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LOKONKOE22

Königsgambit - richtig gespielt

320 Seiten, kartoniert, Beyer, 2. Auflage 2022, Erstauflage 2012

24,80 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Das Königsgambit ist eine scharfe Eröffnung, in der Weiß über die Züge 1.e4 e5 2.f4 Material für andere Vorteile opfert. Die Verteidigung gegen das aggressive Vorgehen seines Gegners fällt Schwarz nicht leicht. Deshalb verspricht die Eröffnung Weiß schöne Erfolge, zumal sie auch als Überraschungswaffe eingesetzt werden kann.
Weiß verfolgt das strategische Hauptziel, durch das Bauernopfer auf f4 das Zentrum über d2-d4 zu besetzen, um über eine schnelle Figurenentwicklung zügig einen Königsangriff aufziehen zu können.
Das Königsgambit wurde bereits in den Werken von Lucena (1497) und Ruy Lopez (1561) erwähnt. Seine höchste Blüte feierte es in der Zeit der Romantik im Schach. Aus dieser stammt auch die „Unsterbliche Partie" zwischen Anderssen und Kieseritzky, die im Buch nicht fehlen durfte. Über die Jahrzehnte hinweg und bis in die Gegenwart haben sich selbst Weltmeister des Königsgambits bedient. Auch aktuell gehört die Eröffnung zum Repertoire einiger Spieler der Weltspitze. Beliebt ist es zudem im Fernschach.
Mit diesem Buch legen die Autoren eine vollständig überarbeitete, erweiterte und aktualisierte Fassung ihrer Erstausgabe aus dem Jahr 2012 vor.
Jerzy Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher weltweit bekannt. Uwe Bekemann ist Correspondence Chess Master, (Co-)Autor zahlreicher Eröffnungsbücher und hat viele Jahre dem Vorstand des Deutschen Fernschachbundes angehört.
Durch das Königsgambit werden Sie mit einer interessanten Eröffnungswaffe ausgerüstet, die in der Praxis viel Freude bereitet und zudem schöne Erfolge in Aussicht stellt.
Weitere Informationen
Gewicht 510 g
Hersteller Beyer
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2022
Autor Jerzy KonikowskiUwe Bekemann
Auflage 2
ISBN-13 978-3-95920-151-3
Jahr der Erstauflage 2012
Seiten 320
Einband kartoniert
009 Zeichenerklärung
010 Abkürzungen
011 Vorwort zur 2. Auflage
012 Vorwort
014 Das Königsgambit - seine Geschichte, sein Wesen, seine Kraft
016 Einführung
016 1.e4 e5 2.f4 exf4
029 Kapitel 1: 2...Lc5 3.Sf3 d6
044 Kapitel 2: 2...d5 3.exd5
058 Kapitel 3: 2...d6
061 Kapitel 4: 2...Df6
064 Kapitel 5: 2...Sf6
067 Kapitel 6: 2...Dh4+
071 Kapitel 7: 2...Sc6
073 Kapitel 8: 3.Lc4
083 Kapitel 9: 3.Sc3
085 Kapitel 10: 3...d6
096 Kapitel 11: 3...h6
102 Kapitel 12: 3...Le7
106 Kapitel 13: 3...Sf6
117 Kapitel 14: 3...d5
134 Kapitel 15: 3...Se7
138 Kapitel 16: 3...Sc6
143 Kapitel 17: 4.Lc4
165 Kapitel 18: 5.Sg5
169 Kapitel 19: 5...Sc6
172 Kapitel 20: 5...d6
180 Kapitel 21: 5...d5
185 Kapitel 22: 5.Lg7
194 Kapitel 23: 5...De7
198 Kapitel 24: 5...Le7
201 Kapitel 25: 5...h5
213 Kapitel 26: 6.d4
223 Kapitel 27: 6.Lc4
235 Kapitel 28: Beispielpartien
Rezension der 1. Auflage:

Ein Buch ausschließlich und dazu noch umfassend über Königsgambit genießt Seltenheitswert.
Das einzige in Deutsch gedruckte Buch neueren Datums zum Königsgambit ist das im Joachim-Beyer-Verlag 2012erschienene „Königsgambit - richtig gespielt” als Koproduktion von Vielschreiber Jerzy Konikowski und Fernschachspieler sowie -funktionär Uwe Bekemann. Diese 250-Seiten-Arbeit ist ordentlich, ermöglicht einen guten Überblick und Einstieg ins Thema und gibt den Stand der Theorie um die Jahrhundertwende wieder. Neues bietet das Buch dabei nicht allzu viel, Neuerungen und Eigenanalysen bleiben bis auf wenige Ausnahmen aus, und im Sprachduktus wirkt es etwas altbacken.
Stärken besitzt das Buch nicht zuletzt in seinem äußeren Erscheinungsbild. Das kleinformatige Buch ist sehr ordentlich gebunden und mit einem verstärkten Einband versehen. Das ist bei der Flut an englischen Titeln nicht selbstverständlich, die üblichen Softcoverbücher gehen mit der Zeit aus dem Leim und verbiegen nach dem ersten Durcharbeiten. Nicht so diese deutsche Wertarbeit, die bequem in der Jackentasche mitzuführen ist, gut in der Hand liegt, ein gediegenes Schriftbild aufweist und stabil ist. Es wartet sogar mit einem Leseband auf!
In 27 Kapiteln werden alle wichtigen Themen rund ums Königsgambit abgehandelt, die alle mit einer kurzen Zusammenfassung und meist mit einer Empfehlung enden. Kapitel 28 bilden dann komplette Partien aus mehr als hundert Jahren Königsgambit, die beispielhaft die Geschehnisse in den einzelnen Varianten verdeutlichen sollen und die verständlich und nicht allzu sehr in Details ausufernd kommentiert sind.
Das Buch richtet sich besonders an Neueinsteiger im Königsgambit, die sich einen Überblick verschaffen wollen, sowie an den durchschnittlichen Vereinsspieler und bietet eine gute Orientierung in dieser komplizierten, schwer zugänglichen Eröffnung.
Negativ ist zu bemerken, dass sich das Autorenduo allzu gern aus der Verantwortung zieht. Öfters ist sinngemäß zu lesen: ein Zug wäre zu riskant, daher wird er ausgeklammert. Oder: „dieses Abspiel hat einen schlechten Ruf, deshalb werden wir es hier nicht betrachten”(!) Statt Antworten zu bieten bleibt der Leser mit Fragen zurück. Zusammenfassende Urteile unter Varianten sind gern mit Platitüden angereichert, ein Beispiel: „…Diese Variante wird in der Praxis häufig angewandt. Der Läufer auf c4 kann gefährlich werden, weil er den Punkt f7 angreift”. Aha, da horche ich als Leser auf! Lc4 wird in der Variante indes aus einem ganz anderen Grund gespielt, als f7 anzugreifen, das ist höchstens ein Nebeneffekt, der eventuell auch bedeutsam sein könnte, es geht primär aber um den Punkt d5. Was hat ein Amateurspieler davon, wenn er den Nebeneffekt als Hauptgrund erklärt bekommt? Hilft ihm das, die Eröffnung besser zu verstehen? Wohl kaum.
Auch allgemeine, einführend strategische Themen und Richtlinien fallen eher spärlich aus. Das Wesen der Eröffnung wurde dem Leser m.E. in älteren Büchern zum Thema schon mal besser dargestellt, zum Beispiel im Sportverlag-Klassiker aus den späten 6oern Paul Keres: „Dreispringerspiel bis Königsgambit”. Ausnahmespieler Keres, der ein phantastisches dynamisches Gespür besaß, bringt die Zusammenhänge der Eröffnung auch heute noch gut rüber.
Desweiteren gehen Konikowski/Bekemann mit Zugumstellungen nicht immer souverän um. So gibt es zum Beispiel ein kleines Kapitel über 2. …d6 3.Sf3 exf4. Hier empfehlen die Autoren (nach 4.d4 g5) 5.Lc4 mit guten Aussichten für den Weißen. In einem anderen Kapitel, das Bobby Fischers Idee 1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 d6 abhandelt, wird dieselbe Stellung erreicht, die schon vor vielen Seiten (kurz) abgehandelt wurde. Das merken weder Autoren noch Schlussredaktion. Hier wird nach 4.d4 g5 zum bekannten Hauptzug 5.h4 geraten, in einer Anmerkung wird dann noch 5.Lc4!? erwähnt (was zuvor in gleicher Stellung den Vorzug erhielt!), aber nur „für den mutigen Spieler…” kurz erörtert. Vor allem im Labyrinth dieser vielfältigen Zugumstellung mit/ohne …h6, …d6, bzw. den Zügen g3, Sc3 oder Lc4 bei Weiß sind Konikowski/Bekemann total überfordert, da muss dann desöfteren der Verweis auf „eine unklare Stellung” bzw. die Empfehlung „nur für besonders mutige Spieler!” herhalten. Das zeigt sich auch im Inhaltsverzeichnis, das irreführend geraten ist und keinen Variantenindex bietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch mit Einschränkungen zu empfehlen ist. Nicht zuletzt seine Handlichkeit und der Umstand, dass es derzeit kein aktuelleres, besseres Buch zum Thema in Deutsch gibt, sprechen für eine Anschaffung. Es bietet aber keine abschließenden Schlüsse, liefert eher Grundlagen, die den Leser zu einer Vertiefung anregen.
(IM Frank Zeller)
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