Artikelnummer
LODEMTMSK
Autor
The Modernized Sicilian Kan
272 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2021
EAN | 9789464201383 |
---|---|
Gewicht | 510 g |
Hersteller | Thinkers Publishing |
Breite | 17 cm |
Höhe | 23,5 cm |
Medium | Buch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Autor | Adrien Demuth |
Sprache | Englisch |
Auflage | 1 |
ISBN-13 | 9789464201383 |
Seiten | 272 |
Einband | kartoniert |
004 Key to Symbols
006 Preface
009 Chapter 1 - 5.Bd3
047 Chapter 2 - 5.c4
085 Chapter 3 - 5.Nc3
131 Chapter 4 - 5.Be2
159 Chapter 5 - 5.Be3
179 Chapter 6 - Various 5th moves
201 Chapter 7 - The Delayed Alapin Variation
229 Chapter 8 - Various 3rd moves
006 Preface
009 Chapter 1 - 5.Bd3
047 Chapter 2 - 5.c4
085 Chapter 3 - 5.Nc3
131 Chapter 4 - 5.Be2
159 Chapter 5 - 5.Be3
179 Chapter 6 - Various 5th moves
201 Chapter 7 - The Delayed Alapin Variation
229 Chapter 8 - Various 3rd moves
„The Modernized Sicilian Kan” von Großmeister Adrien Demuth aus Frankreich ist 2022 im belgischen Verlag 2022 erschienen. Die Kan-Variante der Sizilianischen Verteidigung kommt über die Zugfolge 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 auf das Brett. Im deutschen Sprachraum wird sie überwiegend als Paulsen-Variante bezeichnet.
Schon in seinem Vorwort trifft der Autor mehrere Aussagen, die wichtige Aspekte einer Rezension betreffen. So sagt er:
- Er hat sich als Autor neu in das System eingearbeitet, weil er es in seiner Praxis bisher nicht eingesetzt hat.
- Mit seiner Arbeit will er allen Spielern, vom Amateur bis zum Top-Großmeister, Nutzen bringen.
- Wenngleich er den Computer als Hilfsmittel eingesetzt hat, basieren alle seine Einschätzungen auf seinem eigenen Schachverständnis und seinem Wissen.
Demuth hat sein Buch in 8 Kapitel gegliedert. Die Kapitel 1 bis 6 befassen sich mit der Theorie in Abhängigkeit vom 5. Zug von Weiß, wobei das Kapitel 6 die verschiedenen Möglichkeiten abseits der Hauptalternativen 5.Ld3, 5.c4, 5.Sc3, 5.Le2 und 5.Le3 behandelt.
Kapitel 7 rundet den Stoff durch die Behandlung der Verzögerten Alapin-Variante (c2-c3 erst nach 2.Sf3 e6) ab. Das Abschlusskapitel verfolgt den gleichen Zweck, indem es die Weiß offenstehenden Abweichungen im 3. Zug darstellt.
Die einzelnen Kapitel enthalten jeweils vorne eine zugbasierte Übersicht über die darin behandelten Varianten. Diese korrespondiert mit der ebenfalls überwiegend zugbasiert gestalteten Inhaltsübersicht auf den ersten Buchseiten, so dass der Leser recht bequem über das Werk hinweg navigieren kann.
Die erste Seite jedes Kapitels erfüllt den Zweck eines Deckblatts, das vor allem die Initialzugfolge sowie ein Diagramm enthält, das die Brettstellung nach deren Ausführung zeigt. Diesem schließt sich dann bereits die spezifische Variantenübersicht an.
Demuth legt sich bei der Auswahl der von ihm behandelten Varianten zumeist stringent fest. So berücksichtigt er beispielsweise nach 5.Ld3 als Antwort für Schwarz allein 5...Lc5. So bleibt insbesondere 5…Sf6 außen vor, das auch Anhänger hat, gute Statistikdaten aufweist und eine Fortsetzung auch in anderen Varianten der Sizilianischen Verteidigung ist und für so manchen Amateur gerade deshalb interessant sein kann. Allerdings hat Demuth sich mit seiner Wahl für die Hauptfortsetzung entschieden.
