Schnellkurs der Schacheröffnungen
350 Seiten, kartoniert, Beyer, 8. Auflage 2021
Aus der Reihe »Schnellkurs in ...«
In der Eröffnung entscheidet sich, welche Richtung die Partie nehmen wird. Da dieser Teil des Kampfes entsprechend wichtig ist und der Erfolg von einer guten Eröffnungsvorbereitung abhängt, ist die Beschäftigung damit ein entscheidender Schritt zum Erfolg.
Der Aufbau eines individuellen Eröffnungsrepertoires erfordert viel Informationsmaterial zur Auswahl der passenden Varianten. Um Arbeitsaufwand und Zeit zu sparen, kann man mit Hilfe gezielter Schachliteratur vorgehen - wie zum Beispiel mit diesem Schnellkurs.
Der Autor hat sich bemüht, alle wichtigen Eröffnungen objektiv und ohne besondere Rücksichtnahme auf Modetrends darzustellen. Und zwar, wie allgemein üblich, auf der Grundlage der allgemeinen Turnierpraxis, ergänzt durch viele eigene Analysen sowie durch die von bekannten Theoretikern. Man kann mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass jeder Leser die von ihm bevorzugten Eröffnungen nach dem Studium dieses Buches verständiger behandelt und dafür mit entsprechenden Wettkampferfolgen belohnt wird.
Der Autor, FIDE-Meister Jerzy Konikowski, ist ein anerkannter Trainer und Schachtheoretiker. Seine zahlreichen Fachbücher und Artikel wurden in mehrere Sprachen übersetzt und in vielen Ländern veröffentlicht.
Gewicht | 570 g |
---|---|
Hersteller | Beyer |
Breite | 14,8 cm |
Höhe | 21 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Autor | Jerzy Konikowski |
Reihe | Schnellkurs in ... |
Sprache | Deutsch |
Auflage | 8 |
ISBN-13 | 978-3-95920-131-5 |
Seiten | 350 |
Einband | kartoniert |
Rezensionen zu früheren Auflagen:
Alle Eröffnungen in Kurzübersicht in einem Band zu präsentieren - mit der Zielgruppe des durchschnittlichen Klubspielers - ist heutzutage ein schwieriges Unterfangen: Ideen und Pläne müssen skizziert und die wichtigsten Varianten widergegeben werden. Von allen jüngeren Werken dieses Themas löst Kallais Buch der Eröffnungen (Caissa KFT, leider vergriffen, wird jedoch evtl. demnächst neu aufgelegt) diese Aufgabe am besten, ungeachtet kleinerer sprachlicher Schwächen. Viel zu kompliziert scheint mir die 7. Auflage des Kleinen Bilguers (Richter/Teschner: Schacheröffnungen, Olms 2000); scheinbar wahllos werden hier einzelne Großmeisterpartien und -analysen herausgepickt. Mit der üblichen Eröffnungspraxis, etwa in der Kreis- oder Bezirksklasse, hat das Ganze weniger als Nichts zu tun. Etwas besser macht es Konikowski. Das Buch ist, im Unterschied zu Richter/Teschner, klar strukturiert und übersichtlich. Darüber, dass von einzelnen Eröffnungen allenfalls flüchtige Eindrücke vermittelt werden können, verbreitet der Autor im Vorwort keine Illusionen. Aber: auch dieses Buch besteht zu großen Teilen aus Auszügen von Großmeisterpartien, die knapp und zu oft bloß mit Floskeln kommentiert ("seltener gespielt wird", "aus der Mode gekommen ist") zufällige taktische Details diskutieren. In ein Buch für Lernende gehören Partieausschnitte, die klare positionelle Pläne und/oder typische taktische Wendungen zeigen - und beides findet man selten in der modernen Großmeisterpraxis.
Harald Keilhack, Schach 02/2002
Die erste Phase jeder Partie ist die Eröffnung. Hier entscheidet der Spieler, welche Richtung der Verlauf der Partie nehmen wird. Deshalb ist dieser Teil der Partie sehr wichtig. Und der Erfolg ist von einer guten Eröffnungsvorbereitung abhängig. Die Beschäftigung damit ist für alle ein wichtiger Schritt für ein erfolgreiches Spiel. In diesem Buch werden alle Eröffnungen in einer
Kurzübersicht präsentiert. Ideen und Pläne werden mit Worten, Analysen und praktischen Beispielen skizziert. Das Buch ist für den durchschnittlichen Klubspieler gedacht.
