz und knapp, allgemeine Anmerkungen zum jeweiligen Thema macht und sodann die ausgewählten Beispiele zeigt, natürlich mit Erläuterungen versehen. Zum Schluss folgen noch meistens je sechs Übungsaufgaben in unmittelbarer Folge. So handelt er folgende Lektionen ab:
1) Einführung zur Strategie und Taktik (mit 4 Beispielen und 6 Aufgaben (S. 16-32);
2) Einsatz der Türme (6 Beispiele und 6 Aufgaben S. 33-46);
3) Gute und schlechte Läufer (5 Beispiele und 6 Aufgaben S. 47-59);
4) Bauern werden zum Angriffsobjekt (11 Beispiele S. 86-95);
5) Bauernschwächen (11 Aufgaben S. 74-85);
6) Isolani und hängende Bauern (9 Beispiele S. 86-95);
7) Freibauer und Blockade (8 Beispiele und 6 Übungsausgaben S. 115-128):
8) Hemmung der Bauernkette (6 Beispiele und 6 Aufgaben, S. 115-128);
9) Fesselung (9 Beispiele, 6 Übungen, S. 129-138);
10) Wert der Figuren, Dame gegen adäquates Material, Qualitätsopfer, Abtausch (26 Beispiele S. 139-165);
11) Königsangriff bei heterogenen Rochaden (10 Beispiel, 6 Übungen S. 166-185)
12) Königsangriffe bei gleichsinnigen Rochaden und auf einen in der Mitte verbliebenen König (26 Beispiele, S. 186-218);
13) Angriff auf dem Damenflügel (8 Beispiele, 6 Übungen, S. 219-231);
14) Kunst der Verteidigung (14 Beispiele, 6 Aufgaben, S. 232-251); Spiel in Gleichgewichtsstellungen (9 Beispiele, 6 Aufgaben S. 252-268);
15) Endspiel (3 Beispiele, 6 Aufgaben, S. 269-277) Dieser so wichtige Partieabschnitt kommt leider zu kurz weg.
Anschließend zeigt Vladimir Budde anhand der Analysen des Endspiels der 16. WM-Partie Kasparov - Karpov, Lyon 1990, welches Ersterer mit Turm und schwarzfeldrigen Läufer gegen Springer und weißfeldrigen Läufer bei blockierten Bauern g5/g6 nach einer Seeschlange von 102 Zügen schließlich gewann, die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit auf (S. 228-285). Zwar gibt es die sowjetische Schachschule seit geraumer Zeit nicht mehr und die Schachwelt hat sich seit den 1960er-Jahren auch sehr stark verändert, nichtsdestotrotz kann der aufstrebende Spieler auch heute noch von dem klassischen Koblenz'schen Lehrbuch eine ganze Menge profitieren, wie auch von seiner Lehrmethode, wenngleich diese gelegentlich etwas kurz angebunden und reichlich summarisch anmutet. Der reiche Inhalt wird angerundet durch 15 schwarz-weiße Abbildungen bekannter WM und GM, wie etwa Aljechin, Capablanca, Tal, Smyslow, Taimanow u.a. Auch rein äußerlich ist das Buch mit Hardcover und Fadenbindung höchst gediegen aufgemacht.
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 9/2005
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Rochade Europa"
-
Eröffnung Halboffene Spiele4,00 €
-
Endspieltheorie und -praxis19,80 €
-
Einfälle - Reinfälle7,95 €
- Mehr von Beyer