Nach 5.c4 konzentriert sich das Werk auf die Erwiderung 5…Sf6. Varianten mit der frühen Entwicklung Dd8-c7, auch im Anschluss an Sg8-f6, werden nicht thematisiert. Den Vorstoß des c-Bauern betrachtet Demuth als eine der Hauptideen gegen die schwarze Verteidigungsidee, indem b7-b5 erschwert und zugleich Zugriff auf das Zentrum genommen wird.
Auf 5.Sc3 lässt der Autor Schwarz mit 5…b5 antworten, womit er sicherstellt, dass sich das Duell weiter in der Kan-Variante abspielt. Er vermeidet 5…Dc7, weil das Spiel dann zumeist in andere Systeme übergeht. Demuth garniert seine Ausführungen zu Beginn des Kapitels 3 mit einem Zitat seiner früheren Lehrer: „Spiel Sc3 nicht gegen die Kan-Variante, denn nach …b5 wirst du in Schwierigkeiten kommen.”
Nach 5.Le2 legt das Werk den Fokus darauf, das Spiel nicht in die Taimanov-Variante oder in das Scheveninger System driften zu lassen. Neben 5…Sf6, worauf Demuth den Schwerpunkt legt, findet der Leser interessantes Material auch zu 5…b5 und 5…Dc7 im Buch.
Gegen 5.Le3 im Kapitel 6 legt sich das Buch auf 5…Sf6 fest.
Der Autor schlägt einige Neuerungen vor, auch schon zu einem frühen Zeitpunkt der Partie und auch in Varianten, die er als Hauptvarianten betrachtet. Ich habe stichprobenartig geprüft, ob es sich jeweils tatsächlich um Neuerungen handelt, und dabei keine Fehleinschätzung gefunden. Da die Corr. Database von Chessbase von Demuth als verwendete Quelle angegeben wird, hat er auch im Fernschach entdeckte Neuerungen nutzen können.
Mit diesen Neuerungen kann er auch den spielstarken Leser erreichen, dem er, wie oben bereits angegeben, ebenfalls Nützliches anbieten will. Wer sich aus diesem Leistungsbereich kompaktes und aktuelles Wissen zur Kan-Verteidigung und auch ein Grundrepertoire verschaffen will, kann dies mit „The Modernized Sicilian Kan” erreichen. Der Spieler ab einem unteren Klubniveau wird ebenfalls gut mit diesem Werk zurechtkommen, weil Demuth sehr gut und auch umfänglich erläutert und erklärt. Auch die zugrunde liegenden Pläne stellt er regelmäßig dar.
Eine Folge dessen, dass der Autor das im Buch behandelte System vorab nicht in seiner Praxis eingesetzt hat, liegt darin, dass verwendete Partiefragmente eben aus dem Schaffen anderer Spieler stammen. Er konnte sich unbefangen mit dem Stoff auseinandersetzen, unbeeinträchtigt von einem eventuellen inneren Wunsch, vorhandenes eigenes Material unbedingt im Buch unterzubringen.
„The Modernized Sicilian Kan” wirkt „komplett menschlich” auf mich und verzichtet auf den Einsatz von womöglich unkommentierten Computervarianten.
Das Werk folgt dem typischen Aufbau der Bücher aus dem Verlagshaus Thinkers Publishing. Soweit dieser sich nicht schon aus den bisherigen Ausführungen ergibt: Es ist sehr übersichtlich gegliedert. Die Hauptvarianten erscheinen im Fettdruck. Die Untervarianten zweiter Ordnung unterscheiden sich von jenen der ersten Ordnung durch einen Druck in grauen Lettern. Es gibt zahlreiche Diagramme im Buch. Jene in den Nebenvarianten sind von einer geringeren Größe, so dass sie leicht identifiziert werden können.
Die einzelnen Varianten werden im Text hervorgehoben, indem sie einen auffälligen Texthintergrund erhalten haben.
Die Buchsprache ist Englisch, stellt aber keine besonderen Herausforderungen an den Leser mit Fremdsprachenkenntnissen auf Schulniveau.