Fernschach International 02/2002
FM Konikowski gilt hierzulande als einer der renommiertesten Autoren auf dem riesigen Gebiet der Eröffnungstheorie, hat er doch seit den 80er-Jahren nicht weniger als 38 (!!) Bücher zum Thema verfasst, teilweise zusammen mit anderen Fachleuten (wie aus dem Literaturverzeichnis im Anhang hervorgeht, S. 299-301).
Die immer mehr ausufernde Stofffülle hat ihn dazu veranlasst, ein zusammenfassendes Werk zu konzipieren, in dem alle gängigen Eröffnungen (mit Ausnahme von 1.g4, 1.a3, 1.c3 und 1.d3) mit ihren hauptsächlichen Abspielen, aber auch mit einigen Nebenvarianten, vorgestellt werden. Das Buch soll in aller erster Linie guasi im Schnelldurchgang einen Überblick vermitteln, welcher den Neuling beim Aufbau seines eigenen Repertoires berät und den bereits kundigen Thebaner auf für ihn interessante Alternativen aufmerksam macht. Gleichzeitig will Konikowski dem Leser einen Einblick geben in die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der fundierten Eröffnungsanalyse.
Seine Einteilung des Stoffes entspricht den heutigen Gepflogenheiten: 1) Die offenen Spiele (1.e4 e5) handelt er in 20 Kapiteln ab (S. 14-102), wobei natürlich die Spanische Partie mit ihren Hauptabspielen Klassische Variante, Berliner Verteidigung, Jänisch-Gambit, Abtauchvariante, Offene Variante, Archangels-Variante und Marshall-Angriff mit einem Umfang von 29 Seiten den größten Raum einnimmt. Andere heute (wieder) beliebte Systeme wie Russisch oder Schottisch kommen dagegen mit je 5 Buchseiten etwas kurz weg.
2) Die Halboffenen Spiele (1.e4 nicht e5) werden in neun Kapiteln abgehandelt (S. 103-165), wobei die Sizilianische Verteidigung dominiert mit ihren Abspielen Alapin-Variante, Geschlossene Variante, Maroczy-Variante, Drachenvariante, Sweschnikow-Variante, Richter-Rauser-Angriff, Sozin-System, Paulsen- und Najdorf-System (34 Seiten). Darunter haben u.a. die Pirc-, Aljechin- und Skaninavische Verteidigung zu leiden, welche sich mit jeweils drei bis vier Seiten Begnügen müssen.
3) Die Geschlossenen Spiele (1. nicht e4) bilden sowohl in der gegenwärtigen Turnierpraxis als auch im Buch mit 22 Kapiteln (S. 166-298) den Schwerpunkt. Hier wiederum dominieren der Damengambit-Slawisch-Komplex mit 39 Seiten sowie Königsindisch als (laut Autor) beliebteste Geschlossene Eröffnung mit 17 Seiten. Damenindisch (sechs Seiten), Nimzoindisch (sieben Seiten) und Holländisch (5 Seiten) kommen m. E. etwas zu kurz. Auch die Englische Eröffnung hätte etwas mehr Raum verdient. Dafür werden manche "Exoten" wie Larsen-, Bird-, Van Geet- und Sokolski-Eröffnung nicht vergessen. Neben mehreren hundert Partiefragmenten aus der Meisterpraxis (die jüngsten datieren vom Jahr 2000) hat der Autor auch 36 vollständige Partien in den theoretischen Text eingearbeitet, zumeist kürzere Remisen durch Vereinbarung oder Dauerschach. Eine Ausnahme bildet z.B. das folgende Kuriosum aus der GM Praxis:
Illescas - Sadler, Linares 1995, Angenommenes Damengambit (S. 179f): 1. d4 d5 2.c4 d:c4 3.e4 Sc6 4.Le3 Sf6 5.Sc3 e5 6.d5 Sa5 7.Sf3 Ld6 8. Da4+ Ld7! 9.D:a5? a6 10.Sb1 S:e4 11.Kd1 c3! und 0:1 wegen 12. b4 b6 13.Da3 a5 14.Dc1 a:b4 usw. Das auch äußerlich sehr gediegen gestaltete Buch erfüllt seinen eingangs geschilderten Zweck ziemlich vorbildlich. Selbstverständlich weiß ein so gediegener Fachmann wie Konikowski, dass es nicht möglich ist, den gesamten gegenwärtigen Stand der Eröffnungstheorie zwischen zwei Buchdeckeln zu pressen, und daher kündigt er einen Folgeband an, welcher etwa 200 vollständige Partien aus der aktuellen Meisterpraxis enthalten soll, um so die Umsetzung der jeweiligen Eröffnungsideen in den weiteren Spielverlauf herausstellen zu können.