Fazit: „The Modernized Sicilian Kan” ist ein empfehlenswertes Buch für den Spieler, der sich eine kompakte Darstellung der Theorie zur Kan-Variante (Paulsen-Variante) der Sizilianischen Vereidigung verschaffen möchte. Es bietet zugleich ein eng zugeschnittenes Repertoire für die Seite mit Schwarz. Das Werk enthält einige Neuerungen an, die auch für den spielstarken Leser, der die Variante bereits im Repertoire hat, interessant sein können. Die kompakte Darstellung, ohne auf ausgeprägte Erläuterungen zu verzichten, wird für den Klubspieler wie für den sehr spielstarken Turnierspieler von Vorteil sein.
Schon in seinem Vorwort trifft der Autor mehrere Aussagen, die wichtige Aspekte einer Rezension betreffen. So sagt er:
- Er hat sich als Autor neu in das System eingearbeitet, weil er es in seiner Praxis bisher nicht eingesetzt hat.
- Mit seiner Arbeit will er allen Spielern, vom Amateur bis zum Top-Großmeister, Nutzen bringen.
- Wenngleich er den Computer als Hilfsmittel eingesetzt hat, basieren alle seine Einschätzungen auf seinem eigenen Schachverständnis und seinem Wissen.
Demuth hat sein Buch in 8 Kapitel gegliedert. Die Kapitel 1 bis 6 befassen sich mit der Theorie in Abhängigkeit vom 5. Zug von Weiß, wobei das Kapitel 6 die verschiedenen Möglichkeiten abseits der Hauptalternativen 5.Ld3, 5.c4, 5.Sc3, 5.Le2 und 5.Le3 behandelt.
Kapitel 7 rundet den Stoff durch die Behandlung der Verzögerten Alapin-Variante (c2-c3 erst nach 2.Sf3 e6) ab. Das Abschlusskapitel verfolgt den gleichen Zweck, indem es die Weiß offenstehenden Abweichungen im 3. Zug darstellt.
Die einzelnen Kapitel enthalten jeweils vorne eine zugbasierte Übersicht über die darin behandelten Varianten. Diese korrespondiert mit der ebenfalls überwiegend zugbasiert gestalteten Inhaltsübersicht auf den ersten Buchseiten, so dass der Leser recht bequem über das Werk hinweg navigieren kann.
Die erste Seite jedes Kapitels erfüllt den Zweck eines Deckblatts, das vor allem die Initialzugfolge sowie ein Diagramm enthält, das die Brettstellung nach deren Ausführung zeigt. Diesem schließt sich dann bereits die spezifische Variantenübersicht an.
Demuth legt sich bei der Auswahl der von ihm behandelten Varianten zumeist stringent fest. So berücksichtigt er beispielsweise nach 5.Ld3 als Antwort für Schwarz allein 5...Lc5. So bleibt insbesondere 5…Sf6 außen vor, das auch Anhänger hat, gute Statistikdaten aufweist und eine Fortsetzung auch in anderen Varianten der Sizilianischen Verteidigung ist und für so manchen Amateur gerade deshalb interessant sein kann. Allerdings hat Demuth sich mit seiner Wahl für die Hauptfortsetzung entschieden.
Nach 5.c4 konzentriert sich das Werk auf die Erwiderung 5…Sf6. Varianten mit der frühen Entwicklung Dd8-c7, auch im Anschluss an Sg8-f6, werden nicht thematisiert. Den Vorstoß des c-Bauern betrachtet Demuth als eine der Hauptideen gegen die schwarze Verteidigungsidee, indem b7-b5 erschwert und zugleich Zugriff auf das Zentrum genommen wird.
Auf 5.Sc3 lässt der Autor Schwarz mit 5…b5 antworten, womit er sicherstellt, dass sich das Duell weiter in der Kan-Variante abspielt. Er vermeidet 5…Dc7, weil das Spiel dann zumeist in andere Systeme übergeht. Demuth garniert seine Ausführungen zu Beginn des Kapitels 3 mit einem Zitat seiner früheren Lehrer: „Spiel Sc3 nicht gegen die Kan-Variante, denn nach …b5 wirst du in Schwierigkeiten kommen.”
Nach 5.Le2 legt das Werk den Fokus darauf, das Spiel nicht in die Taimanov-Variante oder in das Scheveninger System driften zu lassen. Neben 5…Sf6, worauf Demuth den Schwerpunkt legt, findet der Leser interessantes Material auch zu 5…b5 und 5…Dc7 im Buch.
Gegen 5.Le3 im Kapitel 6 legt sich das Buch auf 5…Sf6 fest.
Der Autor schlägt einige Neuerungen vor, auch schon zu einem frühen Zeitpunkt der Partie und auch in Varianten, die er als Hauptvarianten betrachtet. Ich habe stichprobenartig geprüft, ob es sich jeweils tatsächlich um Neuerungen handelt, und dabei keine Fehleinschätzung gefunden. Da die Corr. Database von Chessbase von Demuth als verwendete Quelle angegeben wird, hat er auch im Fernschach entdeckte Neuerungen nutzen können.
Mit diesen Neuerungen kann er auch den spielstarken Leser erreichen, dem er, wie oben bereits angegeben, ebenfalls Nützliches anbieten will. Wer sich aus diesem Leistungsbereich kompaktes und aktuelles Wissen zur Kan-Verteidigung und auch ein Grundrepertoire verschaffen will, kann dies mit „The Modernized Sicilian Kan” erreichen. Der Spieler ab einem unteren Klubniveau wird ebenfalls gut mit diesem Werk zurechtkommen, weil Demuth sehr gut und auch umfänglich erläutert und erklärt. Auch die zugrunde liegenden Pläne stellt er regelmäßig dar.
Eine Folge dessen, dass der Autor das im Buch behandelte System vorab nicht in seiner Praxis eingesetzt hat, liegt darin, dass verwendete Partiefragmente eben aus dem Schaffen anderer Spieler stammen. Er konnte sich unbefangen mit dem Stoff auseinandersetzen, unbeeinträchtigt von einem eventuellen inneren Wunsch, vorhandenes eigenes Material unbedingt im Buch unterzubringen.
„The Modernized Sicilian Kan” wirkt „komplett menschlich” auf mich und verzichtet auf den Einsatz von womöglich unkommentierten Computervarianten.
Das Werk folgt dem typischen Aufbau der Bücher aus dem Verlagshaus Thinkers Publishing. Soweit dieser sich nicht schon aus den bisherigen Ausführungen ergibt: Es ist sehr übersichtlich gegliedert. Die Hauptvarianten erscheinen im Fettdruck. Die Untervarianten zweiter Ordnung unterscheiden sich von jenen der ersten Ordnung durch einen Druck in grauen Lettern. Es gibt zahlreiche Diagramme im Buch. Jene in den Nebenvarianten sind von einer geringeren Größe, so dass sie leicht identifiziert werden können.
Die einzelnen Varianten werden im Text hervorgehoben, indem sie einen auffälligen Texthintergrund erhalten haben.
Die Buchsprache ist Englisch, stellt aber keine besonderen Herausforderungen an den Leser mit Fremdsprachenkenntnissen auf Schulniveau.
Fazit: „The Modernized Sicilian Kan” ist ein empfehlenswertes Buch für den Spieler, der sich eine kompakte Darstellung der Theorie zur Kan-Variante (Paulsen-Variante) der Sizilianischen Vereidigung verschaffen möchte. Es bietet zugleich ein eng zugeschnittenes Repertoire für die Seite mit Schwarz. Das Werk enthält einige Neuerungen an, die auch für den spielstarken Leser, der die Variante bereits im Repertoire hat, interessant sein können. Die kompakte Darstellung, ohne auf ausgeprägte Erläuterungen zu verzichten, wird für den Klubspieler wie für den sehr spielstarken Turnierspieler von Vorteil sein.
Mehr von Thinkers Publishing
-
Kings of the Chessboard18,50 €
-
Illuminating Chess29,95 € Regular Price 44,99 €
-
Ivan´s Chess Journey12,95 €
-
Key Concepts of Chess - vol. 119,95 €
- Mehr von Thinkers Publishing