Es ist inzwischen ziemlich genau 10 Jahre her, dass ich mir mein erstes Schachbuch kaufte: "Das große Buch der Schacheröffnungen" von van Fondern/Nikolaiczuk/Konikowski.
Auf seinen 440 Seiten bot dieses Buch einen ausgezeichneten und gut verständlichen Überblick zu praktisch allen relevanten Eröffnungen und Systemen. Gerade in meiner Anfängerzeit war das Buch sehr wertvoll, denn es ermöglichte dem Leser den Einstieg in die eigentlich unüberschaubare Welt der Eröffnungstheorie, vermittelte Grundlagen zu allen gängigen Eröffnungen und half nicht zuletzt bei der Erstellung eines vernünftigen Repertoires.
Mit "Schnellkurs der Schacheröffnungen - Theorie" legt der erfolgreiche Autor und Internationale Meister Jerzy Konikowski nun ein neues großes Eröffnungsbuch vor, das für mich den Nachfolger für das oben angesprochene Buch darstellt. Denn auch "Schnellkurs der Schacheröffnungen - Theorie" bietet einen kompletten Überblick zu allen Eröffnungen.
Natürlich ist eine ausführliche oder gar erschöpfende Besprechung aller Spielsysteme in nur einem Band nicht möglich, weshalb die Theorie zu den einzelnen Eröffnungen hier sehr komprimiert dargestellt wird. Es ist dennoch erstaunlich, wieviel Material in diesem Buch Platz fand.
Das Buch "Schnellkurs der Schacheröffnungen - Theorie" vermittelt von praktisch allen relevanten Abspielen einen guten Eindruck und hilft dem Leser auf diese Weise nicht nur, die einzelnen Eröffnungen und ihre wichtigsten Ideen und Motive kennenzulernen, sondern auch "persönliche Neigungen hinsichtlich der eigenen Partieanlage auszuloten und am Ende auf dem Gebiet der spezielleren Eröffnungstheorie eigenständig weiterzuarbeiten", wie es Konikowski im Vorwort als ein Ziel des Buches formuliert.
Die Aufbereitung des vielfältigen Materials kann man als rundum gelungen bezeichnen, sowohl die Auswahl der Varianten als auch ihre Kommentierung decken die Eröffnungen sehr schön ab, vor allem die am Ende der Abspiele angegebenen Erläuterungen und Tips für den Übergang ins Mittelspiel sind sehr lehrreich und nützlich fürs Verständnis.
Insgesamt wirkt "Schnellkurs ..." übersichtlicher als sein Vorgänger, hier bewährt sich die kompaktere zweispaltige Aufmachung der Seiten. Auch der gute Druck und der Festeinband verdienen eine Erwähnung.
Schon jetzt darf man auf den geplanten Folgeband gespannt sein, der anhand von etwa 200 Beispielen aus der gegenwärtigen Turnierpraxis die praktische Umsetzung der theoretischen Kenntnisse zeigen soll.
Schach Markt 3/2002
Jerzy Konikowski ist in Deutschland den Lesern durch über 40 Schachpublikationen ja bereits bestens bekannt, die er allein oder mit Co-Autoren verfasst hat. Ein großer Teil davon befasst sich mit Eröffnungen, doch auch Endspielbücher, Turnierbücher (Dortmunder Schachtage) oder Bücher aus der bekannten "Testbuch"-Reihe des Beyer-Verlages gehören zu seinen Werken. Diesmal geht es wiederum um das Thema Schachtheorie, allerdings nicht um eine spezielle Eröffnung, sondern um einen gediegenen Überblick über die Palette der Schacheröffnungen, sieht man von manchen kuriosen Eröffnungsideen einmal ab.
Da in der Rochade 3/S.88 bereits eine Rezension von Dr. Schweizer erschien, kann ich hier meinen Inhaltsüberblick nun weglassen, doch gestatten Sie mir trotz der bereits erfolgten Rezension einige Anmerkungen, darunter zunächst auch ein kleiner nostalgischer Rückblick in die 70-er Jahre.
Damals erschien im Jahre 1973, gut ein Jahr, bevor ich das Schach erlernte, Suetins Eröffnungsüberblick "Lehrbuch der Schachtheorie", ein Band mit über 560 Seiten, der sicher nicht nur mir seiner Zeit zur "Eröffnungsbibel" wurde. Dieser profunde Überblicksband (1986 übrigens dann zu zwei Bänden erweitert) leistete mir in meinen ersten Schachjahren jedenfalls mehr als gute Dienste und bewährte sich erfolgreich selbst noch im ersten Oberligajahr 1977. Bei diversen Jugendmeisterschaften erfuhr ich dann von dem Münchner Team um Gerbert und Kindermann von der Existenz der Informatoren und Enzyklopädiebände, die wie die Sportverlagstheoriereihe meine Eröffnungsvorbereitung in den 80-er Jahren bestimmte.
Mit den Informatoren und der zunehmenden Erfassung der Partien unterschiedlichster Tumierebenen war jedenfalls der Anfang gelegt, der mit der Fortentwicklung der Computer folgerichtig zur heutigen Informationsflut führte, gerade im Bereich der Schachtheorie, gibt es doch selbst zu einzelnen seltenen Varianten schon CDs mit Hunderten bis lausenden von Partien. Was kann da heutzutage eine neue 300-seitige Eröffnungsübersicht noch leisten?
Die Antwort beruht vor allem auf zwei Gesichtspunkten. Einmal in der zeitsparenden und hilfreich strukturierenden Reduktion der Variantenflut auf das Wesentliche, Richtungsweisende sowie das Aktuelle. Zum anderen in der Spielstärkesteigerung, die damit einhergeht, wenn man die prinzipiellen Ideen und Grundpläne aller Eröffnungen kennt und nicht nur seiner wenigen Varianten. Zu diesen beiden Zwecken kann dieses Buch sehr wohl beitragen, zumal stets sowohl konkrete Varianten anhand meist aktueller Partiefragmente bis zum Jahre 2000 als auch Pläne vorgestellt werden.
Freilich ist die Frage, was ist das Wesentliche einer Eröffnung, für keinen Autor leicht zu beantworten, vor allem wenn es um die konkrete Wahl der Hauptvariante geht. Da werden die Meinungen verschiedener Autoren sicher nicht in jeder Eröffnung übereinstimmen. Ein zweites Problem ist die Ausführlichkeit, mit der eine Eröffnung besprochen wird. Man kann durchaus wie Dr. Schweizer der Meinung sein, dass bei den Halboffenen Spielen etwa die Pirc-Verteidigung, die Aljechin-Verteidigung oder die Skandinavische Partie zu kurz kommen im Vergleich zum Umfang der Sizilianischen Eröffnung. Andererseits könnte man genauso gut einwerfen, warum in der bei Turnieren häufig gespielten Najdorf-Variante des Sizilianers der Leser nach 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cd4: 4.Sd4: Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6 7.f4 Le7 8.Df3 Dc7 9.0-0-0 Sbd7 10.g4 b5 11.Lf6: Sf6: 12.g5 Sd7 13.a3 Sb8 in beginnend kritischer Stellung mit einer Planangabe alleingelassen wird, während in der seltener vorkommenden italienische Partie eine Variante bis zur Zug Wiederholung im 25 .Zug dargeboten wird. Weitere Beispiele sind müßig und eben Geschmackssache. Der Autor musste begrenzen und sich konkret für die eine oder andere Hauptvariante und den einen oder anderen Grad der Ausführlichkeit entscheiden. Sein Überblick erscheint mir insgesamt jedenfalls ganz gut gelungen, zumal auch die Aufmachung sehr sauber und übersichtlich ist und ein zweiter Band angekündigt ist, der anhand etwa zweihundert vollständiger Partien einzelne Varianten vertiefen und die konkrete Umsetzung der Pläne in der Turnierpraxis beleuchten soll.
Da der Band nicht nur, aber wohl besonders den fortgeschrittenen Anfängern als auch den Vereinsspielem schwächerer und mittlerer Spielstärke zugute kommen dürfte, ist im übrigen zu überlegen, ob man zukünftig nach bekannten Vorbildern nicht auch ein kurze allgemeine Eröffnungslehre mit den wesentlichsten Grundsätzen, erläutert anhand von wenigen Beispielen, der konkreten Eröffnungstheorie voranstellen sollte.
Helmut Riedl, Rochade Europa 2002/04
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